News-Archiv 15. - 21. März 2004 (12. Kalenderwoche)
20./21. März 19. März 18. März 17. März 16. März 15. März
News des 20./21. März 2004 |
Nun hat auch noch The Inquirer sicher bestätigt, daß ATi´s kommender R420-Chip "nur" Pixel Shader 2.0 bzw. 2.x Support bieten wird - vielleicht überzeugt das ja nun auch diejenigen noch, welche bisher skeptisch bezüglich unserer Informationen waren. Zudem brachten The Inquirer wieder die 12 Rendering-Pipelines beim R420 ins Spiel, dazu werden wir uns morgen nochmal in einem extra CeBIT-Report äußern. Ob ATi allerdings in der Tat gegen nVidia´s NV40 verliert, wie von The Inquirer suggeriert, wollen wir dennoch lieber abwarten - denn zum einen gibt es derzeit noch keine Benchmarks beider Karten gegeneinander und zum anderen hängt dies wohl wie immer auch von den finalen Taktraten ab, welche aber derzeit noch nicht festgelegt sind.
In unserem aktuellen Artikel zur ATi Radeon 9800XT und nVidia GeForceFX 5950 Ultra befindet sich ein bedauerlicher, wenngleich glücklicherweise folgenfreier Fehler: Und zwar hatten wir bei der Einschätzung der Qualität des anisotropen Filters von nVidia zu sehr auf die Ergebnisse unseres Tests der Treiber 52.10/14 vertraut - welche jedoch leider für den von uns für unseren jüngsten Artikel benutzten nVidia-Treiber 53.03 nicht mehr gelten. Konkret bedeutet dies, daß nVidia beim 53.03er Treiber den bekannten brilinearen Filter nicht mehr nur unter Direct3D im Control Panel Modus anbietet, sondern daß dieser im 53.03er Treiber generell überall vorhanden ist ...
... Dies bedeutet, daß der brilineare Filter in diesem Treiber sowohl unter Direct3D als auch unter OpenGL wirkt, wobei es zumindestens unter OpenGL eine Abhilfe gibt, wenn man den aTuner bemüht und dort im "OpenGL Extra" Feld die "GeForce FX trilinear quality" auf das Maximum, sprich die Option "trilinear (100%)" setzt. Für die Benchmarks unseres Artikels hat diese Erkenntnis allerdings keine Auswirkungen, da wir diese sowieso bewußt unter Inkaufnahme des brilinearen Filters getätigt haben, da für diesen zum einen unter Direct3D eine Abschalt-Möglichkeit fehlt und zum anderen der Verlust an Bildqualität genauso wie der Performance-Gewinn durch diese "Optimierung" eher marginal sind ...
... Interessanterweise wird der brilineare Filter nun auch im Applikation-Modus bei nVidia eingesetzt und damit wieder alles überschrieben, was die einzelnen Spiele anfordern - zumindestens wie gesagt beim 53.03er Treiber. Zeit, dies auf den neuem 56.64er Treiber zu kontrollieren, hatten wie bisher leider noch nicht, dies wird aber nachgeholt. PS: Es ist irgendwo sehr bedauerlich, daß diese Änderung des 53.03er Treibers bisher unentdeckt blieb, es gab schließlich seit dem Erscheinen dieses Treibers im letzten Dezember (!) mehr als genügend Treiber-Vergleiche und mit diesem Treiber getätige Hardware-Reviews im Web.
Bei Hard Tecs 4U gibt es detaillierte Informationen zu den einzelnen "Processor Numbers", sprich dem kommenden Rating-System von Intel. Wie schon vorab vermutet, stehen dabei Pentium 4 Extreme Edition sowie Pentium-M die Zahlengruppe "7xx" zu, während der Pentium 4 und 4-M das Gebiet der "5xx" für sich beansprucht und die Celeron sowie Celeron-M Prozessoren dann noch die "3xx" Zahlen abbekommen. Wie uns Intel zudem auf der CeBIT bestätigt, wird die "Processor Number" als zusätzliche Angabe im zweiten Quartal offiziell eingeführt werden ...
... Die Differenzen zwischen den einzelnen Prozessor-Nummern sind dabei - wie schon der Tabelle bei Hard Tecs 4U zu entnehmen - nicht relativ zur Performance wie etwa bei den Athlon XP/64 Prozessoren aufgebaut, vielmehr sollen diese eher zur besseren Unterscheidung der vielen Intel-Prozessoren mit gleichem Takt dienen, welche sich "nur" in Features wie FSB, Level2 Cache Größe oder HyperThreading unterscheiden. Intel wird aber auch in diesem Punkt keinem festgesetzten Schema folgen, aus welchem man mittels der vorhandenen Processor Number die Features einer CPU interpolieren kann. Vielmehr soll überhaupt kein starres Schema für diese Nummern existieren, die einzelnen Nummern werden schlicht "per Augenmaß" vergeben.
Wie der Heise Newsticker berichtet, hat AMD still und heimlich neben dem Athlon 64 FX-53 auch noch zwei weitere neue Athlon 64 Prozessoren in den Markt gebracht: Athlon 64 2800+ mit 1.8 GHz Takt und 512 kByte Cache sowie Athlon 64 3200+ mit 2.2 GHz Takt und 512 kByte Cache. Im übrigen handelt es sich hier laut dem Planet 3DNow! um die ersten Prozessoren mit Newcastle-Core, sprich also mit nur "echten" 512 kByte Level2 Cache auf dem Die (bisher hat AMD den Level2 Cache von 1-MB-L2-Prozessoren hälftig deaktiviert, um auf 512 kByte zu kommen). Zudem wird auch noch der schon im Markt befindliche Athlon 64 3000+, welcher bisher aus der Clawhammer-Produktion kam, vom Newcastle ersetzt werden ...
... Den Unterschied des gegenüber den "vollwertigen" Athlon 64 Versionen mit 1 LB Level2 Cache halbierten Caches hat AMD dabei mit 200 Model Rating Punkten weniger ausgeglichen (bei gleicher Taktfrequenz), was aus Sicht der Käufer wohl ein guter Tausch sein dürfte, da entsprechend der Preis sinkt. Der bisher einzige Athlon 64 mit nur 512 kByte Level2 Cache, der schon genannte Athlon 64 3000+, hatte jedenfalls keine wirklichen Probleme mit dem kleineren Cache und galt bisher als derjenige Athlon 64 mit dem deutlich besten Preis/Leistungsverhältnis. Die beiden neuen Prozessoren könnten somit womöglich ähnlich interessant werden.
Shortcuts: Bei Rage3D.de berichtet man von einer Radeon 9800SE seitens Grafikkartenpower.de, bei welcher man die Garantie für die Freischaltung der bei dieser Karte original deaktivierten 4 Rendering-Pipelines mit dazu bekommt. Dann sollen auch die Sicherheits-Fanatiker wieder einmal zu ihrem Recht kommen: Laut Golem wurden auf der CeBIT sowohl eine mit Fingerabdruck gesicherte USB-Festplatte (gute 128 Bit AES Verschlüsselung) in den Kapazitäten von 20 und 40 GB als auch ein externes Festplatten-Gehäuse mit interner Verschlüsselung (leider nur relativ schwache 40 Bit DES Verschlüsselung) zur Bestückung mit einer beliebigen IDE-Festplatte vorgestellt. Und letztlich gibt es hier die Bilder von uns @ CeBIT zur Begutachtung.
neuer Artikel |
ATi Radeon 9800XT vs. nVidia GeForceFX 5950 Ultra Review
Mit dem heutigen Artikel wollen wir Euch nach längerer Zeit mal wieder ein umfangreiches Grafikkarten-Review präsentieren. Da von R420 und NV40 derzeit noch nicht zu sehen ist, wollen wir der Frage nachgehen, welchem Hersteller die Leistungskrone bei den aktuellen HighEnd-Beschleunigern gehört: Radeon 9800XT oder GeForceFX 5950 Ultra? ... zum Artikel
News des 18. März 2004 |
Wir bitten um Entschuldigung für den gestrigen News-Ausfall, welcher der intensiven Arbeit an einem heute Nacht oder morgen früh erscheinendem Artikel geschuldet war. Die News des Freitag werden zudem genauso ausfallen, weil wir Freitag und Samstag auf der CeBIT sein werden. Am Sonntag gibt es aller Voraussicht nach dann die üblichen kummulierten Wochenende-News. Wer uns im übrigen auf der CeBIT sehen will: Wir sind am Samstag nach 14 Uhr im Convention Center (vermutlich in der Mitte dessen) zu einem zwanglosen Schwätzchen anzutreffen :-).
Wir hatten am Dienstag noch einfach so behauptet, daß auch S3 demnächst keine nativen PCI Express Grafikchips vorstellen, sondern den Weg der Bridge-Chips antreten wird. Nun versucht uns heute S3 höchstselbst Lügen zu strafen ;-), denn man kündigte einen kommenden S3-Grafikchip mit nativem PCI Express Interface namens GammaChrome an. Der Hinweis auf die Verfügbarkeit dieses neuen Grafikchips im dritten Quartal deutet allerdings stark darauf hin (leider hat S3 bisher keine weiteren Details zu diesem Chip bekanntgegeben), daß es sich hierbei um den regulären Refresh-Chip des DeltaChrome handelt ...
... Daß S3 den DeltaChrome-Chip extra und nur wegen eines nativen PCI Express Interfaces noch einmal umdesignt bzw. neu auflegt, halten wir angesichts der Absatzzahlen (in unseren Gefilden mangels Lieferbarkeit derzeit immer noch null) und der Kosten für ein solches Redesign eher für ein Gerücht - so etwas lohnt nur bei einem ohnehin geplanten Refresh-Chip wie dem GammaChrome. Allerdings könnte S3 durchaus darauf verzichten, die jetzigen DeltaChrome-Chips mittels Bridge-Chips noch PCI Express tauglich zu machen, denn sofern S3 sich beim Release des GammaChrome nicht wieder so wahnwitzig verspätet, kann man sicherlich auch ein paar Wochen ohne PCI Express Lösung auskommen. Wichtiger für S3 wäre sowieso, daß man erst einmal die DeltaChrome-Grafikkarten real in den Markt bringt.
Derweil hat XGI mit der Volari V3XT einen neuen DirectX9-Grafikchip vorgestellt. Obwohl der Name eigentlich in Richtung der Volari V3 bzw. des bei dieser zugrundeliegenden XP5-Chips deutet, haben V3 und V3XT von ihrer Chipbasis her offensichtlich nichts miteinander zu tun. Der XP5-Chip ist eine Weiterentwicklung des XP4-Chips von Trident, welcher nur DirectX8 in Hardware bietet. Hinter dem V3XT verbirgt sich anscheinend der XG42-Chip (XG40 = Volari V8 /Ultra/Duo, XG41 = Volari V5 /Ultra/Duo), welcher auf den XGI-Roadmaps schon des längeren genannt wird und auch in die von XGI angegebene Zielrichtung als LowCost-Beschleuniger passt. Zum Einsatz kommt hier vermutlich das schon beim XG40/XG41 verwendete Grundgerüst, allerdings wohl mit einigen Abspeckungen, um Transistoren zu sparen.
Neben dem Fakt, daß heute die CeBIT wieder einmal ihre Tore öffnet, ist heute natürlich auch der Tag des AMD Athlon 64 FX-53 mit 2.4 GHz Taktfrequenz, entsprechende Berichte fluten gerade das Netz (Liste). Allerdings ergibt sich realistisch betrachtet nicht viel neues außerhalb der 200 MHz höheren Taktfrequenz, da vor allem das vorab vieldiskutierte CG-Stepping, in welchem der Prozessor antritt, speziell beim Athlon 64 FX seine Vorteile kaum ausspielen kann, wie hier offengelegt. Der Athlon 64 FX-53 ist - vor allem auch angesichts des Listenpreises von 733 Dollar - in erster Linie ein Prozessor zum Gewinnen von Benchmarks, sprich ein Prestige-Objekt. Natürlich schafft AMD mit diesem Prozessor wieder den Sprung an die absolute Leistungsspitze, welche der gleichzeitig zusammen mit dem Prescott veröffentlichte Pentium 4 Extreme Edition mit 3.4 GHz (und noch auf Northwood-Basis) kürzlich ernsthaft bedrohte ...
... Für den Käufer von CPUs mit christlicher Preislage mag dies prinzipiell bedeuten, daß ein hypothetischer Athlon 64 3800+ mit eben diesen 2.4 GHz (ebenso DualChannel-Speicherinterface, aber kein Zwang zu registriertem Speicher, jedoch nur 512 kByte Level2 Cache) eine sehr interessante Sache wäre, allerdings gibt es diesen Athlon 64 3800+ derzeit noch nicht zu kaufen - hierfür wird man noch bis zum Mai warten müssen. Dann wird der Sockel 939 in den Markt kommen - und erst dann werden Athlon 64 und Athlon 64 FX richtig interessant. Insofern ist der Athlon 64 FX-53 möglicherweise ein tolles Stück Technik, der Markt wartet jedoch weiterhin auf Sockel 939 Plattformen und Prozessoren, weil allein diese eine Kompatibilität mit zukünftiger AMD-Hardware aufweisen können.
Die c´t hat sich in ihrer aktuellen Ausgabe 6/2004 eingehend mit dem Thema Mobil-Prozessoren auf dem Desktop beschäftigt, dabei kam auch das altbekannte Thema Pentium-M zur Sprache. Die c´t konnte dieser Variante jedoch nichts wirklich nutzvolles abgewinnen, auch resultierend daraus, daß die Stromersparnis der CPU im Desktop-Einsatz eigentlich eher geringfügig ist. Dies hängt in erster Linie davon ab, daß speziell Desktop-Systeme auch abseits der CPU wahre Stromverschwender sind (sehr interessanter Teil im Artikel) und beispielsweise 50 Watt weniger Leistungsaufnahme auf der CPU-Seite nur den geringeren Teil der Stromrechnung (im wahrsten Sinn des Wortes) darstellen ...
... Allerdings ist die c´t hier unserer Meinung nach von der falschen Seite an die Problematik "Pentium-M auf dem Desktop" herangegangen: Die wenigsten an dieser Variante interessierten Anwender dürfe es um die reine Stromersparnis gehen, welche zudem - wie von der c´t nachgewiesen - vergleichsweise gering ausfällt. Doch auch wenn 50 Watt weniger Verlustleistung in einem kompletten PC-System eher unrelevant sind, so sind 50 Watt weniger Verlustleistung bei der Prozessorkühlung ein glatter Dimensionssprung. Der Vorteil des Pentium-M erschließt sich also weniger in der Stromersparnis, als vielmehr in der Möglichkeit, diesen aufgrund seiner niedrigen Verlustleistung von rund 30 Watt mit entsprechend leistungsfähigen Kühlern nahezu lautlos kühlen zu können ...
... Leider hat sich die c´t nicht in diese Silent-Richtung bewegt, wobei aber eben gerade diese für den Pentium-M spricht - genügend Leistung hat der Prozessor trotz nominell niedrigen Taktraten schließlich. Zudem blieb man auch nur auf dem Stand der Pentium-M Sockel-479-Ausführung samt Lippert-Mainboard stehen, welches allerdings für den Einsatz in Blade-Servern gedacht und für den Desktop komplett ungeeignet ist. Der aktuelle Stand der Pentium-M Entwicklung ist jedoch, daß Intel diesen Prozessor nun auch schon im Sockel 478 anbietet, samt das es eine offizielle Unterstützung des Pentium-M durch den E7205-Chipsatz gibt, welcher früher bekanntermaßen auch bei Desktop-Mainboards eingesetzt wurde ...
... Hier drängte sich unsererseits schon die Schlußfolgerung auf, daß der Pentium-M aufgrund dieser offiziellen Unterstützung womöglich gar mit allen aktuellen Intel-Chipsätzen lauffähig ist - am besten natürlich mit BIOS-Update des jeweiligen Mainboard-Herstellers, auf Mainboards mit ausreichend weitgefächerter Spannungsregelung womöglich sogar auch ohne BIOS-Update. Sehr schade, daß die c´t an dieser Stelle nicht diese theoretische Möglichkeit praktisch überprüft hat, denn für einen großen Verlag wie den Heise Verlag sollte der Einsatz (natürlich mit dem Risiko des Totalverlusts) einiger Pentium-M Prozessoren sowie aktueller Pentium 4 Platinen im Gegensatz zu den meisten Online-Magazinen finanziell wohl sicherlich machbar sein ;-)).
Shortcuts: Über eine ausnahmsweise mal brauchbare Aktion gegen Raubkopierer berichtet der Heise Newsticker hier und hier: Danach ist die deutsche Justiz in dieser Woche massiv gegen organisierte bzw. gewerbliche Raubkopierer vorgegangen. Sicherlich für einen sinnvollen Zweck gedacht, nichts desto trotz in dieser Wortwahl urkomisch: Das Handbuch für Deutschland :-)). The Inquirer spekulieren dagegen über einen möglichen neuen RDRAM-Chipsatz von SiS mit Vierkanal-Speicherinterface und dem Support von PC1600 RDRAM - dies wären stolze 12 GB/sec Speicher-Bandbreite für die 6 GB/sec FSB-Bandbreite aktueller Pentium 4 Prozessoren. Und letztlich berichten TweakPC, daß das lange erwarte Service Pack 2 für Windows XP nun im Juni erscheinen wird.
News des 16. März 2004 |
Seitens XGI kommt die Ankündigung, künftig ebenfalls mit PCI Express Grafikkarten am Markt präsent sein zu wollen. Leider gibt es keine genaueren Informationen über die Art und Weise, wie XGI dies erreichen will. Vermutlich wird XGI hier allerdings den Weg von nVidia gehen, und die vorhandenen Grafikchips mittels einer PCI Express Bridge für die neue Schnittstelle umrüsten. Extra Grafikchips für PCI Express stehen jedenfalls nicht auf der letzten uns bekannten XGI-Roadmap. Gleiches gilt im übrigen auch für S3, welche vermutlich genauso den Weg der PCI Express Bridges gehen werden. Für beide Hersteller dürfte es generell nicht lohnen, wie ATi extra Chips für PCI Express aufzulegen, da sich dies beim derzeitigen Marktanteil von XGI und S3 nicht rechnen dürfte. Somit wird es von beiden Herstellern erst mit den Refresh-Chips der aktuellen Grafikchips native PCI Express Interfaces geben.
Gestern waren wir schon ein wenig auf den Conroe-Prozessor seitens Intel eingegangen, welcher im Jahre 2006 zwei Cores enthalten soll. Auch von AMD sind solche Planungen bekannt, so ist der jetzige K8-Prozessor bereits auf eine DualCore-Nutzung vorbereitet, man vermutet hier das Jahr 2005 als den Einstieg von AMD in die DualCore-Technik. Der Zweck hinter diesen DualCore-Geschichten ist aber nicht nur in der besseren Herstellbarkeit der Prozessoren (zwei kleinere Dies sind mit höherer Ausbeute herzustellen als ein großes) bzw. in MultiThreading-Überlegungen zu suchen, sondern es scheint hier auch noch ein anderer Grund eine gewichtige Rolle zu spielen ...
... Bei Intel nennt sich dies Vanderpool Technology (VT) und beschreibt grob die Möglichkeit, auf einem Prozessor zwei Betriebssysteme gleichzeitig starten zu können. Ergo dürften dann die DualCore-Prozessoren nicht nur vereint für mehr Leistung sorgen, sondern müssen auch im getrennten Betrieb völlig unabhängig voneinander arbeiten können - um eben diese zwei Betriebssysteme gleichzeitig betreiben zu können. Der Prozessor übernimmt in diesem Fall sozusagen die Aufgabe solcher Tools wie VMWare, welche jetzt schon Betriebssysteme per Software simulieren können ...
... Zwar erschließt sich uns derzeit noch nicht so richtig der Sinn der ganzen Sache für den Heimanwender, doch laut AMD´s K8-Chefarchitekten Kevin McGrath wären diese virtuellen Maschinen per Hardware das "Next Big Thing" in der x86-Welt. Sollte dies so zutreffen, darf man wohl von beiden Herstellern entsprechende Technologien erwarten. Womöglich wird dabei jedoch die Möglichkeit, zwei Betriebssysteme auf einem Prozessor starten zu können, eine für den Desktop-Markt unrelevante Dreingabe sein - auf dem Desktop wird wohl eher die reine Performance, welche man aus den zwei Cores holt, interessieren. Weitere Informationen zu den DualCore-Plänen von AMD & Intel gibt es im übrigen in Artikeln seitens der ComputerBase und des tecChannels.
Tom´s Hardware Guide haben sich dagegen der Frage Pentium-M oder Celeron-M zugewandt. Der Name "Celeron" hat ja nun mittlerweile eine durchaus wechselvolle Geschichte hinter sich: Anno 1998 als Billig-Ausführung des Pentium II und als Antwort auf die günstigen Clone-Prozessoren von AMD, Cyrix und IDT in den Markt gebracht, handelten sich die ersten Ausführungen, bei denen der Level2 Cache komplett fehlte, den Spott der Fachpresse und die fast totale Mißachtung der Käufer ein. Eben jener Umstand jedoch verhalf den nachfolgenden Celeron-A Prozessoren mit 128 kByte Level2 Cache zu einem recht lange anhaltenden Insider-Erfolg ...
... Denn aufgrund des ramponierten Rufes wurden die Celerons mit Cache vom Markt nicht entsprechend gewürdigt, brachten jedoch teils erstaunliche Leistungen: Ein Celeron-A mit 128 kByte Fullspeed Level2 Cache war bis auf Office-Anwendungen genauso schnell wie ein vollwertiger Pentium II mit 512 kByte Halfspeed Level2 Cache (der Cache wurde beim Pentium II regulär nur mit der Hälfte der Prozessor-Taktfrequenz betrieben). Zudem waren vor allem die kleineren Modelle exzellenter Overclocking-Prozessoren - eine 50%ige Übertaktung des Celeron-A 300 auf 450 MHz war im Prinzip normal, auch beim Celeron-A 333 hatte man noch gute Chancen, von dem originalen FSB66 auf FSB100 und damit 500 MHz zu kommen ...
... Ähnlich exzellente Overclocking-Ergebnisse erreichten dann die ersten Celeron-Prozessoren mit Coppermine-Core, sprich Pentium III Basis. Sehr beliebt war dort der Celeron-A 566, welcher ebenfalls in den meisten Fällen von FSB66 auf FSB100 und damit 850 MHz zu bekommen war. Zu jener Zeit hatte der Celeron auch seinen schlechten Ruf aus den Anfangstagen entgültig abschütteln können, auch wenn die Celerons dieser Tage trotz Übertaktung nie genauso schnell wie die mit mehr Level2 Cache ausgerüsteten Pentium III Prozessoren waren. Mit dem Launch des Pentium 4 Prozessors geriet der Celeron jedoch mittelfristig etwas in Vergessenheit, weil Intel dann letztlich den Pentium III als seine LowCost-Schiene zu nutzen begann ...
... Ein neuer Celeron auf Basis der beim Pentium 4 benutzten CPU-Cores wurde erst recht spät eingeführt - und erwies sich mehrheitlich als pure Enttäuschung. Zwar war aufgrund der niedrigen Nenn-Taktfrequenzen der neuen Celerons deren Übertaktungspotential wie eh und je ausgezeichnet, nur hatte Intel den neuen Celeron auf Pentium 4 Basis enorm in seiner Leistungsfähigkeit beschnitten. Offiziell besteht der Unterschied zwar nur im auf 128 kByte verkleinertem Level2 Cache sowie dem auf FSB533 (früher FSB400) limitierten FrontSideBus, doch offensichtlich hatte Intel an der Anbindung der Caches noch etwas verändert, so daß selbst stark übertaktete Celeron-Prozessoren nicht in die Leistungsregionen von mittelmäßig getakteten Pentium 4 Prozessoren kamen ...
... Und so fristet der Celeron auf dem Desktop-Markt derzeit ein absolutes Schattendasein, trotz weiterhin guter Übertaktungsaussichten. Bei vorhin genanntem Celeron-M hat Intel zwar auch wieder die Hälfte des Level2 Caches deaktiviert, doch offenbar scheint das dem original vorliegenden Banias-Core nicht wirklich wesentlich zu beeindrucken (es sind schließlich immerhin noch 512 kByte Level2 Cache). Im Test der THG liegt der Celeron-M mit 1.3 GHz jedenfalls nicht wesentlich hinter dem Pentium-M mit 1.4 GHz zurück. Insofern gelten bei diesen Prozessoren die Vorbehalte gegenüber dem Namen "Celeron" nicht - vielmehr stellt sich der Celeron-M gar als eine absolut gangbare Alternative dar, da deutlich günstiger zu haben als Pentium-M Prozessoren.
Shortcuts: Golem berichtet von einem Tool, welches die Funktionsweise des "No Execution Bits" demonstrieren kann. Voraussetzung dafür sind allerdings ein NX-fähiger Prozessor (derzeit nur K8-Prozessoren, da beim Prescott aktuell noch deaktiviert) sowie das Service Pack 2 von Windows XP. Für sicherheitsbewußte Anwender haben Tom´s Hardware Guide dagegen den Biometric USB-Stick mit Fingerabdrucks-Scan getestet. Und während Apple es mit dem iTunes-Shop mittlerweile geschafft hat, 50 Millionen Songs online abzusetzen, wird das deutsche Musikportal Phonoline nun nach massiven Verspätungen am 18. März an den Start gehen - mit DRM-Inhalten selbstverständlich.
News des 15. März 2004 |
nVidia hat nun den schon länger erwarteten "ForceWare 55" Treiber veröffentlicht, von welchem inoffizielle Versionen schon seit einigen Tagen herumschwirren. In Berichten zu jenen inoffiziellen Treibern wurde das Hauptfeature des neuen Treibers, die Profil-Funktion zum Abspeichern von Spiel-bezogenen Settings für Anti-Aliasing oder/und anisotropen Filter, teilweise schon ausführlich vorgestellt. Das Feature bringt nVidia auf jeden Fall reichlich Pluspunkte, denn eine solche - doch eigentlich naheliegende - Funktion gibt es bei ATi bisher nicht. Aber womöglich sehen sich die Kanadier nun genötigt, in diesem Punkt nachzuziehen und präsentieren demnächst eine ähnliche Funktionalität - was die ATi-User sicherlich mit Freude annehmen würden ...
... Für den Augenblick und auch generell für ältere Treiber macht es im übrigen auch unser aTuner, welcher schon seit längerem über eine solche Profil-Funktion verfügt :-). Zum Thema Performance: Auch wenn die Release Notes (PDF) von einer höheren Leistung unter Anti-Aliasing sowie Shader-Benchmarks sprechen (ohne dies allerdings genauer auszuführen), gehen wir anhand der Berichte zu den vorhergehenden inoffiziellen Treibern davon aus, daß sich an der Performance durch diesen neuen Treiber eher nichts ändert. Dies deckt sich auch mit ersten, recht umfangreichen Benchmarks aus unserem Forum, bei welchen kaum Vorteile bei Spielen, wohl aber erhebliche beim ShaderMark sowie beim Pixel Shader 2.0 Test des 3DMark03 festgestellt wurden.
Laut The Inquirer soll ATi´s kommender NextGen-Grafikchip R420 nun 12 Rendering-Pipelines haben - anstatt der 8, wie in unserem R420-Artikel genannt. Anzumerken wäre allerdings, daß - neben der sicherlich vorhandenen Möglichkeit, daß es tatsächlich 12 Rendering-Pipelines sind - The Inquirer hier auch den Fehler begangen haben könnten, von der Anzahl der Pixel Shader auf die Rendering-Pipelines zu schließen. Es gibt nämlich schon des längeren verschiedene Überlegungen, wonach der R420 beispielsweise 4 Pipelines mit je einer Pixel-Prozessoren und 4 Pipelines mit je 2 Pixel-Prozessoren haben könnte. Auch andere Modelle sind diesbezüglich schon genannt worden, man kann sich hier wohl nur vom entgültigen Produkt überraschen lassen.
Hartware haben einige Details zum Intel CPU-Core Conroe anzubieten, über welchen wir hier schon berichtet hatten. Interessant ist an diesem, daß der im Jahre 2006 erscheinende Prozessor über zwei integrierte Cores verfügen soll, welche letztlich Weiterentwicklungen des jetzigen Pentium-M Prozessors sind - und daß jener Conroe eben auch im Desktop-Markt eingesetzt werden soll. Bei Hartware ist nun sogar zu lesen, daß der Conroe regelrecht den Nachfolger des Pentium 4 bzw. der Netburst-Architektur darstellen soll. Diese bekommt mit dem Tejas-Core nächstes Jahr noch einmal eine letzte wesentliche Neuerung, danach folgen bis 2006 "nur" noch der Sprung auf FSB1066, die Verkleinerung der Fertigungsgröße auf 65nm sowie - daraus resultierend - Taktsprünge bis auf 10 GHz ...
... Danach sollte eigentlich mit dem Nehalem-Core eine völlig neue Architektur anstehen. Spekulativ könnte man annehmen, daß Intel mit dem Nehalem ursprünglich womöglich vorhatte, 64 Bit auf den Desktop zu bringen. Dazu passt, daß wenn Intel früher auf den Zeitpunkt für "64 Bit für den Desktop angesprochen wurde, man ungefähr den Zeitraum des Nehalem-Erscheinens nannte. Allerdings wäre es in diesem Fall wohl eher zu einem zu 32 Bit (weitgehend) inkompatiblen 64-Bit-Chip gemäß der bisherigen Itanium-Strategie gekommen, denn Intel war von der 32-/64-Bit-Mischform nie wirklich begeistert. Sollte diese Spekulation über den Nehalem als quasi Desktop-Itanium zutreffen, dann wäre dieses Projekt aufgrund der aktuellen Entwicklung bei den 64-Bit-Prozessoren natürlich klar gefährdet ...
... So existiert denn durchaus die Möglichkeit, daß Intel hier nun inzwischen eine andere Architektur zur Nachfolge des Pentium 4 ausgewählt hat. Genauso gut als Grund für den Conroe als Pentium-4-Nachfolger könnte aber auch sprechen, daß Intel oberhalb von 10 GHz womöglich zu viele thermische und takt-technische Probleme sieht und deshalb wieder auf den Pfad der hohen Pro-MHz-Leistung zurückkehrt, wo man dieselbe Leistung auch mit deutlich weniger Takt erreichen kann. Derzeit ist dies alles natürlich reine Spekulation, genauso wenig ist sicher, ob der Conroe-Core wirklich der Pentium-4-Nachfolger im Desktop-Markt werden wird. Generell bleibt das Thema jedoch zu beobachten, ob hier Nehalem oder Conroe das Rennen machen werden.
Der Internet-Provider Freenet macht sich weiterhin "beliebt", indem man nun zum Mittel des Verklagens von unerwünschten Meinungen greift, wie sowohl Golem als auch der Heise Newsticker berichten. Gegenüber der Seite Anormaler Freedirk erreichte man mit einer Abmahnung mit einem Streitwert von lockeren 100.000 Euro, daß der Betreiber alle potentiell "für Freenet geschäftsschädigenden Äußerungen" letztlich entfernte. Gegenüber der anderen Seite Freenetbeschiss, welche sich im übrigen vor wenigen Tagen nicht von selbst abschaltete, wie teilweise berichtet, sondern von ihrem Hoster gelöscht wurde, kommt Freenet allerdings nicht an, da der Seitenbetreiber bis jetzt anonym geblieben ist und seine Seite mittlerweile im Ausland hosten läßt :-).
Shortcuts: Unerwarteterweise ;-) mal etwas sinnvolles gibt die deutsche Bundesregierung von sich, indem man laut Golem die Microsoft-Pläne für das Palladium-System als bezüglich des Datenschutzrechts sowie des Wettbewerbsrechts bedenklich kritisiert. Die WinHelpline berichtet dagegen von der virtuellen Tastatur, welche nun endlich auch nach Deutschland kommt. Desweiteren vermeldet der Planet 3d Games, daß Unreal Tournament 2004 einen offiziellen Benchmark namens "UMark" enthalten wird. Und letztlich berichtet der Heise Newsticker, daß in einem US-Gesetzvorschlag zum Thema Filesharing Hinweise gefunden wurden (per Word-Revisionsvermerken), daß jener Gesetzvorschlag direkt durch die Hände der Hollywood-Lobbyorganisation MPAA ging bzw. von dieser editiert wurde ;-).