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CeBIT 2004 Report

23. März 2004 / von Leonidas / Seite 2 von 3


XGI hat dagegen - wie schon in den News berichtet - mit der Volari V3XT eine neue LowCost DirectX9-Lösung vorgestellt. Ebenfalls wie schon in den News vermutet, läßt sich nun sicher sagen, daß es sich hierbei um den XG42-Chip handelt und nicht um den bei der Volari V3 eingesetzten und von Trident abstammenden XP5-Chip. Allerdings ist die Volari V3XT wohl wirklich nur für den absoluten LowCost-Markt interessant, da nur mit einer einzigen Pixel Shader 2.0 Einheit ausgestattet. XGI will mit diesem Chip wohl alleinig die GeForceFX 5200 angreifen - von unten wohlgemerkt :-). Von den höherwertigen Chips von XGI gibt es dagegen leider nichts neues zu berichten.

Ein bißchen mehr gab es dagegen von S3, wobei wir hier viele Informationen aus dem Gespräch mit Club3D zogen. So konnten wir auch den eben erst von S3 vorgestellten GammaChrome-Grafikchip mit internem PCI Express Interface abknipsen:

Daß Club3D hier schon ein erstes (wenn auch einzelnes) GammaChrome-Board zeigen konnte, macht doch Hoffnung in dieser Richtung, daß S3 diesen Chip rechtzeitig wird in den Markt bringen kann - momentan ist das dritte Quartal als Markteintritt für den GammaChrome geplant. Und offensichtlich handelt es sich bei diesem - wie schon vermutet - in der Tat um den regulären Refresh-Chip des DeltaChrome, neben dem PCI Express Interface wird der Chip also auch noch (allerdings wohl eher geringfügige) interne Verbesserungen und womöglich auch höhere Taktraten mitbringen. Insbesondere letzteres würde sehr interessant sein, skaliert doch schon der DeltaChrome hervorragend mit steigendem Takt.

Bei diesem gibt es nun auch Hoffnung bezüglich der Lieferbarkeit in unseren Breitengraden. Club3D hat kürzlich ein paar Samples von S3 erhalten, fertige Karten sollen nun in ca. drei Wochen auf unseren Markt kommen. Wenn S3 hier noch die Treiber, welche nun durchaus schon auf einem guten Weg sind, weiter verbessern kann, könnte der DeltaChrome - in seinem Marktsegment bis 150 Euro - durchaus zu einer gangbaren Alternative werden.

Und letztlich war bei Club3D noch ein Bild eines ATi RV380-Samples (Club3D fertigt Grafikkarten mit ATi-, nVidia, S3- und XGI-Chipsätzen) zu sehen, wobei entsprechende RV380-Samples genauso auch bei einigen anderen Herstellern zu sehen waren:

Der RV380-Chip wird, wie hier schon ausgeführt, der erste Grafikchip am Markt mit nativen PCI Express Interface sein, da er schon im zweiten Quartal antreten soll. Ansonsten handelt es sich aber "nur" um einen sonst unveränderten RV360 aka Radeon 9600XT.


Bei den Mainboards galt unser Interesse in erster Linie diesen Boards, welche einen PCI Express x16 wie auch AGPx8 Steckplatz auf der Platine haben und damit dem Käufer die Wahlmöglichkeit lassen, welche Grafikkarte dieser einzusetzen gedenkt. VIA scheint hier der Vorreiter zu sein, denn deren demnächst antretender PT890-Chipsatz besitzt diese Möglichkeit gleich Chipsatz-seitig (wenn auch die Ports nicht gleichzeitig nutzbar sind) und hat auch das Referenz-Design des PT890 mit beiden Steckplätzen ausgestattet. Einer der ersten Hersteller, welcher sich zu dieser Lösung bekannte, war wie schon berichtet Chaintech:

  

Ein ähnliches Board ist bei Soltek zu sehen gewesen, soll auch bei Asus so zu sehen gewesen sein, und letztlich plant MSI nach inoffiziellen Angaben sein PT890-Mainboard ebenfalls so auszurüsten. Womöglich ziehen dann auch die anderen Mainboard-Hersteller entsprechend nach und bauen ihre PT890-Boards entsprechen der VIA-Referenzplatine sowohl mit PCI Express x16 als auch AGPx8 Steckplatz aus. Uns wurde zudem gesagt, daß VIA beim AMD-Gegenstück des PT890, dem K8T890-Chipsatz, eine gleiche Konfiguration plane, also wieder mit beiden Steckplätzen (Bild bei Beyond3D). Leider wird der K8T890 jedoch erst für das dritte Quartal erwartet, während PT890-Platinen bereits im zweiten Quartal in den Markt kommen sollen.

Ansonsten waren natürlich viele Grantsdale- (i915) und Alderwood-Platinen (i925) zu sehen, da Intel diese neuen Chipsätze mit PCI Express Steckplatz, Sockel 775 und DDR2 Support demnächst in den Markt bringen wird. Bei den meisten Speicherherstellern lag demzufolge auch DDR2-Speicher in den Formen DDR2/400 und DDR2/533 aus, welcher zudem mit dem 1.5fachen Preis von DDR1-Speicher nicht so teurer wie zuletzt noch angenommen ist. DDR2/667 steht dann für das erste Quartal des nächsten Jahres auf dem Plan, wenngleich mit den sehr hohen Latenzen von 4-4-4.

Wie wir jedoch seitens MemorySolution erfuhren, dürfen schneller getaktete DDR2-Speicher als DDR2/533 vermutlich noch in diesem Jahr in den Markt kommen (vielleicht DDR2/667, vielleicht auch Zwischenvarianten wie DDR2/600), da bei der Produktion von DDR2 offenbar noch etwas Luft für Takterhöhungen vorhanden ist. Die Performance des aktuellen DDR2/533 wird natürlich vor allem wegen der hohen Latenzen kaum die von gutem DDR1-Speicher übersteigen, nichts desto trotz setzen die meisten Speicherhersteller aufgrund des Marketing-wirksamen Namens nicht unerheblich auf DDR2.

Nicht jedoch so OCZ, welche sich derzeit komplett aus DDR2 heraushalten und alleinig auf DDR1 setzen wollen. Der Speicherhersteller zeigte auf seinem Stand DDR1/600 in Aktion, welches demnächst in den Markt kommen soll. Zudem erfuhren wir im Gespräch, daß man - wenn man denn wollte - auch schon DDR1/650 liefern könnte und zudem bis zum Ende des Jahres gar DDR1/700 (!) wird erreichen können. Auf DDR2 war man überhaupt nicht gut zu sprechen und warf diesem Speicher konstruktive Mängel vor, welche letztlich hohe Real-Leistungen mit diesem Speicher verhinderten.

Wenn wir ehrlich sind, wirft die Information mit dem DDR1/700 natürlich einiges über den Haufen, was wir bisher bezüglich DDR2-Speicher dachten. Natürlich war auch uns klar, daß DDR2 aufgrund seiner schlechteren Latenzen ein gutes Stück mehr Takt benötigt, um gleich schnell wie DDR1 sein zu können. Doch spätestens bei DDR2/667 sollte sich doch der Effekt einstellen, daß DDR2 besser als DDR1 ist - so die Theorie, gemessen immer an den derzeitig maximal verfügbaren DDR1-Speicherriegeln, sprich DDR1/550. Zwar würden die Anfangsfrequenzen von DDR2 relativ sinnbefreit sein, aber wenigstens bei den höhergetakteten Versionen hätte man einen Vorteil.

Doch wenn DDR1/700 möglich ist und seitens OCZ auch in den Markt kommen wird, erübrigt sich DDR2 unserer Meinung nach komplett. Die höchste DDR2-Art soll DDR2/800 sein, welches irgendwann 2005/2006 in den Markt kommen soll. Doch dieses DDR2/800 dürfte aufgrund der hohen Latenzen des Speichers letztlich nicht schneller als DDR1/700 sein - und damit verschwindet dann auch der letzte Vorteil von DDR2. Die neue Speicherart dürfte allerdings wohl trotzdem mittel- und langfristig DDR1 ablösen, einfach weil sie sich durch Name und höhere Taktfrequenzen besser vermarkten läßt. Potentiell ist aber auch ein Scheitern von DDR2 am Markt möglich, ganz besonders wenn das Problem des Preisunterschieds nicht gelöst werden wird.

Hochinteressantes erfuhren wir von OCZ auch zum Thema DDR, GDDR2, DDR3 und GDDR3. Bisher nahmen wir hierzu an, daß GDDR2 und GDDR3 nur reine Grafikchip-Abwandlungen der Standards DDR2 und DDR3 sind. Bei GDDR2 mag dies noch halbwegs stimmen, doch bei GDDR3 trifft dies nicht zu. Denn DDR3 ist noch überhaupt nicht spezifiziert, die Speicherhersteller haben GDDR3 somit alleinig aus GDDR2 gewonnen und dort die Fehler, welche bei DDR2 bzw. GDDR2 gemacht wurden, weitestgehend abgestellt.

Deswegen hat man bei GDDR3 auch deutlich mehr Taktmöglichkeiten - beispielsweise Samsung hat die Produktion von GDDR2 gestoppt und liefert GDDR3 dagegen derzeit bis auf 800 MHz aus. Ergo kann der kommende DDR3-Standard durchaus anders ausfallen als der GDDR3-Standard - welcher selber schließlich kein richtiger Standard ist, sondern nur eine Eigenkreation der Speicherhersteller mit eigentlich irreführendem Namen.






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