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Review Matrox G400 Max

1. August 2000 / von Leonidas / Seite 1 von 8



      Einleitung

Ist diese Karte nicht ein bißchen zu alt für ein Review - höre ich da schon fragen. Ja, sie hat mittlerweile ein Jahr abgerissen und es ist in der Zwischenzeit auch viel neues am 3D-Grafikkarten-Markt passiert. Die schnellste Karte ist sie ganz sicher nicht mehr, sie kommt auch nicht mehr in die Nähe der absoluten Spitzenpositionen.

Ein anderer Punkt hat mich bewogen, dieser Karte noch einen Test zu widmen: Mich begeistert die wunderbare Bildqualität. Im Normalfall unterscheiden sich heutige Karten in der Bildqualität kaum noch, auch zwischen GeForce2, Voodoo5 und Radeon gibt es kaum noch visuelle Unterschiede. Die G400 Max sticht jedoch meine private GeForce bei der Bildqualität in 3D-Spielen klar aus! Das es auf diesem schon hohen Niveau der GeForce noch solche Unterschiede geben kann, hätte ich niemals gedacht (und musste mich auch erst überzeugen lassen). Hier ein paar 32-Bit-Screenshots (öffnen allesamt in einem extra Fenster, Format: PNG, ergo verlustfrei komprimiert - dafür ziemlich groß):

Quake III Arena 1024*768 @ 32 Bit

G400 Max - Quake III Arena 1024*768 @ 32 Bit
G400 Max
GeForce - Quake III Arena 1024*768 @ 32 Bit
GeForce
 

Unreal 1024*768 @ 32 Bit

G400 Max - Unreal 1024*768 @ 32 Bit
G400 Max
GeForce - Unreal 1024*768 @ 32 Bit
GeForce
 

Quake III Arena 1024*768 @ 32 Bit

G400 Max - Quake III Arena 1024*768 @ 32 Bit
G400 Max
GeForce - Quake III Arena 1024*768 @ 32 Bit
GeForce


Man beachte ganz besonders die Unreal-Screenshots - sieht genial bei der G400 aus (erkennt man auf dem Thumbnail nicht so richtig, also echtes Bild öffnen). Sobald OpenGL in einem Spiel verfügbar ist, sollte man dies bei der G400 unbedingt einsetzen - die Karte zaubert dann teilweise eine bombastische Farbenpracht auf den Monitor. Gut wäre dies auch in Deus Ex zu sehen - leider ist das Spiel allgemein viel zu dunkel für einen aussagekräftigen Screenshot, so das man mir in diesem Punkt einfach glauben muß.

Unter 16 Bit sieht das ganze sogar noch etwas drastischer aus. Zu beachten wären bei der GeForce die Bild-Fehler durch S3TC. Die ist insofern interessant, weil dies kein Problem von S3TC ist - der Radeon und die Voodoo5 können auch S3TC, haben jedoch nicht diese Bildfehler. Zu sehen wäre dies beim ersten Bild am Himmel, an der eigenen Waffe, den orangen Färbungen am oberen Rand der Mauer und der unkorrekten Darstellung des blauen Inneren des großen Teleporters. Beim zweiten Bild zu sehen bei den bläulichen Färbungen etwas links neben der einschlagenden Rocket - genauso wie halbrechts unter der linken Fackel.

Quake III Arena 1024*768 @ 16 Bit

G400 Max - Quake III Arena 1024*768 @ 16 Bit
G400 Max
GeForce - Quake III Arena 1024*768 @ 16 Bit
GeForce
 

Quake III Arena 1024*768 @ 16 Bit

G400 Max - Quake III Arena 1024*768 @ 16 Bit
G400 Max
GeForce - Quake III Arena 1024*768 @ 16 Bit
GeForce


Ich denke, das sagt alles. Die Bildqualität der G400 Max ist über allen Maßen erhaben. Da gibt es nichts, was in irgendeiner Form zu beanstanden sei. Unter 16 Bit sind die Unterschied noch etwas größer - an einen Vergleich zur Bild-"Qualität" der Voodoo3 wagt man da gar nicht mehr zu denken. Die Karte ist eine ernsthafte Empfehlung für diejenigen, die nach echter Bildqualität in 3D-Spielen suchen.

Und genau an dieser Stelle kommt dann das 3DCenter als "Hort finsterer Benchmark-Tätigkeit" ins Spiel: Denn wie steht es mit der 3D-Leistung? Kann die Karte jetzt immer noch mithalten? Oder anders ausgedrückt - kommt zur exzellenten Bildqualität auch noch eine ansprechende Performance? Ich glaube nicht, das die Karte irgendwo neue Geschwindigkeits-Rekorde aufstellen wird - aber möglicherweise liefert sie ja diese 30 fps, die notwendig sind, um ein Spiel als flüssig anzusehen. Denn mehr fps werden ein Spiel auch nicht flüssiger machen (große Ausnahme: FirstPersonShooter im MultiPlayer-Modus - das ist eine andere Geschichte).

Aus dieser Überlegung heraus wird dieses Review eher der Frage nachgehen, bis wohin die Performance der G400 Max in heutigen Spielen noch reicht - es geht wahrhaftig nicht darum, wer die schnellste ist. Schließlich müsste man dafür einfach nur eine GeForce2 mittesten - worauf ich bewußt verzichtet habe. Mir ging es eher darum, festzustellen, ob die G400 Max die heutigen Spiele noch meistern kann und wo Abstriche gemacht werden müssen. Zu Zeiten der ersten G400-Reviews Mitte letzten Jahres kamen schließlich ganz andere Spiele als Benchmarks zum Einsatz (und die meisten Sites testeten und testen ja auch nur zwei bis drei Spiele). Dementsprechend sind unsere Benchmark-Spiele zum größeren Teil neuer als die Karte selber - und es sind auch nicht nur die üblichen Q3A/UT-Tests.

Zum Vergleich kamen eine Grafikkarte der gleichen Generation (Voodoo3), eine der nachfolgenden Generation (GeForce) und eine der Vorgänger-Generation (immer noch millionenfach in Komplett-PCs eingesetzt: Rage128) zum Einsatz. Und ich wiederhole mich: Es geht nicht um den Sieger nach Frames - das ist was für Sites, welche nur Q3A und UT kennen. Ich bin in der glücklichen Lage, ganze 11 Spiele zu benchmarken (ausschließlich Vollversionen, keine theoretischen Tester) und kann damit viel eher sagen, wie sich die Karte im rauhen Alltag schlägt - wo eben nicht nur Q3A, UT und 3DMark2000 gespielt werden. Denn wenn die Karte alle von mir auferlegten Prüfungen prinzipiell meistern kann, spielt es keine Rolle mehr, ob sie mal irgendwo etwas langsamer als eine GeForce ist ...

Ich spare mir die an dieser Stelle übliche Aufzählung der ganzen technischen Spezifikationen und 3D-Features der G400 Max. Da die Karte aus einer anderen 3D-Grafikkarten-Generation stammt, kann sie rein von den Specs her niemals mit den neuesten Vertretern der Zunft, wie GeForce2 und Radeon, mithalten. Ebenfalls muß ich anmerken, daß die Specs bei einer kaufbaren Karte keinen mehr wesentlich interessieren - Specs sind gut, um die Leistungen einer noch nicht erschienenen Karte zu prognostizieren und das war es dann auch schon. Die G400 ist erschienen - und die 3D-Leistungen werden wir mittels Benchmarks belegen - die Specs werden dann zur Nebensache. Insofern reicht rein der Blick auf die wesentlichen Unterschiede der momentan kaufbaren Versionen: Matrox G400

  G400  
16/SH

  G400  
16/DH

  G400  
32/SH

  G400  
32/DH

  G400Max  

Chiptakt
(MHz)

125 125 125 125

150

RAM-Takt
(MHz)

166 166 166 166

200

RAM-Größe
(MB)

16 16 32 32

32

RAM-Spez.
(ns)

6 6 6 6

5

Dual-Head

nein ja nein ja

ja

Preis
(ca. DM)

220 250 270 330

430


Rein von der Installation her macht die Karte sowohl unter Windows 98 SE als auch unter Windows 2000 keinerlei Probleme - selbst die De-Installation ist extrem sauber gelöst (erst ab 6er Treiber). Das sich in den Systray einklinkende Matrox-Control-Panel enthält erstaunlich viele nützliche Funktionen, so daß sogar ich (der ich in der Regel solche autostartenden Programme gleich wieder kille) dieses habe dort stehen lassen. Die Voreinstellungen der Optionen in den Treibern stellen ein gewisses Optimum dar, so daß niemand gezwungen wäre, hier immer wieder selbst Hand anzulegen. Auch an der 2D-Bildqualiät ist nichts auszusetzen. Positiv hervorzuheben wäre die komplette 2D- und 3D-Unterstützung der 1280*960-Auflösung - nicht jeder Treiber kann das. Gleiches gilt für die komplette 2D-Unterstützung von 24 Bit Farbtiefe (genauso unter 3D, muß das jeweilige Spiel allerdings genauso können) - auch das kann nicht jeder Treiber. Weiterhin positiv hervorzuheben die nicht vorhandene "Akustik" des Lüfters - so leise, als ob gar kein Lüfter da wäre. So weit, so gut.

Der Matrox´sche TurboGL (wird benötigt zur Beschleunigung von OpenGL-Spielen, welche auf der Q2/Q3/U/UT-Engine basieren) soll ja angeblich nicht mehr notwendig sein, da die OpenGL-ICDs der letzten Treiber-Versionen genauso gut wären. Das erklärt eventuell das Faktum, daß der TurboGL auch schon wieder ein paar Monate ohne Update auf dem Buckel hat und den Umstand, daß der TurboGL bei mir in mehr oder weniger keinem Spiel zum laufen zu bekommen war. Entweder es ging gar nichts mehr oder aber es gab wildeste Texturenfehler - und daß sogar mit den 5er Treibern, für die der TurboGL eigentlich geschrieben war! Ohne Probleme (bei 6er Treibern) lief der TurboGL nur bei Quake III Arena und Unreal, wobei nur Q3A minimal davon profitierte - Unreal wurde sogar etwas langsamer. Letztendlich scheint die Ausage zu stimmen, daß der TurboGL durch die neusten Treiber mehr oder weniger überflüssig wird - ich habe ihn für die Benchmarks dann nur noch bei Q3A benutzt.



      Benchmark-Setup

Rein grundsätzlich gesehen testen wir keine theoretischen Benchmark-Programme wie 3DMark2000 oder 3DWinbench2000 sowie keinerlei Demo- oder Benchmark-Versionen von Spielen. Die theoretischen Tester sind eben nur rein theoretisch und die Demo- und Benchmark-Versionen von Spielen müßen nicht zwangsläufig etwas mit dem eigentlichen Spiel zu tun haben, geschweige denn sie profitieren von Verbesserungen durch Patches.

Alle Benchmarks wurden in den Auflösungen 800*600, 1024*768 und 1280*960 bzw. 1280*1024 und dabei jeweils unter 16 und 32 Bit durchgeführt - wobei Descent 3 und die Voodoo3 kein 32-Bit-Rendering unterstützen. Descent 3, Kingpin, Quake 2 und Soldier of Fortune unterstützen nur 1280*960 und kein 1280*1024. Alle anderen Spiele unterstützen teilweise beide Auflösungen, trotzdem wurde 1280*1024 gewählt, weil einige Grafikkarten-Treiber kein 1280*960 unter 3D unterstützen. Wenn mehrere 3D-APIs in einem Spiel verfügbar sind, wurden alle diese komplett durchgebencht. Nachfolgend die verwendete Hard- und Software:

CPU Intel Celeron II 850 MHz
(100 MHz FSB, 100 MHz RAM, 66 MHz AGP, 33 MHz PCI, Level 2 Cache Latency: 2)
Mainboard Asus P2B-B
(Chipsatz: Intel i440BX, maximal AGPx2, kein SBA möglich, AGP Aperture Size: 64 MB, PCI 2.1, maximal U/DMA33, BIOS: 1.013 Beta 2)
RAM 256 MB PC-100
(Einstellung: 3-3-3)
Soundkarte Diamond Sonic Impact S90
(Chip: Aureal AU8820, PCI, Treiber: Aureal 4.06.1189)
Festplatte Quantum Fireball lct08 26 GB
(maximal U/DMA66, verwendet: U/DMA33)
Betriebssystem Microsoft Windows 98 SE
(4.10.2222 A deutsch, Auslagerungsdatei: min=600 MB und max=600 MB, Vcache nicht begrenzt)
DirectX Microsoft DirectX 8.0 Beta
(4.08.00.0082 englisch)
Grafikkarten STB Voodoo3-3000
(Chip: 3dfx Voodoo3-3000, AGP, 16 MB SD-RAM, Standard-Taktungen 166 / 166 MHz, Treiber: 3dfx 1.05.01 Beta, BIOS: 3dfx 2.15-07 SD, 3dfx MiniGL 1.49 benutzt bei: Kingpin und Quake 2)

ATi Rage Fury 128
(Chip: ATi Rage 128 GL, AGP, 32 MB SD-RAM, Standard-Taktungen 103 / 103 MHz, Treiber: ATi 6.33CD21 Beta)

Matrox Millenium G400 Max
(Chip: Matrox G400 Max, AGP, 32 MB SG-RAM, Standard-Taktungen 150 / 200 MHz, Treiber: Matrox 6.00.010, BIOS: Matrox 1.5 - 22, Matrox TurboGL 1.30.002 benutzt bei: Quake III Arena)

Creative 3D Blaster Annihilator GeForce 256
(Chip: nVidia GeForce 256 SDR, AGP, 32 MB SD-RAM, Standard-Taktungen 120 / 166 MHz, Treiber: nVidia 5.33, BIOS: nVidia 2.10.03.00.00)
Spiele Descent 3
(D 1.4, Renderer: Glide, Direct3D, OpenGL, Timedemo: Secret2)

Drakan
(US 4.45, Renderer: Direct3D)

Deus Ex
(US 1.002f mit Beta06-Direct3D-DLL, Renderer: Glide, Direct3D, OpenGL, Timedemo: dxbench)

Expendable
(D, Renderer: Direct3D)

Kingpin
(US 1.21, Renderer: OpenGL, Timedemo: Poison)

MDK2
(US 1000.0, Renderer: OpenGL)

Quake 2
(US 3.20, Renderer: OpenGL, Timedemo: Crusher)

Quake III Arena
(US 1.17, Renderer: OpenGL, Timedemos: demo001 und Annihilator)

Soldier of Fortune
(US 1.04 Beta, Renderer: OpenGL, Timedemo: timing2)

Unreal
(US 2.25f Beta, Renderer: Glide, Direct3D, OpenGL)

Unreal Tournament
(US 4.20, Renderer: Glide, Direct3D, OpenGL, Timedemo: UTbench)
Einstellungen Alle Benchmarks wurden nach den 3DCenter-Benchmark-Regeln durchgeführt. Rein prinzipiell gilt dabei: Alles wird auf maximalsten Grafik-Einstellungen mit HQ-Sound gebencht. Eventuelle Ausnahmen für diesen Test sind gekennzeichnet.


Der aktuelle Referenz-Treiber 5.52.015 für die G400 wurde nicht benutzt, ich konnte nach intensiven Tests (Drakan, Kingpin, Quake III Arena, Unreal, Unreal Tournament) keine Unterschiede zum neueren Beta-Treiber 6.00.010 feststellen. Nach dem eigentlichen Benchmarken der G400 Max erschien noch der Beta-Treiber 6.01.015, welcher jedoch auch keine Unterschiede hervorbrachte (kurz getestet mit Drakan und Quake III Arena).

Der WickedGL wurde bei der Voodoo3-Grafikkarte nicht benutzt, da die letzten 3dfx-Treiber genauso schnell und teilweise schneller sind (kurz getestet mit Quake III Arena). Die SpeedUP-DLLs für Q3A wurden nicht benutzt, da der Gewinn auf der 850er CPU nur noch spärlich bis nicht vorhanden ausfällt. Und letztendlich wurde bei Unreal die Version 2.25f der neueren Version 2.26 vorgezogen, weil die Version 2.26 teilweise wesentlich langsamer ist. Bei den Tests mit Deus Ex und Soldier of Fortune hatte ich die Rage128 schon nicht mehr zur Verfügung, deshalb fehlen dort die Ergebnisse dieser Karte.

Ich habe lange überlegt, ob es sinnvoll wäre, diese vielen Benchmarks nach Spielen (allgemein üblich) oder nach Auflösungen anzuordnen - und habe mich dann trotzdem für letzteres entschieden. Demzufolge sind nachfolgend alle Benchmarks derselben Auflösung auf jeweils einer einzigen Seite zu finden. Bei dieser Wahl ging ich von der These aus, daß die meisten Anwender "ihre" Auflösung haben - und das sie demzufolge alle Ergebnisse in dieser Auflösung möglichst auf einer Seite sehen wollen. Die Anordnung nach Auflösungen ermöglicht es mir auch, ein extra Fazit für jede einzelne Auflösung zu geben. Was durchaus wichtig ist, so etwas wie die "schnellste Karte in Q3A" gibt es nicht mehr, heutzutage kann in jeder einzelnen Einstellung eine andere Karte vorn liegen.


Nachfolgende Seiten sind ein Extrem-Test für die Rendering-Engine eines Internet-Browsers. Das Netscape 4.x locker zwei Sekunden rein für das Rendern der Seiten benötigt, ist damit völlig normal ...



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