HighEnd-Chip G70: Nur noch mit flimmernder Grafik?

13. August 2005 / von aths / Seite 2 von 2

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Videos zur Demonstration der Unterfilterung auf GeForce 6/7

Bemerkungen zu den Videos: Wenn diese bei der Wiedergabe ruckeln, kann man versuchen, im Mediaplayer Classic mit der Tastaturkombination "Strg + Pfeil runter" die Abspielgeschwindigkeit zu senken. Der benötigten Codec liegt der neuesten Version von Fraps bei, welches gegebenenfalls installiert werden muss. Der Mediaplayer Classic ist am besten so zu konfigurieren, dass das Video automatisch wiederholt wird. Dann das Video einmal durchlaufen lassen (es wird wohl kräftig ruckeln), doch in den folgenden Durchläufen sollte es dann – ein gutes System vorausgesetzt – flüssig laufen.

Die Videos sind von Damien Triolet erstellt. Wir haben von Damien die Erlaubnis, sie hier zu veröffentlichen. Für seine Mühen möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. Sie wurden in Unreal Tournament 2003 aufgenommen. Für UT2003 wird vom Forceware-Treiber speziell "optimiert", ohne dass der User das abschalten kann. Die Videos wurden jedoch nicht mit dem Standard-LOD-Bias von UT2003, sondern korrekterweise mit dem LOD-Bias von 0 aufgenommen. Das heißt konkret: Sofern der Texturfilter richtig arbeitet, kommt es nicht zum Flimmern. Genutzt wurde überall 8xAF.

Bitte zunächst ein Video probehalber laden und testen, ob es auf dem eigenen Rechner zufriedenstellend abgespielt werden kann. Die hohe Video-Auflösung und der verlustfreie Codec belasten das System sehr stark. Wir bieten deshalb auch für die einzelnen Videos jeweils eine Beschreibung an, was darin zu sehen ist.

"Quality" auf einer GeForce 6800 führt bereits zum Flimmern. Außerdem ist der nur teilweise angewandte trilineare Filter zu erkennen, man sieht Flimmer-Bänder gefolgt von Matsch-Bändern. Für unsere Begriffe sollte man diesen Modus nicht "Quality" nennen.		"High Quality" auf der GeForce 6800 ist grenzwertig: Die Texturen neigen zum Flimmern, ohne dass das Flimmern allzu deutlich ausbricht. Wie bei allen Karten der NV40- und G70-Serie sieht man im Tunnelgewölbe winkelabhängige Schärfeunterschiede, hervorgerufen durch das gegenüber der GeForceFX deutlich verschlechterte AF-Muster.

Die neue Karte von Nvidia bringt zwar deutlich mehr Textur-Rohleistung als die GeForce 6800, zeigt hier aber auch deutlich schlechtere Texturen: Das Flimmern ist unübersehbar. Laut Nvidias Reviewer's Guide handelt es sich jedoch um "the highest image quality while still delivering exceptional performance". Wir meinen, diese Qualität kann man keinem anbieten.		Im "High Quality" Modus der GeForce 7800 wird das Flimmern zwar reduziert, und es sieht nun besser aus als beim (allerdings ja schlechtem) Standard-Modus der GeForce 6800. Der gerade so noch flimmerfreie HQ-Modus der GeForce 6800 wird jedoch nicht erreicht: Die GeForce 7800 lässt sich nicht dazu überreden, beim AF bei solchen Texturen aufs Flimmern zu verzichten.

Die Radeon X800 zeigt sich in den Standard-Einstellungen jeder GeForce 6800 und erst recht einer GeForce 7800 qualitätsmäßig deutlich überlegen. Es gibt Bereiche, die ganz schwach zum Flimmern neigen, insgesamt stört aber eigentlich nur die winkelabhängige AF-Reduzierung im Tunnelgewölbe. Sogar die HQ-Qualität der GeForce 7800 wird spielend übertroffen.		Schaltet man A.I. auf der Radeon X800 aus, sind keine deutlichen Unterschiede zum aktivierten A.I. wahrzunehmen.

Die Referenz, auf einer GeForceFX im "High Quality" Modus erstellt zeigt zwei Dinge: Erstens muss es auf einer GeForce-Karte nicht flimmern, man beachte den Boden oder die Wand-Texturen: Absolut "stabile" Texturen. Dazu kommt, dass das gesamte Tunnelgewölbe so scharf texturiert ist, wie sich das für 8xAF gehört.

Fazit

ATI zeigt mit der Radeon X800, dass es selbst bei aktivierten "Optimierungen" (sprich: Qualitätsverschlechterungen) nicht gleich flimmern muss. Auch wird nicht vollständig trilinear gefiltert, doch das ist kaum zu erkennen. Obwohl ATIs Texturfilter-Hardware viel ungenauer arbeitet als die einer GeForce, wird das bessere Bild geboten, da man auf allzu fragwürdige sogenannte "Optimierungen" verzichtet hat. Die Winkelabhängigkeit beim AF ist jedoch nicht mehr zeitgemäß, ATIs Werbung von "High Definition" Gaming sehen wir als unerfülltes Versprechen der Marketing-Abteilung.

Nvidia liefert mit der aktuellen 7800er-Serie Karten aus, die man Liebhabern von Texturqualität nicht empfehlen kann – und das, obwohl die Texelleistung gegenüber der GeForceFX 5800 Ultra auf mittlerweile das 2,5-fache gesteigert wurde. Neben der von ATI übernommenen Winkelabhängigkeit gibt es neu nun auch die Anfälligkeit zum Texturflimmern. Die GeForce 6800 (oder GeForce 6600) muss unbedingt auf "High Quality" gestellt werden, um das Texturflimmern so weit es geht zu vermeiden – bei der GeForce 7800 funktioniert dies jedoch nicht mehr, auch unter "High Quality" neigt der neue Chip zu Texturenflimmern.

Die zitierten Passagen aus dem Reviewer's Guide halten schon einer ersten Überprüfung nicht stand. Nvidia behauptet dort Dinge, die durch die obigen Videos klar widerlegt werden. Alle Benchmarks, die jeweils die Standard-Einstellungen testen, egal ob GeForce 7800 vs. GeForce 6800 oder eine der beiden GeForce-Karte gegen eine Radeon, sind somit falsch: Nvidia bietet derzeit die deutlich schlechtere AF-Qualität, der Radeon-Standard ist besser als 6800er Standard, und der 7800er Standard ist noch einmal schlechter. Somit sind die jeweiligen Leistungsdaten nicht vergleichbar.

Falls sich mit neuen Treiberversionen etwas ändert, werden wir versuchen, den Leser auf dem Laufenden zu halten.

Nachtrag:

Mit der Forceware-Treiberversion 78.03 und höher ist das Flimmern im HQ-Modus beseitigt worden, wobei die Framerate nur etwa 2-4% gegenüber dem alten Flimmer-HQ-Modus sinkt. Allerdings ist die Grafik in der Standardeinstellung weiterhin flimmerig. Man sollte deshalb (GeForce 6 und 7) immer im HQ-Modus benchen, da die Konkurrenz (zumindest mit "A. I." auf "low") kein solches Flimmern zeigt.