GeForce4 Ti Treiber-Vergleich
18. Dezember 2005 / von Raff / Seite 9 von 10
Benchmarks Unreal Tournament 2004
Mit Unreal Tournament 2004 geht die seit Ende 1999 sehr erfolgreiche Unreal Tournament Serie in die nächste Runde. Während der Vorgänger unverständlicherweise auf den beliebten Assault-Modus verzichtete, hat dieser im neuesten UT-Spross sein Comeback. Zusammen mit weiteren Spielmodi und sinnvoll eingeführten Vehikeln macht der grafische Hochkaräter Spaß wie eh und je. Und selbst wenn das Spiel keine Massen an Pixel-Shading oder Bump-Mapping nutzt, so ist die audiovisuelle Kulisse mehr als konkurrenzfähig. Als Entschädigung gibt es enorm hochauflösende detailreiche Texturen. Und die Shader-Units modernder Hardware werden immerhin zur schnelleren Berechnung einiger Effekte und der polygonreichen Geometrie genutzt.
Die Primeval-Timedemo glänzt auf moderner Grafikhardware mit starker CPU-Limitierung ohne AA/AF - so auch auf der GeForce4. Erst bei Zuschaltung des Eye-Candies offenbart sich der Leistungshunger der hübschen Grafik. Aber auch hier gilt: Wenn es hier flüssig läuft, tut das der Rest sicher auch.
|
Unreal Tournament 2004 1024x768x32 kein AA/AF |
|
Celeron-M Dothan @ 2506 MHz - GeForce4 Ti 4600 @ 320/345 MHz |
|
|
9 fps |
18 fps |
27 fps |
36 fps |
45 fps |
54 fps |
63 fps |
72 fps |
| |
|
Unreal Tournament 2004 1024x768x32 kein AA/8xAF |
|
Celeron-M Dothan @ 2506 MHz - GeForce4 Ti 4600 @ 320/345 MHz |
|
|
2,5 fps |
5 fps |
7,5 fps |
10 fps |
12,5 fps |
15 fps |
17,5 fps |
20 fps |
| |
|
Unreal Tournament 2004 1024x768x32 4xAA/8xAF |
|
Celeron-M Dothan @ 2506 MHz - GeForce4 Ti 4600 @ 320/345 MHz |
|
|
2 fps |
4 fps |
6 fps |
8 fps |
10 fps |
12 fps |
14 fps |
16 fps |
| |
Hier ist extrem auffällig, dass die Treiber ab der Versionsummer 56.72 deutlich zulegen - mit 8xAF um über 40%. Der 77.77 legt davon ausgehend nochmals rund 13% zu, was verglichen mit dem 44.65 schließlich in über 100% mehr Leistung mit 4xAA/8xAF resultiert! Nun ist das natürlich ein Grund zu Skepsis, denn kein Treiber holt rund 75% mehr AF-Leistung aus einer bereits lange als optimal ausgereizt geltenden Grafikkarte, ohne dabei in die Trickkiste zu greifen. Grund genug, sich das mit Vergleichsbildern genauer anzusehen. Das Ergebnis war etwas überraschend: Mit bloßem Auge lässt sich keinerlei Unterschied feststellen, auch in Bewegung nicht. Optisch völlig identische Texturen prägen das Bild. Verantwortlich dafür könnten diverse unsichtbare Optimierungen am Zusammenspiel zwischen Treiber und Engine sein. Aber dem auf die Spur zu kommen wäre extrem aufwändig.
Was herauskommt, ist ein Grund zum Freuen und einer zum Ärgern. Loben muss man nVidia für die optisch einwandfreie Steigerung der Framerate in völlig neue Sphären. Mit einem neuen Treiber á la 77.77 WHQL ist das Spielen in 1024x768x32 mit 2xAA/4xAF auf vielen Maps kein Problem - mit einem Treiber der 40er-Serie ist dies ein Ding der Unmöglichkeit, sofern man humane fps-Werte zum Wohlfühlen braucht. Dennoch verstößt nVidia mit dieser Aktion gegen eine gewichtige Tatsache.
Bisher konnte man ausnahmslos sagen, dass man mit einem NV25 überall eine einwandfreie trilineare anisotrope Filterung zu sehen bekommt, welche im Gegensatz zu den neueren Implementationen keinerlei qualitätsmindernde Winkelabhängigkeit aufweist. Dass dieses Phänomen in keiner anderen Anwendung auftritt, lässt auf eine applikationsspezifische Optimierung schließen. Die Tatsache, dass im Treiberpanel aber kein Wort über "Optimierungen" fällt und höchste Qualität eingestellt wurde, lässt einen erwarten, dass auch keine aktiv sind. So schön diese Einzelfall-Extremoptimierung auch ist: Bitte optional abschaltbar!
Delikates am Rande: Auch ein NV40 legt durch neue Treiber ähnlich zu. Und das auch bei eingestelltem HighQuality-Setting im Treiber! Diesen Widerspruch gilt es zu beseitigen. Genauso wie man auf der GeForce4 durchgängig trilineare und unoptimierte anisotrope Filterung erwartet, so sollte man auf einem NV40 bei ausgestellten Optimierungen auch bitte keine zu Gesicht bekommen.
Abschließend ein Vergleich der AF-Qualität der Stufe 8:1 jeder Generation, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann: