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nVidia GeForce4: Spezifikationen & Spekulationen

26. Dezember 2001 / von Leonidas / Seite 1 von 5


Vor ein paar Tagen überraschte die Site Threecom mit recht detaillierten Spezifikationen zur kommenden GeForce4-Serie von nVidia. Es wurden zwar keine technischen Details des GeForce4-Chips veröffentlicht, jedoch die GeForce4-Serie in fünf verschiedene Ausführungen unterteilt und deren Taktfrequenzen angegeben, soweit bekannt.

Dies wäre ansich erst einmal höchst positiv - wenn es da nicht inzwischen weitere Informationen gäbe, welche im Detail dem widersprechen, was bei Threecom zu lesen war. Zum einen hat die koreanische Site Dark Crow und zum anderen die taiwanesische Site HardSalon entsprechende Spezifikationen vom Stapel gelassen, letztere sogar mit offiziell aussehenden Roadmap-Bildern.

Damit ergeben sich momentan drei verschiendene Spezifikationen für die Chips der GeForce4-Serie - wobei die wichtigste Frage der eigentlichen Chiptechnik bisher von niemanden beantwortet wurde. Unabhängig davon wollen wir hier erst einmal nachfolgend die vorliegenden Spezifikationen wiedergeben. Wir werden, sobald neue Informationen zur GeForce4 auftauchen, diesen Artikel dann immer wieder entsprechend ergänzen. So soll sich für den geneigten Leser hier eine Anlaufstelle für alle GeForce4-bezogenen Spezifikationen und Spekulationen ergeben und man muß sich nicht mehr unbedingt immer wieder durch unser News-Archiv wühlen.


Vorab sei jenes gesagt, was wir selber zu den ganzen GeForce4 Spekulationen beitragen können. Die GeForce4-Serie besteht aus zwei verschiedenen Cores: NV25 als die eigentliche GeForce4 und NV17 als die LowCost-Variante.

    NV25 Grund-Specs:
  • 4 oder 6 Renderings-Pipelines mit wahrscheinlich wie bisher je 2 Textureneinheiten
  • 2 Vertex Shader statt einem Vertex Shader (GeForce3-Serie), ergo wie bei der X-Box
  • Pixel Shader wohl in Version 1.4 wie ATi´s Radeon 8500, ansonsten keine Änderungen (nicht "doppelt" ausgelegt wie beim Vertex Shader -> jede Rendering-Pipeline hat ihren eigenen Pixel Shader wie schon bei der GeForce3)
  • GeForce3 Memory-Controller, ergo wieder die von der GeForce3 bekannte "Lightspeed Memory Architecture"
  • neue FSAA-Art "Accuview" - was diese nun genau besser macht (Performance, Bildqualität oder beides), ist aber noch nicht bekannt
  • wahrscheinlich auch normales MultiSampling-FSAA und Quincunx-FSAA
  • Fertigung in 0.15 micron wie die bisherige GeForce3

Zusammen mit Chip- und Speichertakten von um die 300 MHz wird eine derartige GeForce4 natürlich wieder neue Geschwindigkeitsrekorde setzen, technisch gesehen ist sie jedoch kaum anders eine GeForce3. Sowohl die (eventuell) mehr Rendering-Pipelines als auch der zweite Vertex Shader helfen bezüglich der Performance nur in recht seltenen Szenarien, rein von dem immer wichtiger werdenden Punkt "Bildqualität" bedeutet dies nichts neues. Käufer einer Karte der GeForce3-Serie brauchen diese also mitnichten einstampfen lassen, die Grundtechnik bleibt mittels der GeForce4 wohl absolut gleich.

Speziell zur NV17 gibt es noch keine richtigen Daten, dafür zur mobilen Ausführung NV17M. Es ist allerdings sehr fest davon auszugehen, daß die Desktop-Variante NV17 die völlig gleichen Grundeigenschaften haben wird:

    NV17 Grund-Specs:
  • Grund-Architektur unbekannt, wahrscheinlich 4 Rendering-Pipelines und je 2 Textureneinheiten wie bei der GeForce3, möglicherweise aber auch nur 2 Rendering-Pipelines und je 2 Textureneinheiten wie bei der GeForce2 MX
  • limitierter Vertex Shader, die exakten Limitierungen sind allerdings unbekannt
  • kein Pixel Shader
  • Quincunx-FSAA, wahrscheinlich auch normales MultiSampling-FSAA
  • GeForce3 Memory-Controller, ergo wieder die von der GeForce3 bekannte "Lightspeed Memory Architecture"
  • Fertigung in 0.15 micron wie die bisherige GeForce3

In dem Sinne ist der NV17 ein Chip mit den Chip-technischen Fähigkeiten einer GeForce3 und den 3D-technischen Fähigkeiten einer GeForce1. Der stark kastrierte Vertex Shader beeinhaltet wahrscheinlich nur eine festverdrahtete T&L Einheit laut DirectX7 (im originalen GeForce3-Chip gibt es keine festverdrahtete T&L-Einheit mehr, dies erledigt die DirectX8 T&L-Einheit mit), einen Pixel Shader gibt es nicht.

Speziell der Pixel Shader wurde seinerzeit als große Änderung der GeForce2 gegenüber der GeForce1 gefeiert - ohne diesen ist der NV17 3D-technisch gesehen wirklich einer GeForce1 gleichzusetzen. Die rein Chip-technischen Daten (hohen Taktraten, "Lightspeed Memory Architecture", Quincunx-FSAA) sprechen natürlich für einen GeForce3-Chip. Der NV17 ist also ein stark abgespeckter GeForce3-Chip, welcher sich wie gesagt von seinen 3D-Kapazitäten her eher auf dem Niveau einer GeForce 1/2 befindet.

Ob diese totale Abspeckung allerdings vom Käufer angenommen werden wird, steht noch auf einem anderen Blatt. Eigentlich darf sich dieser Chip niemals der GeForce4-Serie zuordnen und selbst eine Zuordnung zur GeForce3-Serie ist eher gewagt. Wie nachfolgende Detail-Specs aber noch zeigen werden, ist der Name "GeForce4 MX" offenbar schon beschlossene Sache. Nach unserem Dafürhalten würde "GeForce1 Ultra" eher treffend sein :-).


Ok, stürzen wir uns nachfolgend also in die bisher angeschwemmten Detail-Spezifikationen. Nachfolgendes Material ist 1:1 von den entsprechenden Urhebern übernommen wurden, ohne dabei eigene Gedanken und Vermutungen hinzuzufügen. Diese eigenen Ausführungen wurden dann immer nach den jeweiligen Tabellen notiert.


GeForce4 Specs laut Threecom
  GeForce4 MX SDR GeForce4 MX DDR GeForce4 MX Pro GeForce4 Ti500 GeForce4 Ti1000
Chiptakt
(MHz)
ca. 250 ca. 250 ca. 250 ? ?
Speicher-
Interface (Bit)
? SDR ? DDR 128 DDR ? DDR 128 DDR
Speichertakt
(MHz)
250 275 300 300 350
Bandbreite
(GB/sec)
? ? 8,9 ? 10,4
Speicher
Größen (MB)
64 64 64 128 128
AGP-Mode
(maximal)
AGPx4 AGPx4 AGPx4 AGPx4 AGPx8
Release Anfang Frühling 2002 Anfang Frühling 2002 Anfang Frühling 2002 ? Sommer 2002

Diese Specs sind so klar, daß man aus Ihnen nicht wesentlich mehr ableiten kann, als was sie selber schon ausdrücken. Man kann allerdings mit Sicherheit davon ausgehen, daß die Speicherinterfaces von "GeForce4 MX SDR", "GeForce4 MX Pro" und "GeForce4 Ti500" ebenfalls 128 Bit beträgt. Daraus würden dann folgende Bandbreiten resultieren: 3,7 GB/sec bei der "GeForce4 MX SDR" und jeweils 8,9 GB/sec bei der "GeForce4 MX Pro" und der "GeForce4 Ti500" - jedenfalls laut den Specs von Threecom.






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