ATi Radeon X850 Preview
1. Dezember 2004 / von Leonidas / Seite 3 von 10
Testumgebung
Einige Stamm-Leser werden an dieser Stelle mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen, daß wir uns endlich ein Update des Testsystems gegönnt haben. Der lange Zeit benutzte Pentium 4 mit 2.53 GHz hat seine Aufgabe gut erledigt, kann aber mittlerweile nicht mehr als Mittelklasse-CPU durchgehen. Allerdings ist unsere Wunsch-Plattform für zukünftige Grafikkarten-Tests, ein Athlon 64 System mit SLI-fähigem Mainboard, derzeit aufgrund des nicht lieferbaren SLI-fähigen Mainboards noch nicht verfügbar, so daß wir uns zu einer letzten Aufrüstung des bisherigen Testsystems entschlossen haben.
Da das aktuelle Testsystem nicht vollständig umgebaut werden sollte, wurde schlicht die CPU durch einen Pentium 4 mit 3.06 GHz ersetzt und aus den 512 MB Speicher nunmehr 1 GB Speicher gemacht. Damit bleibt der Nachteil, daß der Mainboard-Chipsatz nur eine SingleChannel-Speicheranbindung unterstützt, sowie kein HyperThreading, keinen DDR400-Speichertakt und keinen FSB800 supportet. Als Ausgleich dafür wurde die CPU ein wenig auf 3.31 GHz bei FSB576 und DDR360 übertaktet. Somit stand nominell 31 Prozent mehr CPU-Takt zur Verfügung, was in LowLevel-Benchmarks zu ca. 35 Prozent mehr CPU-Leistung führte (aufgrund des höheren FSBs)
Zu einem HighEnd-System wird unser Testsystem in dieser Konfiguration sicherlich nicht mehr, aber zumindestens ein vernünftiges Mittelklasse-System ist nun wieder daraus geworden. Man kann die Systemleistung ungefähr mit der eines Pentium 4 Prescott 3.2 GHz oder Athlon 64 3000+ auf jeweils aktuellen Mainboard-Chipsätzen vergleichen. Vorteilhafterweise für unsere Tests zählen bei Spiele-Benchmarks solche Dinge wie FSB- und RAM-Takt, Single- oder DualChannel-Speicherinterface oder HyperThreading nicht so stark wie bei anderen Benchmarks, vielmehr geht es bei Spielen zumeist um reine FPU-Leistung - und die dürfte der auf 3.31 GHz übertaktete Pentium 4 Northwood sicherlich haben.
Prozessor | Intel Pentium 4 Northwood 3.312 GHz Sockel 478, 144 MHz FSB x 23, 66.6 MHz AGP, 33.3 MHz PCI |
Mainboard | MSI 845PE Max Revision: 2.0A, Sockel 478, Chipsatz: Intel i845PE, AGP 2.0, PCI 2.2, maximal U/DMA100, maximal AGPx4, AGP Aperture Size: 256 MB, AGP Side Band Adressing: aktiviert, AGP FastWrite: aktiviert, BIOS: MSI 4.0, Intel Chipsatz-Treiber 5.00.1012 + Intel Application Accelerator 2.3 |
Speicher | 1 GB MCI/MDT PC3200/DDR400 CAS2.5 Takt: 180 MHz DDR, Settings: Auto = 2-3-3-7 |
Soundkarte | onboard Realtek ALC650 AC´97 Audio-Codec Sound-Treiber Realtek 3.37.1 |
Festplatte | Maxtor DiamondMax D540 "4D080H4", 76.3 GB maximal U/DMA100, verwendet: U/DMA100 |
Netzteil | Enermax EG365P-VE 350 Watt nominelle Leistung, Dual 80mm Lüfter mit automatischer Lüftersteuerung |
Betriebssystem | Microsoft Windows XP deutsch Version 5.1.2600, Service Pack 1, .NET 1.1, keine weiteren Patches oder Hotfixes, weitestgehende Deaktivierung aller Systemdienste & Desktop-Verschönerungen |
DirectX | Microsoft DirectX 9.0c Version 9.000.0904 |
Grafikkarten |
Gainward PowerPack! Ultra/2400 "Golden Sample" GeForce 6800 GT 256 MB AGP, Treiber: nVidia 67.02 Beta Sapphire Radeon X800 XT 256 MB AGP, Treiber: ATi 6.14.01.6497 (Catalyst 4.12 RC2, Release-Treiber zum X850-Launch) Sapphire Radeon X800 XT "Platinium Edition" 256 MB AGP, Treiber: ATi 6.14.01.6497 (Catalyst 4.12 RC2, Release-Treiber zum X850-Launch) |
Alle im weiteren Verlauf genannten Grafikkarten wurden mittels dieser drei Grafikkarten simuliert: Die ATi-Karten bis 500/500 MHz Takt dabei von der Radeon X800 XT und die mit höherem Takt sowie alle 12-Pipeline-Karten von der Radeon X800 XT-PE. Die Modifizierung zur 12-Pipelines-Karte erfolgte dabei mittels des BIOS-Mods laut techPowerUp!, während bei der nVidia-Modifizierung der RivaTuner zum Einsatz kam. Zum Über- und Untertakten wurde bei nVidia die nVidia-eigene Treiber-Funktionen und bei ATi das ATITool benutzt.
Von den vorgenannten insgesamten Varianten der ATi- und nVidia-HighEnd-Chips haben wir alle bis auf die Radeon X800 SE sowie die GeForce 6800 LE getestet. Ein Test der Radeon X800 SE war uns nicht möglich, weil uns dazu ein BIOS einer passenden Radeon X800 SE Grafikkarten fehlt. Allerdings ist dieser Test auch nicht wirklich notwendig, denn eigentlich zählt diese Karte von der Leistung her (nur 8 aktive Pixel-Pipelines) denn eher zum Mainstream-Segment. Gleiches gilt auch für die GeForce 6800 LE (ebenfalls nur 8 aktive Pixel-Pipelines), welche zwar mit einer Software-Modifikation recht einfach zu "erstellen" ist, jedoch vom Preis und der Leistung auch eher ins Mainstream-Segment gehört. Wir haben somit heute nur die Karten mit 12 und 16 aktiven Pixel-Pipelines getestet, was aber auch schon immerhin 11 an der Zahl sind.
Zu beachten bei unseren virtuelle Grafikkarten gilt allerdings, daß wir die Größe des Grafikkarten-Speichers natürlich nicht ebenfalls "virtualisieren" konnten. Dies ist für Karten, welche sowieso nur mit 256 MB Speicher ausgeliefert werden, ohne Belang, doch GeForce 6800 Karten werden größtenteils nur mit 128 MB Speicher ausgeliefert, währendessen die R430-basierende Radeon X800 generell nur mit 128 MB Speicher antreten soll. In den meisten Fällen macht der Unterschied 128 zu 256 MB keine große Differenz, aber in Ausnahmen wie beispielsweise Doom 3 kann dies schon einmal für größere Differenzen sorgen. Unsere Benchmarks gelten somit ausschließlich für die 256-MB-Versionen aller unserer virtuellen Testkarten.
Wie schon einmal erwähnt, haben wir ohne OverDrive getestet, da dieses sowohl auf den alten wie auch neuen ATi-Grafikkarten nicht per default aktiv ist. Zudem taktet jede Karte unter OverDrive ein wenig anders, was natürlich für reproduzierbare Benchmarks nicht zweckmäßig ist. Sofern andere Tests zur Radeon X850 diese mit OverDrive vermessen haben, könnte sich natürlich in diesen Tests ein höherer Leistungsunterschied zu den bisherigen ATi-Grafikkarten ergeben.
Bezüglich der benutzten Treiber-Versionen gilt hinzuzusagen, daß wir es normalerweise zu vermeiden versuchen, das wir Beta-Treiber benutzen. In diesem Fall jedoch warben beide Hersteller mit einer bestmöglichen Performance unter Half-Life 2 bei ihren neuesten Beta-Treibern, insofern haben wir uns in diesem Fall von diesem Argument breitschlagen lassen.
Bei den benutzten Benchmarks haben wir wie schon einmal erwähnt kräftig ausgemistet: Spiele, welche inzwischen zu alt sind, oder aber in irgendeiner Form Probleme machen (kein Anti-Aliasing möglich, hohe Auflösungen werden nicht unterstützt), flogen gnadenlos raus. Das gleiche Schicksal ereilte Spiele, welche derart massive Performance-Unterschiede zwischen ATi und nVidia aufzeigten, daß diese kaum als Bewertungsgrundlage für einen vergleichenden Test geeignet sind, weil diese sehr hohen Unterschiede wohl eher aus einer Eigenart der Spiel-Engine hervorgehen und weniger aus den technologischen Unterschieden zwischen den einzelne Grafikkarten.
Nach dieser Aufräumaktion blieben leider nicht all zu viele Benchmark-Spiele übrig - was aber angesichts der knapp bemessenen Testzeit aber sowieso eher günstig war. Im genauen haben wir uns also für folgende Benchmark-Spiele entschieden:
Call of Duty
OpenGL, Version 1.1 englisch, Brecourt-TimedemoDoom 3
OpenGL, Version 1.0.1282 (Patch 1.1) englisch, integrierte Demo1-TimedemoFar Cry
Direct3D, Version 1.3 englisch, integrierte Regulator-TimedemoHalf-Life 2
Direct3D, Version 1.0 englisch mit Fixes vom 29. November 2004, 3dc_canals-TimedemoUnreal Tournament 2004
Direct3D, Version 3339 englisch, Primeval-TimedemoX2: Die Bedrohung
Direct3D, Version 1.4 deutsch, integrierte Demosequenz
Leider entstand somit - wieder einmal - ein reichlich FPS-lastiger Benchmark-Parcours, wobei hierbei insbesondere das "Versagen" einiger non-FPS-Spiele bezüglich deren Benchmarking verantwortlich ist. So zeigte das bisher eigentlich mit Erfolg benutzte AquaNox 2 teilweise absolut irritierende, weil stark schwankende Ergebnisse - wobei wir leider nicht die Zeit hatten, dem auf den Grund zu gehen. Das eben erst releaste Need for Speed: Unterground 2 besitzt dagegen unverständlicherweise keine Funktion zum Abspeichern von Replays (Hallo Programmierer - wir schreiben das Jahr 2004!), während die Replays von DTM2 sich leider allesamt als äußerst CPU-limitiert und damit eher nicht für diesen Test geeignet zeigten. Zum Test weiterer Benchmark-Möglichkeiten blieb uns leider keine Zeit.
Bezüglich der Einstellung von Anti-Aliasing und anisotropen Filter haben wir uns bei den ATi auf das Catalyst Control Center verlassen (müssen), da die bekannten Tools dieses noch nicht unterstützen. Bei nVidia benutzten wir dagegen die neueste Beta-Version des aTuners. Allerdings benutzten wir erstmals bei einem unserer Tests für einige Spiele deren Spiele-eigene Einstellung für den anisotropen Filter, da jene bei diesen Spielen (Doom 3, Far Cry, Half-Life 2) teilweise deutlich schneller ist als das über das Control Panel erzwungene ansisotrope Filtering.
Bezüglich der Qualitätseinstellungen der Treiber - insbesondere bezüglich des Filters - haben wir uns auf die Standard-Einstellungen der Treiber verlassen, welche natürlich (speziell unter Direct3D) bei beiden Herstellern reichlich "optimiert" sind. Doch in der Praxis deakivieren die wenigsten Anwender in ihren Treiber die verschiedenen Optimierungen (sofern überhaupt möglich). Und da wir natürlich einen möglichst realistätsgetreuen Benchmark wollten, blieben die verschiedenen Filter-Optimierungen von ATi und nVidia in den nachfolgenden Benchmarks aktiviert.
Bezüglich der Bewertung der verschiedenen von ATi und nVidia gebotenenen Modi von Anti-Aliasing und anisotroper Filter wollen wir uns nicht wiederholen, alle Informationen zu diesem Thema finden sich hier mit einem Nachtrag zu den neuen Filteroptionen von nVidia hier. Da wir nachfolgend sowieso nur 4x Anti-Aliasing samt 8x anisotropen Filter testen werden, läßt sich zusammenfassend sagen, daß diesbezüglich ATi und nVidia sicherlich nicht das völlig identische bieten, aber jedoch zumindestens die Bildqualität in diesem Setting nach allem bekannten Wissen ziemlich gleich ist und die Sache somit praktikabel vergleichbar wäre.