Die kommenden Grafikchips von ATI, nVidia und S3
9. Oktober 2007 / von Leonidas (Text) / Seite 1 von 3
Rein technisch haben wir mittlerweile fast ein volles Jahr herum, nachdem die allerersten Direct3D10-Beschleuniger in Form der GeForce 8800 GTS/GTX Karten im November 2006 vorgestellt wurden. Und selbst wenn ATI seinen Konter in Form der Radeon HD 2900 XT erst mit einigen Monaten Verspätung in den Markt bringen konnte, sind nach gängigen Rechnungen, wonach aller sechs bis neun Monate eine neue Grafikkarten-Generation in den Markt kommt (was nicht bedeutet, daß es sich dabei um grundlegend neue Architekturen handeln muß), die nächsten Grafikkarten eigentlich schon leicht überfällig.
ATI und nVidia werden diesem Zustand über die nächsten Wochen allerdings abhelfen, welche aus Grafikkarten-Sicht durchaus interessant werden dürften. So kommen derzeit zunächst die R600-Abwandlungen Radeon HD 2900 GT und Pro für das Performance-Segment in den Markt. Im November läutet nVidia dann mit dem G92-Chip für das Performance-Segment die eigentliche Refresh-Generation ein, hier werden der G98-Chip für das LowCost-Segment und der G90-Chip für das HighEnd-Segment in Kürze folgen, nächstes Frühjahr soll dann noch ein G96-Chip für das Mainstream-Segment kommen.
Bei ATI hingegen lauten die Refreshchips RV620 (LowCost), RV635 (Mainstream), RV670 (Performance/HighEnd), zeitmäßig sind diese ebenfalls um das Jahresende einzuordnen. Und letztlich will nun auch noch S3 Graphics wieder einmal mit neuen Grafikchips antreten, geplant sind hierbei für den Jahresanfang die Chips Chrome 430 (LowCost) und Chrome 460 (Mainstream). Wenn das alles klappen sollte, wird es in der Tat ein interessanter Grafikchip-Herbst - in der Praxis dürfte dann aber wohl doch Murphy's Law greifen, womit sich einige der vorgenanten Grafikchips ins nächste Jahr verspäten werden oder zumindestens erst im nächsten Jahr käuflich erhältlich sein werden.
Doch der Reihe nach. Zuerst einmal werden wir die derzeit auf dem Markt befindlichen Direct3D-Grafikchips kurz skizzieren, damit die Ausgangslage klar ist. Danach wenden wir uns dann den einzelnen kommenden neuen Grafikchips zu. Dies kann natürlich nur auf Basis der derzeit vorhandenen Informationen erfolgen - welche, gemischt mit eigenen Überlegungen, jederzeit fehlbar sein können. Es ist also bitte nicht davon auszugehen, daß alles, was dieser Artikel nachfolgend vorhersagt, auch so eintreffen wird. Es handelt sich hier um eine Bestandsaufnahme des aktuell verfügbaren Wissens, um eben dieses in eine gewisse Form zu bringen. Nichts desto trotz werden sich in den News der kommenden Wochen sicherlich noch einige Anmerkungen und Korrekturen zu diesem Artikel ergeben.
Vorab sei noch klargestellt, daß dieser Artikel wie auch unsere zukünftige Berichterstattung generell von der Einteilung des Grafikkarten-Marktes in vier Teilsegmente ausgeht: LowCost (Value), Mainstream, Performance und HighEnd (Enthusiast). Diese Einteilung wurde seitens der Grafikchip-Entwickler schon seit einiger Zeit vorgenommen, bislang allerdings regelmäßig mit nur drei verschiedenen Grafikchips einer Generation zu bedienen versucht. Spätestens mit der kommenden Refresh-Generation wird zumindestens nVidia aber mit jeweils vier Grafikchips pro Generation arbeiten, womit sich die generelle Markt-Unterteilung in vier Teilsegmente nunmehr geradezu aufdrängt.
Preislich lassen sich diese Teilsegmente im übrigen grob folgendermaßen abtrennen: LowCost bis 100 Dollar, Mainstream von 80 bis 200 Dollar, Performance von 150 bis 300 Dollar und HighEnd von 250 Dollar an aufwärts. Wie den genannten Geldbeträgen schon zu entnehmen, sind die Grenzen jedoch eher fließend bzw. sehen verschiedene Mitspieler am Markt die Grenzen jeweils ein wenig anders. Betrachtet man die alten und neuen Grafikchips allerdings nachfolgend etwas genauer, lassen sich diese dann doch jeweils recht eindeutig einem Marktsegment zuordnen.
Doch zuerst zu der Übersicht der aktuell am Markt befindlichen Grafikchips und daraus resultierenden Grafikkarten:
ATI |
nVidia |
|
HighEnd (Enthusiast) | R600 320 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 512 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 80nm, Varianten: • Radeon HD 2900 XT 1GB 742/1000 MHz, 1024 MB GDDR4, ca. 180W, ca. 430 Euro • Radeon HD 2900 XT 742/825 MHz, 512 MB GDDR3, 161W, ca. 330 Euro |
G80 128 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 384 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 90nm, Varianten: • GeForce 8800 Ultra 612/1512/800 MHz, 768 MB GDDR3, ca. 145W, ca. 550 Euro • GeForce 8800 GTX 575/1350/900 MHz, 640 MB GDDR3, 132W, ca. 450 Euro • GeForce 8800 GTS 640MB nur 96 Shader-Einheiten, nur 48 TMUs, nur 320 Bit DDR Speicherinterface, 500/1200/800 MHz, 640 MB GDDR3, 106W, ca. 310 Euro |
Performance | R600 320 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 512 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 80nm, Varianten: • Radeon HD 2900 Pro 600/800 MHz, 512 oder 1024 MB GDDR3, ca. 150 bzw. 160W, ca. 220 bzw. 260 Euro • Radeon HD 2900 GT 600/800 MHz, nur 240 Shader-Einheiten, nur 256 Bit DDR Speicherinterface, 256 MB GDDR3, ca. 120W, ca. 175 Euro Dual RV630 2x 120 Shader-Einheiten, 2x 8 TMUs, 2x 128 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 65nm, Varianten: • Radeon HD 2600 XT X2 800/700 MHz, 2x 256 MB GDDR3, ca. 90W, ca. 220 Euro |
G80 128 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 384 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 90nm, Varianten: • GeForce 8800 GTS 320MB nur 96 Shader-Einheiten, nur 48 TMUs, nur 320 Bit DDR Speicherinterface, 320 MB GDDR3, 500/1200/800 MHz, 103W, ca. 240 Euro |
Mainstream | RV630 120 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 65nm, Varianten: • Radeon HD 2600 XT GDDR4 800/1100 MHz, 256 oder 512 MB GDDR4, 49W, ca. 120 bzw. 170 Euro • Radeon HD 2600 XT GDDR3 800/700 MHz, 256 oder 512 MB GDDR3, ca. 45W, ca. 90 bzw. 105 Euro • Radeon HD 2600 Pro 600/400 MHz, 256 oder 512 MB GDDR2/GDDR3, ca. 35W, ca. 70 bzw. 75 Euro |
G84 32 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 80nm, Varianten: • GeForce 8600 GTS 675/1450/1000 MHz, 256 oder 512 MB GDDR3, 47W, ca. 140 bzw. 170 Euro • GeForce 8600 GT 540/1190/700 MHz, 256 oder 512 MB GDDR3, ca. 40W, ca. 90 bzw. 100 Euro |
LowCost (Value) | RV610 40 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 65nm, Varianten: • Radeon HD 2400 XT 700/800 MHz, 256 MB GDDR3, 19W, ca. 55 Euro • Radeon HD 2400 Pro 525/400 MHz, 128 oder 256 oder 512 MB GDDR2, ca. 15W, ca. 40 bzw. 40 bzw. 65 Euro |
G86 16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, Direct3D10, PCI Express 1.1, 80nm, Varianten: • GeForce 8500 GT 450/900/400 MHz, 256 oder 512 MB GDDR2/GDDR3, 27W, ca. 65 bzw. 75 Euro • GeForce 8400 GS nur 64 Bit DDR Speicherinterface, 450/900/400 MHz, 256 oder 512 MB GDDR2, ca. 25W, ca. 40 bzw. 60 Euro |
Anmerkung: Die Anzahl der Shader-Einheiten ist zwischen verschiedenen Grafikchip-Entwicklern nicht direkt miteinander vergleichbar, da hier zumeist jeweils vollkommen andere Ansätze verfolgt wurden. Die Anzahl der Shader-Einheiten ist somit eigentlich nur innerhalb desselben Grafikchip-Entwicklers vergleichbar. Ganz grob kann man allerdings für die aktuelle Direct3D10-Generation ansetzen, daß die MADD-Rechenleistung der Shader-Einheiten von nVidia (auf gleichem Takt) ungefähr doppelt so hoch ist wie diejenige der Shader-Einheiten von ATI. Diese MADD-Rechenleistung ist zwar die klar wichtigste Kenngröße, allerdings gibt es natürlich noch andere von Grafikchips zu bewältigende Rechenoperationen. |
Diese Lineups werden in den kommenden Wochen jedoch gehörig durchgeschüttelt werden, in einem halben Jahr dürften die derzeit am Markt befindlichen Grafikkarten wohl komplett durch die kommende Refresh-Generation ersetzt werden. Nachfolgend wollen wir nun betrachten, was die einzelnen Grafikchip-Entwickler an Neuheiten planen:
ATI
Bei ATI wird der bereits Direct3D 10.1 und PCI Express 2.0 unterstützende RV670-Chip den Anfang machen. Dieser fürs Performance-Segment gedachte Grafikchip wird wohl am 19. November vorgestellt werden und stellt grob gesehen einen R600-Chip mit 256 Bit DDR Speicherinterface dar. Die 320 Shader-Einheiten und wohl auch die 16 TMUs des R600-Chips sind allerdings vollständig mit an Bord, insofern ist vom RV670-Chip ein gehöriges Stück Performance zu erwarten. Allerdings wird der RV670 gegenüber dem R600 (80nm) nunmehr in 55nm hergestellt, wodurch auch die Die-Size von 420mm² auf nunmehr nur noch 194mm² gesunken ist. Dies dürfte es ATI ermöglichen, die RV670-Varianten auch preislich sehr aggressiv anzubieten.
Als Ausführungen des RV670-Grafikchips werden eine Radeon HD 2950 XT (Codename "Gladiator"), eine Radeon HD 2950 Pro (Codename "Revival") und im nächsten Jahr noch eine Radeon HD 2950 GT in den Markt kommen, Bilder dieser Karten gibt es hier zu sehen. Zur Radeon HD 2950 GT ist noch nicht viel mehr als der Name bekannt, die beiden erstgenannten Grafikkarten trennen jedoch nur die Taktraten: 825/1200 MHz für die XT-Ausführung und 750/900 MHz für die Pro-Ausführung. Dabei wird die XT-Ausführung generell mit 512 MB GDDR4 zu einem Listenpreis von 299 Dollar antreten, die Pro-Ausführung wird es mit 256 MB oder 512 MB GDDR3 zu einem Listenpreis von 249 Dollar geben.
Eine Performance-Einordnung ist zu diesem Zeitpunkt noch sehr schwierig, da der RV670-Chip zwar (durch die höheren Taktraten) eine etwas höhere Rechenleistung gegenüber dem R600-Chip aufzuweisen hat, dafür jedoch nur die Hälfte des Speicherinterfaces mit dafür aber wieder höheren Speichertakten besitzt. Klar ist, daß letztgenanntes nur in höheren Auflösungen und höheren Anti-Aliasing Modi von erheblicher Bedeutung sein wird - wie groß der Abschlag dort aber sein wird, ist derzeit kaum abzuschätzen. Wenn man jedoch den Preispunkt zugrundelegt, so dürfte ATI mit dem RV670-Chip den R600-Chip in der Tat komplett ablösen wollen, d.h. auch inklusive der Radeon HD 2900 XT. Deren Performance dürfte also zumindestens durch die Radeon HD 2950 XT erreicht werden.
Daß es deutlich über die Performance der Radeon HD 2900 XT hinausgeht, ist auf der anderen Seite auch wieder unwahrscheinlich, denn dann könnte ATI auch einen dementsprechenden Preis verlangen - die Radeon HD 2950 XT ist aber preislich noch unter dem aktuellen Straßenpreis der Radeon HD 2900 XT angesiedelt. Für ATI dürfte es beim RV670-Chip sowieso weniger darum gehen, eine schnellere Lösung als den R600-Chip zu bringen, sondern vielmehr eine günstigere Lösung: Wirtschaftlicher herzustellen und mit besserem Preis abgebbar. Und dies dürfte durch die niedrigeren Verlustleistungen (132W TDP für die größte RV670-Ausführung gegenüber 215W TDP bei der Radeon HD 2900 XT 512MB) sowie den Wechsel auf ein SingleSlot-Design erreicht sein.
Nach diesem Frontalangriff auf das bei den bisherigen Direct3D10-Grafikkarten weitestgehend ignorierte Performance-Segment stellt sich natürlich die Frage, was ATI zukünftig im HighEnd-Segment bieten will. Der RV670-Chip eignet sich dafür nicht, denn dieser wird die R600-Performance im besten Fall nur geringfügig überbieten können. Als eigentliche HighEnd-Lösung war demzufolge schon des längeren ein R680-Chip geplant - welcher allerdings zumeist nur vor einigen Monaten genannt wurde. In jüngerer Vergangenheit wurde an dieser Stelle jedoch vielmehr eine DualChip-Lösung auf RV670-Basis genannt, welche aufgrund der Stärke des RV670-Chip als durchaus potent einzuschätzen wäre. Neueste Informationen sprechen nun hingegen wieder eindeutig von einem R680-Chip - zu welchem es aber wiederum den starken Verdacht gibt, es handle sich hierbei schlicht um zwei RV670-Chips auf einer Platine. Dies würde zumindestens beide bisher existierende Gerüchte zur nächsten HighEnd-Lösung von ATI elegant verbinden ;).
Generell sind solcherart DualChip-Vorhaben natürlich immer skeptisch zu sehen, weil sie eher denn wie ein Notnagel anmuten. Als Vorteil mag aber trotzdem gelten, daß ein einzelner großer Chip für HighEnd-Ansprüche nur in geringen Stückzahlen aufgelegt und demzufolge recht teuer in der Produktion werden wird - zwei Chips aus der deutlich volumenträchtigeren RV670-Produktion können da durchaus günstiger kommen. Der Hauptnachteil ist allerdings, daß die zwei "kleinen" Grafikchips natürlich niemals so effizient sind wie ein großer Grafikchip. Ganz genau wie bei SLI oder CrossFire sind im Schnitt nur 70 Prozent Leistungsgewinn durch den zweiten Grafikchip zu erwarten.
Dies sollte natürlich trotzdem reichen, um eine bei der Performance schlagkräftige HighEnd-Lösung auf die Beine zu stellen. Ausgehend von der mit einem einzelnen RV670-Chip wohl zu erreichenden Performance der Radeon HD 2900 XT dürfte sich eine DualChip-Lösung auf RV670-Basis je nach Taktrate mehr oder minder knapp vor eine GeForce 8800 Ultra setzen - womit das Ziel der Aktion erreicht wäre, solange nVidia keine weitere neue HighEnd-Lösung vorstellt. Preislich dürfte sich eine solche DualChip-Grafikkarte auf RV670-Basis zwischen 500 bis 600 Dollar Listenpreis einordnen, eventuell gibt es dann ja auch noch eine Variante mit niedrigeren Taktraten und einem Preispunkt zwischen 400 und 500 Dollar Listenpreis. Zum Zeitpunkt ist noch nichts genaues klar, frühere Meldungen gingen aber vom ersten Quartal aus, also noch nicht zum Start des RV670-Chips in seiner SingleChip-Ausführung.
Daneben wird ATI auch das LowCost- und Mainstream-Segment noch mit neuen Varianten beglücken: Für das LowCost-Segment wird hierbei zum Jahresanfang der RV620-Chip ins Rennen gehen, welcher in den Grafikkarten-Varianten Radeon HD 2500 Pro und Radeon HD 2500 XT münden soll. Über den RV620-Chip ist derzeit nicht viel mehr bekannt als daß dieser bereits Direct3D 10.1 und PCI Express 2.0 unterstützen wird. Vermutlich dürfte ATI mit dem RV620 aber den beim Vorgänger RV610 (Radeon HD 2400 Serie) eingeschlagenen Weg weitergehen und einen absoluten LowCost-Chip bringen, dessen Stärke keinesfalls die Performance, sondern vielmehr die wirtschaftliche Herstellung von Chip und Grafikboard darstellt.
Für das Mainstream-Segment plant ATI in Ablösung des RV630-Chips (Radeon HD 2600 Serie) den RV635-Chip, welcher ebenfalls zum Jahresanfang in den Grafikkarten-Varianten Radeon HD 2650 Pro und Radeon HD 2650 XT münden soll. Wie alle Grafikchips der Refresh-Generation von ATI wird der RV635-Chip Direct3D 10.1 und PCI Express 2.0 unterstützen, weiteres ist aber auch zu diesem Chip derzeit nicht bekannt. Allerdings könnten wir uns durchaus vorstellen, daß ATI beim RV635 ein gutes Stück mehr Performance vorlegen wird, denn zum einen ist der RV630-Chip diesbezüglich doch deutlich hinter den Erwartungen zurückkgeblieben und zum anderen ergibt sich bis zum Performance-Segment und dort dem RV670-Chip doch eine ziemlich große Lücke.
Auf der anderen Seiten deutet die Namensgebung von Chip und Grafikkarten nicht unbedingt auf einen deutlich höheren Performance-Anspruch hin - und womöglich füllt ATI die Lücke zwischen Mainstream- und Performance-Segment auch mit den auslaufenden Varianten älterer Grafikchips wie beispielsweise der Radeon HD 2900 GT. Demzufolge dürften auch die Möglichkeiten des RV635-Chips eher begrenzt sein und ATI wohl weiterhin auf ein 128 Bit DDR breites Speicherinterface samt der dazu passenden Ausrüstung mit Recheneinheiten setzen. Die Zielgebung dürfte hier klar in der Richtung von Beschleunigern für den Preisbereich von 100 bis 150 Euro liegen, sicherlich kaum darüber.
In der Summe dürfte ATI bis zum Ende des ersten Quartals ein komplett neues Produktprogramm am Markt haben. Alle neuen Grafikchips von ATI haben zudem gleich den Support von Direct3D 10.1 und PCI Express 2.0 an Board - was zweifellos keine "must-have-Features" sind, aber eben doch "nice to have". Als wirklich stark aus dem neuen Produktprogramm ist vor allem der RV670-Chip für das Performance-Segment einzuschätzen, hier wird ATI eine dem R600-Chip vergleichbare Leistung zu einem günstigeren Preis und mit deutlich geringerem Stromverbrauch (wie demzufolge wohl auch geringerer Geräuschbelastung) anbieten.