News-Archiv 27. November - 3. Dezember 2006 (48. Kalenderwoche)
2./3. Dezember 1. Dezember 30. November 29. November 28. November 27. November
News des 2./3. Dezember 2006 |
Zum Thema der Validierung von Windows Vista wäre noch nachzutragen, daß es mittels einer Meldung seitens Golem nun eine sichere Bestätigung dafür gibt, daß sich Windows Vista aus Validierungszwecken regelmäßig per Internet bei Microsoft "zurückmeldet". Ungeklärt bleibt allerdings weiterhin die Frage, was passiert, wenn auf dem konkreten Rechner kein Internet verfügbar ist oder aber die Validierung mittels Firewall vom Internet ausgesperrt wird. Allerdings wäre es zu bezweifeln, daß Microsoft es sich leisten kann, auf solchen Rechnern (mit legaler Betriebssystem-Version) Windows Vista einzuschränken oder lahmzulegen, was zumindestens hierzulande auch erhebliche rechtliche Probleme gegenüber Microsoft nach sich ziehen würde ...
.. Vermutlich zielt die Validierung wieder einmal nur auf die Masse der Anwender ab, deren technisches Verständnis nicht ausreicht, um ihr Betriebssystem auch unter Aussperrung dieser Prüfung betreiben zu können. Allerdings geht es bei der Validierung schließlich auch nicht um Paranoiker, die ihr Vista legal erwerben, dann aber einen Kontakt zum Microsoft-Server ablehnen (kleine Selbstironie), sondern natürlich allein um die zirkulierenden illegalen Vista-Versionen: Diese dürften dann wirklich nur bis zum ersten Kontakt der Validierung mit einem Microsoft-Server funktionieren. Die Folge dieser Strategie dürfte aber gerade in Entwicklungsländern weniger sein, daß dort ab sofort nur noch Orginal-Versionen gekauft werden - dies können sich dort zu den Microsoft-Preisen schließlich nur die wenigsten Anwender leisten ...
... Vielmehr dürfte es über kurz oder lang gecrackte Vista-Versionen geben, in denen naheliegenderweise nicht nur die Aktivierung entfernt wurde, sondern auch die Validierung rausfliegen wird sowie die automatischen Updates (wofür schließlich eine erfolgreiche Validierung Voraussetzung ist) deaktiviert werden. Damit wäre eine solcherart gecrackte Vista-Version ohne nachträgliche Einschränkungen durch Microsoft voll nutzbar (und ironischerweise unabhängig des finanziellen Vorteils für Paranoiker interessanter als das Original). Nachteiligerweise würde (und wird!) es dann aber zu dem Effekt kommen, daß vor allem in Entwicklungsländern im Laufe der Zeit Millionen von Vista-Computern stehen, welche von Sicherheits-Updates weitgehend abgeschnitten sind und sich damit hervorragend als Virenschleudern für Botnetze okkupieren lassen - selbiges gibt es ja jetzt auch schon bei Windows XP zu beoachten.
Und wenn sich die Frage stellen sollte, wieso Microsoft für ein eher mäßiges Update von Windows XP satte fünf Jahre gebraucht hat (und jetzt erst mit der Feinarbeit an Vista beginnt), bietet eine Meldung auf Slashdot einen Einblick in den Entwicklungsalltag bei Windows Vista: Mit der Erstellung des neuen Shutdown-Menüs waren im Schnitt 24 Entwickler (!) beauftragt, welche sich u.a. einmal pro Woche zu einem Meeting trafen. Ironischweise hatte aber keiner der Entwickler eine wirkliche Entscheidungsbefugnis, wie das Shutdown-Menü nun wirklich ausssehen soll - was dann darin resultierte, daß man über einem Jahr an diesem "Feature" arbeitete.
neuer Artikel |
Radeon X1900 XT vs. GeForce 7950 GT
Zwar gibt es inzwischen schon die ersten Direct3D10-Beschleuniger zu kaufen, die entsprechenden Angebote beschränken sich jedoch derzeit noch auf den klar hochpreisigen Bereich. Unterhalb von 400 Euro ist dagegen weiterhin das Reich der DirectX9-Beschleuniger, womit wir heute an dieser Stelle zwei der schnellsten Vertreter dieser Zunft untersuchen wollen: Radeon X1900 XT und GeForce 7950 GT, welche sich beiderseits im sehr interessanten Preisbereich von um die 300 Euro tummeln ... zum Artikel
News des 1. Dezember 2006 |
Hard Tecs 4U berichten von der Demonstration eines QuadCore-Prozessors auf Basis des Barcelona-Cores durch AMD, wobei dieser Core bereits die verbesserte K8L-Architektur enthält. Allerdings wurde dabei wirklich nur die Lauffähigkeit des Systems demonstriert (kann man sich im übrigen als Flash-Video online anschauen), es gab jedoch noch keinerlei Benchmarks, welche die mit dem K8L-Core erzielten Verbesserungen bei der Pro/MHz-Leistung hätten erahnen lassen können. AMD plant den Barcelona-Core im zweiten Quartal 2007 im Server-Markt für die Opteron-Prozessorenlinie auszuliefern, der Desktop-Markt wird wie bekannt erst im dritten Quartal 2007 mit K8L-Abkömmlingen in DualCore- und QuadCore-Bauweise beliefert werden.
Mit dem K8L-Core und den darauf basierenden QuadCore-Prozessoren könnte auch das gestern schon erwähnte Quad FX von AMD womöglich wieder auslaufen: Dann, wenn AMD über echte QuadCore-Prozessoren verfügt, benötigt man ein solch umständliches Konstrukt wie zwei DualCore-Prozessoren auf einem Zwei-Sockel-Mainboard - und das alles allein für den Desktop-Markt! - wohl nicht mehr. Quad FX erscheint dabei immer mehr als absolute Notlösung, um Medien und Analysten irgendeinen Gegenpol zu Intels erstem QuadCore-Prozessor zu bieten - ganz egal, ob das sinnvoll ist oder nicht. Denn derzeit ist schlicht kein Markt für einen QuadCore Desktop-Prozessor zu sehen, fehlen hierfür schlicht die Anwendungen ...
... Im Server-Bereich mag dies auf der Software-Seite anders aussehen, aber da AMDs Quad FX Plattform die Möglichkeit fehlt, registrierten Speicher einzusetzen, dürfte der Zuspruch für Quad FX aus dem Server-Bereich nur äußerst geringfügig ausfallen. Bei all diesen negativen Vorzeichen ist es für AMD auf der anderen Seite auch wieder kein Beinbruch, wenn Quad FX Systeme derzeit in Nordamerika nur in spärlicher Anzahl in den Markt entlassen und in Europa sowieso erst "Anfang 2007" erhältlich sein werden. Bei Quad FX zählt für AMD offensichtlich nicht im Ansatz der Verkaufserfolg, sondern nur, daß man Intel hat irgendwie Paroli bieten können - bis dann die "echten" QuadCore-Produkte von AMD antreten Allerdings hat AMDs Quad FX einen kleinen Pluspunkt, welchen Intel derzeit auch nicht kontern kann: Man kann mit Quad FX das sicherlich für die nächste Zeit günstigste System mit vier Kernen zusammenstellen ...
... Denn während sich die meiste Berichterstattung auf den größtmöglichen Prozessor Athlon 64 FX-74 mit 3.0 GHz konzentriert, welcher im Doppelpack für 999 Dollar in der Preisliste steht, wird oftmals vergessen, daß ein Doppelpack aus zwei Athlon 64 FX-70 mit je 2.6 GHz und einem Listenpreis von zusammen 599 Dollar nicht viel weniger Leistung bietet, aber doch deutlich weniger kostet. Und dies vor allem Intel gegenüber, deren QuadCore-Prozessoren zwar klar mehr leisten, aber eben nicht für diese Preislage verfügbar sind: Der aktuelle Core 2 Extreme QX6700 kostet laut Liste 999 Dollar, der im Januar anstehende Core 2 Quad Q6600 soll auch noch 851 Dollar kosten. Klar ist natürlich auch, daß dies nur für diejenigen wenigen Anwender interessant ist, deren Sofware-Umgebung entsprechend erheblichen Nutzen auf QuadCore-Boliden zieht.
Wie Golem berichten, interessieren sich nun doch noch die US-amerikanische Wettbewerbshüter für die ATI-Übernahme durch AMD - wenn auch ziemlich spät, der Deal wurde eigentlich schon von den amerikanischen, kanadischen und europäischen Wettbewerbshütern abgenickt und ist schließlich inzwischen sogar schon vollständig über die Bühne gegangen. Nichts desto trotz wurde nun AMD/ATI und aber auch nVidia vorgeladen, es geht um "mögliche kartellrechtliche Vergehen in Bezug auf Grafikprozessoren und Grafikkarten". Da dies aber nicht genauer erklärt wurde, bleibt derzeit noch offen, was die US-amerikanischen Wettbewerbshüter konkret für Bedenken haben bzw. ob dies ernsthafte Probleme für AMD/ATI heraufbeschören könnte.
News des 30. November 2006 |
Mit dem letzten Tag des alten Monats gibt Microsoft nunmehr den offiziellen Startschuss für das neue Betriebssystem Windows Vista, welches ab heute an Unternehmenskunden ausgeliefert wird - im Retail-Handel wird Windows Vista dagegen wie schon vorher bekannt erst in exakt zwei Monaten erhältlich sein. Bis zu diesem Zeitpunkt dürfte es im Netz dann aber sicherlich schon reichlich Anwender-Berichte zu Windows Vista zu lesen geben, welche dann vor allem auch einen längerfristigen Eindruck vom neuen Betriebssystem vermitteln werden können. Daß das neue Betriebssystem gerade aber beim längerfristigen Eindruck gut wegkommt, bezweifeln wird erst einmal, dürfte doch relativ schnell die Maske fallen, daß Windows Vista nichts anderes als ein Windows XP mit anderer Oberfläche, viel zu wenigen internen Änderungen und dafür aber dem mehr als verdoppelten Hardware-Hunger darstellt ...
... Denn der einzige Punkt am neuen Betriebsystem, welcher wirklich generell runderneuert wurde, ist etwas, was dem Anwender herzlich wenig nützt: Die meisten "Innovationen" gehen einzig und allein in die Richtung, Windows Vista sicher für Microsoft und die Film- und Musikindustrie zu machen. Dafür wurde neue Treibermodelle bei Sound und Grafik erstellt sowie reihenweise neue Schnittstellen definiert, um sogenannte "sichere" Kanäle zu erzeugen - womit hierbei allerdings allein die Sicherheit vor dem Nutzer gemeint ist, keine Sicherheit für den Nutzer. Zwar bindet sich Windows Vista noch nicht zwingend an ein TPM und damit an eine Hardware-basierte Sicherheitslösung, dennoch hat Microsoft auf Software-Seite alles dafür getan, daß Hollywood fürs erste beruhigt ist ...
... Wobei natürlich auch Film- und Musikindustrie klar ist, daß jedes Sicherheitssystem generell knackbar ist - was auch auf Windows Vista zutrifft. Da ein absolut sicheres System aber sowieso nicht zu realisieren ist, reicht der Film- und Musikindustrie derzeit erst einmal aus, wenn Otto Normalkopierer von seinem Tun abgehalten wird. Was insgesamt gesehen ja auch in Ordnung gehen soll, denn niemand spricht Hollywood das Recht ab, seine Produkte zu schützen. Daß man dafür seitens Microsoft allerdings fünf Jahre Entwicklungszeit brauchte und letztlich der Betriebssystem-Käufer dann auch noch den Kopierschutz selber bezahlen soll, ist durchaus ein Kritikpunkt. Denn wo sind die großen anderen Änderungen durch Windows Vista? Der neue Internet Explorer 7 ist hier nicht zählbar, da als Browser sowieso eine extra Software, welche es zudem auch noch für andere Betriebssysteme gibt ...
... So bleibt letztlich nur Direct3D10 als neben den Kopierschutzmaßnahmen weitere gewichtige Änderung des neuen Betriebssystems - welches aber natürlich nur für Gamer interessant ist und zudem für die nächste Zeit ganz klar erst einmal nur eine Zukunftsinvestition darstellt und nichts, was sofort praktisch nutzbar wäre. Als Kaufgrund scheidet dieses damit aber zum jetzigen Zeitpunkt aus - eben weil Direct3D10 erst in der Zukunft interessant wird, wenn auch entsprechende Software verfügbar wird. Damit bleibt oberflächlich betrachtet sehr wenig zurück an Argumenten pro Windows Vista. Ob es bei genauerer Betrachtung dann vielleicht doch noch gute Argumente für einen Wechsel gibt, werden wie gesagt die zu erwartenden ersten Anwender-Berichte zu Windows Vista uns offenbaren müssen.
Ebenfalls noch kurz vor der Angst hat AMD seine 4x4-Plattform vorgestellt, welche nun offiziell "Quad FX" genannt wird. Noch etwas schlimmer als bei Microsoft stellt sich derzeit aber die Liefersituation für die zwei Athlon 64 FX-7x Prozessoren samt des passenden nVidia nForce 680a SLI Mainboards (derzeit gibt es hier exklusiv nur das Asus L1N64-SLI WS) dar: In den USA sind diese Komponenten derzeit nur über einen einzigen Distributor zu bekommen - und in Deutschland sowieso erst (zu einem nicht genau ausgeführten Termin) Anfang 2007. Ob sich damit die Kundschaft vom Angebot begeistern lassen oder ob jenes nicht vielmehr eher als Placebo-Offerte angesehen wird, um irgendwie Intels QuadCore-Prozessor zu begegnen, bliebe noch abzuwarten. An der nach wie vor nicht ausreichenden Performance, um gegenüber Intels Core 2 Extreme QX6700 zu bestehen, ändern auch die heutigen Benchmarks nichts.
News des 29. November 2006 |
Während es in der Vergangenheit hier und da ein paar Informationsfetzen zur Radeon X1950 XT gegeben hatte, hat ATI die Grafikkarte nunmehr still und leise in den Handel gebracht - beim Geizhals-Preisvergleich sind gar gleich sieben verschiedene Hersteller mit reihenweise lieferbaren Karten gelistet. Ironischerweise fehlen dort ausgerechnet die entsprechenden Angebote von Sapphire, von wo schließlich die ersten Informationen zur Radeon X1950 XT herstammten - allerdings wird diese Karte dann vom PreisRoboter gelistet. Wie vorab schon vermutet verfügt die Radeon X1950 XT über den R580+ Grafikchip, welcher sich allerdings zum R580-Chip nur durch eine bessere Produktionsausbeute (und sonst gar nicht) unterscheidet ...
... Beim Takt liegt die Radeon X1950 XT dann mit 625/900 MHz etwas überhalb der Radeon X1900 XT mit deren 625/725 MHz. Zudem unterscheiden beide Karten noch die vollständige HDCP-Kompatibilität der Radeon X1950 XT (gilt genauso für alle anderen Karten der Radeon X1950 Serie), während diese Funktionalität bei der Radeon X1900 XT/XTX noch extra HDCP-kompatible Karten erforderte, welche eher selten sind. Die größte Spaßbremse an der Radeon X1950 XT dürften allerdings die nur 256 MB Grafikkartenspeicher sein - entsprechende Karten mit gleich 512 MB Speicher sind derzeit noch nicht gesichtet worden. Das spielt sicherlich keine Rolle, wenn man seine Grafikkarte häufiger wechselt - wer jedoch an eine eher langfristige Investition gedacht hat, würde eventuell doch lieber eine Version mit gleich 512 MB Speicher vorziehen ...
... Nichts desto trotz ist die Radeon X1950 XT zum jetzigen Zeitpunkt ein erstklassiges Angebot, schließlich liegt derzeit der Performance-Nutzen eines eventuell größeren Grafikkarten-Speichers noch klar im einstelligen Prozentbereich, dürfte der gegenüber der Radeon X1900 XT um 24 Prozent höhere Speichertakt deutlich mehr bringen (geschätzt je nach Anwendung und Setting zwischen 10 und 20 Prozent). Vor allem aber positioniert sich die Radeon X1950 XT damit und zum Preis von ab 240 Euro exzellent gegenüber der GeForce 7950 GT, welche in ihrer 256-MB-Version zu einem ähnlichen Preis erhältlich ist, jedoch bezüglich der Performance eher geringfügig hinter der Radeon X1950 XT einzuschätzen ist. Es bleibt allerdings der Hauptvorteil der GeForce 7950 GT, daß bei dieser Karte für nur einen geringen monetären Mehr-Einsatz eben auch schon (reichlich) 512-MB-Varianten erhältlich sind.
Schon etwas zurück liegt ein feiner Artikel der X-bit Labs, welcher sich intensiv mit der Bildqualität der Radeon X1800/X1900 und der GeForce7 Karten geschäftigt. Zwar hat sich mit dem G80-Chip bei nVidia diesbezüglich einiges getan, für die genannten "älteren" Grafikkarten-Serien behält der Artikel jedoch nach wie vor seine Gültigkeit. Erwähnenswert ist dabei durchaus, daß die Messungen der X-bit Labs unsere eigenen früheren Messungen zum Thema Area-AF vs. normales AF bei ATI und "Quality" vs. "High Quality" bei nVidia bestätigen: Letzteres kostet übereinstimmend 10 Prozent an Performance, was angesichts der gewonnenen Bildqualität dennoch ein guter Tausch sein sollte. ATIs Area-AF hingegen kostet mit wieder übereinstimmend 4 Prozent sogar noch deutlich weniger an Performance und sollte somit immer Option der Wahl bei ATI-Grafikkarten sein.
Hard Tecs 4U kommentieren einige beim japanischen PCWatch erschienenen ersten Benchmarks zu AMDs 4x4 Projekt. Dabei wurde ein 4x4 System mit zwei Athlon 64 FX-74 Prozessoren auf jeweils 3.0 GHz und nForce 680a Unterbau gegen einen Core 2 Extreme QX6700 mit 2.66 GHz und 680i SLI Unterbau vermessen, womit AMD sogar einen gewissen Vorteil bei der Taktrate innehat. Dies reichte jedoch nicht aus, um den Intel-Prozessor zu schlagen oder diesem gar wirklich nahezukommen - in nahezu allen Benchmarks liegt der QuadCore-Prozessor von Intel vor den zwei DualCore-Prozessoren von AMD, im Schnitt waren es 13 Prozent Differenz. Daß das AMD-System dabei eine Leistungsaufnahme von 589 Watt in der Spitze hinlegte, während das Intel-System hier mit 318 Watt auskam, setzt dem ganzen noch das i-Tüpfelchen zugunsten von Intel auf.
News des 28. November 2006 |
Erneut mit der Leistungsaufnahme des Intel Quad-Core Prozessors Core 2 Extreme QX6700 haben sich Hard Tecs 4U beschäftigt. Diesesmal gelang es nun aber, auf dem extra dafür umgebauten Mainboard nur die Leistungsaufnahme der CPU selber zu vermessen - die üblichen Messungen des Gesamtsystems haben zwar ganz sicher auch ihren Wert, können jedoch die Werte der CPU selber abhängig von der Klasse der eingesetzten Spannungswandler durchaus um bis zu 40 Prozent verfälschen. Interessanterweise maß man dabei den QuadCore-Boliden mit nur 77 Watt Verlustleistung unter (bestätigter) Vollast auf allen vier Kernen aus - was bei weitem nicht dem doppelten eines gleichgetakteten DualCore-Prozessors entspricht, für welchen (auf demselben Board) nur ganze 49 Watt ermittelt wurden ...
... Eine wirkliche Erklärung für dieses allerdings reproduzierbare Phänomen fehlt derzeit noch, der einzige relevante Unterschied zwischen beiden Prozessoren sind die Steppings: Der QuadCore-Prozessor kam schon im B3-Stepping, der DualCore-Prozessor besaß hingegen noch das B1-Stepping (zwar gibt es zwischen Quad- und DualCore unterschiedliche Corenamen, aber letztlich besteht ein Kentsfield doch nur aus zwei extra hergestellten Conroe-Cores). Da die Core-Spannungen zwischen den verschiedenen Steppings bzw. Prozessoren allerdings nicht wesentlich unterschiedlich sind (QuadCore: 1.35 Volt, DualCore: 1.3625 Volt), ist ein so hoher Unterschied in der Verlustleistung unter Vollast derzeit trotzdem nicht erklärbar. Sollte sich diese Messung jedoch bestätigen lassen, wäre dies ein enormer technischer Erfolg für Intel, welcher auf den Blick über QuadCore-Prozessoren hinaus eröffnet.
Wie die Futurezone berichtet, wird nun auch in Österreich über eine von Deutschland abgeschaute Indizierungspolitik für Computerspiele nachgedacht. Interessanterweise ist Jugendschutz in Österreich jedoch alleinige Sache der Bundesländer, was durchaus lustige Konstellationen ergeben könne: Wie wenn der Verkauf von sogenannten "gewaltverherrlichenden" Spielen eben nur in Wien verboten wäre, die Spieler sich die Spiele dann jedoch einfach aus den anderen Bundesländern zuschicken lassen oder dort shoppen gehen, sofern geografisch in der Nähe gelegen. Oder aber wenn unterschiedliche Bundesländer unterschiedliche Altersfreigaben (Ratings) für dasselbe Spiel festlegen - einmal ganz abgesehen von den damit überaus sinnvoll angelegten Verwaltungskosten, wenn jedes Bundesland eine extra Rating-Agentur hat und damit dieselbe Arbeit gleich neunmal gemacht würde ...
... Davon abgesehen wollen wir an dieser Stelle einmal kurz Stellung nehmen zu den sogenannten "gewaltverherrlichenden Computerspielen", da dieser Begriff derzeit ja die Grundlage aller Diskussionen bildet sowie zum Großteil auch zur öffentlichen Verurteilung durch die überwiegende nicht-spielende Bevölkerungsmehrheit beiträgt (was gewaltverherrlichend ist, kann einfach als schlecht definiert werden): Es gibt eigentlich keine Gewaltverherrlichung in Computerspiele. Manche dieser Spiele mögen viel bis überaus viel Gewalt enthalten, eine Verherrlichung der Gewalt findet jedoch nicht statt. Vielfach kommt hier nämlich eine krasse dialektische Fehlauslegung vor: Nur weil ein Spiel viel Gewalt enthält oder auch den Spieler zu dieser aktiv auffordert, ihn dafür belohnt oder aber Gewalt besonders blutrünstig zeigt, stellt all dies keine Bewertung von Gewalt dar. Allerdings setzt eine "Verherrlichung" eben genau dieses zwingend voraus: Eine Bewertung der Gewalt (und dies in aller Regel durch Menschen) ...
... Die Tat selber kann gar nicht gewaltverherrlichend sein, eine Tat wertet schließlich nicht. Um es klar zu machen: Die Verherrlichung von irgendetwas wird in der Regel durch Sprache oder Symbolen ausgedrückt - genau das aber kommt in Spiele nur höchst selten nicht vor - und wenn, dann ist die Gewaltverherrlichung in einer Dialogzeile zu finden und eben nicht in den Gewaltszenen selber. Sicherlich geht der eine oder andere dumme Spruch, welcher bei Spielen wie GTA oder Scarface von der Spielerfigur den jeweiligen Opponenten entgegengeschleudert wird, in einer halbwegs ähnliche Richtung - andererseits läuft das wieder auf dasselbe Problem hinaus: Nicht die Gewaltdarstellung selber, sondern nur die Bewertung dessen wäre "gewaltverherrlichend" - wobei wir dann über die Gewaltbewertung einer Computerspiel-Figur reden würden, welche wir selber steuern und deren Meinung wir schließlich nicht teilen müssen (die Computerspielfigur ist schließlich nur ein seelenloses Programm) ...
... Natürlich kann man noch darüber streiten, ob die in Spielen gezeigte Gewalt nicht eine Art indirekte Gewaltverherrlichung sein könnte - aber das würde dann in höchstem Maße vom jeweiligen Kontent bzw. Hintergrund des Spiels abhängen, nicht mehr von der Stufe der gezeigten Gewalt. Eine unmittelbare Gewaltverherrlichung findet jedenfalls in den heutzutage am Markt erhältlichen Computerspielen so gut wie nicht statt, der Begriff "gewaltverherrlichenden Computerspiele" ist somit in der aktuellen Diskussion der völlig falsche Begriff. Zudem ist es aber auch ein gefährlicher Begriff, weil mit diesem eine von Computerspielen mit gewalttätigen Inhalten ausgehende Gefahr direkt suggeriert wird - Bürgern, die ansonsten mit der Materie nichts zu tun zu haben, ist ein Verbot von Computerspielen nun einmal viel einfacher zu vermitteln, wenn man diese mit dem Vorwurf der "Gewaltverherrlichung" schmäht.
Shortcuts: Ein klein wenig spekulatives und ein klein wenig süffisantes über AMDs 4x4 Projekt gibt es bei Hard Tecs 4U zu lesen. Nachdem der ursprüngliche Vorstellungstermin am 14. November ereignislos vorübergezogen ist, soll AMD das 4x4 Projekt dann noch in den letzten November-Tagen vorstellen, allerdings angeblich erst im ersten Quartal 2007 ausliefern können. In unserem Forum wird derzeit eine bei Station Drivers erhältliche Beta-Version des Catalyst 6.12 Treibers diskutiert, welche interessante Verbesserungen an der Bildqualität und hier und da bei der Performance mit sich bringt. Bei Rage3D wird über die Die-Größe des R600-Chips anhand der aufgetauchten ersten Fotos spekuliert: 420mm² (in 80nm) sollen es sein - was in etwa in die Regionen des G80-Chips geht, welcher in 90nm eine Fläche von 484mm² belegt.
News des 27. November 2006 |
Beim chinesischsprachigen PCPop (maschinelle Übersetzung ins englische) ist ein Bericht über die Freischaltung einer GeForce 7900 GS aufgetaucht. Wie bekannt besitzt diese Karte denselben G71-Chip, wie jener auch bei GeForce 7900 GT/GTO/GTX/GX2 und GeForce 7950 GT/GX2 verbaut wird. Allerdings sind bei der GeForce 7900 GS im Gegensatz zu den vorgenannten Karten nicht die vollen 24 Rendering-Pipelines freigeschaltet, sondern ein Quad-Block mit vier Rendering-Pipelines samt vier Pixelshader-Einheiten sowie (extra) eine Vertexshader-Einheit deaktiviert. Das Speicherinterface bleibt bei dieser Deaktivierungs-Aktion allerdings unangetastet, liegt also weiterhin bei HighEnd-würdigen 256 Bit DDR ...
... Wie üblich ist es mit dem RivaTuner möglich, die deaktivierten Chipteile sogar anzuwählen - nur resultiert das normalerweise nur darin, daß dann dafür andere Chipteile deaktiviert werden. Man kann also nur festlegen, welche Chipteile aktiv sind, nicht aber die Anzahl der aktiven Chipteile steigern. In dem konkret von PCPop vorgestellten Fall einer MSI GeForce 7900 GS lief die Karte jedoch nach der Aktivierung mittels des RivaTuners mit der vollen Anzahl an Rendering-Pipelines und Shader-Einheiten - und wurde damit zu einer vollwertigen GeForce 7900 GT bzw. sogar etwas besser, da der default-Takt einer GeForce 7900 GS mit 500/690 MHz etwas über dem einer GeForce 7900 GT mit 450/660 MHz liegt ...
... Dabei scheint dieser Erfolg jedoch allein auf ein glückliches Händchen beim Kartenkauf zurückzuführen zu sein, jedenfalls wurden keinerlei Modifikationen oder ähnliches angesetzt - es fand allein die Software-Modifikation per RivaTuner statt. Gut möglich ist es natürlich, daß es an dem auf dieser speziellen Karte verbauten G71-Chip hängt, da dieser die gleiche Codenummer wie bei einer GeForce 7950 GX2 aufwies. Ob diese spezielle Codenummer nun aber generell bei einer gewissen Serie von MSI verbaut wurde oder nur per Zufall oder Fehler bei dieser einzelnen Karte vorkommt, läßt sich damit natürlich nicht sagen. Generell sind die Chancen auf eine Freischaltung einer GeForce 7900 GS durch diesen einzelnen Fall nicht wirklich gestiegen - auch wenn man den Fall natürlich in Bezug auf eventuelle Entwicklungen weiterhin beobachten sollte.
In unserem Forum wurde eine interessante Diskussion angestossen über die Frage, ob die mit jeder Generation (zwangsläufig) deutlich schneller werdenden Grafikkarten irgendwann nicht einmal an das begrenzende Problem stossen könnten, daß die Performance selbst auf den größten gebräuchlichen Monitoren ausreichend schnell genug ist. Die Ausgangslage ist dabei, daß jede neue Grafikkarten-Generation die (sinnvoll) spielbare Auflösung und das dabei (sinnvoll) einsetzbare Bildqualitätssettings hochgesetzt hat. Diese "Gesetzmäßigkeit" könnte aber durchaus auch einmal ein Ende finden - nämlich dann, wenn eines Tages die Monitorgrößen und auch die Bildqualitätssettings nicht mehr entsprechend mitwachsen ...
... Gerade letzteres kündigt sich ja derzeit schon an: Eine viel bessere Filterqualität als mit 6x bzw. 8x Anti-Aliasing und winkelunabhängigem 16x anistropen Filter wie bei R520/R580 bzw. G80 ist kaum noch zu erzielen. Zumindestens steigt die Bildqualität durch beispielsweise ein 16x Anti-Aliasing oder einen 64fachen anisotropen Filter nicht mehr deutlich genug an, um in einem vernünftigen Verhältnis zum dafür notwendigen Aufwand zu stehen. Man kann diese bildqualitätsverbessernden Features natürlich einsetzen, aber dies wäre eher nur ein Notnagel, wenn man schlicht zu viel Performance zur Verfügung hat. Bei den Monitorgrößen deutet sich hingegen ein gewisser Widerstand bei Auflösungen überhalb von 1600x1200 bzw. 1920x1200 an: Denn größere Monitore sind für die meisten Schreibtische schlicht zu groß, sind auch - selbst in ein paar Jahren - vor allem für die meisten Bildschirmarbeitsplätze schlicht Overkill ...
... Zudem liegen diese Monitore dann überhalb der nativen Auflösung von HD-Inhalten (1920x1080 bei 1080er Auflösung), was sie ebenfalls für die meisten Home-PCs uninteressant werden läßt. Faktisch ziehen nur Spieler Nutzen aus 30-Zoll-Boliden mit einer Auflösung von 2560x1600 - und alles darüber, was sich die Monitor-Industrie diesbezüglich noch in den nächsten Jahren einfallen lassen wird. Diese Zielgruppe ist aber zu klein, um die Preise passend für das große Geschäft herunterdrücken zu können. Dies könnte dann konkret darin resultieren, daß die Preise von Monitoren größer als für eine Auflösung von 1900x1200 deutlich länger brauchen, um auf Massenmarkt-Niveau zu sinken (auch wenn diese Entwicklung konkret noch ein paar Jahre in der Zukunft liegt) - die dann existierenden Grafikkarten wären dann auf Monitorgrößen von bis zu 1900x1200 faktisch gefangen ...
... Das alte Schema, daß man mit einer neuen Grafikkarten-Generation die Monitor-Auflösung bei gleichbleibender Performance steigern kann, wäre durchbrochen oder aber zumindestens stark aufgeweicht. Allerdings sind wir nicht unbedingt der Meinung, daß sich dadurch ein Stillstand auf dem Grafikkarten-Markt ergeben wird: Vielmehr dürften sich die Spieleentwickler angesichts der vorhandenen (bzw. in Zukunft zu erwartenden) Hardware-Lage mehr Gedanken darum machen, wenn man nicht mehr Pixel als bisher mit Inhalt füllen kann, schlicht den Inhalt der Pixel aufwendiger und damit schöner zu gestalten. Die Zukunft liegt sicherlich darin, mit steigender Rechnenleistung das in den Grafikchips entstehende Bild bei (mehr oder weniger) gleichbleibender Auflösung immer aufwändiger (und damit realistischer) zu berechnen, anstatt wie bisher die gesteigerte Rechenleistung maßgeblich durch höhere Auflösungen zu verbraten.