News-Archiv 9. - 15. Februar 2004 (7. Kalenderwoche)
15. Februar 14. Februar 13. Februar 12. Februar 11. Februar 10. Februar 9. Februar
News des 13. Februar 2004 |
Bei Hard Tecs 4U geht man ausführlich der Frage nach, wann AMD seine K8-Prozessoren mit der Unterstützung für DDR2-Speicher anbieten wird. Dies wird allerdings anscheinend erst Anfang 2005, mit Glück noch Ende des Jahres 2004 sein. Aufgrund des integrierten Speicherinterfaces beim K8-Prozessor wird für den Support für DDR2 eine Änderung an der CPU selber erforderlich - Intel hat es diesbezüglich logischerweise einfacher, dort benötigt man nur neue Mainboard-Chipsätze. Demzufolge will dieser Schritt von AMD gut überlegt sein, auch muß zuerst die Verfügbarkeit von DDR2-Speichern zu marktfähigen Preisen sicher gestellt sein. Allerdings würde AMD auch deutlich mehr als Intel von DDR2 profitieren können ...
... Denn während Intel rein von der Performance her DDR2 eigentlich erst ab Ende 2005 oder Anfang 2006 für den dann anstehenden FSB1066 bräuchte und vorher problemlos auch mit DDR1 leben könnte (ganz ehrlich: DDR2 für den Pentium 4 auf FSB800 ist mehr als Nonsens, nichts anderes als ein neuer toller Marketing-Name für ein letztlich gleichschnelles Produkt), weil der Pentium 4 Prozessor auf FSB800 gar keine höhere Speicherbandbreite verarbeiten kann, können K8-Prozessoren sehr wohl etwas mit den hohen Bandbreiten von schnell getaktetem DDR2-Speicher anfangen ...
... Bisher hängt man an Athlon 64 /FX Prozessoren offiziell maximal DDR400, welches am DualChannel Interface der FX-Prozessoren immerhin 6 GB/sec Bandbreite der CPU direkt zur Verfügung stellt, welche diese Bandbreite durch das integrierte Speicherinterface auch komplett verarbeiten kann. Würde man an einen K8-Prozessor mit DDR2-Support nun jedoch DDR2/533 hängen, welches immerhin Mitte des Jahres in den Markt kommen soll, könnte jener K8-Prozessor jenen Speicher auch weiterhin - und im klaren Gegensatz zu den Intel-Prozessoren - vollständig ausnutzen ...
... Dies wären an einem DualChannel Interface immerhin 8 GB/sec bzw. an einem SingleChannel Interface immerhin noch 4 GB/sec. Kommt 2005 dann auch planmäßig DDR2/667 in Markt, steigen diese Werte auf 10 bzw. 5 GB/sec. - während man an einen Intel-Prozessor zwar denselben Speicher hängen könnte, jener aber auf FSB800 jederzeit nur maximal 6 GB/sec davon verarbeiten könnte. Das integrierte Speicherinterface des K8-Prozessors ergibt hier für AMD also eine stetige Performance-Steigerung mit der Taktraten-Steigerung von DDR2 durch die Speicherindustrie von DDR2/533 über DDR2/667 bis hin zu DDR2/800.
HardOCP haben sich ein wenig am Overclocking eines Prescott mit 2.8 GHz versucht und dabei interessantes herausgefunden. So konnte sich der Overclocking-Erfolg von 3.29 GHz mit Luft- und 3.51 GHz mit Wasserkühlung durchaus sehen lassen, wenn er auch nicht wirklich herausragend war (die Virtual Zone zeigt sogar einen bei Luftkühlung auf 4.1 GHz übertakteten Prescott). Eher abschreckend war jedoch, daß bei dem Overclocking-Versuch seitens HardOCP das benutzte Abit IC7-Max3 Mainboard so heiß wurde, daß die benutzte Kunststoff-Unterlage teilweise schmolz. Von Ausnahmen wie der bei der Virtual Zone abgesehen ist der aktuelle Prescott derzeit nicht wirklich zum HighEnd-Overclocking zu empfehlen, der Northwood bleibt dafür immer noch die bessere Wahl. Aber womöglich ändert sich das ja mit dem angekündigten neuen Prescott-Stepping D0, von welchem Hard Tecs 4U berichten.
Ein dickes Lob unsererseits haben sich heute VIA und Chaintech verdient. Denn der Mainboard-Hersteller will auf Basis des kommenden VIA PT890 Chipsatzes zur CeBIT ein Mainboard vorstellen, welches sowohl über AGPx8 als auch PCI Express x16 Port verfügt. Diese eigentlich durchaus naheliegende Idee ist erstaunlicherweise bisher noch von keinem anderen Mainboard-Hersteller aufgegriffen worden. Alle Hersteller werden zwar am April mit den neuen PCI Express Mainboards auf Kundenfang gehen, um von der Markteinführung dieser neuen Technologie zu profitieren zu können, doch an die preisliche Problematik des Umstiegs auf PCI Express für die Mainboard-Käufer scheint dabei kaum einer gedacht zu haben ...
... Denn wer im April ein neues Mainboard für einen neuen Prozessor (Athlon 64 im Sockel 939 oder Pentium 4 Prescott im Sockel 775) erwirbt, hat immerhin schon erst einmal die Kosten für Prozessor und Mainboard zu Buche stehen. Dann noch die Grafikkarte zu wechseln, nur weil die neuen Chipsätze (außer den VIA-Chipsätzen wohlgemerkt) allesamt nur noch PCI Express unterstützen, dürfte vielen Anwendern sicherlich dann doch etwas übertrieben erscheinen. Einem reinen AGPx8 Mainboard wird man dann jedoch wohl genauso skeptisch gegenüberstehen - auf diesem funktioniert zwar die bisherige Grafikkarte, doch solche Boards sind zumindestens im April nicht mehr als ausreichend zukunftsfähig zu sehen ...
... Die beste Lösung ist hier das Hybrid-Mainboard SPT890 von Chaintech, auf welchem sowohl AGPx8 Port als auch PCI Express x16 Port existieren (womöglich sogar gleichzeitig nutzbar, daß ist aber derzeit nur eine Vermutung), wo mit dem VIA PT890 ein moderner Chipsatz mit Sockel 775 Support werkelt und welches somit als das Non-Plus-Ultra in Sachen Abwärts- und Vorwärts-Kompatibilität gesehen werden kann. Und ganz nebenbei dürfte jenes Mainboard auch die Testplattform für Hardware-Tester werden, welche zum Vergleich von "alten" und neuen Grafikkarten schließlich auf das identische PC-System mit dem identischen Mainboard setzen müssen ...
... Bleibt abzuwarten, ob sich die anderen Mainboard-Hersteller angesichts dieser Entwicklung nun endlich auch ähnliche Gedanken machen, schließlich soll der Mehrpreis durch die zwei Grafikkarten-Ports auf dem Chaintech-Board nur relativ gering sein. Natürlich sind solche Mainboards nichts für den OEM-Markt, wo selbst an Bruchteilen von Cents gespart wird (was angesichts der dort abgesetzten Mengen dann doch wieder ordentliche Summen ergeben), aber wir für unseren Teil können uns durchaus vorstellen, daß im Retail-Markt sicherlich einiger Bedarf an solchen Mainboards vorhanden sein dürfte. Das Bild eines VIA PT890 Referenz-Mainboards mit AGPx8 und PCI Express x16 Ports gibt es im übrigen bei HardOCP zu bestaunen.
News des 12. Februar 2004 |
In die gestrigen News hatte sich ein kleiner Schreibfehler eingeschlichen: Wir ordnen die GeForceFX 5500 natürlich dem NV34-Chip (GeForceFX 5200 /Ultra) und nicht dem NV31-Chip (GeForceFX 5600 /Ultra/SE) zu. Im übrigen haben wir hierzu von einer anderen Quelle noch eine Bestätigung bekommen, wonach die GeForceFX 5500 auf dem NV34 basiert. Zudem ließ sich dabei in Erfahrung bringen, das nVidia bei der GeForceFX 5500 die Taktraten gegenüber der GeForceFX 5200 /Ultra angehoben hat - der wesentlich "höhere" Verkaufsname soll also hier auch die Mehr-Performance ausdrücken. Nicht sicher ist dagegen, ob die GeForceFX 5500 schon mit PCI Express Bridge antritt - womöglich stellt diese neue Grafikkarte weiterhin noch eine AGPx8 Variante dar und erst später (im April) kommt davon deren PCI Express Abwandlung in Form des NV37-Chips.
Und nebenbei können wir auch noch eine kleine, dafür aber absolut sichere Information zum NV40 breittreten: Der neue NextGen-Chip von nVidia wird nicht beim üblichen nVidia-Fertiger TSMC, sondern bei IBM vom Band laufen. nVidia hatte IBM im letzten Jahr aquiriert, um entsprechend unabhängiger vom bisherigen Allein-Fertiger TSMC sein zu können, das erste Produkt dieser Zusammenarbeit war der NV36-Chip (GeForceFX 5700 /Ultra). Weitere Arbeiten von IBM für nVidia wurden zwar vermutet, sicheres war bisher jedoch noch nicht dazu bekannt. Mit der Fertigung des NV40 dürfte IBM wohl auch die besten Chancen haben, Aufträge für andere Chips der NV4X-Linie zu bekommen, womit nVidia bei den Chip-Fertigern nun endgültig zweigleisig fahren dürfte.
Der Planet 3DNow! berichtet über die offizielle Vorstellung des lange erwarteten VIA KT880 Chipsatzes. Jener wohl letzte neue Chipsatz für den Sockel A bringt als wesentliche Änderung gegenüber dem VIA KT600 ein DualChannel DDR-Speicherinterface, womit man mittels DDR400-Speichern bis zu 6 GB/sec Bandbreite erreichen kann. Dies ist genauso viel wie beim nVidia nForce2 Ultra 400 - ob VIA nun aber mit DualChannel im Rücken endlich den Performance-Thron im Sockel A Markt an sich reißen kann, bleibt noch abzuwarten. Denn momentan scheint es bei der offiziellen Vorstellung des neuen Chipsatzes zu bleiben, erste Testberichte findet man noch nicht im Web. Dementsprechend dürfte es wohl auch noch ein paar Wochen dauern, ehe erste KT880-Mainboards den Weg in den Markt finden werden.
Insbesondere jene, welche schon zu den anfänglichen Zeiten des WWW in diesem vertreten waren, dürfte eventuell der Name Günter Freiherr von Gravenreuth etwas sagen (wem nicht, der findet hier weitere Informationen), welcher als Anwalt in zahlreichen teils richtungsweisende Prozessen rund ums Internet- und Domainrecht seit jener Zeit besonders aktiv war und ist. Dabei hatte sich der Freiherr in der Vergangenheit schon häufig dadurch hervorgetan, selbst absurde und potentiell rechtsverdreherische Positionen zu vertreten (diese allerdings dann teils mit Bravour). Dessen neuestes "Projekt" geht dabei gegen die Webseite eMule.de: Der Freiherr vertritt hier die Firma Firstway Medien, welche den Namen "eMule" kürzlich beim Deutschen Patentamt als Wortmarke angemeldet hat ...
... Man fordert hierbei von den Betreibern der Domain eMule.de die Unterlassung jener Nutzung, gepfeffert natürlich mit einer ensprechenden Abmahnung samt Abmahnungskosten. Auch in diesem Fall sitzt der Freiherr unserer Meinung nach auf einem mehr als dünnen Ast: Denn die Firstway Medien hat unzweifelhaft von der Existenz von eMule schon vor der Markeneintragung gewußt (man betrieb und betreibt eine Fake-Seite, die einen gefälschten eMule-Client zum Download anbietet, welche von den Nutzern Geld für die Nutzung verlangt). Und selbst wenn die Macher von eMule oder die Betreiber von eMule.de jenen Namen nie beim Patentamt angemeldet haben, gilt deren Benutzung über nun schon mehrere Jahre hinweg genauso als schutzwürdig ...
... Pikant ist hier noch, daß der Freiherr die Markeneintragung auch noch selber vorgenommen hatte - obwohl mittels einer einfachen Recherche im Internet problemlos feststellbar gewesen wäre, daß diese vermeintliche Marke schon des längeren von anderen benutzt wurde und wird. Leider ist das aber mit dem deutschen Recht nicht so einfach - um es wirklich zu bekommen, braucht man Geld für die entsprechenden Gegenmaßnahmen. Dafür wurde die Webseite Freemule gestartet, welche um Spenden für den Zweck einer "negativen Feststellungsklage" sammeln soll, mit welcher man die Marke "eMule" wieder beim Patentamt löschen kann.
News des 11. Februar 2004 |
Nachdem wir ab und zu mit teils schon recht kompletten Daten zu den NextGen-Grafikchips von nVidia dienen können, stellt sich natürlich die Frage, was ATi da dagegenzusetzen hat. Ehrlicherweise muß allerdings gesagt werden, daß zu den kommenden NextGen-Chips der Kanadier deutlich weniger Informationen vorliegen als zu denen der Kalifornier. Bisher bekannt ist nur, daß der R420 ein DirectX 9.0 Grafikchip mit internem AGPx8 Speicherinterface ist. Gegenüber den bisherigen R300/R350/R360 stehen als maßgebliche Veränderung die kleinere 130nm Fertigung und damit wohl deutlich höhere Taktraten, der Support der Shader 3.0 und möglicherweise auch eine Verbreiterung der Architektur (in Form von mehr Pipelines) ...
... Dazu kommt noch der R423 Grafikchip, welcher die PCI Express Version des R420 darstellen wird. Unklar ist hier allerdings noch, ob der R423 gleich ein integriertes PCI Express haben wird, oder ob man bei ATi das gleiche Spiel wie bei nVidia treibt, und einfach einem R420-Chip eine PCI Express Bridge beilegt und das ganze dann als "R423" vermarktet. Das Speicherinterface des R420/R423 beherrscht im übrigen wie bei den NV4X-Chips DDR1, GDDR2 und GDDR3, womit die volle Bandbreite an möglichen Speichertakten bei R420/R423 zum Einsatz kommen könnte - je nachdem, was die Speicherindustrie zu bezahlbaren Preisen liefern kann ...
... Dies war aber wie gesagt alles schon länger bekannt, leider haben sich diesbezüglich jedoch in letzter Zeit keine neuen Informationen angesammelt - ATi scheint alle undichten Informations-Quellen sicher verschlossen zu haben ;-). So enthält die jüngste Meldung von The Inquirer denn auch nur eine kleine neue Information über den Vorstellungstermin des R420-Chip: Dieser soll im März/April sein. Insofern wäre es durchaus möglich, daß es bei der CeBIT gegen Ende März zum Showdown der NextGen-Grafikchips von ATi und nVidia kommt. Zumindestens vom Markteintritt entsprechender Grafikkarten her dürften sich R420 und NV40 dann kaum noch etwas nehmen - in Europa kann man wohl für den Anfang des Mai die jeweils neuen HighEnd-Grafikkarten von ATi und nVidia erwarten.
Seitens TweakPC bringt man einen neuen nVidia-Grafikchip ins Spiel: Die GeForceFX 5500, welche angeblich dem LowCost-Segment zuzuordnen ist. Gemäß unserem Artikel mit den nVidia NV40, NV41, NV45 & Co. Informationen und der dort abgebildeten, eigentlich vollständigen Roadmap können wir jene GeForceFX 5500 eigentlich nur dem NV37-Chip zuordnen. Jener stellt einen NV34-Chip (GeForceFX 5200 /Ultra) dar, welchem man eine PCI Express Bridge beilegen wird. Dafür einen neuen Verkaufsnamen zu vergeben, ist zwar etwas übertrieben, aber bei den Codenamen hat es nVidia schließlich auch getan - und für das Marketing klingt GeForceFX 5500 zweifelsohne besser als GeForceFX 5200. Sollte dieser Gedankengang richtig sein, darf man sich im übrigen auch für den NV36-Chip aka GeForceFX 5700 /Ultra in seiner PCI Express Abwandlung mit dem Codenamen NV39 auf einen neuen Verkaufsnamen einstellen. Wobei da nicht mehr viele Möglichkeiten offenbleiben - so beispielsweise GeForceFX 5750 /Ultra :-).
Der Heise Newsticker berichtet über die Anhörung zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes im deutschen Bundestag, bei welcher die Deutsche Telekom seitens Experten und Branchenverbänden heftig ob deren blockierender Rolle im Markt der Breitbandanschlüsse angegriffen wurde. Hierzu passt auch eine Meldung seitens Golem, wonach Deutschland bei der Breitbandnutzung derzeit wieder zurückfällt - der noch vor einigen Jahren erhebliche DSL-Effekt scheint also heutzutage kaum noch für weiteres Wachstum sorgen zu können. Das Thema Deutsche Telekom ist im übrigen - obwohl in letzter Zeit unsererseits nur noch selten angesprochen - ein wichtiges und immer wiederkehrendes Thema von 3DCenter schon seit den Anfangszeiten anno 1999 ...
... Dabei muß - überblickend über die gesamte Zeitspanne von nunmehr fast 5 Jahren - leider gesagt werden, daß sich bezüglich dieses grundsätzlichen Problems immer noch nichts bewegt hat. Der (zeitweilige) DSL-Boom hat das Problem der bremsenden Marktmacht der Deutschen Telekom nur für eine gewisse Zeit überdeckt, genauso wie der harte Konkurrenzkampf auf dem Sektor des Mobilfunks auch jetzt noch die Patt-Situation in Sektor des Ortsnetzes "gut" bemäntelt. Die (machbaren) Lösungen liegen dabei allerdings schon fast genauso lange auf dem Tisch, wie die Regulierung des deutschen Telekommunikations-Marktes beschlossen wurde: Die Deutsche Telekom muß von seiten des Staates gezwungen werden, im Ortsnetz und damit auch bei den Internet- und Breitband-Anschlüssen die Technik strikt vom Endkundengeschäft zu trennen. Nur so ist es möglich, daß andere Telekommunikations-Firmen zu den gleichen Preisen wie beispielsweise die Telekom Internet-Tochter T-Online bei der Telekom Preise für Netzzugänge ordern können ...
... Auch verbessert dieser Weg die Möglichkeiten der anderen Telekommunikations-Firmen, bei der Telekom-Technik nicht einzelne Teilnehmeranschlüsse, sondern komplette Pakete zu ordern, woraus man deutlich besser eigene Produkte oder eine gänzlich eigene Preisgestaltung stricken kann. Die jetzt laufende Regulierung in der Form, daß die Telekom einen Teilnehmeranschluß an einen Konkurrenten pur weitervermietet, ergibt letztlich nur, daß nunmehr zwei Firmen an demselben Anschluß verdienen (müssen), wo vorher nur eine Firma verdienen (musste). Dies kann aber sicherlich nicht das Ziel der beschlossenen Regulierung sein, welche über mehr Wettbewerb bessere Preise und bessere Produkte erreichen wollte (und noch will) ...
... Mehr Wettbewerb ist nur darüber zu erreichen, daß - im Klartext gesprochen - die Telekom von ihrem 98%igem Anteil im Ortsnetzgeschäft erheblich herunterkommt. Dies wiederum bedingt, daß die Telekom-Konkurrenten bei der Telekom-Technik ihre Kapazitäten so einkaufen können, daß man sowohl eigene Produkte als auch eigene Preise realisieren kann - ergo Möglichkeiten, um sich von den Telekom-eigenen Angeboten im Endkundengeschäft unterscheiden zu können. Daß man in Berlin nun schon seit fast einem Jahrzehnt über diese schon längst von der EU geforderte Regulierung des Ortsnetzes redet, ohne daß sich im Laufe der Zeit auch nur irgendetwas am Ortsnetz-Marktanteil der Telekom geändert hätte, gibt jedoch leider keine guten Aussichten für die Zukunft. Anno 1999 hätten wir es denn auch kaum für möglich gehalten, daß dies im Jahre 2004 noch ein Thema ist ;-).
News des 10. Februar 2004 |
Bei The Inquirer hat man sich in zwei Meldungen - No.1 und No.2 - mit den kommenden nVidia-Chips NV40 und NV45 beschäftigt. Nach unseren Informationen sollen die dort zu lesenden Daten im übrigen direkt aus einer nVidia-Präsentation stammen - inklusive auch der üblichen Marketing-Übertreibungen, wie daß der NV40 gegenüber dem NV35/NV38 "bis zu 4x schneller in Doom III" oder "bis zu 7x schneller in Half-Life 2" sein soll, was man natürlich auf keinen Fall ernst nehmen sollte. Jedenfalls ist der NV40 laut diesen Informationen ein AGPx8 Chip, unterteilt in Normal- und Ultra-Version. Der Chiptakt soll laut den Planungen von nVidia 500 MHz übersteigen, beim Speichertakt sollen es bis zu 600 MHz sein - diese Daten dürften sich dann jeweils auf die Ultra-Version beziehen ...
... Nur wenig später soll der NV45-Chip nachfolgen, welcher angeblich als einzige technische Änderung ein internes PCI Express Interface haben wird. Auch hier soll es wieder die Unterteilung in Normal- und Ultra-Version geben, wobei es hier durchaus möglich ist, daß nVidia die Chiptakte schon etwas höher als beim NV40 ansetzt. Der Speichertakt soll angeblich auch beim NV45 wieder bei 600 MHz liegen, was wir für unseren Teil jedoch für etwas unwahrscheinlich halten. nVidia hatte in früheren (internen) Präsentationen mal von einer Rohbrandbreite der NV4x-Familie von zwischen 40 und 65 GB/sec gesprochen. Da man das Speicherinterface bei 256 Bit DDR belassen wird, deutet dies auf Speichertakte von runden 600 bis 1000 MHz hin - physikalische MegaHertz wohlgemerkt ...
... Nun müssen diese 600 bis 1000 MHz, welche eine optimistische Zielvorgabe waren/sind, natürlich nicht beim NV40-Chip schon vollständig erfüllt werden, aber es ist durchaus vorstellbar, daß zumindestens die Ultra-Version des NV45 zumindestens ansatzweise in diese Richtung geht. Allein mit einem PCI Express Interface und potentiell etwas höheren Chiptakten wird man sich sicherlich nicht wirklich vom NV40 absetzen können, der Einsatz von deutlich schneller getakteten Speichern beim NV45 wäre somit nur logisch. NV40-Grafikboards sollen im übrigen nun schon im April in den Markt kommen, während zu diesem Zeitpunkt die Massenproduktion des NV45 starten soll - womit NV45-Boards folgerichtig eigentlich schon im Mai, spätestens jedoch im Juni zu erwarten sind.
In ebenfalls zwei Meldungen haben sich Hard Tecs 4U mit den SiS Chipsatz-Planungen für die nächste Zeit beschäftigt. Auf der AMD-Seite geht es eher unspektakulär zu, da hier die komplette Speicheranbindung durch die K8-Prozessoren vorbestimmt ist. Zu erwähnen wäre allerhöchstens der SiS 756 als erster SiS-Chipsatz für K8-Prozessoren mit PCI Express Grafikschnittstelle, welcher angeblich sogar schon im Mai verfügbar sein soll. Daß der SiS 761 Chipsatz für den Juni diesen Jahres schon mit dem Support von DDR2-Speicher ausgewiesen wird, muß im übrigen nicht bedeuten, daß AMD dann schon K8-Prozessoren mit integriertem DDR2-Speicherinterface liefern kann. AMD wird das Thema DDR2 wohl erst im nächsten Jahr anpacken, wenn DDR2 dann halbwegs Mainstream sein sollte ...
... Vielmehr wird es sich beim SiS 761 wohl um einen jener K8-Chipsätze handeln, welche mit extra Speicherinterface ausgestattet werden - die Chipsatzhersteller haben über solche Konstruktionen schon länger nachgedacht. Zwar dürfte es die K8-CPU nicht unerheblich ausbremsen, wenn man deren integrierten Speichercontroller nicht nutzt, weil man mit der möglicherweise höheren Bandbreite eines externen Speichercontrollers niemals die enormen Latenz-Vorteile des integrierten Speichercontrollers wettmachen kann. Doch womöglich wird der extra Speichercontroller nur optional für die beim SiS 761 integrierte DirectX9-Grafiklösung eingesetzt - und jene dürfte natürlich von schnell getaktetem DDR2-Speicher in ihrer Leistung erheblich profitieren ...
... Schon wesentlich aufregender sehen dagegen die SiS-Pläne für den Intel-Sektor aus: Danach soll erst einmal der SiS 656 das SiS-Pendant zu den im März anstehenden neuen Intel-Chipsätzen Alderwood (i925) und Grantsdale (i915) darstellen, er wird wie diese DDR2-Speicher, PCI Express und den Sockel 775 unterstützen und soll schon im April verfügbar sein. Neben mit dem SiS 662 einer Variante mit integrierter DirectX9-Grafik soll im dritten Quartal mit dem SiS R659FX ein PCI Express Chipsatz mit dem Support von PC1333 RDRAM erscheinen. Mittels dessen QuadChannel-Speicherinterface (wie schon beim aktuellen SiS R659) würde man somit auf eine Speicherbandbreite von stattlichen 10 GB/sec kommen - natürlich absoluter Overkill gegenüber den aktuellen Pentium 4 Prozessoren auf FSB800 mit einem Bandbreitenbedarf von 6 GB/sec, aber sicherlich hübsch anzusehen ;-).
Zu erwähnen wäre noch ein schon vorgestern verlinkter Artikel der EE Times zum Thema Intel "CT" 64-Bit-Erweiterung, da jener nun offenbar doch einige Wellen schlägt. Darin führt ein Analyst aus, daß Intel die 64-Bit-Erweiterung CT auf dem kommenden IDF demonstrieren werde - allerdings mittels des Tejas-Prozessors, dessen Markteinführung erst für das zweite Quartal 2005 geplant ist. Im Prescott-Prozessor solle zudem eine andere 64-Bit-Erweiterung schlummern, welche im Gegensatz zu CT nicht mit AMD´s "AMD64" 64-Bit-Erweiterung kompatibel sei. Sollte dies zutreffen, dann hat Intel wohl offenbar nur auf Druck von Microsoft, welche neben dem IA64 für die Itanium-Prozessoren und AMD64 keine weiteren 64-Bit-Erweiterung mit ihren Betriebssystemen unterstützen wollten, seine im Prescott-Prozessor befindliche 64-Bit-Erweiterung für den Tejas-Prozessor so angepasst, daß sie mit AMD´s AMD64 kompatibel ist ...
... Dies würde aber auch bedeuten, daß Intel die 64-Bit-Erweiterung im Prescott letztlich nicht freischalten kann, weil es für diese extra 64-Bit-Erweiterung keinen Software-Support gibt - und angesichts der kommenden CT-Erweiterung im Tejas sich wohl auch niemand diese zusätzliche Arbeit mehr machen wird. Dies wäre dann auch ein herber Schlag für Intel, da man somit 64-Bit-Fähigkeiten bei Desktop-Prozessoren nicht vor 2005 anbieten könnte und das ganze Jahr 2004 so AMD überlassen muß. Allerdings ist bei weitem nicht sicher, daß diese Informationen der EE Times wirklich so zutreffen. Wir würden die Chancen derzeit eher bei 50:50 einordnen - denn selbst Intel sprach schließlich andeutungsweise schon davon, 64-Bit für den Desktop noch in diesem Jahr liefern zu können, wenn es denn der Markt erfordere.