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Was heißt "VSync" - und wie wendet man es an?

12. März 2004 / von aths / Seite 2 von 2


  Was heißt das alles nun für die Praxis?

Gebencht werden sollte trotz allem immer ohne VSync, selbst wenn man mit "VSync on" spielt. Denn wenn die Grafikkarte getestet wird, muss das Ergebnis unabhängig vom Monitor bzw. dessen Refreshrate sein - da man ansonsten den Monitor und nicht die Grafikkarte austestet. Wer mit höchster erreichbarer Framerate spielen will, sollte das mit "VSync off" tun.

Wen das dabei zwangsläufig entstehende Tearing jedoch stört, dem wird empfohlen, VSync zu aktivieren. Dazu stellt man VSync im Treiber auf "Standardeinstellung ein". Wer mindestens 128 Megabyte Grafikspeicher hat, kann außerdem Triple Buffering aktivieren, um die Nachteile des Double Buffering bei Vsync zu umgehen.


Kleiner Haken, große Wirkung: Mit VSync die Vorteile genießen und dabei die schlimmsten Nachteile umgehen.


Stellen wir noch mal kurz die Auswirkung aller Kombinationen von VSync und Triple Buffering gegenüber:

  • VSync off, Double Buffering: Schnellste Einstellung. In Bewegung ist "Tearing" sichtbar, was einige stört, andere nicht.

  • VSync on, Double Buffering: Langsamste Einstellung. Kein Tearing, aber teilweise krasse Performance-Sprünge.

  • VSync off, Triple Buffering: Unsinnige Einstellung. Speicherplatzverbrauch ohne Nutzen.

  • VSync on, Triple Buffering: Qualitäts-Einstellung. Kein Tearing, gute Performance, die nur durch die Bildwiederholrate des Monitors limitiert wird.

Wir geben keine Empfehlung, mit VSync und Triple Buffer zu spielen. Ob man diese Einstellung mag, hängt rein vom persönlichen Geschmack ab. Wichtig ist, dass der Triple Buffer nur dann Sinn macht, wenn gleichzeitig VSync aktiviert wird.

Von sich aus nutzen Spiele in der Regel nur Double Buffering. Wenn man die dreifache Pufferung nicht über das Options-Menü im Spiel selbst einstellen, oder im Treiber erzwingen kann, lässt sich nichts machen. VSync lohnt dann nur, wenn die Grafikkarte leistungsfähig genug ist, dass sie in der Regel mindestens so viele Bilder pro Sekunde rendert, wie der Monitor Bilder pro Sekunde aufbaut.


Jetzt soll noch die Frage geklärt werden, was das Prerender Limit ist, welches sich auf GeForce-Karten einstellen lässt. Heißt ein Prerender Limit von 3, dass bis zu drei fertige Frames vorgehalten werden? Nein. Doch der Reihe nach.

Eine Grafikkarte bekommt von der CPU Kommandos, was sie tun soll (aktiviere Textur so und so, zeichne Polygone mit den und den Eckpunkten usw). Jedes Bild besteht aus einer Reihenfolge solcher Kommandos. Normalerweise ist der erste Befehl ein Framebuffer-Clear, und der letzte logischerweise der Swap. Das Prerender Limit gibt an, wie viele Bilder höchstens als Kommandofolge zwischengespeichert werden, ehe die Grafikkarte die Entgegennahme neuer Befehle verweigert.

Je höher das Prerender Limit, desto höher die Gefahr des "Mouselags": Auf User-Eingaben wird entsprechend erst einige Frames später reagiert. Andererseits entkoppelt man mit dieser Einstellung die Grafikkarte von der CPU: Wenn kurz mal keine neuen Befehle gesendet werden, arbeitet die Grafikkarte in der Zwischenzeit die bisherigen ab.


Dieser Slider stellt ein, für bis zu wie viele Bilder die Grafikkarte die jeweiligen Kommandos zwischenspeichern soll.


Unser Artikel begann mit der Funktion des RAMDACs. Wenn man einen TFT-Monitor besitzt, besteht bei guten Modellen die Möglichkeit, ihn per DVI anzuschließen, also per Digital Video-Interface. Da kommt der RAMDAC nicht zum Zuge, sondern ein Transmitter. Ironie des Schicksals: EGA-Monitore benötigten noch ein digitales Signal, der große Vorteil von VGA-Karten war, dass sie ein analoges Signal lieferten. Das ermöglicht mit wenigen Leitungen feine Farbabstufungen.

Der "neue" Trend zu digitalen Monitor-Schnittstellen ist also eigentlich eine Rückbesinnung. Dank neuer Kodierungsverfahren, die durch die Geschwindigkeit heutiger Chips möglich wurden, lassen sich trotzdem feine Farbabstufungen realisieren. Doch auch für DVI findet ein Scanout aus dem Framebuffer statt. Die VSync-Thematik betrifft TFT-Displays also genau so wie Röhrenmonitore.


Der Autor möchte sich bei allen bedanken, welche direkt oder indirekt zum Artikel beitrugen. Er entstand nach bestem Wissen und Gewissen. Anregungen oder Kritik können im Forum hinterlassen werden.






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