News-Archiv 14. - 20. August 2006 (33. Kalenderwoche)
19./20. August 18. August 17. August 16. August 15. August 14. August
News des 19./20. August 2006 |
Wieder einmal etwas zu den Marktanteilen im Grafikchip-Markt haben die X-bit Labs anzubieten, auch diesesmal wieder unter Berufung auf von Jon Peddie Research erhobenen Zahlen. Dabei handelt es sich prinzipiell immer um Betrachtungen anhand verkaufter Stückzahlen und nicht anhand des Umsatzes - was gerade bei integrierten Grafikchips schwierig zu lösen wäre, hängt dort ja schließlich immer noch ein regulärer Mainboard-Chipsatz mit dran. Die aktuellen Zahlen beziehen sich dabei auf das abgelaufene zweite Quartal 2006 und schließen auch die Zahlen des Vorgangs-Quartals mit ein. Die Zahlen des vierten Quartals 2005 sind noch einer älteren Meldung der X-bit Labs zu entnehmen, danach geht es dann in unserem News-Archiv weiter: Q3/2005, Q2/2005 usw. ...
... Bezüglich der allgemeinen Marktanteile gab es nur geringfügige Verschiebungen: Intel bleibt auch im zweiten Quartal des Jahres 2006 mit 40,3 Prozent klar vorn (im Vorgangsquartal Q1/2006: 39,1%, im Vergleichszeitraum des Vorjahres Q2/2005: 43%), gefolgt von ATI mit 27,6 Prozent (Q1/2006: 28,7%, Q2/2005: 26%) und nVidia mit 20,3 Prozent (Q1/2006: 19,0%, Q2/2005: 16%). Auf den Plätzen folgen VIA/S3 mit 8,2 Prozent (Q1/2006: 9,0%), SiS/XGI mit 3,5 Prozent (Q1/2006: 3,7%) und Matrox mit 0,1 Prozent (Q1/2006: 0,1%). Auch wenn für den Vergleichszeitraum des Vorjahres keine Zahlen für VIA/S3, SiS/XGI und Matrox vorliegen, so fällt doch auf, daß sich der Marktanteil der abseits der großen Drei stehenden Hersteller verkleinert hat: Von 15 Prozent im Q2/2005 auf nunmehr nur noch 11,8 Prozent im Q2/2006 ...
... Natürlich ist die Aufstellung der allgemeinen Marktanteile jedoch auch eine der verfälschendsten Statistiken, die es überhaupt gibt: Reale Marktmacht erringt man schließlich nicht durch das Verkaufen von integrierten Lösungen - und zum anderen dürfte ein erheblicher Teil dieser integrierten Chips nie eingesetzt werden, weil auf diesen Mainboards dann doch eine extra Grafikkarte installiert wird. Viel interessanter sind da schon die Zahlen nur der Grafikchips für extra Grafikkarten im Desktop-Bereich: Hier konnte sich nVidia 51,5 Prozent Marktanteil sichern (Q1/2006: 53%, Q2/2005: 41%), während ATI auf 47,9 Prozent kam (Q1/2006: 45,1%, Q2/2005: 56%). Auch wenn der Unterschied zwischen beiden Grafikchip-Entwicklern nicht großartig ist, so wäre doch zu erwähnen, daß sich dieser im Vergleich zum Vorjahr komplett umgedreht hat: Seinerzeit lag ATI mit grob 55:45 Prozent vorn, nun ist es nVidia mit ebenfalls grob 55:45 Prozent ...
... Ebenfalls nach vorn marschiert nVidia dabei im Mobile-Segment, bislang eine absolute Domäne für ATI: So konnte man den eigenen Marktanteil an extra Grafikchips im Mobile-Bereich auf nunmehr 36,7 Prozent steigern (Q1/2006: 25,0%), während ATI demzufolge auf 63,1 Prozent Marktanteil abrutschte (Q1/2006: 74,6%). Dies ändert nichts an der weiterhin eindeutigen Marktführerschaft von ATI in diesem Marktsegment, jedoch rückt nVidia hier nunmehr in einer Position, die einen Angriff auf diese Marktführerschaft zulassen würde. Daneben interessant sind im übrigen einige Zahlen, welche die Verhältnisse der einzelnen Teilmärkte untereinander beschreiben: So wurden im zweiten Quartal 2006 insgesamt 71,4 Millionen Grafiklösungen abgesetzt, wovon 51,7 Millionen in den Desktop-Markt (72,4%) und 19,6 Millionen in den Mobile-Markt gingen (27,5%) ...
... Im Desktop-Markt selber erfolgte dann noch einmal die Aufteilung in 37,9 Prozent als extra Grafikchips und 62,1 Prozent als integrierte Lösungen, im Mobile-Markt lautete diese Verteilung auf 25 zu 75 Prozent. Damit kann man den insgesamten Markt der extra Grafikchips als mit 24,5 Millionen Stück im Quartal beschreiben, was 34,3 Prozent vom Gesamtmarkt sind - den übergroßen Rest stellen dann die integrierten Lösungen. Wobei diese wie gesagt nicht zwingend immer zum Einsatz kommen: Denn runden 200 Millionen verkaufter PCs im Jahr stehen immerhin runde 300 Millionen verkaufter Grafikeinheiten gegenüber. Selbst wenn da die "privaten" Grafikkarten-Nachrüster noch mit hineinspielen, dürfte dieser erhebliche Unterschied doch deutlich machen, daß ein nicht geringer Anteil der verkauften integrierten Grafiklösungen nie wirklich zum Einsatz gebracht wird, sondern nutzlos auf den Mainboards schlummert.
Aus dem "Prozessorengeflüster" der aktuellen c't läßt sich entnehmen, daß Intel seine Core 2 Duo Prozessoren offenbar - und bis auf die herausgebenen Testmuster - mit deaktivierter LaGrande-Technologie ausliefert. Was insofern erstaunt, als daß diese "Sicherheitstechnologie" eigentlich für Intels vPro Technologie benötigt wird - und jene schließlich mit den nun in den Markt kommenden Mainboard-Chipsätzen Q963 und Q965 für Business-PCs direkt unterstützt wird. Entweder also wird Intel beim Verkauf dieser Mainboard-Chipsätze stillschweigend Prozessoren mit freigeschaltetem LaGrande beilegen - oder aber man wird noch einmal eine extra Prozessoren-Serie mit offiziell aktiviertem LaGrande in den Markt bringen. Zumindestens für die LaGrande-Gegner bedeutet dies jedoch eine gewisse Sicherheit, denn jetzt gekaufte Core 2 Duo Modelle mit deaktiviertem LaGrande dürften sich (normalerweise) nachträglich nicht mehr zum Funktionieren der LaGrande-Technologie überreden lassen.
Wie die Netzeitung berichtet, scheint sich bei der kommenden Rundfunkgebühr für PCs mit Internetanschluß nun eine kleine Abschwächung anzubahnen: Demzufolge sollen diese Geräte gebührentechnisch nun nicht mehr wie TV-Geräte, sondern wie Radios behandelt werden. Für die meisten privaten Haushalte, welche sowieso eine Gebühr fürs TV-Gerät zahlen, ändert dies nichts, denn in solchen Fällen gilt der PC mit Internetanschluß sowieso als gebührenfreies Zweitgerät. Für Unternehmer ändert allerdings auch die Absenkung der Gebührenhöhe nichts an der Tatsache, daß hier ein Arbeitsgerät mit einer Steuer für eine Nutzungsmöglichkeit belegt wird, die im betrieblichen Alltag die ganz große Ausnahme darstellen dürfte.
News des 18. August 2006 |
Seitens HKEPC berichtet man ein wenig zu den kommenden Preissenkungen bei Grafikkarten - welche aber unserer Meinung nach wenig auf eine nun beginende Preischlacht hindeutet (die läuft zwischen ATI und nVidia sowieso dauernd), sondern eher wie ganz normale Preisreduzierungen im typischen Lebenszyklus einer Grafikkarte erscheinen. Daneben nennt die Webseite aber auch eine mögliche neue nVidia-Grafikkarte in Form der GeForce 7950 GT. Daten zu dieser liegen derzeit allerdings noch nicht vor, bislang ist nur bekannt, daß es sich hierbei um eine direkte Antwort auf die demnächst anstehende Radeon X1950 Pro auf Basis des RV570-Chips handeln soll.
Bei AnandTech hat man sich mit der Performance der Mobile-Version von Intels neuen Core 2 Duo Prozessoren beschäftigt. Jene haben eine etwas härtere Aufgabe als ihre Desktop-Kollegen, gibt es doch im Mobile-Segment mit dem Core Duo Prozessor auf Basis des Yonah-Cores den direkten evolutionären Vorgänger des Core 2 Duo, sind damit also nicht ganz so große Leistungszuwächse wie im Desktop-Segment beobachtet zu erwarten. Dabei war (bei gleichem Takt) unter typischer Anwendungssoftware ein Vorteil von 10 bis 15 Prozent für den Core 2 Duo zu verzeichnen, was erst einmal recht anständig ist, aber natürlich auch durch den größeren Level2-Cache (4 MB vs. 2 MB) begünstigt wird (der FrontSideBus war dagegen bei diesem Vergleich identisch) ...
... Völlig erstaunliches brachten dann aber die Tests unter aktuellen Spielen hervor: Gleich drei von fünf Benchmarks reagierten überhaupt nicht auf den neueren Prozessor - und von den anderen beiden auch nur einer mit einem gewissen Effekt. Dabei wählten AnandTech in allen Tests klar CPU-limitierende Settings wie eine Auflösung von 800x600 und zumeist eine eher niedrige Grafikqualität. Auch kann das weitere Testumfeld hier keine Erklärung für diese Resultate bieten: Beide Prozessoren wurden im selben Notebook getestet - und die Grafikleistung der dort verbauten Radeon X1600 sollte ausreichend sein, um vernünftige Unterschiede zwischen diesen Prozessoren aufzuzeigen. Daß es diese nicht gibt, läßt denn eher vermuten, daß zwischen der Core-Prozessorenarchitektur und deren Vorgänger in Form des Pentium M sowie dessen Abkömmlinge gar kein so großer Unterschied besteht.
Gulli berichten von einem im Oktober auf den Markt kommenden Handheld, welches per WLAN und Bluetooth ständig die nähere Umgebung nach Schwachstellen in der dortigen IT-Infrastruktur absucht - inklusive 150 vorinstallierter Exploits. Zum Glück ist das Gerät mit einem Kostenpunkt von 3000 Dollar für die meisten Hobby-Hacker wohl zu teuer und natürlich nur für Sicherheitsexperten gedacht. Diese dürfen sich mit diesem Gerät in der Hand aber auch der Problematik stellen, daß ein derart aggressives Vorgehen gegenüber unsicherer IT-Infrastruktur in immer mehr Staaten direkt als Computereinbruch und -sabotage angesehen wird, im "Land of the free" gleich gar im schlimmsten Fall als "Terrorismus" ;)).
Shortcuts: Golem haben bezüglich der vor zwei Tagen berichteten VirtualDub-Abmahnungen nochmal bei zwei Rechtsanwälten nachgefragt: Diese bestätigen, daß sich durch die spätere Eintragung des Begriffs "VirtualDub" nicht mehr die älteren Schutzrechte des Programms "VirtualDub" eliminieren lassen, selbst wenn dieses nie beim Marken- und Patentamtes eingetragen wurde. Laut einem ATI-Sprecher im Gespräch mit The Inquirer will ATI angeblich seine "starken Bindungen zu ATI" beibehalten. Was stark abzuwarten bleibt, einige Signale aus der Industrie sprechen da eine deutlich andere Sprache - nämlich die, daß ATI inzwischen schon im Stellungskrieg AMD vs. Intel tatkräftig auf AMD-Seite mitwirkt. Und letztlich erinnert der Heise Newsticker noch daran, das es am kommenden Dienstag zur (mit Spannung erwarteten) Berufungsverhandlung im berühmt-berüchtigen "Heise-Forenurteil" kommen wird.
News des 17. August 2006 |
Über weitere Produktionseinstellungen älterer Prozessoren-Modelle bei Intel berichten Hard Tecs 4U: Ins Jahr 2007 dürften es somit nur noch einige Pentium D (Modelle 820, 915 und der noch nicht releaste 925) und einige Pentium 4 Prozessoren (Modelle 531 und 541, möglicherweise auch 524) schaffen, der größte Teil der bisher noch gefertigten Netburst-basierenden Prozessoren aber kurz- bis mittelfristig auslaufen. Da nunmehr aber auch die komplette bisherige Celeron D Schiene aufs Abstellgleis geschoben werden wird, dürften somit die genannten Pentium 4 Modelle auch deren bisherigen Part im LowCost-Segment übernehmen - womit diese einstmalig stolzen Desktop-Modelle dann die unterste verfügbare Preisschiene bilden werden ;).
Bei DailyTech hat man eine Intel Chipsatz-Roadmap anzubieten, welche einige Zukunftsplanungen für das nächste Jahr offenbart. So will Intel Mitte 2007 mit "Bearlake" eine neue Chipsatz-Generation an den Start bringen. Dafür sind im zweiten Quartal die Chipsätze Bearlake-G mit integrierter Grafik und Bearlake-P ohne integrierter Grafik vorgesehen, welche (wie alle Chipsätze der Bearlake-Klasse) bereits den FSB1333 unterstützen. Im dritten Quartal sollen dann aber die eigentlich interessanten Dinge folgen: Der Bearlake-G+ Chipsatz soll über den Support von DDR3-Speicher bis DDR3/1066 verfügen (wahlweise aber auch DDR2/800), gleichzeitig wird dieser eine neue, DirectX10 unterstützende Grafikeinheit beinhalten ...
... Demzufolge darf davon ausgegangen werden, daß der vorgenannte Bearlake-G noch nicht über die DirectX10 unterstützende Grafikeinheit verfügt, sondern auf dem aktuellen GMA X3000 DirectX 9.0 Shader 3.0 Grafikchip aufbaut. Gleichfalls dürften Bearlake-G und Bearlake-P noch nicht über den Support von DDR3-Speicher verfügen, wenn dieses beim Bearlake-G+ so explizit erwähnt wird. Selbigen Support besitzt aber auch Bearlake-X, welcher als neuer HighEnd-Chipsatz ebenfalls im dritten Quartal 2007 erscheinen soll. Dieser verfügt dann nicht über eine integrierte Grafikeinheit, dafür aber über den Support zweier mit PCI Express x16 angebundener Grafikkarten-Steckplätze (gleich gar gemäß der PCI Expres 2.0 Spezifikation) - ohne aber das Intel angab, ob man damit SLI oder gar weiterhin CrossFire ;) unterstützen wolle ...
... Hinzu kommt beim Bearlake-X der Support von DDR3-Speicher bis DDR3/1333 sowie ein Support von QuadCore-Prozessoren - was insofern erstaunt, als daß Intel jene ja schließlich schon Ende diesen Jahres in den Desktop-Markt bringen will. In der Summe läßt sich aus diesen Informationen einiges herauslesen: Erstens einmal scheint Intel zur Jahresmitte 2007 auf DDR3 umsteigen zu wollen. Allerdings dürfte dies bei DDR3/1066 wohl noch nicht all zu viel bringen - dieses dürfte faktisch nicht schneller sein als DDR2/800 (vergleiche den Umstieg von DDR1 zu DDR2, als es auch DDR2/533 benötigte, um auf die gleiche Performance wie mit DDR400 zu kommen). Wirklich mehr Power dürfte es hier nur mit DDR3/1333 geben, welches es aber nur auf dem wahrscheinlich wieder recht teuer angebotenen HighEnd-Chipsatz Bearlake-X geben soll ...
... Und zweitens scheint bei Intel ab Mitte 2007 die "wirkliche" Markteinführung von QuadCore-Prozessoren auf dem Desktop-Markt anzustehen: Denn wenn Ende des Jahres schon ein erster QuadCore-Vorbote die Core 2 Extreme Linie veredeln soll, so macht der explizit so genannte QuadCore-Support des Bearlake-X Chipsatzes gegen Mitte 2007 nur dann Sinn, wenn damit (oder bald darauf) die dementspechend breite Einführung von QuadCore-Prozessoren bei Intel ansteht. Mit diesen dürfte dann natürlich auch die möglichst schnell getaktete Anbindung von DDR3-Speicher ihren Sinn ergeben, verlangen doch die beiden zusätzlichen Cores - sofern die jeweils benutzte Software diese auszunutzen versteht - natürlich ebenfalls nach ihrem Stück vom Speicherbandbreite-Kuchen.
News des 16. August 2006 |
Gemäß einer Meldung seitens Hard Tecs 4U kann es schon bei den kommenden AMD-Notebooks von Dell die erste sehr umfassende Zusammenarbeit von ATI und AMD geben. Denn so wie es ausschaut, werden jene AMD-Notebooks von Dell auch gleich mit Mainboard-Chipsatz und Grafiklösung von ATI ausgeliefert werden. Hier könnte sich für AMD/ATI ein erster Erfolg der Strategie einstellen, daß große PC-Hersteller künftig nicht mehr mit Prozessoren-, Chipsatz- und Grafikchip-Hersteller jeweils extra verhandeln müssen, sondern das AMD/ATI dies alles aus einer Hand verkaufen kann. Intel wird diese Entwicklung natürlich mit Argwohn beobachten, ist man doch derzeit nicht in der Lage, ähnliche 3-in-1 Angebote abzuliefern - was wie schon ausgeführt durchaus in dem Szenario enden könnte, daß Intel auch auf dem Grafikchip-Markt wieder stärker aktiv wird (passend hierzu schreibt Intel laut Ars Technica einige neue Jobs für die Grafikchip-Abteilung aus) und es künfig nur noch diese Block-Angebote geben wird.
Wiederum Hard Tecs 4U berichten von der Fertigstellung des Designs von AMDs QuadCore-Prozessoren (der hierbei seitens HT4U verwendete Begriff "Tape-Out" ist allerdings nicht korrekt, dieser bezieht sich auf den ersten voll funktionsfähigen und taktbar gefertigten Chip, nicht auf die Fertigstellung der Design-Vorlage). Allerdings will AMD seine ersten QuadCore-Prozessoren erst Mitte 2007 in Form von Opteron-Prozessoren für den Server-Einsatz auf den Markt bringen, QuadCore für den Desktop-Einsatz ist seitens AMD nicht vor Ende 2007 zu erwarten. Intel will hier dagegen schon zum Ende diesen Jahres erste QuadCore-Modelle für den Desktop-Einsatz unter der Core 2 Extreme Linie vermarkten. Allerdings wird sich dann auch herausstellen, ob QuadCore-Prozessoren auf dem Desktop derzeit überhaupt schon sinnvoll sind - schließlich kämpft die meiste Software derzeit noch damit, einen vernünftigen Support für DualCore-Prozessoren auf die Beine zu stellen.
Und nochmals Hard Tecs 4U berichten von einer neuen Abmahnwelle, welche sich auf die Verwendung des Begriffes "VirtualDub" bezieht, welcher in Deutschland inzwischen als Marke eingetragen wurde. Allerdings kommt uns die ganze Sache mehr als mysteriös vor: Die klagende Partei ist eine Firma nicht in Deutschland, sondern aus der Tschechei, diese schaltete zudem unüblicherweise keinen Rechtsanwalt ein, sondern geht direkt vor. Zudem fehlt im Abmahnschreiben wie auch in der beigelegten (angeblichen) Urkunde des Deutschen Marken- und Patentamtes eine Klassifizierung der Markeneintragung - denn üblicherweise werden Marken nämlich nur für bestimmte Waren- und Dienstleistungsgruppen eingetragen. Nur in sehr seltenen Fällen gibt es Eintragungen, die sich auf alle Waren und Dienstleistungen beziehen, aber selbst dann wird dies dann eigentlich immer explizit so ausformuliert ...
... Doch selbst wenn dies alles in Ordnung sein sollte, sind die Abmahnungen in der Sache sowieso nichtig, weil die erst im Januar 2006 angemeldete Marke nicht die automatischen Schutzrechte schon vorher im Markt befindlicher Waren und Dienstleistungen aushöhlen kann. Und das unter dem Namen "VirtualDub" existierende Video-Bearbeitungsprogramm existiert inzwischen deutlich länger als die gleichlautende Markeneintragung in Deutschland - selbst eine nachträgliche legitime Markeneintragung dieses Namens durch eine andere Partei kann die Rechte des Programmierers von VirtualDub an diesem Namen also nicht mehr untergraben. Wenn wir aber einfach mal spekulieren dürfen: Dieser Fall sieht viel eher nach einem bewußt geplanten Abzock-Versuch als denn nach einem Mißverständnis aus - von der Bezahlung dieser Abmahnungen darf natürlich nach dem derzeitigen Stand der Dinge nur abgeraten werden.
Shortcuts: Die VR-Zone berichtet zu den seitens ATI geplanten Reduzierungen der Listenpreise der Radeon X1900 Serie zum Marktstart der Radeon X1950 XTX/CrossFire, welche allerdings im Markt gemäß aktueller Straßenpreise schon einigermaßen vor diesem Termin angekommen zu sein scheinen. Wie Hard Tecs 4U ausführen, sind von VIA endlich wieder einmal neue Chipsätze zu erwarten: Der taiwanesische Chipsatz-Hersteller will noch dieses Quartal entsprechende Produkte für Intel- und AMD-Prozessoren auf den Markt bringen. Gemäß Golem hat dagegen der Festplatten-Hersteller Hitachi erste Terrabyte-Festplatten für den 3,5-Zoll-Slot noch für Ende diesen Jahres in Aussicht gestellt. Und damit das Verhältnis von AMD und Intel zukünftig noch "herzlicher" wird, hat Intel beim gegen sich laufenden (und durch AMD angestrengten) Kartellprozesses nunmehr beantragt, ATI als Entlastungszeugen vorzuladen, wie der Heise Newsticker berichtet ;).
News des 15. August 2006 |
Wie die X-bit Labs ausführen, will nVidia die bisher eigentlich nur für OEM-PCs gedachte GeForce 7900 GS nun scheinbar auch im Retail-Markt anbieten. Die GeForce 7900 GS basiert auf dem G71-Grafikchip, verfügt aber nicht dessen volle 24 Rendering-Pipelines, sondern nur 20 hiervor. Neben diesen 4 Rendering-Pipelines, welche naturgemäß auch die Deaktivierung von 4 Pixelshader-Einheiten nach sich zog, hat nVidia zudem auch noch eine Vertexshader-Einheit deaktiviert. Somit sieht die GeForce 7900 GS mit 20 Rendering-Pipelines, 7 Vertexshader- und 20 Pixelshader-Einheiten an einem 256bittigem Speicherinterface im Prinzip genauso aus wie die GeForce 7800 GT - nur das letztere noch in 110nm gefertigt wird und die GeForce 7900 GS natürlich schon in 90nm ...
... Zu dieser besteht dann noch ein Unterschied bei den Taktraten: Während die GeForce 7800 GT auf 400/500 MHz kommt, scheint nVidia bei der GeForce 7900 GS nunmehr 470/660 MHz anzusetzen, was dann doch für einen gewissen Leistungsunterschied sorgen dürfte. Die neue nVidia-Karte dürfte sich somit von der Performance her zwischen GeForce 7900 GT (24 Pipelines, 256 Bit Interface) und GeForce 7600 GT (12 Pipelines, 128 Bit Interface) einordnen, mit der Tendenz eher zur GeForce 7900 GT. Damit sollte dann auch der angesetzte Preispunkt passen, welcher derzeit mit zwischen 179 und 199 Dollar Listenpreis angegeben wird - was für eine Karte mit wie gesagt 256bittigem DDR-Speicherinterface doch sehr anständig ist. Aller Vermutung nach dürfte die Freigabe der GeForce 7900 GS für den Retail-Markt aber auch eine Reaktion auf die kommenden neuen ATI-Karten für das Mainstream-Segment sein.
Nochmals die X-bit Labs haben sich mit dem AMD Athlon 64 X2 3600+ beschäftigt, über welchen wir bereits am Wochenende berichtet hatten. Dabei zeigte sich der kleinere Level2 Cache - das 3600+ Modell hat hier nur 2x 256 kB, während die anderen DualCore-Modelle von AMD immer mindestens 2x 512 kB aufweisen - erstaunlicherweise nicht im Ansatz als Bremsklotz für den 3600+ Prozessor: Im Schnitt der Messungen sind es gerade einmal 2 Prozent, welche den 3600+ vom 3800+ trennen. Unter der allermeisten Alltags-Software sind die Unterschied bei unter einem Prozent angesiedelt, einzig allein die Spiele reagieren mit 4 Prozent noch halbwegs beachtbar (zwischen 3800+ und 4200+ liegen hier beispielsweise runde 6½ Prozent). Damit dürfte AMD wohl keine Probleme haben, den Athlon 64 X2 3600+ an den Endkunden zu bringen - auch weil Intels direktes Konkurrenzprodukt Pentium D 820 keine vergleichbare Performance bietet, sondern vielmehr um 15 Prozent (unter Spielen 30 Prozent) hinter dem 3600+ zurückliegt (gemäß Quervergleichs mit diesem Artikel).
Die chinesische Webseite PCOnline (maschinelle Übersetzung ins englische) hatte hingegen die Gelegenheit, eine Vorab-Version eines Mainboards mit Intels G965-Chipsatz einem Test der Grafikleistung unterziehen zu können. Ein Vorab-Test ist dies deshalb, weil Intel die GMA X3000 Grafikeinheit des G965-Chipsatzes derzeit noch zurückhält und auf eine neue Chipsatz-Revision zum Ende des Monats wartet, ehe diese Produkte in den Verkauf gehen werden. Der Test von PCOnline wird somit mit aller höchster Wahrscheinlichkeit noch auf der alten Chipsatz-Revision des G965-Chips basieren, welcher so wohl nie verkauft werden wird. Somit sind die Benchmark-Resultate auch noch nicht auf die Goldwaage zu legen, zumindestens erklärt sich aber aufgrund des gemessenen drastischen Performance-Rückstandes gegenüber dem 945G-Chipsatz mit Intels GMA950-Grafiklösung, weshalb Intel den G965 derzeit noch nicht ausliefert.
Wie der Heise Newsticker berichtet, fordert die britische Polizei nach Mitteln gegen verschlüsselte Beweise, da deren Vorkommen in den letzten Jahren offenbar stark zugenommen hat. Interessanterweise gibt es im Vereinigten Königreich schon ein diesbezügliches Gesetz, welches denjenigen mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bestraft, welcher den Schlüssel zu beispielsweise einer verschüsselten Datei nicht aushängt (bzw. nicht nachweisen kann, daß er nicht über den Schlüssel verfügt). Jenes Gesetz ist zwar derzeit nicht in Kraft, da es aber schon rechtkräftig verabschiedet wurde, wäre dies nur eine Frage, ob die britische Regierung jenes Gesetz in Kraft setzen will - ein gesetzgeberisches Verfahren oder aber eine parlamentarische Debatte scheinen hierfür nicht mehr notwendig ...
... Dabei wollen wir an dieser Stelle aber eigentlich nicht die Diskussion darüber führen, ob eine solche Gesetzgebung in Bezug auf die fortwährende Aushöhlung der Bürgerrechte nicht entschieden zu weit geht - oder aber eben eine für Ausnahmefälle durchaus gerechtfertigte bzw. sinnvolle Maßnahme darstellen kann. Diese Diskussion erübrigt sich schon allein dadurch, daß in Deutschland nach wie vor das Prinzip gilt, daß man sich nicht selber beschuldigen oder bei Ermittlungen gegen die eigene Person mithelfen muß, eine solche Gesetzgebung hierzulande also (derzeit noch) undenkbar wäre. Unser Punkt wäre vielmaß, daß jenes Gesetz die eigene Vorgaben gar nicht erreichen kann, da die technischen Möglichkeiten von Kryptographie und Steganographie schon seit einiger Zeit auf solch Orwellsche Zustände wie mit dem britischen Gesetz formuliert ausgelegt sind ...
... Denn es ist problemlos möglich, verschlüsselte Dateien so anzulegen, das diese nicht als solche erkannt werden können: Dafür wird schlicht in einem verschlüsselten Container ein weiterer verschlüsselter Container angelegt. Da solche verschlüsselten Container von ihrer Dateistruktur so aussehen wie Zufallsdaten und somit wie leerer, unbelegter Speicherplatz, ist es nicht möglich nachzuweisen, daß der verschlüsselte Hauptcontainer einen weiteren verschlüsselten Untercontainer enthält. Ergo: Selbst wenn man nachweisen kann, daß ein Beschuldigter auf Kryptographie setzt und ihn zur Herausgabe des Passwortes (für den Hauptcontainer) zwingt, können die wirklich interessanten Daten in einem Untercontainer stecken, dessen Existenz nicht beweissbar ist - womit man keine Handhabe mehr hat, auch für den (potentiellen) Untercontainer noch das Passwort zu verlangen. Eine solche Funktionalität bietet beispielsweise TrueCrpyt, welches als OpenSource-Software kostenlos unter Windows und Linux verfügbar ist ...
... Mit der schon länger vorhandenen Verfügbarkeit einer solchen Software ist der komplette Ansatz des vorbeschriebenen britischen Gesetzes jedoch schon wieder ad absurdum geführt, weil der Zwang zur Schlüsselherausgabe hier eben nicht zum gewünschten Ziel führen wird. Wenn aber der eigentlich geplante Ermittlungserfolg durch dieses britische Gesetz sowieso kaum erreichbar sein wird, rücken dann auch wieder die Schwächen eines solch unkonventionellen Vorgehens in den Vordergrund: Denn was ist, wenn sich die Ermittlungsbehörden irren, ob nun verschlüsselte Dateien auf dem Rechner eines Verdächtigen sind oder nicht - oder was ist, wenn ein Passwort durch den Verdächtigen mal wirklich vergessen wurde? Für einen geringen bis nicht vorhandenen Zugewinn an Ermittlungsergebnissen solche Risiken für unschuldige Personen auf sich nehmen (ok, die Bürger nehmen das Risiko auf sich, nicht die Ermittlungsbehörden), erscheint dann doch als "ein wenig" unausgewogen.
Shortcuts: Hard Tecs 4U berichten von einer Knappheit bei AMDs DualCore-Prozessoren - welches nach den jüngsten AMD-Preissenkungen aber auch nicht besonders verwunderlich ist, gerade nachdem die neuen Intel-Prozessoren derzeit noch relativ schlecht lieferbar sind. Gemäß nochmals Hard Tecs 4U wird Intel hingegen nun die Produktion einiger Pentium D Modelle ganz einstellen. Hierbei handelt es sich aber ausschließlich um Prozessoren, welche Intel kürzlich im Preis nicht (oder nicht ausreichend genug) gesenkt hatte und die demzufolge in der neuen Preissituation sowieso eher uninteressant geworden sind. Und letztlich vermeldet der Spiegel eine äußerst umfangreiche Rückrufaktion für Dell Notebook-Akkus, welche in Zusammenhang mit den durch Dell-Notebooks ausgelösten Bränden steht. Welche Dell-Notebooks betroffen sind, kann man hier in Erfahrung bringen.