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CPU-Roadmaps AMD & Intel 2001

12. Februar 2001 / von Leonidas / Seite 1 von 2


AMD Athlon

Der aktuelle Core Thunderbird steht noch nicht ganz vor dem Ende - aber die Ausführung mit 1,4 GHz im zweiten Quartal wird dann entgültig die letzte ihrer Familie darstellen. Ob es danach mit dem Palomino-Core einen fließenden Übergang geben wird, steht noch in den Sternen. AMD schweigt sich vorerst noch aus, ob der Palomino in den jetzigen Mainboards laufen wird - eigentlich kein gutes Zeichen. Alle Palomino´s werden darüber hinaus gleich nur noch mit 133 MHz DDR FSB antreten, was den Performance-Vorsprung gegenüber Intel´s Pentium III weiter ausbauen wird. Chipsatz-seitig ist wie gesagt noch nicht genaues bekannt.


AMD Duron

Dieser wird wie bisher dem Athlon strikt folgen - sobald eine Thunderbird bzw. Palomino - Frequenz ausläuft, wird diese Frequenz die neue höchste der Duron-Serie werden. Bis zum 950 MHz Chip realisiert AMD dies noch mit dem aktuellen Spitfire-Core (obwohl der sicher wesentlich weiter könnte) - danach wird diesen Job die Palomino-Abwandlung Morgan übernehmen. Bis zum Jahresende wird man damit einen erklecklichen Vorsprung gegenüber Intel´s Celeron herausarbeiten können. Als Unterscheidung zur Thunderbird-Reihe wird AMD in Zukunft auch der FrontSideBus dienen: Alle Duron´s bleiben bei 100 MHz DDR FSB - was die Overclocker unter uns natürlich wenig kümmern wird. Der Duron wird auch im Jahre 2001 eine der bestübertaktbarsten CPUs sein und ein exzellentes Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Rein Chipsatz-seitig ist es das selbe wie bei den Thunderbirds: Nicht genaues weiss man nicht. So ist auch momentan noch nicht klar, ob der Morgan in aktuellen Mainboards wird laufen können.


Fazit

Zuerst haben wir erst einmal ein wenig spektakuläres Jahr vor uns. Im Gegensatz zu 1999 (Athlon) und 2000 (Pentium 4) wird es dieses Jahr keine neuen Prozessorendesigns geben, sieht man einmal von Intel´s Server-Hoffnung Itanium ab. Aber dieser ist ein reiner 64Bit-Prozessor, welcher auf dem Desktop-Markt selbst von Intel erst in einigen Jahren mit einem der Nachfolger-Chips geplant ist.

Die einzigen "Aufreger" werden also die Re-Designs bekannter Chips sein: Intel wird den Pentium 4 mit hoffentlich deutlich verbessertem Northwood-Core neu antreten lassen. Der neue Tualatin-Core für den Pentium III wird dagegen aller Voraussicht nach kaum wirkliche Änderungen haben - er soll schließlich nur dem bewährten Coppermine über die 1,13-GHz-Grenze helfen. Daß er trotzdem neue Mainboard-Chipsätze erfordert, ist eher eine der typischen Hersteller-Schikanen, damit die Käufer immer kräftig Geld beim Aufrüsten verpulvern müssen. AMD wird letztlich auch nur Re-Designs zu bieten haben, vom Thunderbird-Core wird es zum Palomino gehen und vom Spitfire-Core zum Morgan. Man nimmt an, daß diese Chips auch gewissen Vorteile gegenüber ihren Vorgängern haben werden, aber das ist noch unbestätigt. Genauso unbestätigt ist, ob diese neuen AMD-Chips in den bisherigen Mainboards laufen - womit wir wieder bei vorgenanntem Thema wären.

Es fällt besonders bei den Mainboard-Chipsätzen auf, daß die CPU-Hersteller das Thema Kompatiblität mittlerweile komplett vernachlässigen. Schaut man in die 80er Jahre zurück, war dieses einmal eines der Markenzeichen von Intel - heuer ist davon bei beiden Herstellern nicht mehr viel zu sehen. Seit dem seligen i440BX-Chipsatz hat kein Chipsatz-Design mehr als ein Jahr überlebt - ehe es schon wieder CPU´s gab, welche neue Chipsätze erforderten. Vorausschauenderweise wird sich dies auch in kurz- und mittelfristiger Zukunft kaum ändern - dafür ist der Konkurrenzkampf zwischen beiden Herstellern mittlerweise zu hart geworden. Aber auch die Chipsatz-Hersteller scheinen auf den Trichter gekommen zu sein, daß ein neues Design aller halben Jahre (mit möglichst nicht allzu hohen Zukunftaussichten) das Geschäft kräftig ankurbeln kann ...


Im eigentlichen wird es dieses Jahr also ein Ringen um "mehr Megahertz" geben - nur aus diesem Grund werfen Intel und AMD auch ihre Re-Designs in die Runde. Den momentanen 'Intel zu AMD' - Unterschied von ca. 300 MHz wird Intel dabei sogar noch etwas ausbauen können, Ende des Jahres werden es wohl 400 MHz sein. Dies ist allerdings relativ gesehen angesichts der höheren Taktfrequenzen in Richtung 2 GHz auch ganz normal - am Leistungs-Unterschied (sofern er denn vorhanden ist) wird sich sicher nichts ändern. Nach wie vor werden die AMD-Chips Thunderbird und später Palomino mit einer 25-prozentig niedrigeren Taktfreqenz genauso schnell sein wie Intel´s Pentium 4 mit Willamette-Core. Einzig allein der Pentium 4 mit Northwood-Core könnte ab dem vierten Quartal daran etwas ändern - wenn Intel das Design wirklich verbessern sollte.

Nicht mit dabei sein wird in diesem Ringen der Pentium III: Mit dem "alten" Coppermine-Core wird Intel zwar noch einmal den 1,13 GHz Chip wiederaufleben lassen, danach muß es aber der neue Tualatin-Core richten. Dieser kommt aber mit 1,26 GHz im dritten Quartal zu spät und auf zu niedriger Taktfrequenz, um im Rennen zwischen Athlon und Pentium 4 ernsthaft mitzumischen. Fast erscheint die ganze zukünftige Pentium III - Serie als ein reines Alibi-Angebot seitens Intel - eigentlich schade bei dem sicher sehr leistungsfähigen Design. Aber momentan powert Intel mit allen Mitteln den Pentium 4 - und der erste Schritt dabei ist, den Pentium III so schnell wie möglich abzusägen. Anders sind die gegenüber dem Athlon immer noch zu hohen Preise und die zaghaften Schritte in Richtung mehr Megahertz kaum zu erklären. Wir schon öfters erwähnt gilt: Intel drückt den Pentium 4 auf Kosten des Pentium III in den Markt.

Bei den "Billig"-Linien der beiden CPU-Hersteller gibt es nicht viel zu sagen - es setzt sich das Bild vom Ende des letzten Jahres konsequent fort: Während man bei AMD die Duron-Serie wirklich günstig an den Mann und an die Frau bringt, setzt Intel wohl komplett auf den Namen und verkauft die Celeron-Serie weiterhin zu eigentlich zu hohen Preisen. Dabei wird der Celeron aber weiterhin von Intel sehr tief gehalten und die Gigahertz-Grenze wohl in diesem Jahr kaum noch überschreiten. AMD´s Duron zieht dagegen mit dem Spitfire- und später dem Morgan-Core auch von der reinen Taktfrequenz her auf und davon. Ganz besonders beim Preis-/Leistungsverhältnis deklassiert der Duron damit den Celeron - trotz dessen neuem 100 MHz FSB - so extrem, daß es eigentlich ein Wunder ist, daß überhaupt noch Celerons verkauft werden. Mittlerweile hat der Celeron ein ähnliches Preis-/Leistungsverhältnis wie ein Pentium III - irgendwo erübrigt sich damit diese Intel-Linie.


Abschließend bleibt zu sagen, daß in einem zu erwartenen weniger spannenden Jahr der ständige Preiskampf und die Schlacht um immer höhere Taktfrequenzen zwar mit unverminderter Härte fortgesetzt werden wird, es aber im Performance-Bereich wie schon aktuell nur ein Patt geben wird. Intel´s Pentium 4 wird sich mit seinen höheren Frequenzen nicht so deutlich von AMD´s Thunderbird entfernen können, um endlich einmal der einzige Performance-Sieger zu sein. Allerdings wird Intel den Pentium 4 auch im Laufe des Jahres in bezahlbare Regionen drücken, womit auch die Preise der älteren Serien nach unten fallen sollten. Insofern werden die CPU´s wohl im Durchschnitt noch günstiger werden, als dies jetzt schon der Fall ist - die ständige Patt-Situation wird den Preiskampf zusätzlich anheizen. Was im Endeffekt nur gut für den Käufer sein kann - die Zeiten der Einstiegspreise einer CPU von um die 2000 DM (nur für die CPU!) sind wohl auf längere Zeit passe ...






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