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ATi Radeon 7500 vs. nVidia GeForce2 Ti Review

20. Juni 2002 / von Meister Gnoedi & Leonidas / Seite 2 von 15



   Technik

Beide Chips sind im eigentlichen Sinne nur Neuauflagen bereits bekannter Architekturen - und zwar ohne eine einzige Änderung am 3D-Teil. Die GeForce2 Ti ist das letzte Mitglied der 2000 sehr erfolgreich eingeführten GeForce2-Serie, die Radeon 7500 das letzte der im gleichen Jahr eingeführten originalen Radeon-Serie. Zwar hat ATi der Radeon 7500 einen eigene Chip-Codenamen ("RV200") verpasst und auch die Wahl des Produktnamens deutet eine Nähe zum DirectX8-Chip Radeon 8500 an, jedoch entspricht der RV200-Core im 3D-Teil nach wie vor dem R100-Core, welcher mit der originalen Radeon zum Einsatz kam. Beide Chips sind also kurz gesagt nichts anderes als höher getaktete Versionen älterer Chips.

Wobei das "höher" bei der GeForce2 Ti nur zum Teil zutrifft, da die GeForce2 Ultra noch etwas höher getaktet war. Allerdings ist diese Karte inzwischen vollständig vom Markt verschwunden, da deren Preis aus markt-politischen Gründen seitens nVidia nie auf ein wirklich maßvolles Niveau gesenkt wurde. Aus diesem Grunde vergleichen wir auch nachfolgend die GeForce2 Ti nicht mit der GeForce2 Ultra, sondern mit der noch nach wie vor erhältlichen GeForce2 Pro.

Schauen wir uns zuerst einmal an, was die beiden Testkandidaten von den reinen Spezifikationen her anzubieten haben, zum Vergleich die jeweiligen Vorgänger sowie die ebenfalls nachfolgend mitgetestete KYRO II:


  GeForce2 Pro GeForce2 Ti Radeon
64MB DDR
Radeon 7500 KYRO II
Rendering
Pipelines
4 4 2 2 2
Texturen
Einheiten
2 2 3 3 1
Chiptakt
(MHz)
200 250 183 290 175
Füllrate
(GPixel)
0,8 1,0 0,366 0,58 0,35
Füllrate
(GTexel)
1,6 2,0 1,1 1,74 0,35
Speicher
Interface
128 Bit DDR 128 Bit DDR 128 Bit DDR 128 Bit DDR 128 Bit SDR
Speicher
Specs (ns)
5,0 4,0 - 5,0 5,5 4,0 5,0
Speichertakt
(MHz)
200 200 183 230 175
Bandbreite
(GB/sec)
5,96 5,96 5,45 6,85 2,61
Bandbreiten
Features
- - HyperZ HyperZ -
DirectX7 T&L
Einheit
ja ja ja ja -
Besonderheiten - - - - deferred Renderer


Anzumerken wäre noch, daß ATi´s OEM-Hersteller ihre Radeon 7500 Boards gern auch auf 270 / 230 MHz ausliefern, manchmal sogar noch unterhalb diesen Taktraten. Genauere Informationen zu dieser Thematik bietet dieser Artikel. Ein Performance-Unterschied dürfte sich jedoch aufgrund dieses nur 7 Prozent differierenden Chiptaktes kaum ergeben, da die Speicherbandbreite bei der 270 / 230 MHz Variante immer noch gleich ist zur originalen ATi-Variante mit 290 / 230 MHz.

Weiter wollen wir uns an dieser Stelle gar nicht über die Technik der Testkandidaten auslassen. Einige Erklärungen hierzu sind unseren Vorgängerreviews zu entnehmen ...

... ansonsten gibt es im Web mehr als reichlich Reviews mit ausführlichem Technik-Teil zu diesen Grafikkarten. Mitzunehmen wäre einzig, daß beide Grafikkarten T&L-Beschleuniger im Sinne von DirectX7 sind, welche sich ansonsten doch sehr stark ähneln. Was die Radeon 7500 wird darstellen können, kann die GeForce2 Ti auch - und umgekehrt. Keine der beiden Grafikkarten kann in der Disziplin der darstellbaren Effekte irgendwelche relevanten Vorteile gegenüber der anderen verbuchen.

Dies will natürlich nicht heißen, daß beide Chips identisch aufgebaut sind, ganz im Gegenteil. Die Radeon 7500 ist ein 2x3 Beschleuniger, die GeForce2 Ti ein 4x2 Beschleuniger (Rendering-Pipelines + Textureneinheiten pro Pipeline). Dies allein ergibt schon eine ganz andere Charakteristik, zudem differieren die jeweiligen T&L-Einheiten auch noch recht stark, was sich in unterschiedlichen T&L-Leistungen äußert.

Dies sind jedoch allesamt Punkt, welche zwar pro forma zur Technik gehören, jedoch nichts mit den darstellbaren Effekten zu tun haben - sondern nur mit der Performance. Es ist an dieser Stelle also überhaupt nicht sinnvoll, alle Performance-relevanten Features der jeweiligen Grafikkarten aufzuzählen - denn deren Wirken werden wir später in den Benchmarks ausführlich sehen. So ist die Betrachtung der Performance-relevanten Technik eines Grafikchip mehr oder weniger nur zu einem Zweck "sinnvoll": Einem Blick auf die "Startpositionen" vor den eigentlichen Benchmarks.

Relevant hierfür sind aus obiger Spezifikations-Tabelle rein die Zahlen zur Füllrate und zur Bandbreite, alles andere lässt sich leider nicht exakt in Zahlen beziffern. Natürlich spielen speziell bei der Bandbreite im eigentlichen auch eventuelle Features zur Schonung derselben mit eine Rolle. ATi hat hier sein HyperZ, insofern haben wir die Bandbreite der ATi-Chips symbolisch mit 10 Prozent mehr angegeben. Rechnen müssen wir auch beim KYRO II Chip - aufgrund seiner komplett anderen Rendering-Architektur haben wir seine Füllrate sowie Bandbreite mit jeweils 2 multipliziert.

Das Ganze ist mit Sicherheit nicht im Ansatz genau, gibt aber einen groben Überblick über die rohe Leistungsfähigkeit der einzelnen Architekturen:


Roh-Power der Grafikchips

 Pixel-Füllrate      Texel-Füllrate      Bandbreite

Radeon 7500

158 %

158 %

127 %

GeForce2 Ti

273 %

182 %

99 %

GeForce2 Pro

218 %

145 %

99 %

KYRO II

191 %

64 %

87 %

Radeon DDR

100 %

100 %

100 %

55 %

110 %

166 %

220 %

275 %

330 %

 

Die erste Erkenntnis aus diesen Angaben wäre, daß die GeForce2 Ti und GeForce2 Pro in den nachfolgenden Benchmarks eng zusammenliegen dürften, da die Speicherbandbreite gleich ist und der Füllraten-Unterschied nicht wesentlich bedeutend ist. Die Speicherbandbreite ist nun einmal (fast) alles - und gemäß dieser Faustformel dürfen wir GeForce2 Ti, GeForce2 Pro, KYRO II und Radeon 64MB DDR im fast selben Teich erwarten, während die Radeon 7500 theoretisch aufgrund der überlegenen Speicherbandbreite über allen thronen sollte.

Soviel zur Vorrede. Nachdem wir nachfolgend noch kurz das zum Einsatz kommende Testsystem angeben werden, gehen wir danach zum eigentlich spannenden Teil über, den Benchmarks und Bildqualitäts-Vergleichen. Umfangreiche Erläuterungen zu den Treibern werden wir uns ersparen, da sich hier nichts gegenüber den Reviews der Vorgänger-Chips geändert hat und die Treiber-Optionen bei beiden Herstellern (bis auf anisotrope Filterung und Anti-Aliasing) immer noch arg begrenzt sind.






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