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Der Einfluß von 3D-Sound auf die Performance

4. August 2005 / von Madkiller & Leonidas / Seite 2 von 2



SpellForce: The Order of Dawn

Athlon 64  -  Radeon X800 XT-PE  -  1024x768
  2000 MHz CPU-Takt samt AC'97-Codec
  2400 MHz CPU-Takt samt AC'97-Codec
  2000 MHz CPU-Takt samt Creative Audigy2

Sound Off

61,6 fps

66,4 fps

Sound Middle Stereo

58,5 fps

65,8 fps

Sound Middle 4.1

58,7 fps

65,7 fps

Sound High 4.1

58,4 fps

68,3 fps

65,8 fps

10 fps

20 fps

30 fps

40 fps

50 fps

60 fps

70 fps

80 fps

 

Bei Spellforce sind alle Ergebnisse mit der Audigy2 und den unterschiedlichen Sound-Settings mehr oder weniger innerhalb der Messungenauigkeiten: Selbst bei deaktiviertem Sound wird das Spiel nur um 1 Prozent schneller.

Auf den ersten Blick sehen die mit dem AC'97-Codec erzielten Werte denen mit der Audigy2 erreichten sehr ähnlich. Dennoch gibt es Dinge, die sich unterschieden: In erster Linie ist hier im Vergleich mit der Audigy2 die durchschnittlichen Framerate mit deaktiviertem Sound um 7 Prozent niedriger und mit aktiviertem Sound sogar um noch einmal um 4 Prozent niedriger. Im Gegensatz zur Audigy2 bricht das Spiel also unter Verwendung des AC'97-Codecs mit aktiviertem Sound ein wenig ein.

Bei höchstmöglichen Setting von High 4.1 kann sich die Audigy2 gegenüber dem AC'97-Codec mit 11 Prozent Vorsprung wie schon in den anderen Tests vorher recht vernünftig absetzen. Wenn man das jetzt mit dem Wert, welcher mit dem Athlon 64 auf dem höheren Takt von 2400 MHz und dem AC'97-Codec ermittelt wurde, vergleicht, kann man sagen, dass der AC'97-Codec in etwa 300 MHz mehr CPU-Leistung benötigt als die Audigy2 Soundkarte.


Unreal Tournament 2004

Athlon 64  -  Radeon X800 XT-PE  -  1024x768
  2000 MHz CPU-Takt samt AC'97-Codec
  2400 MHz CPU-Takt samt AC'97-Codec
  2000 MHz CPU-Takt samt Creative Audigy2

Sound Off

58,8 fps

58,6 fps

Sound Stereo

48,3 fps

55,4 fps

Sound 5.1

43,2 fps

53,0 fps

Sound 5.1 + EAX

43,1 fps

50,8 fps

53,1 fps

9 fps

18 fps

27 fps

36 fps

45 fps

54 fps

63 fps

72 fps

 

Bei der Audigy2-Soundkarte nimmt ähnlich wie bei Far Cry auch hier die CPU-Last mit steigenden Sound-Settings recht stark zu. Auch wenn hier EAX nicht schneller ist, so erreicht es dennoch dieselbe Performance wie ohne EAX.

Wengistens ohne Sound ist der AC'97-Sound unter Unreal Tournament genauso schnell wie die Audigy2. Mit steigender Sound-Qualität sinken dagegen die mit dem AC'97-Codec erzielten Frameraten erheblich ab. Beispielsweise kostet das Setting von 5.1 Sound die Codec-Lösung ganze 27 Prozent Performance, während die Soundkarte nur um 10 Prozent verliert - ein deutlicher Hinweis darauf, daß diese Soundlösung mit mehr eigener Hardware und weniger CPU-Belastung unter solch bekannt CPU-limitierten Spielen deutliche Vorteile auch bei der reinen Performance einfahren kann.

Dies sieht man auch an dem höchstmöglichen Setting von 5.1 Sound + EAX 2.0: Hier kann sich die Audigy2 gegenüber dem AC'97-Codec mit 23 Prozent Vorsprung seht gut absetzen, deutlicher als in vorangegangenen Tests. Wenn man das jetzt mit dem Wert, welcher mit dem Athlon 64 auf dem höheren Takt von 2400 MHz und dem AC'97-Codec ermittelt wurde, vergleicht, kann man sagen, dass der AC'97-Codec in etwa 520 MHz mehr CPU-Leistung benötigt als die Audigy2 Soundkarte, was schon ein sehr stolzer Wert ist.


   Fazit

Unser vorstehender Test offenbarte zum Teil recht erstaunliche Ergebnisse, insbesondere für diejenigen unter uns, welche schon länger die 3DCenter-News lesen. Dort wurde in der Vergangenheit immer wieder auf ähnlich gelagerte Artikel hingewiesen, wenngleich die letzten Arbeiten auf diesem Gebiet schon eine ganze Weile zurückliegen. Womöglich aus diesem zeitlichen Unterschied resultiert es, daß die heutigen Ergebnisse von denen früherer Tests recht stark abweichen, welche zumeist keine wirklichen Performance-Vorteile (oder gar Performance-Nachteile) für extra Soundkarten ausweisen konnten.

Unser heutiger Test ist aber in seiner Aussage diesbezüglich sehr eindeutig: Unter den meisten der getesteten Spiele hatte die Audigy2 Soundkarte deutliche Performance-Vorteile, insbesondere bei höheren Sound-Settings sowie bei Spielen, welche allgemein als eher CPU-limitiert bekannt sind. Hierbei kann eine extra Soundkarte faktisch bare CPU-Leistung einsparen: Im Schnitt unserer Tests benötigte die Audigy2 glatte 320 MHz weniger CPU-Power eines Athlon 64 Prozessors, um auf dieselbe Performance wie der auf dem benutzten Abit-Mainboard integrierte Reaktek ALC658 6-Channel AC'97-Codec zu kommen.

Wenn wir unseren früheren Artikel zum Vergleich des Athlon XP mit dem Athlon 64 heranziehen, wären dies beim Athlon XP schon 430 MHz, gemäß unseres Vergleichs von Pentium 4 Prescott zum Athlon 64 beim aktuellen Intel-Prozessor ganze 580 MHz! Uhd gerade weil der Sound - unabhängig von der Stärke der CPU - eigentlich immer den selben Rechenaufwand benötigen sollte, dürften diese Werte auch bei kleineren als den von uns verwendeten Prozessoren ungefähr gleich bleiben - und damit relativ gesehen noch deutlich stärker ins Gewicht fallen. Im Klartext: Auf kleineren Prozessoren dürfte der Performance-Einfluß des Sounds noch deutlicher zu Tage treten und sich damit eine extra Soundkarte um so mehr lohnen.

Doch diese zusätzliche Anschaffung rentiert sich nicht nur bezüglich des Hörvergenügens durch den höherwertigen Sound: Faktisch kann man somit die eigene CPU ein bis zwei Takt-Stufen niedriger ordern, wenn man auf eine extra Soundkarte (wie die Audigy2) anstatt eines integrierten Sound-Codecs setzt - womit der Anschaffungspreis der extra Soundkarte sofort wieder hereingeholt wäre. Denn die benutzte Audigy2 ist in der Value-Ausführung (ohne Zubehör) bereits für unter 40 Euro zu haben - mindestens genauso günstig und in den meisten Fällen günstiger als die vorgenannten 320 bis 580 MHz CPU-Takt.

Somit läßt sich letztlich klar sagen, daß eine extra Soundkarte eigentlich auf keinem Gamer-PC fehlen sollte. Sicherlich bieten heutige integrierte Codecs mittlerweile auch schon recht ausgereifte Feature-Sets an, aber natürlich kommen diese Codecs trotzdem nicht an das Klangbild einer echten Soundkarte heran, zumindestens nicht, wenn wir über eine Audigy2 oder höherwertig reden. Ein durchaus entscheidender Pluspunkt für diese ist jedoch zusätzlich zum besseren Klang der Performance-Gewinn, denn die CPU-Belastung von hochwertigen Soundkarten liegt - wie unser Test zeigt - deutlich genug niedriger, um einen teils erheblichen Performance-Vorteil gegenüber "normalen" integrierten Sound-Codecs zu erreichen.


Anmerkungen: Wie auch der Diskussion zum Artikel zu entnehmen, ist weder Soundkarte gleich Soundkarte noch integrierter Onboard Sound gleich integrierter Onboard Sound. So gehen bei den extra Soundkarten die Unterschiede teils weit auseinander: Der auf der Audigy 1 bis zur Audigy Pro 4 (Ausnahme Audigy LS und Audigy 2 NX) eingesetzte EMU10k2-Prozessor von Creative bietet so beispielsweise echte Beschleunigung von 3D-Sound (DS3D, OpenAL, inklusive EAX bis Version 4 AHD). Frühere Soundblasterkarten mit EMU10k1 Soundcontroller bieten eine 3D Soundbeschleunigung inklusive EAX 2. Soundkarten anderer Hersteller bieten keine Beschleunigung von Directsound 3D, OpenAL oder EAX.

Unterscheiden tun sich auch die Onboard Soundlösungen: Hier reicht die Spanne von Codecs, die mangels eigener Hardware nahezu alles über die CPU berechnen lassen müssen, bis hin zu komplexen Lösungen mit eigenem Audioprozessor wie den Soundstorm von nVidia. Dieser bietet eine Beschleunigung von Directsound3D und OpenAL. EAX bis Version 2 wird dabei mittels eines Sensaura EAX Wrappers realisiert, mit unterschiedlichem Ergebnis.

Faktisch stellt der vorstehende Test somit "nur" einen Vergleich zwischen Realtek ALC658 und Creative Audigy2 dar. Sich aus diesem Test ergebende Schlüsse kann man zwar prinzipiell auf andere Sound-Lösungen übertragen, jedoch werden die Ergebnisse natürlich trotzdem noch von Soundlösung zu Soundlösung verschieden ausfallen und es kann sogar vorkommen, das ein Codec oder eine Soundkarte ein generell anderes Ergebnis hinlegt, als in diesem Test prinzipiell aufgezeigt. Dies wäre nur mit einem Test aller derzeit am Markt vertretenen Soundlösungen genau herauszufinden.






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