ATi Radeon 8500 -> 9100 Flash-Guide
11. Februar 2003 / von KMF (Anleitung) & Leonidas (Text) / Seite 1 von 3
Wie schon des öfteren erwähnt, ist die gerade erst neu releaste ATi Radeon 9100 nichts anderes als eine Radeon 8500 mit anderem BIOS. Der Chip und auch das Platinen-Design sind jedoch zwischen Radeon 8500 und 9100 identisch - das Ganze ist schlicht eine Abverkaufsaktion der wohl noch reichlich auf Lager liegenden R200-Chips. Allerdings gibt es doch einen Unterschied zwischen Radeon 8500 und 9100, auch wenn dieser nur über den Treiber realisiert wird. Der "Fullstream" genannte Video Deblocking Filter bleibt allein der Radeon 9100 vorbehalten, mit diesem wird unter Ausnutzung der Pixel Shader 1.4 die Performance und Bildqualität bei der Video-Dekomprimierung verbessert, dies soll sogar in zukünftigen DivX-Versionen von DivX direkt unterstützt werden.
Doch da die Hardware der Radeon 9100 gleich zu jener der Radeon 8500 ist, könnte letztere dieses Feature genauso leisten, immerhin kommt der identische Pixel Shader zum Einsatz. Verhindert wird dies allerdings durch den ATi Catalyst Treiber, welcher den Fullstream Video-Filter nur für die Radeon 9100 freischaltet. An dieser Stelle angekommen, bietet sich nun ein Mod an: Das Flashen eines Radeon 9100 BIOS auf eine Radeon 8500 Grafikkarte, mit dem Ziel, aus der Radeon 8500 eine Radeon 9100 zu machen.
Wie schon gesagt ist der einzige derzeit relevante Grund für die Ausführung einer solchen Modifikation die Ausnutzung des Fullstream-Features, da ansonsten keine Unterschiede zwischen Radeon 8500 und 9100 existieren. Wer für Fullstream keine Verwendung hat, sollte also die Finger von dieser Modifikation lassen, da man mit dieser natürlich seine Garantie verliert, wie auch das Risiko eines Hardware-Schadens an der Grafikkarte eingeht. Denn insbesondere das Flashen eines Grafikkarten-BIOS ist nicht ganz risikolos.
Als erstes benötigt man zwei DOS-Startdiskette (Diskette mit bootfähigem DOS): Eine für den eigentlichen Flash-Vorgang und eine Notfall-Diskette, mittels welcher man den Flash wieder rückgängig machen kann, wenn dieser eventuell schiefgegangen ist. Es empfiehlt sich, die beiden Disketten sofort eindeutig zu bezeichnen, um mögliche Mißverständnisse auszuschließen, welche in diesem Fall fatale Auswirkungen hätten.
Unter den (glücklicherweise) noch DOS unterstützenden Betriebssystemen Windows 95/98/ME erstellt man sich die DOS-Startdisketten im DOS-Modus mit dem einfachen DOS-Befehl: format a: /s
Unter Windows XP ohne echtem DOS im Hintergrund bemüht man dazu den Windows Explorer oder den Arbeitsplatz und wählt nach einem Rechtsklick auf das Diskettenlaufwerk die Option "Formatieren" aus. In dem sich danach öffnendem Optionsfeld wählt man schlicht die letzte Option "MS-DOS-Startdiskette erstellen" und kommt so auch unter Windows XP zu einer reinen DOS-Startdiskette.
Daß die so erstellten DOS-Startdisketten nicht auf eventuellen NTFS-Partitionen lesen und schreiben können, ist für den Flash-Vorgang nicht revelant, weil dieser nicht auf die Festplatte zugreift. Als weiteres Werkzeug für die nachfolgenden Schritte werden dann diverse Dateien und Flash-Tools benötigt, welche wir zusammengefasst zum Download anbieten. Jenes ZIP-File enthält entpackt folgende Ordner, auch welche im nachfolgenden immer wieder Bezug genommen wird:
Danach beschäftigen wir uns zuerst einmal mit der Diskette für den eigentlichen Flash-Vorgang, sprich dem Radeon 8500 -> 9100 Mod. Auf diese kommt erst einmal der Inhalt des Ordners "Disk_R8500-R9100" aus der downgeloadeten ZIP-Datei. Mit "Inhalt des Ordners" ist im übrigen wirklich nur der Inhalt gemeint und nicht der gesamte Ordner. Sprich: Es sind die in diesem Ordner enthaltenen Dateien in das Hauptverzeichnis der Diskette zu kopieren :-).
Danach kommt auf diese Diskette nur noch das richtige Radeon 9100 BIOS, jene befinden sich im Ordner "R9100_BIOS" der downgeloadeten ZIP-Datei. Es gibt vier unterschiedliche Varianten für Karten mit 64 und 128 MB Grafikkartenspeicher sowie mit 250/250 und 275/275 MHz Taktfrequenz, welche anhand des Dateinamens einwandfrei zu identifizieren sein dürften:
Man pickt sich hier schlicht das richtige BIOS heraus und benennt es nachfolgend in "9100.bin" um. Diese Benennung ist hochwichtig, weil die automatisch ablaufenden Kommandos beim Flash-Vorgang zwingend auf dem richtigen Dateinamen aufbauen. Danach wird diese Datei "9100.bin" in das Hauptverzeichnis der Diskette für den eigentlichen Flash-Vorgang kopiert, welche somit fertiggestellt ist.