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Der Stand der Dinge in Sachen Pentium-M

7. November 2004 / von Leonidas / Seite 1 von 4


... bezieht sich natürlich auf den Einsatz dieser eigentlichen Mobile-CPU auf dem Desktop. Das Thema köchelt prinzipiell schon seit dem Zeitpunkt herum, als die außergewöhnlich hohe Pro-MHz-Leistung der Pentium-M Prozessoren bei gleichzeitig sehr geringer Verlustleistung bekannt wurde, in letzter Zeit gab es dann bekanntlich diesbezüglich einige hoffnungsvolle Meldungen, wonach die praktische Einsetzbarkeit dieser CPU auch auf dem Desktop letztlich nur noch eine Frage der Zeit wurde.

Prinzipiell ist der Einsatz des Pentium-M (oder auch des Celeron-M) auf dem Desktop nie ein Problem der CPU selber, sondern vielmehr des dafür notwendigen Unterbaus in Form eines geeigneten Mainboards gewesen. Dabei gab es natürlich jederzeit entsprechende Pentium-M Mainboards, doch erfüllten diese - da für Notebooks konzipiert - kaum die Anforderungen eines Desktop-Betriebs. Diesbezüglich ist in erster Linie der Support einer leistungsfähigen Grafikkarte der AGP-Bauform relevant, aber auch andere auf dem Desktop mittlerweile allgegenwärtige Features wie SATA, USB 2.0 und Firewire sollte ein Pentium-M Mainboard für den Desktop-Einsatz schon aufweisen.

So lange der Pentium-M jedoch seitens Intel als rein für Notebooks gedacht erschien, kam eben leider keiner der Mainboard-Hersteller auf die Idee, eigene Wege zu gehen, und sich an einem solchen Board zu versuchen. Wir selber haben diesbezüglich schon vor Monaten mit einigen Herstellern geredet, konnten aber keinen nachhaltig für diese Idee erwärmen. In vielen Fällen sah man diesen Teil-Markt als insbesondere in Europa für zu klein an, um dafür - noch dazu ohne der Unterstützung von Intel - ein Risiko einzugehen.

Und so brauchte es letztlich fernöstliche Innovationsfreudigkeit, um die Angelegenheit dann derart anzustoßen, daß sie auch wieder zu uns nach Europa kommt. Denn in Japan gingen einige PC-Hersteller offenbar jenes Risiko ein, und brachten den Pentium-M bewußt in Desktop-Systemen auf den Markt - und hatten einen enormen und unerwarteten Erfolg. Ob dieser auf der Leistung der Systeme oder deren Laufruhe beruht, ist von hier aus schwer zu beurteilen - das wahrscheinlichste dürfte ein Mix beider Faktoren sein.

Und natürlich muß auch dazugesagt werden, daß Japan ein sehr spezieller Markt ist, wo ein vergleichsweise teures Produkt wie der Pentium-M durchaus verkaufsfähig ist, da es eben in Japan auch einen Markt für solch hochpreisige Produkte gibt. Ob dies so einfach auch auf Europa übertragbar ist, darf doch eher bezweifelt werden, denn in unseren Breitengraden ist das Preis/Leistungsverhältnis doch ziemlich klar die wichtigste und ausschlaggebende Größe. Daß der Pentium-M auf dem Desktop also hierzulande demnächst ein Massenprodukt wird, ist eher unwahrscheinlich, denn letztlich ist der Systempreis Prozessor + Mainboard beim Pentium-M immer noch höher als bei gewöhnlichen Desktop-Systemen.


Ok, nach so viel Vorrede damit zum eigentlichen Thema: Wie bekommt man denn nun den Pentium-M auf dem Desktop zum laufen? Zuerst wollen wir uns den CPUs selber zuwenden, damit jeder Bescheid weiss, welche Möglichkeiten sich diesbezüglich auftun. Prinzipiell kann man sich entweder einen Pentium-M oder einen Celeron-M zulegen, wobei beide Prozessoren entweder auf Basis des neuen Dothan- oder des alten, derzeit langsam auslaufenden Banias-Cores erhältlich sind:

CPU Listenpreis Leistungs-
aufnahme
Bemerkung
Pentium-M 755
(Dothan 90nm, FSB400, 2 MB Level2 Cache, 2.0 GHz)
423 Dollar 21 Watt
(Intel-Angabe)
-
Pentium-M 745
(Dothan 90nm, FSB400, 2 MB Level2 Cache, 1.8 GHz)
294 Dollar 19 Watt
(geschätzt)
-
Pentium-M 735
(Dothan 90nm, FSB400, 2 MB Level2 Cache, 1.7 GHz)
241 Dollar 18 Watt
(geschätzt)
-
Pentium-M 725
(Dothan 90nm, FSB400, 2 MB Level2 Cache, 1.6 GHz)
209 Dollar 17 Watt
(geschätzt)
-
Pentium-M 715
(Dothan 90nm, FSB400, 2 MB Level2 Cache, 1.5 GHz)
209 Dollar 16 Watt
(geschätzt)
-
Pentium-M 1.7 GHz
(Banias 130nm, FSB400, 1 MB Level2 Cache, 1.7 GHz)
241 Dollar 25 Watt
(Intel-Angabe)
Mitte Februar 2005 wird Intel die letzten Bestellungen für diese CPU annehmen
Pentium-M 1.6 GHz
(Banias 130nm, FSB400, 1 MB Level2 Cache, 1.6 GHz)
209 Dollar 24 Watt
(geschätzt)
Mitte Februar 2005 wird Intel die letzten Bestellungen für diese CPU annehmen
Pentium-M 1.5 GHz
(Banias 130nm, FSB400, 1 MB Level2 Cache, 1.5 GHz)
209 Dollar 23 Watt
(geschätzt)
Mitte Februar 2005 wird Intel die letzten Bestellungen für diese CPU annehmen
Pentium-M 1.4 GHz
(Banias 130nm, FSB400, 1 MB Level2 Cache, 1.4 GHz)
- 22 Watt
(Intel-Angabe)
diese CPU ist offiziell schon ausgelaufen, aber derzeit noch erhältlich
Pentium-M 1.3 GHz
(Banias 130nm, FSB400, 1 MB Level2 Cache, 1.3 GHz)
- 21 Watt
(geschätzt)
diese CPU ist offiziell schon ausgelaufen, aber derzeit noch erhältlich
Celeron-M 360
(Dothan 90nm, FSB400, 1 MB Level2 Cache, 1.4 GHz)
134 Dollar 13 Watt
(geschätzt)
-
Celeron-M 350
(Dothan 90nm, FSB400, 1 MB Level2 Cache, 1.3 GHz)
107 Dollar 12 Watt
(geschätzt)
-
Celeron-M 340
(Banias 130nm, FSB400, 512 kB Level2 Cache, 1.5 GHz)
86 Dollar 22 Watt
(geschätzt)
-
Celeron-M 330
(Banias 130nm, FSB400, 512 kB Level2 Cache, 1.4 GHz)
86 Dollar 21 Watt
(geschätzt)
Mitte Februar 2005 wird Intel die letzten Bestellungen für diese CPU annehmen
Celeron-M 320
(Banias 130nm, FSB400, 512 kB Level2 Cache, 1.3 GHz)
86 Dollar 20 Watt
(geschätzt)
Mitte Februar 2005 wird Intel die letzten Bestellungen für diese CPU annehmen
Celeron-M 1.2 GHz
(Banias 130nm, FSB400, 512 kB Level2 Cache, 1.2 GHz)
- 19 Watt
(geschätzt)
diese CPU ist offiziell schon ausgelaufen und zudem kaum noch erhältlich


Nicht mit in dieser Liste aufgeführt sind die LowVoltage (LV) und Ultra LowVoltage (ULV) Modelle des Pentium-M und Celeron-M. Bezüglich der Verlustleistung sind diese zwar nochmals interessanter, doch diese Prozessoren sind unseres Wissens nach im Einzelhandel definitiv nicht zu bekommen.

Zum derzeitigen Spitzenmodell mit 2.0 GHz wird sich zudem demnächst noch ein 2.1 GHz Modell gesellen, bevor Intel nächstes Jahr sowohl den FSB533 als auch das XD-Bit auch zum Pentium-M bringen wird. Das XD-Bit wird es zudem auch für den Celeron-M geben. Wer dieses Feature als notwendig erachtet, sollte also noch bis zum Jahreswechsel warten, die ersten derartigen Prozessoren wird es schon Anfang Januar geben.

Um kurz auf den Unterschied zwischen Dothan und Banias einzugehen: Es gibt bis auf die Cache-Größe faktisch keinen relevanten Unterschied. Zwar hat Intel beim Dothan das spekulative Laden des Level2-Cache (Data Prefetch) und das Register-Management verbessert, doch dies dürfte keine erheblichen Performance-Auswirkungen haben. Der einzige bezüglich der Performance relevante Unterschied ist - bis auf die Taktfrequenz natürlich - somit die Größe des Level2-Caches.

Bezüglich der Performance nicht relevant, aber bezüglich der Leistungsaufnahme entscheidend ist jedoch, daß der Dothan in 90nm gefertigt wird, und damit eine deutlich geringere Leistungsaufnahme als der in 130nm hergestellte Banias aufweist. Die oben aufgeführten Banias-Modelle stehen somit eigentlich nur der Vollständigkeit halber mit in jener Liste, prinzipiell ist jedoch aufgrund der geringeren Verlustleistung immer ein Prozessor mit Dothan-Core vorzuziehen.

Speziell zu den Celeron-M Modelle gilt dazuzusagen, daß der Begriff "Celeron" hier definitiv nicht mit den Erfahrungen aus dem Desktop-Segment gleichzusetzen ist. Denn insbesondere der Celeron-M auf Dothan-Basis hat nun den gleichen Level2-Cache wie der alte Pentium-M auf Banias-Basis - und ist somit auf gleichem Takt mindestens genauso schnell wie dieser. Das einzige, was den Celeron-M Modellen gegenüber den Pentium-M Modellen noch fehlt, ist die Intel-Stromspartechnologie "SpeedStep", welche den Prozessor dynamisch heruntertaktet.

Angesichts der jedoch äußerst geringen Leistungsaufnahmen gerade beim Celeron-M auf Dothan-Basis ist diese Stromspartechnologie wohl nicht wirklich notwendig, zumal sich die zu wählende Kühllösung sowieso immer an der maximal möglichen Leistungsaufnahme ausrichten muß. Der Celeron-M sollte also beim Thema Pentium-M generell nicht unbeachtet bleiben - und dürfte wohl speziell für diejenigen, welche nicht gerade Spitzenleistungen benötigen, die sinnvollste (und zugleich preisgünstigste) Wahl sein.






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