nVidia GeForce 7800 GTX (G70) Review
22. Juni 2005 / von Leonidas / Seite 15 von 15
Fazit
Ein Fazit für Refresh-Chips wie den G70 zu ziehen, ist immer schwer: Vorab erwartet alle Welt Wunderdinge von dem neuen Grafikchip - und ist dann zumeist enttäuscht, wenn es sich "nur" um ein Speed-Update handelt, welches zudem nicht gleich in der Lage ist, die Performance-Werte der bisherigen Grafikchips zu pulverisieren ;). Doch so läuft die Sache in der Grafikchip-Industrie nun einmal nicht: Generell neue Technologien gibt es nur noch alle anderthalb Jahre, und die Performance-Steigerungen neuer Grafikchips übertreffen selten einmal die 50-Prozent-Marke.
Der harte Konkurrenzkampf zwischen ATI und nVidia führt zwingend dazu, daß sich beide Entwickler am oberen Ende des technisch jeweils machbaren bewegen. Von diesem Standpunkt aus gesehen dürfte es klar sein, daß niemand mehr überraschenderweise Monsterchips aus dem Hut zaubern kann, welches alles bisherige glatt im Regen stehenlassen. Ein Refresh-Chip legt heutzutage im Idealfall die Performance-Latte um zwischen 30 und 50 Prozent höher, mehr ist kaum zu erwarten.
Und aus diesem Blickwinkel gesehen hat nVidia seine Mission mit dem G70-Chip erfüllt: Die GeForce 7800 GTX bringt einen entsprechenen Performance-Schub im Bereich von 15 bis 70 Prozent gegenüber dem direkten Vorgänger, der GeForce 6800 Ultra. Die hauptsächliche Mehrleistung erbringt die GeForce 7800 GTX dabei bei einem Setting, welches bisher ein wenig als der "Tod" der nVidia-Grafikkarten betrachtet werden konnte: 8x Anti-Aliasing, welches durch seinen Supersampling-Anteil teils klar zu langsam für den Praxiseinsatz war.
Doch die GeForce 7800 GTX könnte diese Meinung nachhaltig ändern: Dort, wo die GeForce 6800 Ultra bei 8x Anti-Aliasing zumeist sehr drastisch einbrach, arbeitet die GeForce 7800 GTX in vielen Fällen auf weiterhin hohem Frameniveau. Die von der GeForce 6800 Serie bekannten teils erheblichen Framerateneinbrüche bei Aktivierung von 8x Anti-Aliasing sind auf der GeForce 7800 GTX jedenfalls nur noch sehr selten noch zu finden.
Außerhalb der reinen 3D-Performance hat nVidia zudem mit Gamma-korrektem Anti-Aliasing sowie Transparenz Anti-Aliasing ein schon länger vermisstes und ein brandneues sowie recht interessantes Feature hinzugefügt. Daß all dieses erreicht wurde, ohne Lautstärke und/oder Stromverbrauch (erheblich) hochzutreiben, kann als klarer Pluspunkt für den G70-Chip angesehen werden.
Jedoch ist nicht alles Sonnenschein mit der GeForce 7800 GTX. Denn schaut man sich die kummulierten Performance-Vergleiche gerade zur Radeon X850 XT-PE genauer an, ergeben sich einige Anmerkungen (nachfolgend Schnitt aller vorstehenden Benchmarks außer Splinter Cell: Chaos Theory):
Vergleich zu GeForce 7800 GTX | Radeon X850 XT-PE |
GeForce 6800 Ultra |
Mehrleistung 7800GTX: 1024x768, 4xAA + 8xAF | 21,4% | 15,7% |
Mehrleistung 7800GTX: 1024x768, 6/8xAA + 16xAF | 9,6% | 30,7% |
Mehrleistung 7800GTX: 1280x960, 4xAA + 8xAF | 27,3% | 21,0% |
Mehrleistung 7800GTX: 1280x960, 6/8xAA + 16xAF | 5,4% | 49,3% |
Mehrleistung 7800GTX: 1600x1200, 4xAA + 8xAF | 22,5% | 29,7% |
Mehrleistung 7800GTX: 1600x1200, 6/8xAA + 16xAF | 1,5% | 70,9% |
Sehr gut zu sehen ist, wo die GeForce 7800 GTX ihre beste Performance gegenüber der GeForce 6800 Ultra hinlegt: Bei 8x Anti-Aliasing unter 1280x960 und 1600x1200 mit satten 49 bzw. 71 Prozent Leistungsgewinn. Hier kommt die Karte wohl schon ihren theoretischen Limits nahe - und dies immerhin mit einer nur geringfügig höheren Speicherbandbreite als diejenige der GeForce 6800 Ultra.
Doch dieser exzellente Eindruck wird etwas getrübt, wenn man sich den Vergleich zu Radeon X850 XT-PE ansieht: Hier ergibt sich ironischerweise das umgedrehte Bild: Unter 4x Anti-Aliasing sind es immerhin durchschnittlich 24 Prozent, welche die GeForce 7800 GTX mehr leistet (zur GeForce 6800 Ultra: 22 Prozent), unter 8x Anti-Aliasing jedoch nur noch 5,5 Prozent. Sicherlich ist dieser Vergleich aufgrund der unterschiedlichen Bildqualität gegenüber dem 6x Anti-Aliasing von ATI nicht ganz nach der reinen Lehre, jedoch zeigen die Zahlen klar an, daß nVidia - trotz oder eben gerade wegen der Leistungen der GeForce 7800 GTX - ein guter Anti-Aliasing Modus überhalb von 4x fehlt.
Faktisch gleicht nVidia hier den bisher bestehenden riesigen Abstand zwischen Radeon X850 XT-PE und GeForce 6800 Ultra nun bei der GeForce 7800 GTX mit schierer Rohpower aus. Oder anders formuliert: Im Bereich überhalb von 4x Anti-Aliasing liegt die ATI mit der Radeon X850 XT-PE trotz deutlich geringerer Rohpower immer noch auf Augenhöhe der neuen GeForce 7800 GTX von nVidia. Wenn ATI hier also die Rohpower seinerseits demnächst erhöht, wird auch die GeForce 7800 GTX unter 8x Anti-Aliasing ganz schnell wieder überrannt werden.
Doch auch schon jetzt steht nVidia vor der Situation, mit einem Refresh-Chip einen älteren Konkurrenzchip unter den fordernsten Settings nicht klar übertrumpfen zu können. nVidia muß dringend an weiteren schlagkräftigen Anti-Aliasing Modi arbeiten, welche hochwertige Kantenglättung mit guter Performance verbinden - was im übrigen schon einmal vor immerhin anderthalb Jahren das Thema eines unserer Artikel war ;).
Natürlich hat der aktuelle 8x Modus von nVidia auch seine Vorteile: Die Glättungswirkung ist durch die EER von 4x8 mehr oder weniger genauso gut wie diejenige des 6x Modus von ATI (EER 6x6), zusätzlich ergibt sich durch den Supersampling-Anteil des nVidia-Modus´ zum einen eine weitere Steigerung der Texturenqualität und zum anderen auch ein 2x Anti-Aliasing auf Alpha-Texturen (welche bei bei Gittern, Geländern u.ä. eingesetzt werden und vom üblichen Multisampling Anti-Aliasing nicht profitieren können), was beim ATI-Modus nicht der Fall ist. Der 8x Modus von nVidia ist also optisch etwas im Vorteil gegenüber dem 6x Modus von ATI.
Eine etwas niedrigere Performance des 8x Modus von nVidia wäre demnach immer noch über die bessere Bildqualität dieses Modus erklärbar - bei Karten der gleichen Generation wie zwischen Radeon X850 XT-PE und GeForce 6800 Ultra. Dort ist aber der Abstand unter 6/8x Anti-Aliasing geradezu überdimensional, und nVidia brauchte letztlich eine halbe neue Generation in Form der GeForce 7800 GTX, um diesen Rückstand wettzumachen - das ist der Knackpunkt. ATI benötigt hier letztlich nur eine nur geringfügig schnellere Karte, um nVidia unter diesem Setting erneut davonzuziehen.
Ergo:
Die GeForce 7800 GTX, basierend auf dem nVidia G70-Chip, stellt eine direkte Fortführung der GeForce6-Reihe mit teilweise deutlich größerer Rohpower dar, welche alle Vor- und aber auch die meisten Nachteile der GeForce6-Serie erbt. Gerade gegenüber der GeForce 6800 Ultra ist die GeForce 7800 GTX ein teilweise erheblicher Performance-Schritt, aufgrund des nach wie vor ineffizienten 8x Anti-Aliasings ist der Abstand zur Radeon X850 XT-PE jedoch bei weitem nicht so groß. Insgesamt ist die GeForce 7800 GTX jedoch eine sehr solide Entwicklung, welche derzeit kaum eine Anforderung scheuen muß und mittels großer Rohpower und dem Shader Model 3.0 exzellent für die Zukunft gerüstet erscheint.
Wie geht es nun weiter nach der GeForce 7800 GTX? Als erstes einmal werden aus dem G70-Chip noch zwei weitere Grafikkarten resultieren: GeForce 7800 GT und GeForce 7800. Wenn wir mal spekulieren dürfen, wird erstere ein niedriger getaktetes Modell und zweitere mit teilweise deaktivierten Pipelines ausgeliefert werden, um einen gewissen Unterschied zur GeForce 7800 GTX zu erreichen. Doch derzeit sind noch keine verläßlichen Daten zu diesen beiden weiteren G70-Grafikkarten bekannt.
Zum Ende des Juli steht dann aller Vermutung nach endlich der erste Shader-3.0-Grafikchip von ATI namens R520 an. Wahrscheinlich wird man auch erst nach den ersten Testberichten zum R520 die heute gezeigten Leistungen des G70-Chips wirklich vollständig einordnen können. Noch ist es aber spekulativ, wie viel Mehrleistung ATI uns mit dem R520-Chip präsentieren wird. Bis zumindestens dahin sitzt aber erst einmal die GeForce 7800 GTX auf dem alleinigen Performance-Thron.
Links zu weiteren G70-Tests
Am Mittwoch um 15 Uhr füllten natürlich reihenweise die G70-Artikel des Web, wir zählen bisher (inklusive dem unsrigen) ganze 30 Artikel mit eigenen Benchmarks (Liste der Artikel). Darunter waren auch einige, die Benchmarks mit SLI-Systemen anzubieten hatten - zu erwähnen wären hier die Artikel von Beyond3D, Digit-Life, Hot Hardware, der Virtual Zone und den X-bit Labs, welche sowohl GeForce 6800 Ultra als auch GeForce 7800 GTX unter SLI-Bedingungen getestet haben. Dabei legte sich die GeForce 6800 Ultra SLI in den meisten Fällen noch vor eine einzelne GeForce 7800 GTX, was aber aufgrund der technischen Daten auch so zu erwarten war.
Dies trifft sogar auf 8x Anti-Aliasing samt 16x anisotropen Filter zu, wo die GeForce 7800 GTX gemäß unserer Tests klar den größen Performance-Zuwachs hat. Allerdings ist der Vergleich GeForce 6800 Ultra SLI vs. GeForce 7800 GTX natürlich auch in erster Linie eine Frage des Preisvorteils: Wenn die neue Karte für 550 Euro zu haben ist, so müssen die zwei GeForce-6800-Ultra-Grafikkarten jeweils um die 300 Euro kosten, um das wirklich bessere Angebot zu sein. Zudem erhält man mit einer einzelnen GeForce 7800 GTX immer noch Gamma-korrektes Anti-Aliasing sowie Transparenz Anti-Aliasing - einmal ganz abgesehen von der Möglichkeit, später auf ein SLI-System mit zwei GeForce 7800 GTX Karten aufzurüsten :).
Bezüglich des vorgenannten Transparenz Anti-Aliasings gab es auch einige interessante Tests, zu erwähnen seien hier AnandTech, die FiringSquad, Hot Hardware und die X-bit Labs. Gemäß deren Ausführungen ist der Performance-Verlust für Transparenz Anti-Aliasing stark abhängig von der Art dieses Zusatzfilters: Für Transparenz Multisampling Anti-Aliasing sind es weniger als ein Prozent Leistungsverlust, für Transparenz Supersampling Anti-Aliasing dagegen zwischen 2 und 15 Prozent, im Schnitt ca. 7 Prozent. Allerdings ist dafür der Effekt von Transparenz Supersampling Anti-Aliasing auch viel deutlicher als beim Transparenz Multisampling Anti-Aliasing - und bei einer Power-Karte wie der GeForce 7800 GTX sollten 7 Prozent Leistungsverlust durchaus tragbar sein.
Messungen mit High Dynamic Range (HDR) gab es dagegen bei Beyond3D, nV News, der FiringSquad, dem Tech Report, wobei hierbei nur Far Cry und Splinter Cell: Chaos Theory als Benchmarks zur Verfügung standen. Dadurch ergibt sich derzeit noch kein zusammenhängendes Bild, denn unter Far Cry gewinnt die GeForce 7800 GTX haushoch sogar gegen ein SLI-Gespann aus zwei GeForce-6800-Ultra-Karten, unter Splinter Cell: Chaos Theory ist jedoch wiederum das SLI-Gespann aus zwei GeForce-6800-Ultra-Karten etwas schneller als eine einzelne GeForce 7800 GTX.
Mit umfangreichen Tests von theoretischen Benchmarks glänzen hingegen Beyond3D, Digit-Life und die X-bit Labs, zudem wären noch die ShaderMark-Messungen seitens des Tech Reports zu erwähnen. Die Bildqualität der GeForce 7800 GTX haben sich dagegen HWUpgrade (sehr ausführlich!), nV News Hot Hardware, der Tech Report und die X-bit Labs angesehen, wobei sich im Prinzip (bis auf die neuen Features) keinerlei Unterschiede zur GeForce 6800 Ultra herausstellten. Mit der Performance beim Video-Codieren haben sich Beyond3D, die ComputerBase und die X-bit Labs beschäftigt, während es Messungen zum Stromverbrauch bei AnandTech, Beyond3D, der ComputerBase, Hardwareluxx HWUpgrade, Hot Hardware sowie dem Tech Report und letztendlich zur (recht geringen) Geräuschbelastung bei Beyond3D, der ComputerBase sowie HWUpgrade gab.
Nachtrag vom 28. Juni 2005:
Weitere Nachträge zum Thema nVidia GeForce 7800 GTX: Es sei an dieser Stelle nochmals lobend erwähnt, daß nVidia zum ersten Mal seit langer Zeit wieder einen Launch hingelegt hat, zu dessem Datum die neuen Grafikkarten auch sofort ausgeliefert werden konnten. Wir waren diesbezüglich noch kurz vor dem Launch davon ausgegangen, daß aus Gründen der Geheimhaltung (bis zum Launch) es eher unwahrscheinlich sei, daß nVidia schon finale Chips an die Kartenhersteller hat liefern und diese daraus ihre Retail-Produkte haben fertigen können, wurden hier aber eines besseren belehrt - wobei es im Sinne der Endkunden nicht wirklich schlimm ist, sich in diesem Punkt geirrt zu haben ;).
Zwar sind die ausgelieferten Kontingente nicht besonders groß gewesen, jedoch hat es für den ersten Ansturm insofern ausgereicht, als daß auch jetzt noch Karten bei den Händlern verfügbar sind. Allerdings bezweifeln wir nach wie vor, daß solcherart Launches bei Grafikkarten ständig machbar sind: Ganz besonders, wenn eine neue Technologie-Generation ansteht, ist das Risiko eines vorzeitigen Leaks doch zu hoch, wenn man schon vorher Chips an so viele Quellen herausgibt. Im Fall des G70-Chips war aber aller Vermutung nach der auf Juli verschobene Launchtermin des ATI R520 der Grund bzw. die Gelegenheit für den Launch und Markteintritt am selben Tag. Denn so hatte nVidia letztlich die Wahl, wie ursprünglich wohl geplant im April zu launchen und dann im Juni auszuliefern, oder aber beides auf den Juni zu verlegen - mit dem bekannten Ergebnis.
Daß es zu ähnlichen idealen Situationen bei kommenden Grafikkarten-Launches kommt, ist aber denn eher zu bezweifeln, beim ATI R520 geht man inzwischen mehrheitlich auch von einem Launch im Juli (angeblich der 26.), einem Markteintritt aber erst im September aus. Doch zurück zur GeForce 7800 GTX: Dort hat sich unter anderem noch ein Testbericht von Hardware.fr eingefunden, welcher mit Benchmarks der selten gemessenen Spiele Act of War: Direct Action, Colin McRae Rally 05, Need for Speed: Underground 2 und Pacific Fighters glänzen kann. Mittels der Unterstützung einer Kaskaden-Kühlung erreichte man dagegen bei Xtreme Resources satte Übertaktungs-Ergebnisse von 549/724 MHz mit einer einzelnen Karte bzw. 549/710 MHz in einem SLI-Verbund.
Interessant wären zudem noch die allerersten Benchmarks mit Serious Sam 2 ("The Second Encounter zählt offiziell nicht als zweiter Teil) mittels einer GeForce 7800 GTX. Dabei kam auch zur Sprache, daß das in diesem Spiel (samt dessen neuer Engine) unterstützte High Dynamic Range (HDR) Rendering auch in Zusammenhang mit Anti-Aliasing funktioniert, was auf die bisherigen HDR-Spiele Far Cry und Splinter Cell: Chaos Theory noch nicht zutrifft. Laut nVidia hat man hier einen neuen Weg für die Programmierer gefunden, HDR mit Anti-Aliasing zu ermöglich. Allerdings ist noch unklar, ob diese Möglichkeit auch für die Karten der GeForce6-Serie offensteht oder erst durch eine Hardware-Unterstützung der GeForce7-Serie ermöglicht wird.
Apropos GeForce7-Serie: Diesbezüglich sei noch erwähnt, daß die GeForce 7800 GTX für die nächsten Wochen erst einmal die einzige Karte auf Basis des G70-Chips bleiben wird. Weitere Karten mit demselben Chip-Unterbau sind zwar in Form der GeForce 7800 und der GeForce 7800 GTX geplant, diese werden jedoch erst im September ins Geschehen eingreifen. Zum Thema der AGP-Versionen berichten CoolTechZone, daß nVidia diesbezüglich keine Planungen hätte - was sowohl richtig als auch falsch ist ;). nVidia wird als Chiphersteller nur die PCIe-Version des G70-Chips anbieten, womit die nVidia-Aussage, daß es keine AGP-Version seitens nVidia geben wird, erst einmal korrekt wiedergegeben wäre.
Jedoch steht den Grafikkarten-Herstellern natürlich frei, mittels des bekannten Bridge-Chips selber den G70-Chip AGP-fähig zu machen - völlig unabhängig von nVidia. Dies entscheidet sich allein aus den Bedürfnissen des Marktes, wobei wir diesbezüglich allen eventuell mitlesenden Grafikkarten-Herstellern die Auswertung unserer Hardware-Umfrage 2005 ans Herz legen: Gemäß dieser wollen sich von denjenigen unserer User, welche sich dieses Jahr noch eine neue Grafikkarte zulegen wollen, immerhin 39 Prozent eine AGP-Grafikkarte zulegen, selbst für 2006 und später sind es immerhin noch 9 Prozent. Ein Markt für AGP-Ausführungen der GeForce 7800 GTX ist also sicherlich vorhanden, ganz besonders, wo der AGP-Bus die Karte derzeit unter 3D-Spielen überhaupt noch nicht ausbremst.
Und letztlich bringen Beyond3D noch eine eher wilde Spekulation: Man vermutet, daß der G70-Chip mehr als die bisher durch nVidia offengelegten Pipelines besitzt - 32 anstatt 24. Die Begründung auf Grundlage der großen Die-Fläche des G70 kann allerdings nicht wirklich überzeugen: Setzt man Herstellungsprozeß (G70: 110nm, NV40: 130nm), Transistorenanzahl (302 vs. 222 Millionen) und Die-Größe (334 vs. 287 mm²) nur grob ins Verhältnis, passen die Mehrtransistoren des G70-Chips perfekt zur sicher bekannten Die-Größe - und in die Transistorenanzahl passen kaum mehr Pipelines. Doch selbst wenn: Der RivaTuner zeigt beim G70-Chip keine deaktivierten Pipelines an, so daß selbst bei deren Vorhandensein sich diese mit der GeForce 7800 GTX nicht nutzen lassen würden.