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Intels neue Prozessoren - und AMDs Antwort

6. August 2006 / von Leonidas / Seite 3 von 3


Was zumindestens AMD derzeit im Markt der SingleCore-Prozessoren nur teilweise erreicht, basiert doch der dort verkaufte Athlon 64 auf derselben Technologie wie sein DualCore-Pendant Athlon 64 X2. Damit sind AMDs SingleCore-Prozessoren selbst jetzt, wo sich DualCore anfängt durchsetzen, noch in gewissen Situationen interessant - schlicht, weil die Leistung nach wie vor aktuell ist und gerade unter Spielen der Vorteil der DualCore-Ausführungen immer noch vernachlässigbar ist. Dagegen hat Intel in diesem Marktsegment derzeit nur Prozessoren nach der nunmehr auslaufenden Netburst-Architektur im Angebot - was zum einen gut ist als klare Abgrenzung zu den eigenen DualCore-Angeboten auf Basis der Core-Architektur, aber natürlich zuungunsten der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber AMDs Angeboten in diesem Marktsegment geht:


SingleCore-Prozessoren für den Desktop-Einsatz

AMD

 

Intel

Athlon 64 3800+
Listenpreis 112 Dollar, Straßenpreis 97€
K8-Architektur, SingleCore
2.4 GHz, 512 kB Level2 Cache
Venice/Orleans-Core, 90nm, Sockel 939/AM2
oberes LowCost Segment
(um die 95€)
Pentium 4 541
Listenpreis 84 Dollar, Straßenpreis 91€
Netburst-Architektur, SingleCore
3.2 GHz, 1 MB Level2 Cache
Prescott-Core, 90nm, FSB800, Sockel 775
Athlon 64 3500+
Listenpreis 91 Dollar, Straßenpreis 79€
K8-Architektur, SingleCore
2.2 GHz, 512 kB Level2 Cache
Venice/Orleans-Core, 90nm, Sockel 939/AM2
mittleres LowCost Segment I
(um die 80€)
Pentium 4 531
Listenpreis 74 Dollar, Straßenpreis 80€
Netburst-Architektur, SingleCore
3.0 GHz, 1 MB Level2 Cache
Prescott-Core, 90nm, FSB800, Sockel 775
Athlon 64 3200+
Listenpreis 81 Dollar, Straßenpreis 64€
K8-Architektur, SingleCore
2.0 GHz, 512 kB Level2 Cache
Venice/Orleans-Core, 90nm, Sockel 939/AM2
mittleres LowCost Segment II
(um die 70€)
Pentium 4 524
Listenpreis 69 Dollar, Straßenpreis 73€
Netburst-Architektur, SingleCore
3.06 GHz, 1 MB Level2 Cache
Prescott-Core, 90nm, FSB533, Sockel 775
Sempron 3000+
Listenpreis 56 Dollar, Straßenpreis 49€
K8-Architektur, SingleCore
1.6 GHz, 256 kB Level2 Cache
Venice/Manila-Core, 90nm, Sockel 754/AM2
unteres LowCost Segment
(um die 50€)
Celeron D 346
Listenpreis 54 Dollar, Straßenpreis 54€
Netburst-Architektur, SingleCore
3.06 GHz, 256 kB Level2 Cache
Prescott-Core, 90nm, FSB533, Sockel 775

Anmerkungen:
In dieser Auflistung wurden die Intel-Prozessoren Pentium 4 521 (2.8 GHz, 163$), 551 (3.4 GHz, 278$), 561 (3.6 GHz, 417$), 571 (3.8 GHz, 637$), 630 (3.0 GHz, 178$), 631 (3.0 GHz, 163$), 640 (3.2 GHz, 218$), 641 (3.2 GHz, 163$), 650 (3.4 GHz, 278$), 651 (3.4 GHz, 163$), 660 (3.6 GHz, 401$), 661 (3.6 GHz, 183$) und 670 (3.8 GHz, 605$) nicht erwähnt, weil Intel bei diesen die Preise entweder gar nicht oder nicht ausreichend genug gesenkt hat und diese Prozessoren gemessen an den neuen Listenpreisen der anderen SingleCore-Prozessoren von Intel zweifelsfrei nicht mehr konkurrenzfähig sind. Mittelfristig ist zu erwarten, daß Intel die meisten dieser Prozessoren gänzlich aus dem Portfolio nimmt.

Gleichfalls wurden die AMD-Prozessoren Sempron 3200+ (1.8 GHz, 67$), 3400+ (1.8 GHz, 71$), 3500+ (2.0 GHz, 91$) und 3600+ (2.0 GHz, 101$) nicht erwähnt, da in deren Preissegment AMD bereits bessere Angebote in Form einiger niedrigpreisiger Athlon 64 Prozessoren hat. Aus dem gleichen Grund wurden die Intel-Prozessoren Celeron D 350 (3.2 GHz, 59$), 351 (3.2 GHz, 59$), 352 (3.2 GHz, 69$), 355 (3.33 GHz, 69$) und 356 (3.33 GHz, 74$) nicht erwähnt, da in deren Preissegment Intel bereits bessere Angebote in Form einiger niedrigpreisiger Pentium 4 Prozessoren hat. Desweiteren wurden alle Celeron-Prozessoren unterhalb der aufgelisteten Modelle nicht erwähnt, da die Aufzählung dieser sich kaum unterscheidenden absoluten LowCost-Prozessoren obige Auflistung nur stark unübersichtlich hätte werden lassen. Es handelt sich hierbei um die Modelle Celeron D 326 (2.53 GHz, 39$), 331 (2.66 GHz, 44$), 336 (2.8 GHz, 49$) und 341 (2.93 GHz, 54$). Aus dem gleichen Grund wurde letztendlich auch noch der Sempron 2800+ (1.6 GHz, 47$) aus der Liste entfernt.



Und wie man sehen kann, dürfte AMD auch im Marktsegment der SingleCore-Prozessoren jeden Zweikampf mit mal mehr und mal weniger Abstand gewinnen: Insbesondere dann, wenn AMD auf die Athlon 64 Modelle setzen kann, gibt es für Intels Pentium 4 Prozessoren nichts zu lachen. Dies hängt natürlich in erster Linie damit zusammen, daß Intels schnellste SingleCore-Prozessoren nicht in obiger Liste erfasst sind - weil sie schlicht maßlos zu teuer sind: Wenn man einen Pentium 4 541 (3.2 GHz) für 84 Dollar Listenpreis bekommen kann, interessiert das Angebot eines Pentium 4 661 (3.6 GHz) zweifellos nicht mehr, denn für dieses Modell will Intel immerhin 183 Dollar sehen - und für das SingleCore-Topmodell Pentium 4 670 (3.8 GHz) gar nach wie vor 605 Dollar ;).

Obige Liste enthält jedoch nur die wirklich sinnvollen Angebote, gemessen an der jeweils gebotenen Technik und den aktuellen Marktpreisen. Und hierbei stellt sich Intel vergleichsweise ungünstig auf, was noch nicht einmal zwingend durch Benchmarks belegt werden muß: Denn daß ein Pentium 4 541 (3.2 GHz) nichts gegen einen Athlon 64 3800+ (2.4 GHz) ausrichten kann, dürfte klar sein - immerhin trägt der AMD-Prozessor sein Model Rating nicht ganz zu Unrecht. Ähnliches gilt auch für die zwei anderen Vergleiche Athlon 64 vs. Pentium 4: AMD sollte hierbei von der reinen Performance her jeweils 10 bis 20 Prozent vorn liegen, unter Spielen eher mehr als weniger.

Nur beim allerletzten Vergleich Sempron 3000+ (1,6 GHz) gegen Celeron D 346 (3.06 GHz) wollen wir aus dem Stand heraus keine solche Prognose abgeben, da der Takt des AMD-Prozessors zum einen doch sehr gering ist und zweitens die Auswirkungen der Beschneidung des Level2-Caches bei beiden Prozessoren eine Prognose höchst unsicher machen würde. Die Entscheidung in diesem absoluten LowCost-Vergleich kann wohl nur über einen entsprechenden Test dieser beiden Prozessoren herbeigeführt werden, dürfte aber letztlich auch nur besonders relevant für den OEM-Markt und kaum für das Geschäft im Retail-Markt sein.


Unterm Strich betrachtet hat AMD mit seiner drastischen Preisreduktion (samt nochmals etwas niedrigerer Straßenpreise) also tatsächlich das erreichen können, was angesichts der technologischen Überlegenheit von Intels neuen auf der Core-Prozessorenarchitektur basierenden Prozessoren eigentlich niemand erwarten konnte: AMD gleicht aus. Sicherlich wurde dies "nur" über das Mittel der Preissenkung erreicht - aber wie schon einmal in diesem Artikel erwähnt: Wie das Preis/Leistungs-Verhältnis letztlich zu Stande kommt, interessiert den Markt eigentlich überhaupt nicht.

Und in diesem kann AMD nach seinen Preissenkungen nun nach wie vor kräftig mitspielen. Zwar hat man kein schlagkräftiges Angebot gegenüber den beiden Spitzenmodellen von Intel, aber die Absätze dieser für 530 und 999 Dollar in den Listen stehenden Prozessoren dürften generell gering sein und damit kaum einen Einfluß auf die insgesamte Marktsituation haben. Unterhalb dessen bietet AMD jedoch nunmehr wieder dasselbe Preis/Leistungs-Verhältnis wie Intel an: Zwar im Bereich der Prozessoren um die 180, 220 und 310 Euro nicht besser als Intel - aber auch nicht mehr wertbar schlechter. Und außerhalb des von den Core 2 Duo Prozessoren eingenommenen Preisbereichs liegt der Preis/Leistungs-Vorteil nach wie vor mal mehr und mal weniger deutlich bei AMD.

Damit sollte AMD also schlußendlich in der Lage sein, den Ansturm der ersten Desktop-Prozessoren auf Basis der Core-Prozessorenarchitektur zu überstehen. Zwar wird man im Desktop-Segment in den nächsten Monaten höchstwahrscheinlich erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, allerdings besteht durchaus die Aussicht für AMD, die Marktanteile (nach verkauften Einheiten) halten zu können. Denn schließlich muß trotz der neuen Prozessoren Core 2 Duo und Core 2 Extreme seitens Intel niemand mehr die Prozessoren des kleineren Anbieters am Markt aufgrund des Performance-Vorteils der neuen Intel-Prozessoren meiden - denn die genannten Preissenkungen haben AMD ganz eindeutig zurück ins Spiel gebracht. Was ja letztlich nur im Interesse der Käufer sein kann, denn anstatt eines klaren Siegers gibt es nun wieder zwei Wahlmöglichkeiten.

Dies schmälert im übrigen nichts an Intels Leistung bezüglich der Core-Prozessorenarchitektur. Jene hat weiterhin den nicht zu unterschätzenden psychologischen Vorteil, ein neues und dabei sehr schnelles Stück Hardware zu sein. Nur müssen sich auch die Prozessoren der Core-Prozessorenarchitektur dem Wettbewerb stellen, ist der Neuheits-Aspekt und auch die erwiesen exzellente Pro/MHz-Leistung von Core 2 Duo/Extreme als Entscheidungsmerkmal noch nicht ausreichend. Alles ist immer und überall auch eine Preisfrage - denn erst der Vergleich auf gleicher Preisbasis offenbart, welcher Anbieter wo vorn liegt.


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Conroe and EM64T: Is There a Problem? (e) [X-bit Labs]
Contemporary Dual-Core Desktop Processors Shootout (e) [X-bit Labs]


Nachtrag vom 9. August 2006:

Unser jüngster Artikel verdient noch ein paar Anmerkungen: Erst einmal gibt es noch eine neue Idee zur Performance-Betrachtung von Core 2 Duo E6600 gegen Athlon 64 X2 5000+. Hier hatten wir ursprünglich geschrieben, daß der AMD-Prozessor einen Vorteil von 9 Prozent beim Preis hat, der Intel-Prozessor von 14 Prozent bei der Leistung (17 Prozent unter Spielen) - was auch nicht falsch ist. Interessant ist in diesem Zusammenhang jedoch ein kleiner Quervergleich zwischen preismäßig eigentlich nicht passenden Prozessoren, bei welchem sich der Athlon 64 X2 5000+ und der Core 2 Duo E6400 duellieren: Dabei liegt der AMD-Prozessor nämlich nur ein mickriges Prozent bei Performance vorn (die Spiele-Benchmarks gehen gar mit 11 Prozent an Intel), während der Intel-Prozessor einen Preisvorteil von satten 29 Prozent anzubieten hat.

Insofern schwingt das Pendel auch in diesem Vergleich wohl klar zugunsten von Intel, hat AMD somit auch in der 300-Dollar/Euro-Klasse nichts zu lachen (wie schon bei den darüber angesiedelten HighEnd-Modellen). Bei den anderen Vergleichen unseres Artikels funktioniert dieser kleine Quervergleich dann nicht mehr, bleibt dort unser Gesamt-Statement bestehen. Zu diesem wäre jedoch generell noch ein Pfund hinzufügen, mit welchem AMD preismässig zusätzlich zu den schon angesetzten drastischen Preissenkungen wuchern kann: Und zwar hat AMD immer noch den Vorteil der günstigeren Mainboards anzubieten. Dies trifft nicht nur auf die schon des längerem im Markt befindlichen Sockel 939 Mainboards zu, sondern auch für den Vergleich von Sockel AM2 Mainboards gegen entsprechende Conroe-Platinen.

Hier langen die Mainboard-Hersteller nach wie vor kräftiger zu als bei vergleichbaren Produkten für AMD-Prozessoren - möglicherweise resultierend auch aus den durchaus höheren Chipsatz-Preisen, welche Intel ansetzt. Und so kann dieser Preisunterschied von 20-50 Euro beim Mainboard das Pendel durchaus vollständig zu einem AMD-System schwingen lassen, weil dies insbesondere bei den preislich eher niedrig angesetzten Prozessoren dann doch schon einen erheblichen Preisunterschied beim Gesamtsystem bewirkt. Abzuwarten bleibt natürlich, ob dieser Preisunterschied auch künftig Bestand haben wird: Mit weiteren in den Markt kommenden Conroe-Mainboards und eventuell auch zu Intel konkurrierenden Chipsatz-Angeboten sollten die Preise der neuen Intel-Mainboards eigentlich mittelfristig dann doch etwas absinken.


Nachtrag vom 11. August 2006:

Noch ein paar weitere Nachträge zu unserem aktuellen Artikel: Als erstes einmal ist - obwohl in unserer Auflistung der SingleCore-Prozessoren nicht mehr enthalten - durchaus interessant, daß Intel nunmehr massiv Cedar Mill Cores auf den Markt wirft, da bei den Pentium 4 Prozessoren mit 2 MB Level2 Cache nur die Preise dieser Modelle gesenkt wurden - und die Preise der Prescott-2M-basierenden Modelle gleich bleiben. So steht nun beispielsweise ein Pentium 4 660 mit 3.6 GHz und Pentium-2M-Core immer noch für stolze 605 Dollar in der Intel-offiziellen Preisliste, der von der Leistung und Ausstattung her absolut identische Pentium 4 661 mit Cedar-Mill-Core jedoch nur für 183 Dollar. Dabei ist letzterer sogar schon in 65nm gefertigt, da der Cedar Mill faktisch die Hälfte eines Presler-Cores (Pentium D 9xx Serie) darstellt.

Dadurch sinkt zum einen die Verlustleistung erheblich (laut der TDP von 115 auf 86 Watt), zum anderen sollten sich eigentlich auch die Übertaktungs-Aussichten entsprechend erhöhen. Natürlich haben diese Prozessoren bei der aktuellen Preissituation trotzdem keine Chance gegen AMDs Angebote, bietet AMD doch seinen Athlon 64 3800+ zu einem Listenpreis von 112 Dollar und zu Straßenpreisen von inzwischen unter 100 Dollar an. Allenfalls für HighEnd-Übertaktungsversuche oder eiserne Intel-User dürfte dieser SingleCore-Prozessor noch interessant sein, welcher wohl letztlich den Markt schlicht zu spät erreicht - ein paar Monate vor der Core-Prozessorenarchitektur wären 65nm Pentium 4 Prozessoren eventuell noch auf ein gewisses Interesse gestossen.

Desweiteren wären noch die bei AMD mit den jüngsten Preissenkungen aus dem Portfolio herausgefallenen Prozessoren zu erwähnen. Namentlich sind das die Modelle Athlon 64 X2 4000+, 4400+ und 4800+, sprich jene Prozessoren mit 2x 1 MB Level2 Cache. Diese verschwinden natürlich nicht umgehend vom Markt, sondern dürften sogar mittelfristig noch verfügbar sein, sind jedoch kaum noch attraktiv, da von den drastischen AMD-Preissenkungen zumindestens rein offiziell nicht betroffen. Trotzdem scheinen die Modelle inzwischen ebenfalls mit kräftigem Preisabschlag angeboten zu werden: So kostete der Athlon 64 X2 4000+ laut alter Preisliste noch 303 Dollar, es gibt hier allerdings auch schon Straßenpreise in die Richtung von 170 bis 180 Euro.

Auch beim Athlon 64 X2 4400+ mit altem Listenpreis von 437 Dollar und aktuellem Straßenpreis von 227 Euro sowie beim Athlon 64 4800+ mit altem Listenpreis von 606 Dollar und aktuellem Straßenpreis von 302 Euro sieht dies ähnlich aus. Hier scheinen ergo die Händler bereits die Preise entsprechend anzupassen, auch wenn AMD dies offiziell nicht so getan hat. Allerdings reichen diese Preissenkungen noch nicht aus, um diese Prozessoren wirklich attraktiv zu machen, da man für den gleichen Preis regelmässig das jeweils nächsthöhere Angebot seitens AMD erstehen kann (mit 200 MHz mehr Takt, aber dafür kleinerem Level2 Cache). Wer natürlich speziell mit Anwendungen operiert, welche auf den größeren Level2-Cache der nun auslaufenden AMD-Prozessoren stehen, könnte mit diesen inoffiziellen Preissenkungen dennoch glücklich werden.

Und letztlich wäre noch auf die im Artikel nur kurz angerissenen mittelfristigen Planungen seitens AMD genauer einzugehen, denn nur mit diesen wird AMD sich aus dem angefangenen ruinösen Preiskrieg befreien können. Als erstes wäre da die 65nm Fertigung zu erwähnen, welche AMD ab Anfang nächsten Jahres wieder in die Lage versetzen sollte, beim Takt anzugreifen. Allerdings spricht hier eine bei DailyTech veröffentlicht AMD-Roadmap dagegen, welche eine eher sehr konservative Markteinführung von 65nm Produkten bei AMD vorsieht: So soll AMD bis zum dritten Quartal 2007 mittels der 65nm Fertigung keine neuen Modelle auf den Markt bringen, sondern nur die "alten" 90nm Modelle ersetzen bzw. die neuen 65nm Modelle zeitgleich anbieten.

Die wirklichen Taktsteigerungen will AMD dabei aber weiterhin auch auf 90nm anbieten - wobei die Steigerungen keineswegs großartig ausfallen sollen: So ist für dieses Jahr nur noch ein Athlon 64 X2 5200+ geplant, welcher dieselben 2.4 GHz Takt wie der Athlon 64 X2 5000+ trägt, nur eben mit 2x 1 MB Level2 Cache antritt. Im ersten Quartal des kommenden Jahres wird es dann die neuen Modelle Athlon 64 X2 5400+ und 5600+ geben: Beide takten dabei wohl mit 2.6 GHz, der 5400+ sollte aber 2x 512 kB und der 5600+ 2x 1 MB Level2 Cache tragen. Danach soll allerdings bis zum dritten Quartal 2007 nichts mehr passieren - sieht man einmal von den Athlon 64 FX Prozessoren ab, welche scheinbar bis auf 3.2 GHz Takt hinaufgehen werden, aber eben auch wegen ihres regelmässig astronomischen Preises keine wirkliche Markt-Relevanz haben.

Auf der 65nm Front wird AMD dagegen gar nur bis zum Athlon 64 X2 5400+ gehen - ganz so, als wäre der 65nm Prozeß von AMD entweder noch nicht so weit oder aber nicht leistungsfähig genug. Man kann nur hoffen, daß sich diese Roadmap gründlich irrt - denn wenn nicht, dann ändert sich an der aktuell mit "schwierig" noch sehr vorsichtig beschriebenen Wettbewerbssituation von AMD gegenüber Intel zumindestens die nächsten 12 Monate nichts. Wenn, ja wenn dann nicht doch noch der verbesserte K8L-Core deutlich vor den bisherigen Erwartungen noch im Jahr 2007 aufschlägt. Bei Orthy läuft man aktuell ja regelrecht Sturm gegenüber den diesbezüglichen Aussagen, der K8L würde generell erst 2008 erscheinen.

Und dabei hat man durchaus Recht, da die originale Formulierung "new K8L processor for its next-generation Socket AM3 platform will not be available until 2008" durchaus nicht zweifelsfrei bedeutet, daß der K8L generell erst 2008 erscheinen würde. Man kann mit dieser Formulierung eben auch ausdrücken, daß allein nur das K8L-Modell, welches speziell für den Sockel AM3 gedacht ist, erst 2008 erscheint. Dies würde allerdings voraussetzen, daß es den K8L auch für andere Sockel geben wird - und eben dies sehen wir nicht so einfach, wie Orthy dies tut. Zwar haben einige AMD-Prozessoren durchaus auch auf sehr verschiedenen Sockeln ihren Dienst getan, aber bei technisch sehr unterschiedlichen Prozessoren ist dies eher selten bis nie der Fall gewesen.

Das beste Beispiel hierfür ergibt schließlich die aktuelle Prozessoren-Situation: Neue Technologien wie Pacifica und Presidio sowie den Support von DDR2-Speicher gibt es nur auf dem neuen Sockel AM2 - selbst wenn die beiden genannten Technologien nun sicherlich auch ohne Sockelwechsel in den Prozessor integrierbar wären. Zumindestens klar ist aber, das wenn AMD den K8L mit dem Support der DDR3-Speichertechnologie plant, dies nur auf der Sockel AM3 Plattform geschehen wird - weil nur dafür benötigt es schließlich überhaupt die neue Plattform. Sicher ist damit natürlich noch gar nichts, aber zumindestens kann nicht zweifelsfrei gesagt werden, die eine oder andere Seite hätte absolut Recht.


Nachtrag vom 7. September 2006:

Wie Hard Tecs 4U berichten, hat AMD sein Prozessoren-Portfolio relativ still um einen Athlon 64 X2 5200+ erweitert, welcher abgesehen von den preislich "etwas" abgehobenen Athlon 64 FX Prozessoren nunmehr das neue Top-Modell im Desktop-Bereich darstellt. Dabei ist es ein wenig verwunderlich, daß AMD nach dem vollständigem Absägen der bisherigen Athlon 64 X2 Prozessoren mit 2 MB Level2 Cache (zugunsten der Modelle mit nur 1 MB Level2 Cache) nun wieder ein neues Modell mit eben 2 MB Level2 Cache an den Start bringt, denn in anderer Form unterscheidet sich der Athlon 64 X2 5200+ nicht vom gleich getakteten Athlon 64 X2 5000+ Modell mit 2.6 GHz Takt. Damit entspricht der neue Athlon 64 X2 5200+ von den Grundspezifikationen her auch exakt dem früheren Athlon 64 FX-60, welcher nach dem Release des Athlon 64 FX-62 bei AMD allerdings nicht mehr in der Preisliste geführt wird.

Hier steht durchaus eine Abverkaufsaktion zu vermuten an, wenngleich wohl gar weiter gefasst: Mit dem Athlon 64 5200+ bringt AMD halt jene 2-MB-Kerne an den Endkunden, welche für den Athlon 64 FX-62 nicht benötigt werden oder aber dessen Taktung von 2.8 GHz nicht erreichen. Natürlich wird sich mit dem größerem Level2 Cache in den meisten Anwendungen nicht viel Staat machen lassen, würde eine Erhöhung der Taktfrequenz - und wenn es nur 200 MHz wären - dem Athlon 64 X2 weit besser stehen. So gesehen muß Intel den neuen AMD-Prozessor auch nicht großartig betrachten, dürfte dieser mit 403 Dollar in der offiziellen Preisliste stehende Prozessor doch kaum an der Performance eines Core 2 Duo E6600 zu einem Listenpreis von 316 Dollar vorbeikommen.






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