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Zum Launch des nVidia G80-Chips

8. November 2006 / von Leonidas / Seite 2 von 2


Dabei sind die Ergebnisse relativ konstant über alle Auflösungen von 1280x1024 über 1600x1200 bis hin zu 2560x1600 - nirgendwo erlaubt sich die GeForce 8800 GTX eine besondere Schwäche. Allerdings muß auch gesagt werden, daß selbst diese superschnelle Karte über SLI- und CrossFire-Kombinationen der bisherigen HighEnd-Grafikkarten einholbar ist: So erreichen GeForce 7900 GTX unter SLI, GeForce 7950 GX2 unter Quad-SLI, Radeon X1900 XT(X) unter CrossFire und Radeon X1950 XTX unter CrossFire in etwa dieselbe bis eine teilweise um ein paar Prozent schnellere Performance wie eine (einzelne) GeForce 8800 GTX. Allerdings kosten alle diese genannten Karten-Kombinationen immer noch mehr als eine einzelne GeForce 8800 GTX, welche somit bezüglich des Preis/Leistungsverhältnisses auf jeden Fall besser dasteht.

Zwangsweise abweichend stellt sich natürlich die Performance der GeForce 8800 GTS dar: Jene liegt bei ungefähr 30prozentiger Differenz bei der Rohleistung und ziemlich exakt 25prozentiger Preisdifferenz dann ungefähr 30 Prozent hinter der GeForce 8800 GTX zurück - mit zudem der leichten Tendenz, in höheren Auflösung dann noch etwas größere Differenzen zwischen beiden Karten hinzulegen. Dies mag auf den ersten Blick nicht als wesentlich interessant erscheinen, reicht aber immer noch aus, um die bisherigen HighEnd-Karten klar zu überflügeln: So erreicht die GeForce 8800 GTS runde 30 Prozent mehr Performance als die GeForce 7900 GTX und runde 20 Prozent mehr als die Radeon X1950 XTX. Gerade dies erscheint als bemerkenswert, da es nVidia geschafft hat, mit einer (derart klar) kleineren Version eines neuen Grafikchips immer noch die bisher führenden SingleChip-Grafikkarten zu übertrumpfen.

Hinzu kommt, daß sich beide G80-basierenden Grafikkarten auch in einigen Nebenpunkten weitere Pluspunkte abholen können: So wird die Kühlkonstruktion allgemein gelobt, fallen die Karten selbst im 3D-Betrieb nicht durch laute oder störenden Lüftergeräusche auf. Die Verbesserungen an der Bildqualität konnten ebenfalls viele Tester überzeugen, wobei hier sicherlich noch viel Raum für weitere, tiefgehender Betrachtungen ist. Zudem laufen die Karten allgemein problemlos - und sind eben teilweise auch schon verfügbar: Der Geizhals-Preisvergleich listet sowohl schon einige GeForce 8800 GTX als auch einige GeForce 8800 GTS Modelle auf, auch wenn es mit der Lieferfähigkeit dort meistens noch nicht all zu gut aussieht. Allerdings sind nach unseren Informationen die Karten schon bei den Herstellern und Distributoren vorhanden - möglicherweise aber eben noch nicht in genügender Stückzahl, um die jetzt anscheinend schon anlaufende Bestellwelle vollständig abfangen zu können.


In der Summe scheint nVidia mit dem G80-Chip also alles richtig gemacht und mit GeForce 8800 GTS & GTX zwei sehr runde Angebote abgeliefert zu haben: Die Verbesserungen an der Bildqualität bringen nVidia mindestens auf das Niveau von ATI, während die Performance der beiden Karten hervorragend ist. Größere Probleme gibt es nicht, zudem haben die beiden neuen Grafikkarten mittels Direct3D10-Support eine hohe Zukunftssicherheit an Board, deren Schlagkräftigkeit sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht wirklich ermitteln läßt. ATI scheint im absoluten HighEnd-Segment deutlich geschlagen - und wird sich etwas einfallen lassen müssen, will man nicht das jetzt langsam loslaufende Weihnachtsgeschäft kampflos an nVidia abgeben. Das ein Hersteller dermaßen im HighEnd-Segment dominiert, gab es eigentlich lange nicht mehr - zuletzt war dies bei der Radeon 9700 Pro auf Basis des R300-Chips von ATI der Fall.



Nachtrag vom 9. November 2006

Zum Launch der GeForce 8800 GTS & GTX wäre noch nachzutragen, daß sich die Hardware-Tester positiverweise nicht an die nVidia-Empfehlungen im "GeForce 8800 Benchmark Guide" gehalten und nur Auflösungen von 1600x1200 und höher ausgetestet haben - es gibt genauso oft auch Benchmarks unter 1280x1024 und teilweise sogar noch unter 1024x768. Zwar mag das seitens nVidia geäußerte Argument zutreffen, daß gerade die GeForce 8800 GTX unter 1280x1024 selbst unter Anti-Aliasing und anisotropen Filter häufiger denn einmal auf CPU-limitierte Szenarien trifft, allerdings läßt sich damit nicht vom Tisch fegen, daß selbst der Kreis der G80-Käufer häufig eben noch genau diese Auflösung einsetzt.

Gerade mit TFT-Monitoren sind die maximal möglichen Auflösungen eben viel stärker limitiert als mit den früheren Röhrengeräten - und nicht jeder potentielle G80-Käufer sitzt halt vor einem 20-Zöller oder größerem TFT-Gerät. Dazu hatten wir vor einiger Zeit eine Umfrage in unserem Forum gestartet, welche die potentiellen G80-Käufer abfragt, mit welcher Monitor-Auflösung jene maximal aufwarten können. Wie erwartet ergibt die Zwischen-Auswertung dieser Umfrage, daß Auflösungen unterhalb von 1600x1200 (bzw. 1680x1050) selbst in der eigentlichen G80-Zielgruppe weiterhin mit 43 Prozent noch einen erheblichen Anteil der Nutzer darstellen, dabei ist 1280x1024 von allen abgefragten Auflösungen sogar die (mit 34 Prozent) am häufigsten genutzte.

Natürlich wird dieser Anteil zukünftig langsam zurückgehen, insofern spielt hier die Zeit klar für Auflösungen von 1600x1200 und höher. Für das nächste halbe Jahr ist aber die Performance der G80-Grafikkarten auch unter 1280x1024 noch interessant, weil dort halt eben nach wie vor noch viele potentiell G80-Käufer sitzen. Dagegen wäre angesichts der Performance der GeForce 8800 GTX und deren nun endlich effizientem 8x Anti-Aliasing eher zu überlegen, ob man Benchmarks von HighEnd-Boliden nicht langsam aber sicher vom bisherigen 4xAA samt 8xAF auf nunmehr 6x/8xAA samt 16xAF umstellt - schließlich erscheint die GeForce 8800 GTX durchaus in der Lage, 8x Anti-Aliasing durchgehend abzuleisten, während auf ATI-Seite deren 6x Anti-Aliasing bei den entsprechenden HighEnd-Grafikkarten eigentlich schon des längerem kein großes Problem mehr darstellt.


Nachtrag vom 10. November 2006

Laut TweakPC betrifft der Rückruf an GeForce 8800 GTX Karten wegen eines defekten Widerstands "nur" 20.000 Karten - was im übrigen für eine absolute HighEnd-Lösung gar nicht einmal so wenig sind. Zumindestens dürften entgegen früherer nVidia-Aussagen auch etliche Retail-Karten betroffen sein, denn allein mit Rezensions-Exemplaren sind die 20.000 genannten Karten nicht erreichbar ;))). Laut der PC Games Hardware läßt die Lüftersteuerung der GeForce 8800 GTX/GTX im nVidia Control Panel auch ein komplettes Ausschalten des Lüfters zu. Ob es allerdings eine gute Idee war, diese Option dem Nutzer zu geben, ohne an solche Features wie eine Notabschaltung gedacht zu haben, bliebe arg zu bezweifeln - das gleiche gilt im übrigen aber auch für besonders niedrige Lüfterdrehzahlen, welche sich ebenfalls im nVidia Control Panel ohne Widerspruch einstellen lassen.

The Inquirer berichten hingegen von einer GeForce 8800 GTX seitens Sparkle, welche gleich ab Werk mit Peltier-Kühlung ausgerüstet ist. Nochmals bei TweakPC gibt es eine schöne Auflistung der bisher von den Grafikkarten-Herstellern angekündigten GeForce 8800 GTX/GTX Karten inklusive Links auf deren jeweilige Produkt-Webseiten. Viel interessanter ist allerdings die nächste Meldung von wiederum TweakPC, welche davon spricht, daß gerade die GeForce 8800 GTS zu teilweise viel höheren Preisen angeboten wird als von den Listenpreisen suggeriert. Hier könnten sich natürlich aufgrund der aktuellen Knappheit an GeForce 8800 GTS/GTX Karten mancher Händler eine goldene Nase verdienen (andererseits wird der Preis nun einmal über Angebot und Nachfrage bestimmt), allerdings schätzen wir dies derzeit eher als eine sehr kurzfristige Situation ein, welche sich nach dem ersten Ansturm wohl wieder einpendeln dürfte.


Nachtrag vom 13. November 2006

Der Tech Report berichtet über einen Wasserkühlungs-Übertaktungsversuch mit der GeForce 8800 GTX, welcher in einer Taktfrequenz von 660 MHz resultierte. Von der Differenz zum Standardtakt dieser Karte von 575 MHz her erscheint allerdings diese Übertaktung mit gerade einmal 15 Prozent Taktgewinn durch eine Wasserkühlung nicht wirklich spektakulär - dabei scheint der eingesetzte Wasserkühler von SilentX seine Sache sogar noch wirklich gut zu machen, wie man sich im Original seitens der Awardfabrik überzeugen kann. Insofern scheinen die Taktraten des G80-Chips wohl eher schon auf Kante ausgelegt zu sein - nVidia hat den Grafikkarten-Herstellern wohl nicht umsonst empfohlen, bei ihren Karten besser doch auf Übertaktungen ab Werk zu verzichten.

Natürlich hängt dies beim G80 auch mit an dessen sehr unterschiedlichem Shader-Takt, welcher durch eine Erhöhung des allgemeinen Chiptakts immer mit hochgerissen wird und dabei dann echte Takterhöhen erklimmt. Zwar schweigt sich nVidia derzeit bezüglich der genauen Ermittlung des Shader-Taktes aus, doch ist zu vermuten, daß der Shader-Takt 1:1 mit dem allgemeinen Chiptakt nach oben geht - bei 660 MHz also satte 1550 MHz erreicht. Erst mit späteren Treibern will nVidia es ermöglichen, den Shader-Takt getrennt zu regeln, dann könnte sich eventuell auch der allgemeine Chiptakt stärker nach oben anheben lassen. Denn die bisherigen Übertaktungsergebnisse der GeForce 8800 GTX sind eher unterdurchschnittlich, sie reichen ohne Veränderung der Kühlung beim Chiptakt von 600 bis 650 MHz, beim Speichertakt von 920 bis 1100 MHz (vollständige Liste der Ergebnisse).

Dabei liegt das Mittel bei 628/1005 MHz, womit (ausgehend von 575/900 MHz) der Chip im Schnitt um 9 Prozent und der Speicher im Schnit um 12 Prozent mehr vertrugen. Das Wasserkühlungs-Ergebnis lag wie erwähnt mit 660/1100 MHz auch nicht wesentlich höher (zumindestens zwei Karten erreichten mit default-Kühlung auch schon 650 MHz Chiptakt), während bei Nordic Hardware mittels eines AirDucts gar 704 MHz Chiptakt erzielt werden konnte - allerdings auf einer Karte, welche auch schon unter default-Kühlung recht gut übertaktbar war, speziell dieses Ergebnis ist also schwer zu verallgemeinern. Insofern kann mit Fug und Recht gesagt werden, daß die GeForce 8800 GTX ein eher sehr mäßiger Übertakter ist und man wegen der paar Prozente sich die ganze Sache wohl eher sparen kann

Etwas anders sieht dies dagegen bei der GeForce 8800 GTS aus, von welcher auch einige Übertaktungsergebnisse vorliegen: Danach ging diese mit original 500/800 MHz taktende Karte im Schnitt auf 606/926 MHz hinauf, wobei dies noch durch ein sehr unterdurchschnittliches Ergebnis von Hot Hardware etwas heruntergezogen wird. Nimmt man jenes Ergebnis hinaus, kommen die drei anderen GTX-Übertaktungsversuche im Schnitt auf 620/953 MHz, was mit 24 Prozent beim Chiptakt und 19 Prozent beim Speichertakt schon aller Ehren wert ist. Allerdings war und ist es natürlich zu erwarten, daß die kleineren Ausführungen desselben Grafikchips sich immer besser übertakten lassen - schließlich werden bei TSMC erst einmal alle G80-Grafikchips mit dem Ziel produziert, die Taktraten der GeForce 8800 GTX erreichen zu können, womit die meisten der letztlich als "GeForce 8800 GTS" gelabelten Grafikchips mehr erreichen dürften als nur die nominellen Taktraten dieser Karte.

Richtiggehend hochinteressant sind hier aber noch die Benchmark-Ergebnisse der FiringSquad mit ihrer übertakteten GeForce 8800 GTS: Auf 620/907 MHz schlug diese sogar geringfügig die Werte einer auf Standardtaktraten laufenden GeForce 8800 GTX unter 1280x1024 und 1600x1200 mit jeweils 4x Anti-Aliasing und 16x anisotropen Filter (im Schnitt mit 6 Prozent und in keinem Test langsamer als diese). Dies ist insofern deutlich bemerkenswert, als daß trotz des leichten Taktvorteils der übertakteten GeForce 8800 GTS die GeForce 8800 GTX immer noch einen mehr als erheblichen Vorteil bei den Hardware-Einheiten hat: 128 Shader-Prozessoren anstatt 96, 32 Textureneinheiten anstatt 24, 24 ROPs anstatt 20 und letztlich ein 384bittiges Speicherinterface anstatt eines 320bittigen wie bei der GeForce 8800 GTS.

Somit sind diese Benchmarks ohne eine Bestätigung von anderer Seite her zum jetzigen Zeitpunkt auf keinen Fall für bare Münze zu nehmen: Denn das mit einer maximal 24prozentigen Übertaktung eine im Schnitt 35prozentige Leistungssteigerung erreicht wird, gibt doch eher Anlaß an der Glaubwürdigkeit dieser Zahlen zweifeln zu lassen, anstatt jetzt sofort auf übertaktete GTS-Karten als Ersatz für das GTX-Modell zu setzen. Nichts desto trotz läßt sich im Overclocking ein weiterer Pluspunkt der GeForce 8800 GTS erkennen, da sich diese Karte zumindestens zweifellos besser übertakten läßt als die GeForce 8800 GTX - auch wenn immer wieder dazugesagt werden muß, daß sich die konkrete Übertaktungsfähigkeit jeder einzelnen von den Händlern ausgelieferten Karte stark unterscheiden kann und die hier genannten Durchschnittswerte auf keinen Fall von jeder Karte erreicht werden dürften.


Test Karte Übertaktung Anmerkungen
AMDZone GTS von Leadtek 615/953 MHz -
FiringSquad GTS von BFG 620/907 MHz auf diesem Takt erstaunlicherweise schneller als eine GTX auf default-Taktraten (???)
HardOCP GTS von BFG 625/1000 MHz -
Hot Hardware GTS von nVidia 563/842 MHz -
Awardfabrik GTX von nVidia 660/1100 MHz mit Wasserkühlung
ComputerBase GTX von nVidia 600/1000 -
FiringSquad GTX von nVidia 622/920 MHz -
Guru3D GTX von nVidia 610/1020 MHz -
HardOCP GTX von BFG 650/1000 MHz -
Hardware-Infos GTX von Point of View 630/1001 MHz -
Hardwareluxx GTX von nVidia 626/975 MHz -
Hot Hardware GTX von nVidia 626/950 MHz -
Legit Reviews GTX von eVGA 630/980 MHz -
Nordic Hardware GTX von nVidia 650/1100 MHz mit default-Kühlung
Nordic Hardware GTX von XFX 704/1100 MHz mit AirDuct-Kühlung
VR-Zone GTX von nVidia 640/1100 MHz -



Nachtrag vom 18. November 2006

Bei AnandTech hat man sich ein wenig mit unterschiedlichen GeForce 8800 Karten beschäftigt, getestet wurden dabei die Ausführungen von Asus, BFG, eVGA, Leadtek, MSI, Sparkle & XFX. Beim Übertakten der GeForce 8800 GTX erreichte man im übrigen im Schnitt 639/1001 MHz - was in etwa dasselbe ist, was schon die Launch-Tests mit im Schnitt 628/1005 MHz ermittelten. Inwiefern eine stark übertaktete GeForce 8800 GTS die Performance-Werte einer unübertakteten GeForce 8800 GTX erreichen kann, wie es noch die Messungen der FiringSquad nahelegen, konnte nicht direkt bestätigt, wenngleich aber auch nicht wiederlegt werden: Denn die bei AnandTech auf 654/866 MHz übertaktete GeForce 8800 GTS musste sich unter F.E.A.R. zwar einer unübertakteten GeForce 8800 GTX klar beugen, lag jedoch unter The Elder Scrolls IV: Oblivion wiederum etwas vor dieser. Da AnandTech an dieser Stelle jedoch keine weiteren Messungen angestellt haben, muß dieser Fall jedoch für den Moment weiterhin vertagt werden.






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