nVidia GeForceFX 5900 /Ultra -> 5950 Ultra Flash-Guide
13. Januar 2003 / von Leonidas / Seite 2 von 2
Dann beschäftigen wir uns zuerst einmal mit der Diskette für den eigentlichen Flash-Vorgang, sprich dem GeForceFX 5900/U -> 5950U Mod. Auf diese kommt erst einmal der Inhalt des Ordners "Flash-Disk_Leadtek" aus der downgeloadeten ZIP-Datei. Mit "Inhalt des Ordners" ist im übrigen wirklich nur der Inhalt gemeint und nicht der gesamte Ordner. Sprich: Es sind die in diesem Ordner enthaltenen Dateien in das Hauptverzeichnis der Diskette zu kopieren :-). Normalerweise sollte man denken, daß das Flash-Tool von nVidia mit mehr Grafikkarten zurechtkommt als das Flash-Tool von Leadtek: Die praktische Erfahrung hat jedoch gezeigt, daß die Leadtek-Lösung auf deutlich mehr Grafikkarten funktioniert.
Danach kommt auf diese Diskette nur noch das richtige BIOS. Im Ordner "BIOS" aus der downgeloadeten ZIP-Datei befinden sich einige BIOSe, darunter auch ein (allerdings noch nicht erprobtes) Referenz-BIOS von nVidia. Eben aus diesem Grund geht unsere Empfehlung auch derzeit an das Leadtek-BIOS, was sich bisher als das am sichersten funktionierende (auch für Karten von anderen Herstellern) erwiesen hat. Für Gainward-Karten sollte man allerdings unbedingt das Gainward-BIOS nehmen. Welches BIOS man letztlich probiert, bleibt allerdings jedem selber überlassen (und geht auf eigenes Risiko).
In allen diesen Verzeichnissen liegt letztlich jeweils eine Datei "bios.bin", welche auf die Diskette zu kopieren ist (die jeweils beiliegende Info-Datei ist für den Flash-Vorgang ohne Belang). Der Inhalt der Diskette hat danach so auszusehen, die Flash-Diskette ist damit dann fertiggestellt:
Da das Flashen eines BIOS aber immer Risiken birgt, was ganz besonders auf Grafikkarten-BIOSe zutrifft, erstellt man üblicherweise noch eine zusätzliche Notfall-Diskette, gedacht für den GeForceFX 5950U -> 5900/U Zurückflash-Mod. Diese kommt zum Einsatz, wenn der eigentliche Flash-Vorgang schliefgelaufen ist und die Sache wieder rückgängig gemacht werden muß. Dazu bemüht man nun die zweite erstellte DOS-Startdiskette und kopiert in diese wieder den Inhalt des Ordners "Flash-Disk_Leadtek" aus der downgeloadeten ZIP-Datei.
Danach wird das auf der aktuell eingebauten Grafikkarte befindliche BIOS gesichert. Dazu geht man in das Verzeichnis "BIOSDump" aus der downgeloadeten ZIP-Datei und kopiert die dort drin befindliche Datei "DUMPBIOS.EXE" ins Hauptverzeichnis der Startfestplatte, also nach "c:\". Dort angelangt, startet man schlicht diese Anwendung: Es wird kurz ein leeres DOS-Fenster aufgehen, sich wieder schließen und danach befindet sich eine neue Datei namens "bios.bin" im Hauptverzeichnis der Startfestplatte. Diese Datei kopiert man dann noch auf die Notfall-Diskette, womit diese dann ebenfalls fertig wäre. Damit sind auch alle Vorbereitungen abgeschloßen.
Danach ist nichts weiter zu tun, als den PC per Diskette booten zu lassen - mit der richtigen Diskette im Laufwerk wohlgemerkt. Nach dem Start von MS-DOS per Diskette wird der Computer automatisch den Flash-Vorgang starten, welchen man auch auf keinen Fall unterbrechen sollte - und an so ein Unglück wie einen Stromausfall während des Flashen sollten wohl nur Besitzer einer Unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) denken ;-)).
In einigen Fällen funktioniert das benutzte Flashprogramm von Leadtek nicht mit der jeweiligen Grafikkarte zusammen und wirft eine Fehlermeldung aus, daß der Flashvorgang nicht möglich ist. Dann bleibt noch eine Möglichkeit offen, und zwar der Flash mit dem Flashprogramm von nVidia, wobei natürlich aber auch hier keine Erfolgsgarantie gegeben werden kann.
Man erstellt sich hier wieder zwei DOS-Startdisketten, nur daß man auf diese nun den Inhalt des Ordners "Flash-Disk_nVidia" aus der downgeloadeten ZIP-Datei kopiert. Danach wirft man wieder auf die Flash-Diskette das GeForceFX 5950 Ultra BIOS seiner Wahl und auf die Notfall-Diskette das per "DUMPBIOS.EXE" erzeugte BIOS-Image der eigenen Grafikkarte, womit der Inhalt beider Disketten damit so auszusehen hat (das BIOS-File ist natürlich unterschiedlich trotz gleichem Namen):
Danach darf man es halt noch einmal mit einem Reboot per Diskette probieren - und darauf hoffen, daß das Flash-Tool von nVidia dieses schafft, was das Leadtek-Tool nicht schaffte ;-).
Sobald der Flash-Vorgang erfolgreich abgeschlossen ist, wird MS-DOS dies entsprechend anzeigen. Wir haben leider kein Bild von dieser Anzeige, doch im gewöhnlichen dürfte dort als letztes "A:\>" auf dem Bildschirm stehen und der Cursor erwartungsvoll vor sich hinblinken.
Danach kann der PC - ohne der Flash-Diskette natürlich! - neu gestartet werden. Beim Starten dürfte dann schon eine "GeForceFX 5950 Ultra" angezeigt werden. Unter Windows wird man aber noch den nVidia-Treiber neu installieren müssen, damit auch in den Treiber-Panels eine "GeForceFX 5950 Ultra" ausgewiesen wird. Zu beachten ist an dem nachfolgenden Bild die Speichergröße von 128 MB - da es keine Ultra-Karte mit "nur" 128 MB Grafikkarten-Speicher gibt, kann es sich hier nur um eine gemoddete Karte handeln:
Falls der Flash-Vorgang aber gänzlich schiefgelaufen ist (Karte gibt kein Bild mehr aus oder ähnliches) oder aber es im nachhinein Probleme gibt (oft funktioniert der TV-Out nicht mehr), welche ein Zurückflashen des originalen BIOS notwendig machen, greift man zu zuvor erstellter Notfall-Diskette. Startet man mit dieser Notfall-Diskette im Diskettenlaufwerk den Rechner, so wird der Zurückflash-Vorgang selbst ohne funktionierende Grafikkarte ohne irgendeine Rückfrage eingeleitet.
Damit kann man die Notfall-Diskette auch dann einsetzen, wenn die Grafikkarte beim ersten Flash-Versuch "zerflasht" wurde und kein Signal mehr an den Monitor liefert. In diesem Fall sieht man natürlich ebenso wenig die Bestätigungs-Meldung des Flash-Programms nach erfolgreichem Zurückflashen des GeForceFX 5900 /Ultra BIOS, so daß man der Sache schlicht ein paar Minuten Zeit geben sollte (sie wird schließlich vom langsamen Disketten-Laufwerk aus ausgeführt).
Natürlich kann es auch Fälle geben, bei denen dann gar nichts mehr geht - das Flashen von Grafikkarten-BIOSen ist nach wie vor nicht ganz ohne Risiko. In diesem Fall ist der Gang zum Fachmann ratsam, welcher eine zerflashte Karte womöglich doch noch wieder zum Leben erwecken kann. Nicht Gentleman-like ist es jedoch, in diesem Fall den Hersteller der Karte bezüglich der Garantie zu belästigen: Mittels des Flashens verliert man diese Garantie wie schon erwähnt vollkommen. Niemand sollte diese Flash-Modifikation in Betracht ziehen, welcher nicht bereit ist, das vollständige Risiko dieser Aktion komplett allein zu tragen.
Abschließend sei noch auf ein paar Overclocking-Resultate aus unserem Forum (Thread 1 und 2) sowie aus den Foren von Explosive Labs, Futuremark und nV News hingewiesen. Diese belegen, daß die BIOS-Modifikation der GeForceFX 5900 /Ultra zu einer GeForceFX 5950 Ultra ersterer durchaus etwas mehr Overclocking-Potential geben können. Durch die schlechteren Speichertimings der GeForceFX 5950 Ultra ist dies aber auch notwendig: Nur wenn das Overclocking-Potential bei der gemoddeten Karte deutlich (und nicht nur um ein paar MegaHertz) steigt, wird dies auch in einem Plus an realer Performance resultieren.
User | Overclocking vorher | Overclocking nachher |
Ulukay Leadtek GeForceFX 5900 Ultra 256MB |
500/475 MHz | 540/480 MHz |
Gast #1 Leadtek GeForceFX 5900 Ultra 256MB |
490/465 MHz | 520/485 MHz |
crane Asus GeForceFX 5900 128MB |
500/480 MHz | 532/495 MHz |
Joker (AC) Terratec GeForceFX 5900 Ultra 256MB |
545/466 MHz | 560/475 MHz |
Gast #2 Gainward GeForceFX 5900 128MB |
490/510 MHz | 520/535 MHz |
Paul Machado Leadtek GeForceFX 5900 128MB |
490/487 MHz | 515/490 MHz |
Paul Machado Albatron GeForceFX 5900 128MB |
490/477 MHz | 530/492 MHz |
ignatz Leadtek GeForceFX 5900 128MB |
505/475 MHz | 515/499 MHz |
thebluematrix Gainward GeForceFX 5900 Ultra 256MB (Negativ-Beispiel) |
543/510 MHz | 478/490 MHz |
ivefeet8 BFG GeForceFX 5900 Ultra 256MB |
500/475 MHz | 525/500 MHz |
Princess_Frosty Asus GeForceFX 5900 Ultra 256MB |
515/470 MHz | 560/475 MHz |
Gast #3 Asus GeForceFX 5900 Ultra 256MB |
490/480 MHz | 530/490 MHz |
Fummler MSI GeForceFX 5900 Ultra 256MB |
540/494 MHz | 570/500 MHz |
Zudem sei zudem noch auf die Webseiten White Bunny und x86-secret verwiesen, wo der interessierte User eine reichliche Auswahl an Flash-Utensilien und BIOS-Files von nVidia-Grafikkarten downloaden kann.
Nachtrag vom 25. April 2004:
Unser GeForceFX 5900 /Ultra -> 5950 Ultra Flash-Guide wurde zwar schon im Januar veröffentlicht, dennoch gibt es hierzu noch eine leider unerwünschte eher Spätfolge: Geflashte Karten auf den Marktplätzen dieser Welt, welche allerdings nicht als solche gekennzeichnet sind. Demzufolge wollen hiermit klarstellen, woran diese Karten zu unterscheiden sind, selbst wenn deren BIOS geflasht wurde: GeForceFX 5900 Karten gibt es zu 99 Prozent nur mit 128 MB - viel wichtiger ist aber, daß GeForceFX 5900 Ultra und 5950 Ultra Karten allesamt generell auf 256 MB Speicher setzen. Eine Karte mit 128 MB Grafikkarten-Speicher kann also niemals eine GeForceFX 5900 Ultra und 5950 Ultra sein.
Zwischen den beiden letztgenannten wird eine Unterscheidung allerdings schon schwieriger, da sich auch oftmals deren Boardlayout gleicht. Generell kann jedoch gesagt werden, daß die GeForceFX 5900 Ultra gewöhnlich mit 2,2 ns Speicher ankommt, während die GeForceFX 5950 Ultra immer mindestens 2,0 ns Speicher hat, woran die Karten dann doch zu unterscheiden sind. Zusätzlich sicher geht man, wenn man sich mit der Seriennummer der Karte, welche auf dem PCB eben jener zu finden sein dürfte, an den Hersteller wendet und diesen um Aufklärung bittet. Und nebenbei an diejenigen, welche gemoddete Karten auf eBay & Co. verkaufen: Es ist nichts falsches daran, gemoddete Hardware zu verkaufen.
Nur hat der Käufer das absolute Recht, vorher zu erfahren, was da gemoddet wurde und welches originale Produkt er letztlich in den Händen halt. Daß eine GeForceFX 5900 Ultra auch als GeForceFX 5950 Ultra stabil funktioniert, entbindet niemanden von dieser Informationspflicht - denn der Modder ist nicht der Hersteller der Karte und der Hersteller ist als einziger dazu berechtigt, irgendwelche Produktbezeichnungen zu vergeben bzw. zu ändern. Jegliche Nicht-Information des Käufers vor dem Kauf einer gemoddeten Hardware ist als Betrug haft- und strafbar - und kommt es in mehreren Fällen vor, gehen unsere Strafverfolger schon einmal gern von Absicht aus, womit das Ganze für den jeweiligen Verkäufer äußerst unangenehm werden kann.