Review Matrox G450 DDR
5. September 2000 / von Leonidas / Seite 2 von 7
Installation
Nach so viel Theorie kommen wir zu praktischeren Dingen: Vor mir liegt eine Millennium G450 Dual Head. Die Karte hat eine Revisions-Nummer "A" - und den schon beschriebenen passiven Kühlkörper und die 32 MB DDR-RAM, welche von Hyundai, Korea auf 6 ns spezifiziert sind. Die Karte selber ist sehr klein, hinter dem AGP-Slot ist einfach Ende - womit sie noch einmal kleiner ist als die G400 Max.
Zur Retail-Version hinzu gibt es eine Treiber-CD (englisch/deutsch), ein schmales Handbuch (nur englisch - aber wenigstens die Haftungsablehnungserklärung gibt es in deutsch ...) und ein TV-Adapterkabel. Als Beipack-Programme müssen Micrografx Picture Publisher 8, Micrografx Simply 3D 3, Matrox´ Software-DVD-Player sowie ein paar Demoversionen aktueller 3D-Spiele herhalten.
Die Installation unter Windows 98 SE verläuft Matrox-typisch ruhig und ohne Probleme (Matrox-Treibersupport bei der G450 für Windows 95 / 98 / ME / NT4.0 /2000 sowie OS/2 und Linux). Nach dem Installieren der 6.03er Treiber funktionierte noch alles einwandfrei, beim 6.10er Treiber jedoch gab es folgenden interessanten Bug beim Hochfahren des Systems:
Rechner lädt DOS-Zeugs, so weit ok - dann schaltet der Bildschirm für 10 sec. in einen anderen Modus um, bleibt aber schwarz und schaltet danach wieder ins DOS - 1 sec. DOS-Pause - gleiches Spiel nochmal für diesmal 5 sec. - 20 sec. DOS-Pause, ab und zu wird was geladen - gleiches Spiel nochmal für 5 sec. - und danach wieder zurück ins DOS und von dort dann direkt in die Windows-GUI (Windows-Startbild ist im übrigen disabled)
Schon seltsam, noch dazu, wo es mit der G450 bei jedem Start immer wieder so läuft - und mit der G400 Max bei gleichem Treiber nicht diese Probleme gibt. Im weiteren Verlauf sind mir noch einige andere Bugs dieses 6.10er Treibers aufgefallen, dazu später mehr. Beide Treiber (6.03 und 6.10) sind momentan nicht zum Herausgeben bestimmt, fragen bringt also gar nichts. Es ist sowieso davon auszugehen, daß Matrox hier neue Treiber für die G400/G450 erst auf die offiziellen Seiten stellen wird, wenn diese und ähnliche Bugs behoben sind.
Die Treiber selber sind Matrox-like sehr luxeriös und einfach verständlich gehalten, die Webbandbreite-fressenden Screenshots spare ich mir jetzt allerdings. Denn zu den letzten G400-Treibern hat sich im Prinzip nichts geändert. Für die Paranoiker: Den QuickDesk bekommt man wie gewohnt über die Option in den Treibern wieder aus dem Autostart, für den PowerDesk muss man leider - wie üblich - die Registry bemühen oder MsConfig (nur Win98).
Das einzige Problem, was ich bisher hatte, war, daß sich Powerstrip beim Laden unter 1024*768 @ 32 Bit aufhängt, bzw. es schaltet sich der Monitor ab. Warum, habe ich jetzt nicht nachgeforscht, unter 800*600 @ 16 Bit lief es sofort. Man sollte davon ausgehen, daß Entech uns in den nächsten Tage mit mindestens 17 neuen Powerstrip-Versionen beglücken wird, die diese und eventuelle andere aufgetretene Fehler beheben werden :-))
Schon im G400 Max - Review habe ich von der mittlerweile Nutzlosigkeit des TurboGLs gesprochen. Der neue 6.10er Treiber bringt auch wieder einen ganz neuen OpenGL-ICD mit, welcher in Q3A nicht mehr langsamer als der TurboGL ist. Trotzdem habe ich in den nachfolgenden Game-Benchmarks auch immer wieder auf TurboGL-Tauglichkeit getestet und in einem Fall (Heavy Metal FAKK2) war der TurboGL sogar zwingend notwendig, um "ins Spiel zu kommen".
Interessant aber der Umstand, daß der neue OpenGL-ICD auch nur mit heißer Nadel gestrickt zu sein scheint. Denn einiges von dem, was mit den 6.00er Treibern der G400 Max noch funktionierte, wollte unter dem 6.10er Treiber der G450 nicht mehr: Sowohl Soldier of Fortune als auch Kingpin brachten mit dem 6.10er OpenGL-Treiber wildeste Texturenfehler, bei Heavy Metal FAKK2 blieb zusätzlich das Bild auch noch ziemlich schwarz.
Nun - letzterem Spiel konnte mit dem TurboGL der G400 geholfen werden, aber für SoF und Kingpin gab es keine Rettung. Beide Spiele wären mit diesem Treiber unspielbar - und das unabhängig, ob G450 oder G400 Max (Problem war bei beiden Karten). Leider muß ich also diese Spiele aus meinen Benchmark-Portfolio für dieses Mal herauslassen. Bleibt zu hoffen, daß diese Fehler entweder sich nur auf mein System beziehen oder das Matrox diese bei den entgültigen Verkaufs-Treibern dann abgestellt hat.
Benchmark-Setup
Rein grundsätzlich gesehen testen wir keine theoretischen Benchmark-Programme wie 3DMark2000 oder 3DWinbench2000 sowie keinerlei Demo- oder Benchmark-Versionen von Spielen. Die theoretischen Tester sind eben nur rein theoretisch und die Demo- und Benchmark-Versionen von Spielen müßen nicht zwangsläufig etwas mit dem eigentlichen Spiel zu tun haben, geschweige denn sie profitieren von Verbesserungen durch Patches.
Das Benchmark-Portfolio entspricht dem G400 Max - Review, wobei inzwischen Heavy Metal FAKK2 hinzugestoßen ist. Aus oben geschilderten Gründen sind diesmal Soldier of Fortune und Kingin nicht mit dabei. Ebenfalls "abwesend" sind Drakan und Descent 3 - nicht, weil sie Probleme mit der G450 hätten, sondern weil ich die Benchmark-Bedingungen dieser Spiele noch einmal auf eine mögliche Unvollständigkeit hin checken muß. Die Benchmarks des G400 Max - Reviews bleiben davon unbetroffen, sie wurden unter den jeweils völlig gleichen Bedingungen ausgeführt.
Alle Benchmarks wurden in den Auflösungen 800*600 und 1024*768 und dabei jeweils unter 16 und 32 Bit durchgeführt - wobei die Voodoo3 kein 32-Bit-Rendering unterstützen. Ich habe mich auf die diese zwei mittleren Auflösungen beschränkt, weil ein Gamer mit Anspruch auf 1280*960 unter 3D mit der G450 schlecht beraten wäre - die ist schon an den technischen Daten abzulesen. Die Benchmarks werden denn auch belegen, daß die G450 sicher keine Karte für den Anspruch hoher Auflösungen ist. Zusätzlich wurden, wenn mehrere 3D-APIs in einem Spiel verfügbar sind, alle diese komplett durchgebencht. Nachfolgend die verwendete Hard- und Software:
|
Die Werte außerhalb von Heavy Metal FAKK2 und natürlich der G450 stammen allesamt aus dem G400 Max - Review, demzufolge wurde für die G450-Tests das komplette selbe Umfeld geschaffen bezüglich Spiel-Versionen, Hardware-Einstellungen und DirectX-Version. Der einzige wesentliche neue Treiber, der sich in der Zwischenzeit angesammelt hat, ist der 6.18 Treiber für die GeForce (die Benchmark-Werte stammen noch vom 5.33er Treiber). Da dies aber ein G450-Test ist, und der Vergleich mehr in Richtung G400 Max geht, habe ich die GeForce-Werte nicht auf die Treiber-Version 6.18 aktualisiert (und weil mich so was um die acht Stunden kostet).
Wer richtig liest, wird feststellen, daß die G400 Max mit den Treiber 6.00.010 und die G450 mit dem Treiber 6.10.004 getestet wurden. Warum nicht beide mit dem selben Treiber? Nun - ich konnte mit der G400 Max und dem neueren Treiber keinen relevanten Unterschied (über 2 Prozent) zum alten Treiber feststellen. Wie schon am Ausschluß von Sof und Kingpin zu sehen und auch bei den nachfolgenden Benchmarks zu beobachten, läuft der neue Treiber doch noch nicht so glatt unter OpenGL - so daß ich zumindestens für die G400 Max den älteren Treiber als den stabileren empfehle. Und man soll ja immer mit dem stabilstens Treiber testen - so kommt die G400 Max zu ihrem "älteren" Treiber. Bei der G450 ist dagegen die 6.10er "gesetzt", weil von Matrox dafür vorgesehen.
Auf Werte einer GeForce2 oder Voodoo5 habe ich bewußt verzichtet - die Karten sprechen eine ganz andere Käuferschicht an. Außerdem wäre der Ausgang des Tests bei diesen Karten wohl sehr absehbar. Ich bedauere allerdings, keine RivaTNT2 - und noch viel besser - eine GeForce2 MX für einen Vergleich zur Verfügung zu haben - aber das ist momentan nicht änderbar. Wenn im übrigen einige Rage128-Werte fehlen, ich hatte diese Karte nicht bei allen Tests zur Verfügung. Beim Heavy Metal FAKK2-Ergebnis hat es momentan leider nur zu einem direkten Vergleich gegen die G400 Max gereicht.