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nVidia GeForce4: Spezifikationen & Spekulationen

26. Dezember 2001 / von Leonidas / Seite 2 von 5


GeForce4 Specs laut Dark Crow
  NV17 (250MHz) NV17 (300MHz) NV25 (64MB) NV25 (128MB)
Chiptakt
(MHz)
250 300 300 300
Rendering
Pipelines
? ? 6 6
Füllrate
(GPixel)
? ? 1,8 1,8
Vertex
Shader
? ? 2 2
Speicher-
Interface (Bit)
? DDR ? DDR 128 DDR 128 DDR
Speichertakt
(MHz)
200 250 300 300
Bandbreite
(GB/sec)
? ? 8,9 8,9
Speicher
Größen (MB)
64 64 64 128
Besonderheiten Full MPEG2 Decoder, TV Encoder, TMDS, zweiter RAMDAC Full MPEG2 Decoder, TV Encoder, TMDS, zweiter RAMDAC Full MPEG2 Decoder, TV Encoder, TMDS, zweiter RAMDAC, SLI-Mode Full MPEG2 Decoder, TV Encoder, TMDS, zweiter RAMDAC, SLI-Mode
Release Januar 2002 Januar 2002 Januar 2002 Januar 2002

Reichlich Raum für Spekulationen und eigene Auslegungen lassen hingegen diese Spezifikationen. Verwunderlicherweise passen sie im Detail kaum zu den Specs von Threecom. So sind hier nur zwei NV17-Varianten vertreten und auch die Taktraten stimmen nur in den wenigsten Fällen überein :-).

Verwunderlich wäre genauso, daß Dark Crow gleich allen GeForce4-Varianten einen zweiten RAMDAC und damit TwinView-Funktionalität zuspricht. Dies wäre zwar sehr zu begrüßen, allerdings hat nVidia TwinView bisher nur in den LowCost-Serien verbaut und nicht in HighEnd-Beschleunigern.

Völlig sensationell ist allerdings die Angabe "SLI-Mode" bei den beiden NV25-Modellen. Das würde bedeuten, nVidia würde zum ersten Mal ein Stück ehemaliger 3dfx-Technologie benutzen - und zudem wäre ein derartiges Chip-Doppelgespann wie einst die Voodoo2 SLI ein enormes Stück Power (und gleichfalls ein enormes Stück Kohle). Dennoch ist davor zu warnen, diese Meldung jetzt sofort als absolute Wahrheit zu nehmen. Es besteht die Chance, daß damit auch etwas anderes gemeint sein könnte und es besteht genauso die (nicht gerade kleine) Chance, daß dieser Teil der Roadmap schlicht falsch ist. Ob es also bei der GeForce4 einen SLI-Mode geben wird, ist damit allerhöchstens ein leichter Verdacht.


GeForce4 Specs laut HardSalon
  GeForce4 MX420 GeForce4 MX440 GeForce4 MX460
Füllrate
(GTexel)
1,0 2,2 2,4
Dreiecke
(Mill./sec)
31 34 38
Speicher-
Interface (Bit)
128 SDR 128 DDR 128 DDR
Speichertakt
(MHz)
166 200 275
Bandbreite
(GB/sec)
2,5 6,0 8,2
Speicher
Größen (MB)
64 64 64
Besonderheiten zweiter RAMDAC zweiter RAMDAC zweiter RAMDAC

Die reine Anzahl der GeForce4 MX Varianten entspricht hier wieder den Specs laut Threecom, wenn auch unter anderem Namen. Ingesamt gesehen scheint die numerische Namenswahl aber durchaus plausibel und würde auch für den Käufer besser zu unterscheiden sein. Auch im Speicherinterface und der Speichergröße ist man sich bei HardSalon mit Threecom einig. Nur die Speichertakte differieren einigermaßen, wenn auch nicht wirklich wesentlich.

Dafür liefern die angegebenen Füllraten schon einen guten Ausblick auf die eigentliche Chip-Architektur (Rendering-Pipelines + Textureneinheiten) der NV17-Serie. Denn die 2,2 GTexel einer "GeForce4 MX440" sind bei schätzungsweise 250 bis 300 MHz Chiptakt eigentlich nur über eine von der GeForce3 her bekannte 4+2 Architektur erreichbar. Mit 4 Rendering-Pipelines und je 2 Textureneinheiten würde dieser Chip bei 200 MHz Chiptakt auf 2,0 GTexel kommen, mit 300 MHz Chiptakt dann auf 2,4 GTexel.

Eine 6+2 Architektur wie beim NV25 scheint damit beim NV17 unwahrscheinlich: Die 2,2 GTexel wäre bei einer solchen Architektur mit nur 183 MHz Chiptakt erreicht - zu wenig angesichts der Möglichkeiten des 0.15 micron Designs. Damit kann man es also als ziemlich gesichert betrachten (sollten die Infos von HardSalon stimmen), daß die NV17-Serie mit einer 4+2 Architektur antritt. Gemäß den Füllraten von HardSalon würde die "GeForce4 MX440" dann mit 275 MHz Chiptakt und die "GeForce4 MX460" mit 300 MHz Chiptakt antreten, was sich auch nicht mit den Angaben von Threecom und Dark Crow widersprechen würde.

Hochinteressant ist allerdings die niedrige Füllrate der "GeForce4 MX420" laut HardSalon. Möglicherweise werden bei dieser - ebenso wie bei der originalen GeForce2 MX Serie und beim mobilen NV17M Chip - die Rendering-Pipelines von 4 auf 2 reduziert - zusammen mit 250 MHz Chiptakt würde sich so die Füllrate von 1,0 GTexel einwandfrei erklären lassen.


Insgesamt gesehen zeichnet sich damit schon ein recht deutliches Bild der GeForce4-Serie, welche aus den Chips NV17 und NV25 bestehen wird. Die NV25 wird die GeForce3-Technik prinzipiell weiterführen, wahrscheinlich aber ohne dabei großartige neue 3D-technische Akzente setzen zu können. Der NV25-Chip wird wohl einfach "nur" eine noch schnellere Ausführung der GeForce3 werden.

Interessant wird es werden, mit welchen Argumenten die NV25-Karten dann beworben werden. Die Spiele mit Einsatz des Vertex Shaders fehlen im Großteil noch und selbst wenn - auch die Karten der GeForce3-Serie mit "nur" einem Vertex Shader werden diese Spiele problemlos bewältigen können, weil noch überhaupt keine Spiele absehbar sind, wo die Geschwindigkeit des Vertex Shaders für die Spiel-Performance interessant ist. Der zweite Vertex Shader ist somit kaum ein Argument, die (wahrscheinlich) mehr Pixel-Pipelines sowieso nicht - und ob nur die höhere Performance des NV25 als Kauf-Argument ausreicht, ist angesichts eines von Performance mittlerweile gesättigten 3D-Marktes eher fraglich.

Der NV17-Chip und damit die GeForce4 MX Serie werden - kommt es so, wie es sich abzeichnet - unseres Ermessens nach eher einen Rückschritt darstellen. Denn von den unterstützten 3D-Technologien her gleicht der Chip einer GeForce1, auch wenn er mit modernen GeForce3-Zutaten gewürzt ist. Von den Spiele-Entwickler wird der Chip letztlich aber wie eine GeForce1 angesprochen werden, weil er keinen Pixel und keinen vollständigen Vertex Shader besitzt. Daß ein derartig "rückständiger" Chip ausgerechnet von nVidia kommt, welche doch Pixel- und Vertex-Shader in den Consumer-Markt eingeführt und über alle Maßen propagandiert haben, ist dabei höchst ironisch :-). Hier muß der Preis wirklich passen, damit sich diese Karten verkaufen lassen.

Rein zu den Veröffentlichungszeiträumen beider Chip-Serien kann momentan noch nichts wesentlich greifbares gesagt werden. Zwischen Januar und April ist alles möglich, genaueres hierzu weiss wohl nur nVidia und ein bis zwei Hersteller, welche für nVidia jeweils das Referenzdesign entwickeln (z.B. Visiontek). Bezüglich des NV17 hängt es wohl nur am Wille nVidia´s, wann er veröffentlicht wird. Beim NV25 spielen auch die Probleme von nVidia´s Chip-Hersteller TSMC mit dem 0.13 micron Herstellungsprozeß eine gewisse Rolle - ohne daß wir allerdings sagen könnten, ob dies wirklich zu ernsthaften Verzögerungen führen wird.

Wirklich interessant und momentan noch völlig offen ist, welche nVidia-Chips mit dem Erscheinen der GeForce4-Serie vom Markt verschwinden werden. Wenn wir hier einmal zwei spekulative Möglichkeiten ansprechen dürfen: In der Möglichkeit (1) verschwinden alle bisherigen Chips außer den drei Ti-Chips vom Markt, möglicherweise sogar noch die GeForce2 Ti. In der Möglichkeit (2) übernimmt die GeForce4-Serie sogar komplett das Kommando. Immerhin sind 5 verschiedene Chips eigentlich komplett ausreichend, um alle Marktsegmente abdecken zu können - das Programm der bisherigen Chips muß sich also zwangsläufig einschränken.


Abschließend wäre noch einmal anzumerken, daß diese Informationen natürlich alle vorläufig sind und nur eine gewisse Grund-Richtung angeben. Wie schon gesagt, werden wir an diesen Artikel alle weiteren aufkommenden Informationen zur NV17 und NV25 anhängen. Dieser Artikel wird also ab und zu mit neuen Informationen aktualisiert werden, bis dann die GeForce4-Serie irgendwann im Frühjahr offiziell vorgestellt werden wird.






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