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Outlook Express Viren-sicher einstellen

30. November 2001 / von Leonidas / Seite 2 von 2


  3.   Einstellen von Outlook Express
In diesem letztem Schritt kontrollieren wir die Sicherheits-Einstellungen von Outlook Express 5.5 SP2 und 6.0, welche darauf Auswirkungen haben, wie sich per E-Mail zugesandter Programmcode verhält (Screenshot ist von Version 6.0, die Version 5.5 SP2 sollte ähnlich sein). Dazu gehen wir über Extras / Optionen / Sicherheit in folgendes Menü:

Wieder in rot markiert ist die einzige interessante Option: Wenn man die "Zone für eingeschränkte Sites" aktiviert, wird Outlook Express ausschließlich in dieser Sicherheits-Zone ausgeführt. Sobald man an dieser eingeschränkten Zone im Internet Explorer nie etwas verändert hat (dies haben sicher die wenigsten getan), ist damit alles in Ordnung. Die eingeschränkte Zone hat in ihren Standard-Einstellungen schon alles deaktiviert, was man für Outlook Express nicht benötigt bzw. was für Outlook Express gefährlich sein könnte. Durch diese Einstellung wird im wesentlichen verhindert, daß sich Viren und Würmer selbst starten oder aber das anderer gefährlicher Code automatisch gestartet wird.


    Was genau haben wir nun genau erreicht:
  • Neu ankommende E-Mail-Anhänge (und damit alle Viren und Würmer) werden nicht mehr automatisch ausgeführt.
  • Outlook Express fragt vorher nach, wenn sich etwas selber ausführen will.
  • Bei dieser Nachfrage wird jetzt immer die wahren Dateinamen-Endungen angezeigt.

Anmerkung I:
Die in vorstehendem Bild auch zu sehende Einstellung "Speichern oder Öffnen von Anlagen, die möglicherweise einen Virus enthalten könnten, nicht zulassen" hilft leider überhaupt nicht weiter. Mit dieser Einstellung lassen sich total ungefährliche Dokumenttypen nicht mehr Speichern oder Öffnen, der Virus umgeht dieses Sperre allerdings und wird trotzdem gestartet.

Anmerkung II:
Es wird bei dieser Art Anleitungen zudem ganz gern empfohlen, die automatische Vorschau von Outlook Express zu deaktivieren. Dies ist ein Hilfsmittel, allerdings löst es das eigentliche Problem nicht. Wenn die automatische Vorschau deaktiviert ist, startet sich der Virus nur dann nicht selber, sobald er heruntergeladen wurde - allerdings passiert dies spätestens dann, wenn der Anwender die Mail lesen will. Wirkliche Abhilfe schaffen also nur vorbeschriebenen Maßnahmen, welche die rückfragenlose Ausführung des Virus sowohl bei der automatischen Vorschau als auch beim Lesen der Mail verhindern.

Was dem Anwender natürlich nach wie vor keiner abnehmen kann, ist, daß man verdächtige E-Mail-Anhänge prinzipiell nicht ausführt. Verdächtig ist erst einmal alles, was einem unaufgefordert zugesandt wurde. Dazu zählen auch E-Mails von Bekannten und Freunden - denn: Die meisten Viren und Würmern kommen von Freunden und Bekannten, denn nur diese besitzen schließlich die eigene E-Mail-Adresse. Das man also den Absender kennt, heißt nicht automatisch, daß die E-Mail selber sicher ist.

Wie gesagt: Alles, was einem unaufgefordert zugesandt wurde, ist prinzipiell verdächtig. Wer sich im Zweifel ist, kann - anstatt den Anhang einfach auf gut Glück zu öffnen - doch einfach den Absender fragen, was der ihm da schönes geschickt hat und warum der Absender dies tat. Prinzipiell nicht zu öffnen sind dagegen E-Mail-Anhänge mit den Endungen .exe, .bat, .pif, .scr, .com, .vbs, .vbe, .js und .jse, es sei denn, sie wurden direkt so angefordert.

Um dies nochmals klarzustellen: Die ganzen vorbeschriebenen Sicherheitseinstellungen sollen nur verhindern, daß Outlook Express E-Mail-Anhänge automatisch ausführt oder aber die Datennamen-Endungen nicht vollständig anzeigt. Verhindern, daß Viren und Würmer auf den eigenen Rechner kommen, kann letztlich nur der Anwender, indem er nicht jeden Unsinn öffnet, welcher ihm per E-Mail zugesandt wird.


Wer sich umfangreicher schützen will (und dies sollte man tun!), benötigt definitiv noch einen Virenscanner und eine Firewall auf seinem Rechner, falls diese nicht schon vorhanden sind. Eine Auswahl von Virenscannern wäre hier zu visitieren, eine Auswahl an Firewalls hier. Unsere Empfehlung geht an die beiden kostenlosen Programme AntiVir und ZoneAlarm, beide sind auch für unerfahrende Anwender zu verstehen. Weiterführend zum Thema Internet-Sicherheit sind die Seiten von Trojaner-Info zu empfehlen.


Und letztlich noch ein kleiner Hinweis an alle Outlook Express Benutzer: Bitte stellt in den Optionen dieses Programms das Sende-Format auf "Text" ein. Dies ist einfach höflicher gegenüber jenen Anwendern, welche reine Text-basierte E-Mailprogramme benutzen. Kaum jemand benutzt wirklich HTML-Code zum Schreiben einer E-Mail, aber leider senden alle Outlook & Outlook Express User per Standard-Einstellung HTML-Mails. Dies ist vollkommen unnötigt und verbraucht nur Bandbreite (HTML-Mails sind um den Faktor 4 größer als Text-Mails). Die entsprechenden Einstellungen finden sich unter Extras / Optionen / Senden:

Wiederum rot eingerahmt ist der interessante Bereich: Dort wäre 2 x "Nur Text" einzustellen. Der Dank der Benutzer anderer E-Mail-Programme ist Euch gewiß. Wer zudem schon einmal in Newsgroups geschrieben hat (betreffend die Einstellungen "News Senden"), der wird wissen, daß dort das HTML-Format überhaupt nicht toleriert wird. Die Text-Einstellung ist somit die kompatibleste, sicherste, höflichste und einfachste Einstellungen für alle Beteiligten.


Es bleibt insgesamt gesehen zu hoffen, daß dieser kleine Artikel eine genügende Anzahl von Anwendern erreichen kann, um wenigstens etwas zu bewirken. Uns ist zwar klar, daß die meisten unserer Leser bereits diese oder ähnliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen haben, aber eventuell weissen unsere Leser die eher unerfahreren Anwender auf diesen Artikel hin. Jeder hat im Internet einmal klein angefangen und mußte sich erst dieses Wissen aneignen - und diese, die schon länger hier sind, stehen irgendwo in der Pflicht, den Neuankömmlingen dieses elementare Basis-Wissen näherzubringen.






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