ATi Catalyst 3.2 - 5.3 Treiber-Vergleich
17. Januar 2005, mit Update vom 20. Mai 2005 / von Raff / Seite 3 von 39
Control Panel versus Control Center
Kommen wir nun zur zweiten und eben schon kurz erwähnten Neuerung: Dem Catalyst Control Center, oder kurz CCC. ATi veröffentlichte die erste Version dieser neuen Treiber-Steuerungssoftware im September des letzten Jahres mit der Absicht, das altgediente Control Panel auslaufen zu lassen. Laut Aussagen von ATi werden keinerlei weitere Optionen in der alten Software dazukommen und in Zukunft werden die neuen Treiber höchstwahrscheinlich nicht einmal mehr mit dieser kompatibel sein. Die zu Zeiten des Catalyst 4.8 eingeführte Option des Temporal Anti-Aliasing markiert somit die letzte Entwicklungsstufe des alten Control Panels.
Sehen wir uns die wichtigsten Elemente doch einmal im Vergleich "alt gegen neu" an:
Control Panel - D3D Optionen
Control Panel - OGL Optionen
Unschwer ist zu erkennen, dass beim Control Panel beide APIs eine eigene Seite zur Einstellung der gewünschten Qualitätsfeatures spendiert bekamen. Beim Control Center sieht das wie folgt aus:
Control Center - AA Optionen
Control Center - AF Optionen
Was vorher strikt getrennt war, nennt sich nun schlicht "3D": Anti-Aliasing und anisotrope Filterung werden ab sofort zusammen verstellt. Unserer Ansicht nach stellt das aber eher einen Rück- denn Fortschritt dar, denn das beispielsweise für den OpenGL-Klassiker Half-Life aktivierte 6xAA in Kombination mit 16xAF wird mit dem grafisch um Dimensionen anspruchsvolleren Direct3D-Kracher Far Cry ganz sicher nicht genauso problemlos laufen. Damit ist eine Rückkehr zum CCC notwendig ... und eine weitere, wenn man wieder optimale Bildqualität bei Half-Life möchte. Laut Andrew Dodd von ATi wollte man die Einstellungsmöglichkeiten für die technisch weniger versierten Kunden vereinfachen.
Abseits dessen demonstrieren die Bilder gut das neue Design, dessen Schwerpunkt offensichtlich etwas von der Aufgabe der reinen Treiberkontrolle abweicht: Alles ist bunt, groß und sehr ressourcenhungrig. Letzteres ist natürlich eine Folge der anderen beiden Faktoren, und so kommt es, dass das CCC schon minimiert im System Tray rund 20 MByte an Arbeitsspeicher schluckt. Geöffnet offenbart sich der wahre Ressourcenhunger, der vor allem durch das 3D-Preview-Fenster, das geänderte Settings erst mit einiger Verzögerung anzeigt, hochschnellt: 40 MByte! Ein ganzer Batzen, wenn man bedenkt, dass das gute alte Panel geöffnet nur etwa 12,5 MByte RAM für sich beansprucht. Auch nicht unerwähnt sollten die bei den Tests mit dem Catalyst 4.12 mehrfach aufgetretenen Aufhänger des 3D-Previews nach dem Umstellen von AA oder AF bleiben.
Seit dem Catalyst 5.1 lässt sich das 3DPreview-Fenster abschalten, was die Ladezeit sowie den Ressourcenhunger leicht eindämmt. Weiterhin führte man mit dem neuen Catalyst 5.2 eine Funktion ein, die es überflüssig machen soll, wegen kleinerer Einstellungen das CCC aufrufen zu müssen: Ein Eintrag in System-Tray für die wichtigsten Optionen.
In einem erst kürzlich veröffentlichten Interview bei den Kollegen von Driverheaven äußerten sich die beiden Treiber-Hauptverantwortlichen Terry Makedon und Andrew Dodd zum CCC. Die beiden scheinen sehr optimistisch, außerdem hat man hat sich große Ziele gesetzt: Die ATi-Software soll zur besten am Markt befindlichen werden. Helfen soll dabei das im Frühling erscheinende .NET 2.0 von Microsoft, das der Performance und Bugfreiheit des CCC zuträglich sein soll, und die Integration zusätzlicher Features wie automatische Treiberupdates, Hydravision, bessere Video-Funktionalität und einen Application-Manager. Letzterer wird aller Voraussicht nach Profile für einzelne Spiele speichern und beim Laden selbiger applizieren können.
Kurz und bündig lassen sich die Vor- und Nachteile von Control Center und Control Panel somit folgendermaßen klassifizieren:
Control Center | Control Panel |
|
|
|
|