CeBIT 2004 Report
23. März 2004 / von Leonidas / Seite 1 von 3
An dem letzten Freitag und Sonnabend (19. und 20. März) waren wir, sprich Leonidas, aths, Xmas und CapM (Webmaster), zusammen auf der diesjährigen CeBIT. Mittels einer guten Vorbereitung in jener Form, als daß wir uns nicht all zu viel an Terminen vorgenommen hatten, konnten wir die zwei Tage halbwegs stressfrei bewältigen und auch die zusätzlich im Laufe einer solchen Messe noch entstehenden Termine wahrnehmen. Dabei hat sich bei dieser CeBIT wirklich einmal sehr viel interessantes im Gespräch mit den Herstellern ergeben, wovon dieser Report berichten soll.
Zu nVidia und dort speziell zum NV40 wollen wir allerdings an dieser Stelle nicht viel sagen oder uns gar in Spekulationen ergehen. Wir werden hier zum Launch des NV40 mit tiefgehenden Technik-Informationen zum NV40-Chip sowie womöglich auch einem Benchmark-Part präsent sein. Dies bedeutet allerdings auch, daß uns bis zum Zeitpunkt des Launches bezüglich konkreten NV40-Informationen noch etwas die Hände gebunden sind (Eingeweihte werden wissen, wie das gemeint ist). Aber bis zur Mitte des April ist es nun auch keine lange Zeit mehr und wir können schon jetzt versprechen, daß sich das Warten auf unseren entsprechenden Artikel lohnen wird.
Nebenbei ließen sich am MSI-Stand sogar schon in gewissem Sinne "offizielle" Informationen zum NV40 erhaschen, da MSI entsprechende Grafikkarten einem ausgewählten Fachpublikum (wohl Distributoren und OEMs) bereits vorstellte. Aus diesen ergibt sich zum einen die Bestätigung dessen, daß der NV40-Chip über ein internes AGPx8 Interface verfügt, wie auch, daß NV40-Grafikkarten derzeit mit einer Speicher-Bestückung von 128 und 256 MB geplant sind - aber offensichtlich noch keine 512 MB:
Ansonsten konnten wir einige Bilder von GeForce PCX Grafikkarten erspähen, sprich diesen Grafikkarten, bei welchen nVidia die schon bekannten Chipsätze NV18, NV34, NV36 und NV38 mittels einer PCI Express Bridge "ready" für die neuen Anbindung macht. Bisher hatte nVidia hierzu nur ein Bild einer GeForce PCX 4300 auf NV18-Basis herausgegeben, nachfolgend sehen wir nun noch eine GeForce PCX 5950 auf NV38-Basis sowie eine GeForce PCX 5750 auf NV36-Basis:
Auf beiden Karten ist jeweils knapp unter dem Chip der passiv gekühlte PCI Express Bridge Baustein zu sehen. Diese Karten mit PCI Express Port dürfen nun nach dem Launch der ersten PCI-Express-fähigen Mainboard-Chipsätze demnächst in den Markt kommen, sie waren jedenfalls bei einigen Boardherstellern zu sehen.
Leider waren wir bei ATi nicht ganz so erfolgreich bezüglich Informationen oder/und Testsamples zu deren NextGen-Projekt. Demzufolge können wir bezüglich des R420 auch nur mit dem Web spekulieren, haben allerdings keine Informationen aus erster Hand anzubieten. In den CeBIT-Hinterzimmern soll der R420 allerdings in Aktion zu sehen gewesen sein. Aber mal schauen, ob sich da bis zum R420-Launch noch etwas drehen läßt :-).
Nun, zumindestens konnten wir - wieder einmal - ein hochinteressantes Gespräch mit Sapphire, einem der wichtigsten Boardhersteller von ATi-Grafikkarten führen. So konnten wir auch einen R420-Kühler vom Hersteller Arctic Cooling für die Sapphire-Ausführung des R420-Chips sehen (sorry, leider kein Bild), welcher erst einmal vom bloßen Anblick her nicht unerheblich an das NV30-"Laubgebläse" erinnerte ;-). Uns wurde aber versichert, daß die gesamte Kühlkonstruktion nur deshalb so gewaltig designt wurde, um die Lüfterdrehzahl entsprechend niedrig ansetzen zu können, womit der R420-Kühler im Gegensatz zu seinem Aussehen eher "silent" sein soll. Von ATi kommt als Standard-Lösung für den R420 allerdings eine andere, gewöhnlichere Variante, Sapphire wird hier also einen Sonderweg gehen.
Beim schon genannten R420 bleibt es natürlich dabei, daß dieser "nur" Pixel Shader 2.x unterstützt, wie hier schon gemeldet. ATi wird schlicht versuchen, den Pixel Shader 3.0 zu überspringen und will mit dem R420 (internes AGPx8 Interface) bzw. R423 (internes PCI Express x16 Interface) in erster Linie bei der Performance führend sein. Zuletzt wurden diesbezüglich im Web schließlich 12 Pixel Shader Einheiten bezüglich des R420 gemeldet, beim NV40 sollen es deren 16 sein (ohne daß wir letztere Zahl kommentieren wollen).
Viele lesen aus dieser Gegenüberstellung bereits einen kommenden Sieg der nVidia-Hardware, auch weil es so scheint, als ob ATi nicht mit so einem massiven Design seitens nVidia gerechnet hat. Nichts desto trotz denken wir, daß dieser Zweikampf wohl wieder einmal sehr knapp werden wird, womit letztendlich die endgültigen Taktraten von R420 und NV40 das Zünglein an der Waage sein werden - welche aber derzeit anscheinend noch nicht festgelegt sind.
Viel wird sicherlich auch von dem gewählten Speichertakt abhängen, denn von Samsung sind GDDR3-Speicher schließlich bis hinauf zu physikalischen 800 MHz verfügbar. Doch die Ausreizung dieser Möglichkeit würde eine Grafikkarte auch entsprechend teuer machen, da Samsung sich diesen sehr hoch getakteten Speicher sicherlich anfänglich mit Gold aufwiegen lassen wird. Zudem würde dann der Takt-Raum für die irgendwann im Herbst nachfolgenden Refresh-Chips deutlich kleiner werden, sollten R420 oder/und NV40 gleich mit 800 MHz Speichertakt in den Ring steigen. Hier gilt es schlicht abzuwarten, für was sich die beiden Grafikchip-Entwickler letztlich entscheiden werden.
Bezüglich des R420 konnten wir noch ein interessantes Gerücht aufschnappen, wonach dieser original ein Design mit 16 Pixel Shader Einheiten sein könnte. Aufgrund von - angeblichen - Ausbeute-Probleme in der Produktion würde ATi diesen Chip allerdings anfänglich nur mit 12 aktiven Pixel Shader Einheiten ausliefern, die anderen 4 Einheiten wären deaktiviert. Sollte dies so stimmen, könnte ATi nach Lösung dieser anfänglichen Ausbeute-Probleme eventuell in ein paar Monaten auch mit einem R420 mit 16 aktiven Pixel Shader Einheiten neu angreifen. Führwahr ein interessantes Gerücht, aber derzeit natürlich nicht mehr als ein Gerücht :-).
Und letztlich konnten wir bei Sapphire das Sample der früher schon einmal in den News genannten Dual-R300-Grafikkarte im Bild einfangen, auch wenn es seitens Sapphire dann doch bei dieser reinen Design-Studie geblieben ist. Auch die kommenden Grafikchips von ATi und nVidia werden zwar wieder technisch für diese MultiChip-Möglichkeit vorgerüstet sein, doch wegen der nicht vorhandenen Wirtschaftlichkeit wird sich letztlich kein Boardhersteller an solche Kontruktionen heranwagen: