ATi´s TruForm in Action
13. Juni 2001 / von Leonidas / Seite 2 von 2
Weg vom Demo mit den Quake2 Figuren hin zum ebenfalls auf der Radeon OpenGL Demo Page angebotenen TruQuake. Hierbei handelt es sich um einen kompletten Renderer für Quake I, im Prinzip einen Ersatz für die GLQuake.exe. Klarer: Man kann das komplette Quake I mit aktiviertem TruForm durchzocken. Leider funktioniert die Sache nicht mit QuakeWorld zusammen, da dieses eigene Dateien mitbringt.
Aber für Quake I reicht es komplett es aus, ich habe selber für diesen Artikel noch einmal einen Teil der 4. Episode durchgespielt :-) Und dabei folgende Screenshots aufgenommen:
Mouse aus dem Bild = ohne TruForm ... Mouse in das Bild = mit TruForm (Level 2) ... Klick = alle Bilder zusammen
Screenshots, welche tausend Worte sagen. Deutlichst ist zu erkennen, was der TruQuake-Renderer macht: Aus eckigen Gestalten werden abgerundete und damit lebendigere. in Quake I beschränkt sich der TruForm-Einsatz des TruQuake-Renderers momentan allerdings auf die Monster-Figuren und das Wasser, dies hängt aber am TruQuake-Renderer selber. Bei einer professionellen TruForm-Konvertierung eines Spiels könnten die Programmierer im Zweifelsfall Rundungen für alles festlegen, was ihnen einfällt. Allerdings wird es speziell in Quake I kaum mehr als die Figuren zu optimieren geben, die Umgebung in Quake I ist schließlich stur auf eckige Formen ausgerichtet.
Die Performance des TruQuake-Renderers ist natürlich niedriger als mit dem normalen GLQuake-Renderer. Mit diesem (GLQuake 0.97) waren bei unserem Testsystem (Pentium III 1155 MHz, Radeon 64MB DDR Retail) im Bigass1 - Timedemo 59,4 fps unter 1024*768 @ 32 Bit zu erreichen, mit dem TruForm-Renderer auf Level 2 waren es nur noch 17,7 fps. Dies mag sich niedrig anhören, allerdings ist das Bigass1 - Timedemo auch in einer schweren MultiPlayer-Schlacht aufgenommen und diese reinen fps-Zahlen sind nicht auf den SinglePlayer-Modus übertragbar. Man kann mit dem TruForm-Renderer den SinglePlayer-Modus von Quake I ohne Schwierigkeiten spielen, subjektiv kommen dabei ca. 25 bis 30 fps als untere Grenze in den langsamsten Szenen heraus.
Abschließend bleibt zu sagen: Der Nutzen von TruForm ist auf allen vorherigen Screenshots deutlichst zu erkennen. Vor allem ältere Spiele könnten so noch einmal in einem neuem Glanze erstrahlen. TruForm verändert das Spiel sicher nicht grundlegend, der Vorteil ist aber sichtbar. Und es gibt genügend andere 3D-Effekte, die trotz schön anzusehender Tech-Demos in der Realität wesentlich weniger bewirken als TruForm. Die gemessenen fps-Zahlen sind dabei als nicht so wesentlich zu bewerten, schließlich supportet die benutzte Radeon I TruForm offiziell gar nicht. Mit der größeren Renderingpower der Radeon II und deren offiziellem TruForm-Support werden sich die Performance-Werte sicherlich christlicher gestalten.
Weit wichtiger ist da die breite Unterstützung durch die Software, sprich die Spiele. Gerade der TruQuake-Renderer sollte für die Spiele-Designer ein Anstoß sein, eine entsprechende Funktion auch in ihre Spiele zu integrieren oder als Patch nachzureichen. Denn wenn es ein einzelner Programmierer in wenigen Tagen schafft, dann sollte es für die Spiele-Developer vom zeitlichen Aufwand her eigentlich kaum ein Problem sein.
Update 25. Dezember 2001
Die vorgenannte "Radeon OpenGL Demo Page" scheint nicht mehr zu existieren. Der TruQuake-Renderer kann aber in unserem Download-Archiv gezogen werden.