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nVidia GeForce 7900 GT/GTX Review
14. September 2006 / von Madkiller (Benchmarks) & Leonidas (Text) / Seite 8 von 17
6x gegen 8xS Anti-Aliasing
Diesen Vergleich dürfte man aufgrund der Unterschiedlichkeit der benutzten Anti-Aliasing Methoden auf beiden Seiten eigentlich gar nicht antreten: Während bei ATI ein 6x sparse grid Multisampling zum Einsatz kommt, versucht es nVidia mit einem offiziell "8xS" genanntem Modus, welcher aus einem 4x rotated grid Multisampling und zusäzlichem 2x ordered grid Supersampling besteht. Während der ATI-Modus also ein ziemliches Optimum bei 6 verwendeten Samplepunkten darstellt, stellt nVidia einen bezüglich der Glättungswirkung nicht wirklich optimalen Modus mit 8 Samplepunkten dagegen, welcher dafür allerdings durch die zwei 2 Texturensamples zusätzlich noch Texturen glättet und damit wie ein weiterer anisotroper Filter wirkt.
Der Grund dafür, daß wir diesen Vergleich trotzdem (immer wieder gern) antreten, liegt schlicht darin, daß es oberhalb des (sehr gut vergleichbaren) 4xAA beider Hersteller derzeit keine weiteren Modi gibt. Der Anwender, der also mehr als 4x Anti-Aliasing will, wird notgedrungen bei ATI das 6x Anti-Aliasing wählen, bei nVidia das 8xS Anti-Aliasing. Dieser eigentlich unfaire Vergleich bezieht seine Berechtigung als mehrheitlich aus der Praxis beim Endanwender, sicherlich kaum aus einer (nicht vorhandenen) Vergleichbarkeit dieser Modi.
Dabei muß vorab erwähnt werden, daß nVidia hier durch den Supersampling-Anteil in seinem 8xS Anti-Aliasing generell im Nachteil ist, da dieses deutlich stärker auf die Performance schlägt als Multisampling-Modi. Daß nVidia in diesem Benchmarks also generell zurückliegt, ist normal und soll kein Anlaß zu echten Bedenken geben. Auf der Haben-Seiten steht für nVidia nämlich, daß der 8xS Modus durchaus von den nVidia-Usern eingesetzt wird, weil einfach die Glättungswirkung sowohl auf Kanten als auch Texturen sehr gut ist und dieser Modus damit für einen mehr als deutlich sichtbaren Gewinn an Bildqualität sorgt. Wie üblich wurde bei der ATI-Hardware das höherwertige Area-AF gewählt, für welches es bei der nVidia-Hardware derzeit keine Entsprechung gibt.
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Call of Duty 2 |
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Pentium 4 Prescott @ 3.67 GHz, FSB864 + 1 GB DDR2/432
Radeon X1900 XT (512 MB, PCIe), A.I. low, Area-AF, AAA, Gamma-korr. AA
Radeon X1900 XTX (512 MB, PCIe), A.I. low, Area-AF, AAA, Gamma-korr. AA
GeForce 7800 GTX (512 MB, PCIe), High Quality, TAA=HQ, Gamma-korr. AA
GeForce 7900 GTX (512 MB, PCIe), High Quality, TAA=HQ, Gamma-korr. AA
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5 fps |
10 fps |
15 fps |
20 fps |
25 fps |
30 fps |
35 fps |
40 fps |
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Wie zu erwarten, hängt der 8xS Modus von nVidia hier dem 6xAA von ATI deutlich mit im Schnitt 26 Prozent zwischen Radeon X1900 XTX und GeForce 7900 GTX hinterher. Dabei setzen sich das Worstcase-Savegame mit 32 Prozent Differenz deutlich vom normalen Savegame mit 20 Prozent Differenz ab - ein klarer Hinweis, daß der 8xS Anti-Aliasing Modus die Hardware gerade in Worstcase-Szenarien vor besonders hohe Anforderungen stellt. Nichts desto trotz konnte nVidia mit der GeForce 7900 GTX erheblich gegenüber der GeForce 7800 GTX aufholen: Deren Rückstand zur ATI-Karte lag noch bei 34 Prozent, der Unterschied zwischen beiden nVidia-Karten liegt bei 13 Prozent - auch hier wieder deutlich stärker beim Worstcase-Savegame ausgeprägt.
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Need for Speed: Most Wanted |
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Pentium 4 Prescott @ 3.67 GHz, FSB864 + 1 GB DDR2/432
Radeon X1900 XT (512 MB, PCIe), A.I. low, Area-AF, AAA, Gamma-korr. AA
Radeon X1900 XTX (512 MB, PCIe), A.I. low, Area-AF, AAA, Gamma-korr. AA
GeForce 7900 GTX (512 MB, PCIe), High Quality, TAA=HQ, Gamma-korr. AA
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3 fps |
6 fps |
9 fps |
12 fps |
15 fps |
18 fps |
21 fps |
24 fps |
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Durch Treiberverbesserungen konnte nVidia unter Need for Speed: Most Wanted bekanntlich erheblich aufholen, der früher gemessene erhebliche Unterschied zu den ATI-Karten konnte nunmehr mit der GeForce 7900 GTX gar egalisiert werden. Daß diese bei einem Setting von 8xS Anti-Aliasing nur 2 bis 5 Prozent hinter der Radeon X1900 XTX mit dem deutlich ressourcenschondenderem 6x Anti-Aliasing zurückliegt, ist in jedem Fall ein beachtenswertes Ergebnis. Anzumerken wäre hier aber noch, daß die Werte aller Grafikkarten unter 1600x1200 schon klar in den Bereich der Unspielbarkeit gehen, selbst wenn ein (nicht zur Verfügung stehendes) normales Savegame eventuell etwas höhere Durchschnitts-Frameraten messen würde.
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Quake 4 |
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Pentium 4 Prescott @ 3.67 GHz, FSB864 + 1 GB DDR2/432
Radeon X1900 XT (512 MB, PCIe), A.I. low, Area-AF, AAA, Gamma-korr. AA
Radeon X1900 XTX (512 MB, PCIe), A.I. low, Area-AF, AAA, Gamma-korr. AA
GeForce 7800 GTX (512 MB, PCIe), High Quality, TAA=HQ, Gamma-korr. AA
GeForce 7900 GTX (512 MB, PCIe), High Quality, TAA=HQ, Gamma-korr. AA
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3,5 fps |
7 fps |
10,5 fps |
14 fps |
17,5 fps |
21 fps |
24,5 fps |
28 fps |
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Etwas überraschend fallen die Ergebnisse der Messungen unter Quake 4 aus: Gewann die nVidia-Hardware noch bisher jeden Vergleich in diesem OpenGL-Spiel, so muß sie hier erstmals den ATI-Grafikkarten den Vortritt lassen - und dies absolut deutlich. Ganz offensichtlich mag Quake 4 das 8xS Anti-Aliasing von nVidia nicht, es bestraft diesen Modus jedenfalls mit generell indiskutabel niedrigen Frameraten. Auch die ATI-Hardware kann sich allerdings von den absoluten Frameraten her in diesem Spiel und unter 6xAA nicht mit Ruhm bekleckern, eventuell erscheint 6xAA samt 16xAF zumindestens unter 1280x1024 an der Grenze zur Spielbarkeit bei den Radeon X1900 Karten.
In der Summe aller drei Tests ergibt sich das erwartete Ergebnis: Von der Performnace her liegen Welten zwischen ATIs 6x und nVidias 8xS Anti-Aliasing. Während der höchste Anti-Aliasing Modus von ATI in mehr oder weniger jedem Spiel noch spielbare Frameraten ergibt und damit durchaus auch für den Praxiseinsatz tauglich ist, ist das 8xS Anti-Aliasing von nVidia aufgrund seiner hohen Hardware-Anforderungen kaum mit den jeweils neuesten Spielen vereinbar, sinken hier die Frameraten zumeist zu stark ab. Nichts desto trotz ist das 8xS von nVidia ein nützlicher Modus, läßt sich mit diesem doch so manches ältere (und damit nicht so Hardware-fordernde) Spiel maßgeblich verschönern.
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