News-Archiv 16. - 22. Februar 2004 (8. Kalenderwoche)
22. Februar 21. Februar 20. Februar 19. Februar 18. Februar 17. Februar 16. Februar
News des 22. Februar 2004 |
Die Information unseres aktuellen Artikels, daß der ATi R420-Chip keinen Shader 3.0 Support mitbringt, hat erwartungsgemäß eine rege Diskussion in Gang gesetzt. Momentan halten sich Beführworter und Gegner dieser Maßnahme noch halbwegs die Waage - sicherlich nicht zu Unrecht sehen viele, daß nVidia diesen technologischen Vorteil natürlich weidlich zu Marketing-Zwecken ausnutzen wird. Der R420 ist damit, da er nicht über die Technologie gewinnen kann, geradezu verdammt, unter allen wichtigen Benchmarks glänzend dazustehen, sprich vor dem nVidia NV40 zu landen. Bei einem Gleichstand oder gar einem Vorteil für nVidia könnten jene ihren technologischen Vorteil zusätzlich in die Waagschale werfen, womit ATi´s ganze Strategie beim R420 für die Katz´ wäre ...
... Zudem zwingt der technologische Nachteil ATi unseres Erachtens nach nahezu zu einem Release des R420 noch vor dem NV40 - denn wenn nVidia erst einmal einen Shader 3.0 Chip vorgestellt hat, degradiert das den Shader 2.0 Chip R420 schon allein unterbewußt schnell als "alt". Wenn wir die Zeichen allerdings richtig deuten, so wird ATi in der Tat den R420-Chip noch vor dem NV40 sowohl vorstellen als auch noch vor dem NV40 in den Markt bringen können. Wer letztlich das Performance-Wettstreiten gewinnen mag, ist jetzt allerdings sowieso noch nicht abzusehen. Dies hängt wohl auch nicht unerheblich von den finalen Taktraten ab, welche derzeit sowohl bei ATi als auch nVidia noch nicht feststehen.
Zur am Donnerstag genannten GeForceFX 5700VE können wir heute noch weitere Informationen hinzufügen: Danach taktet die Karte ungefähr mit 300/250 MHz - bei der GeForceFX 5700LE waren es ca. 250/200-250 MHz und bei der GeForceFX 5700 sind es 425/275 MHz. Zudem gibt es zur GeForceFX 5700VE noch die Information, daß deren Z-Buffer aus nicht genannten Gründen langsamer sei als bei der normalen GeForceFX 5700. Was sich da konkret dahinter verbirgt, wird noch zu ergründen sein. Zumindestens ist der Einsatz eines nur 64 Bit Speicherinterface angesichts dieser doch vernünftigen Taktraten (angesichts des Marktsegments) doch eher unwahrscheinlich.
Die Telepolis berichtet von einem Infoabend des Hitech-Presseclubs, auf welcher diverse Firmenvertreter den versammelten Journalisten die Vorzüge von Trusted Computing schmackhaft machen sollten - und sich dabei teilweise gehörig verplapperten. So gab der Infineon-Vertreter (Infineon stellt TPM-Chips in Masse her) zu Protokoll, daß Trusted Computing vor allem der von Teilen der Medien- und IT-Industrie geplanten Einführung von DRM-Geschäftsmodellen diene. Und DRM selber wiederum dient natürlich dazu, die Kontrolle über den Konsumenten zu erlangen, wie DRM-Anbieter in ihrer Eigenwerbung gegenüber der Medienindustrie auch vollmundig anpreisen ("has the power to renew or revoke user right as needed") ...
... War da aber nicht irgendetwas mit höherer Sicherheit für den Anwender durch Trusted Computing, TCPA, TCG, Palladium & NGSCB? Der Microsoft-Vertreter selber sprach bezüglich der hehren Absichten von Trusted Computing etwas diffus von "Sicherheit vor illegaler Musik". Wobei sich hier natürlich die Frage stellt, wo der Nutzen des Anwenders liegen soll, wenn er vor "illegalen" Downloads "verschont" bleibt ;-). Dieser Punkt ist sicherlich ein Hauptthema bei TCPA & Co.: Es fehlt neben all den Schlagwörtern die klaren Bekenntnisse, wem das alles etwas nützt. Denn das mehr an Sicherheit ist zu 98% nicht beim Anwender, sondern bei den Hard- und Software-Herstellern sowie der Medienindustrie zu finden. Kurz gesagt: TCPA & Co. bringen in der Tat mehr Sicherheit - mehr Sicherheit für die Hersteller, ihre Kunden vollständig im Griff und an der kurzen (DRM-)Leine zu haben.
Gut passt hier auch, daß im EU-Parlament die äußerst umstrittene neue Urheberrechts-Direktive plötzlich in einem beschleunigten und damit vereinfachten Verfahren durchgezogen werden soll, wie der Heise Newsticker berichtet. Damit würde es nur noch zu einer einzigen Lesung am 8. März kommen, in welcher alle gewünschten Änderungen besprochen werden müssten. Wichtigster Punkt des bisherigen Entwurfs zur neuen EU Urheberrechts-Direktive ist die generelle Kriminalisierung auch von kleinen Urheberrechtsverstößen sowie die Auskunftspflicht der Provider gegenüber Rechteinhabern, wobei ersterer Punkt enorme Probleme bei der Verhältnismäßigkeit der Ahndung von Straftaten auslösen wird und zweiterer Punkt massiv mit deutschem wie auch EU-Datenschutzrecht kollidiert.
neuer Artikel |
ATi R420, R423 & Co. Informationen
Nachdem wir Ende Januar einen schon ziemlich kompletten Überblick über die kommenden nVidia-Grafikchips geben konnten, stand natürlich die Frage im Raum, was denn nun von ATi für das Frühjahr 2004 zu erwarten ist. Zu dem Zeitpunkt des nVidia-Artikels waren die Informationen zu den kommenden ATi-Grafikchips jedoch noch recht rar gesät, das ganze ließ sich grob in drei Absätzen zusammenfassen.
Abhilfe schaffte hier erst ein Artikel seitens AnandTech von letzter Woche, in welchem die Pläne von ATi schon recht detailliert dargelegt wurden. Wir wollen uns nachfolgend vorwiegend auf diese Informationen seitens AnandTech stützen, flechten dabei aber noch etwas eigenes Wissen ein - und haben einige wesentliche Details zur Einordnung der einzelnen Grafikchips hinzuzutragen, welche bis dato noch nicht bekannt waren und von welchen zumindestens eines für mehr als reichlich Diskussionstoff sorgen wird :-) ... zum Artikel
News des 19. Februar 2004 |
Zur hier schon einmal erwähnten GeForceFX 5500 müssen wir uns noch einmal äußern, da im Web sich widersprechende Berichte dazu finden, auf welchem Chip diese Grafikkarte nun basiert - die einen sprechen von NV31 aka GeForceFX 5600, die anderen von NV36 aka GeForceFX 5700. nVidia hat allerdings gegenüber uns definitiv bestätigt, daß es sich wie vermutet um den NV34-Chip handelt, bisher bei der GeForceFX 5200 /Ultra und zukünftig genauso auch bei der GeForce PCX 5300 verbaut. Vermutlich handelt es sich dabei um den Versuch von nVidia, ATi im oberen LowCost-Segment schlicht besser Paroli bieten zu können ...
... Darauf weist auch dieser Performance-Chart, welche direkt aus einer nVidia-Präsentation stammt und die GeForceFX 5500 mit der Radeon 9600SE (RV350-Chip, 325/200 MHz, aber nur 64 Bit DDR-Speicherinterface) vergleicht, hin. Interessanterweise wird dort die GeForceFX 5500 mit Taktraten von 250/200 MHz ausgeführt, was genau den Taktraten der GeForceFX 5200 entspricht - irgendwie fehlt da noch der Unterschied zwischen beiden Karten ;-). Allerdings sind die Taktraten der GeForceFX 5500 derzeit noch nicht endgültig spezifiziert, und andererseits könnte es sich bei der GeForceFX 5500 auch nur um eine reine Marketing-Aktion handeln, mit welcher der NV34-Chip schlicht "sexier" gegenüber den OEM-Abnehmern von nVidia gemacht werden soll.
Der schon genannte NV36-Chip wird allerdings dennoch seine LowCost-Abwandlung bekommen. Im neuesten Treiber 56.55 befinden sich hierzu die neuen Einträge GeForceFX 5700LE und GeForceFX 5700VE, beide basierend auf dem NV36. Genauere Informationen liegen aber derzeit nur zur GeForceFX 5700LE vor, welche ohne Hardware-Limitierungen schlicht niedriger getaktet werden soll als die GeForceFX 5700 (425/275 MHz): Der Chiptakt der GeForceFX 5700LE soll bei 250, der Speichertakt zwischen 200 und 250 MHz liegen. Damit würde nVidia eine sicherlich gar nicht einmal so üble Lösung für den niedrigen Mainstream-Markt haben, ähnlich der Radeon 9600 ...
... Bei der GeForceFX 5700VE tappen wir dagegen derzeit noch ein wenig im Dunklen, was deren Einschränkungen gegenüber den großen Brüdern GeForceFX 5700 und GeForceFX 5700 Ultra betrifft. Echte Hardware-Unterschiede sind zwar eher auszuschließen, es darf am ehesten - da selbst die GeForceFX 5700 mit 425 MHz sehr hoch für eine Non-Ultra-Karte taktet - mit einem deutlich niedrigeren Chiptakt wie bei der LE-Version gerechnet werden. Andere mögliche Einschränkungen sind niedrigere Speichertakte oder auch - nicht ganz unwahrscheinlich - eine Kappung des Speicherinterfaces auf nur noch 64 Bit DDR. Letztere Maßnahme würde die Karte allerdings für Spieler generell uninteressant machen, da Karten mit 64 Bit DDR-Speicherinterface keine zeitgemäße Leistung mehr bringen können.
Und um beim Thema "Grafikkarten mit 64-Bit-Interface" zu bleiben: Die GeForceFX 5600XT, basierend auf dem NV31-Chip und mit 235/200 MHz Taktfrequenzen antretend, ist eigentlich generell mit 128 Bit DDR-Speicherinterface gedacht gewesen - etwas anderes macht im Mainstream-Markt auch wenig Sinn. Nichts desto trotz schwirren wider Erwarten doch einige GeForceFX 5600XT Karten herum, welche dann eben doch nur ein 64 Bit DDR-Speicherinterface haben - so Karten von Asus und Chaintech (offensichtlich führen aber beide Hersteller GeForceFX 5600XT Karten sowohl mit 64 als auch mit 128 Bit Interface). Damit gilt leider auch für die GeForceFX 5600XT, daß man sich vor dem Kauf entsprechend beim Hersteller genauestens informieren und/oder sich vom Händler seines Vertrauens den Punkt des 128 Bit Interfaces verbindlich bestätigen lassen sollte.
Ein interessantes Detail zum Intel Prescott Prozessor findet sich im übrigen in einem Tech-Dokument (PDF) zu diesem Prozessor: Danach hat Intel beim Prescott gegenüber dem Northwood die Latenzen von Level1 wie Level2 Cache erheblich angehoben: Beim Level1 Cache von 2 auf 4 Takte (bei Floating Point von 9 auf 12 Takte) und beim Level2 Cache von 7 auf 18 Takte. Beide Anhebungen der Latenzen haben natürlich keinen guten Einfluß auf die Pro-MHz-Leistung, waren aber scheinbar notwendig für die geplanten hohen Taktraten des Prescott und dessen Nachfolger Tejas ...
... Denn mit steigendem Takt wird die Latenzzeit, welche sich aus der Rechnung "Latenz-Takte / Taktfrequenz" ergibt, schließlich automatisch immer kleiner (eine genauere Erklärung zu Latenz und Latenzzeit siehe hier). Beim Northwood könnte diese Latenzzeit womöglich schon so klein geworden sein, daß sie die Taktbarkeit des Prozessors behindert hat oder zukünftig behindern würde - was letzlich die Anhebung der Latenztakte beim Prescott notwendig machte. Nun dürfte Intel wieder mehr als genügend Spielraum bei den Taktfrequenzen haben, ehe die Latenzzeiten wieder eine Takt-bremsende Rolle spielen können.
Bezüglich der leider derzeit gelockten AMD Athlon XP Prozessoren haben Warp2Search eine hochinteressante Idee anzubieten: Einfach Athlon XP-M Prozessoren verwenden. Diese Abwandlung des normalen Athlon XP Prozessors ist nämlich selbst jetzt noch ungelockt unterwegs - und wird dies auch weiterhin bleiben, schließlich wird die Möglichkeit der Veränderung des Multiplikators bei diesem Prozessor für dessen PowerNow! Feature zwingend benötigt. Laut der AMD-offiziellen Preisliste besteht zudem nur ein geringer Preisunterschied zwischen Athlon XP und Athlon XP-M. Da beide Prozessoren aus derselben Produktion stammen, treffen auch alle bisher erworbenen Overclocking-Erfahrungen auf den Athlon XP-M zu - so daß auch hier die Modelle mit 2500+ Rating die wahrscheinlich erfolgversprechendesten Overclocking-Prozessoren sein dürften.
News des 18. Februar 2004 |
Laut Hard Tecs 4U hat Intel auf seinem eben angelaufenen Intel Developer Forum wie erwartet seine 64-Bit-Erweiterung Clackamas Technologie (CT) vorgestellt, vorher besser bekannt unter ihrem Projekt-Namen "Yamhill". CT ist dabei voll kompatibel zu AMD´s 64-Bit-Erweiterung AMD64 und damit natürlich inkompatibel zu Intel´s eigener 64-Bit-Erweiterung IA64, welche bei den Itanium-Prozessoren zum Einsatz kommt. Intel übernimmt damit im übrigen zum ersten Mal eine bedeutende Technologie von AMD, was Intel nach dem gegenseitigen Technologietausch-Abkommen auch zusteht ...
... Wirklich interessant sind diese Feinheiten jedoch eher nur für Börsenanalysten, welche der deutlich kleineren Firma AMD nun wohl ein etwas höheres Gewicht geben werden. Rein für den Markt ist die Entscheidung von Intel nur absolut positiv zu sehen, weil sich die Software-Entwickler nun auf eine einheitliche 64-Bit-Erweiterung für alle Desktop-Prozessoren konzentrieren können, nämlich AMD64. Da die Itanium-Prozessoren eher nur im Markt der großen Server anzutreffen sind, ergeben sich hier auch kaum relevante Berührungspunkte mit deren extra 64-Bit-Erweiterung IA64. Eine extra 64-Bit-Erweiterung für Desktop-Prozessoren seitens Intel hätte den Markt nur zerrissen und den anstehenden Siegeszug von 64 Bit auf dem Desktop um einiges verlangsamt ...
... Insofern ist es eine absolut richtige Entscheidung von Intel, hier auf AMD64 zu setzen - welche nebenbei gesagt anscheinend auch schon relativ frühzeitig getroffen wurde. Denn CT steckt anscheinend schon im Prescott - eine frühere Meldung, wonach der Prescott eine eigene, nicht AMD64-kompatible 64-Bit-Erweitung hat, dürfte demnach nicht zutreffend sein. Zwar sieht Intel CT bei den Desktop-Prozessoren erst im Jahre 2005, also mit dem dann anstehenden Tejas-Prozessor, doch CT ist bereits im kommenden Xeon mit Nocona-Core enthalten. Der Nocona ist jedoch nichts anderes als ein waschechter Prescott, bei welchem die MultiProzessoring-Fähigkeiten nicht deaktiviert wurden ...
... Faktisch ist "Nocona" nur ein anderer Name für einen Prescott, welcher im Workstation- und Server-Segment verkauft wird. Beide Cores sind nicht einfach nur gleich, sondern sie sind identisch: Erst nach der Produktion wird festgelegt, welches der hergestellten Dies ein Prescott werden wird (dann wird MultiProzessoring deaktiviert) - und welches ein Nocona. Demzufolge muß CT eigentlich voll funktionabel auch im Pentium 4 Prescott vorhanden sein. Somit könnte es auch durchaus möglich sein, daß Intel CT beim Prescott schon deutlich früher als erst 2005 freischaltet ...
... Als Beispiel sei hier auf HyperThreading verwiesen, welches Intel eigentlich erst mit dem Prescott freischalten wollte (welcher ursprünglich einmal für Mitte 2003 geplant war), welches dann aber schon Ende 2002 mit dem 3.06 GHz Pentium 4 in den Markt kam. Intel hält sich vermutlich bei CT ebenso alle Möglichkeiten offen: Sollte sich der Tejas weiter verzögern oder aber es der Markt durch einen durchaus vorstellbaren Run auf 64-Bit-Systeme beim kommenden Release von Windows XP 64-Bit erforderlich machen, wird man CT sicherlich schon vorher auch auf dem Prescott freischalten. Bis dahin wird CT - wie schon seinerzeit HyperThreading - allerdings allein dem Workstation- und Serverprozessor Xeon auf Basis des Nocoma-Cores vorbehalten sein.
The Inquirer vermelden unter Berufung auf eine Analysten-Stimme, daß Intel noch diese Woche bekanntgeben wird, seinen Pentium-M Prozessor auch für das Desktop-Segment anzubieten. Der Pentium-M (nicht zu verwechseln mit dem Pentium 4-M) basiert auf dem Banias-Core (ab dem zweiten Quartal dem Dothan-Core) und ist speziell auf den Notebook-Sektor ausgerichtet, weswegen er auch deutlich weniger Strom verbraucht (ca. 25 Watt) als derzeitige Desktop-Prozessoren (bis zu 100 Watt). Wegen seiner damit sehr geringen Kühl-Anforderungen sowie des geringen Strombedarfs wird der Pentium-M seit einiger Zeit von Intel auch für Kleinst-Server angeboten ...
... Natürlich drängte sich ob dieser Vorzüge ein Einsatz auch im Desktop-Segment genauso schon immer auf. Zwar sind die derzeitigen Pentium-M Taktfrequenzen von bis zu 1.7 GHz vergleichsweise niedrig, doch dafür kann der Prozessor mit einer Pro-MHz-Leistung in der Nähe der Athlon 64 Prozessoren glänzen. Insbesondere für Arbeitssysteme, wo es also nicht um das letzte MegaHertz geht, wäre der Pentium-M die in den Augen einiger Anwender ideale Wahl, da sehr leise zu kühlen und die Stromrechnung bei weitem schonender belastend als die derzeitigen Desktop-Prozessoren. Intel wiederum registrierte diesen Anwenderwunsch lange Zeit nicht bzw. obließ es den Mainboard-Herstellern, entprechende Desktop-Platinen für den Pentium-M zu entwickeln ...
... Dabei ist jedoch bisher nicht wirklich etwas herausgekommen - der Unterschied, ob Intel eine Sache offiziell unterstützt oder nicht, ist eben doch nicht zu unterschätzen. Sollten die Informationen von The Inquirer zutreffend sein, scheint Intel nun allerdings über den eigenen Schatten springen und den kleinen aber feinen Silent-Markt mit einer offiziellen Unterstützung des Pentium-M für den Desktop beglücken zu wollen. Genauere Daten zur exakten Vorgehensweise fehlen allerdings derzeit noch. Vorstellbar wäre, daß Intel schlicht seine aktuellen oder zukünftigen Desktop-Chipsätze für den Pentium-M freigibt - im Sockel 478 gibt es den Notebook-Prozessor schließlich schon ...
... Dann würde ein BIOS-Update des jeweiligen Mainboard-Herstellers reichen und der Pentium-M könnte theoretisch in jedes beliebige Sockel 478 Desktop-Mainboard verpflanzt werden :-)). Dies ist aber nur eine Spekulation unsererseits, Intel könnte auch einen anderen Weg beim Pentium-M für den Desktop gehen. Nebenbei: The Inquirer berichten auch darüber, daß Intel für 2005 vorhat, vier Stück Pentium-M in einem Die zu vereinen. Diese Konstruktion wird allerdings vermutlich nur für den Servermarkt gedacht sein, eine Unterstützung dieses sicherlich durchaus interessanten Vier-Wege-Prozessors für den Desktop-Bereich erscheint eher ausgeschloßen.
News des 17. Februar 2004 |
Seitens der Grafikkarten hat nVidia schon heute das PCI Express Zeitalter mit der Vorstellung erster Grafikkarten mit PCI Express Port eingeläutet. Dabei "hält" sich nVidia exakt an die von uns kürzlich vorgestellte Roadmap :-) und präsentiert seine ersten PCI Express Grafikkarten in Form von (bekannten) Grafikchips mit internem AGPx8 Interface und zusätzlichem PCI Express Bridge Baustein auf der Grafikkarte. Dabei nennt sich eine GeForceFX 5950 mit PCI Express Bridge Chip nun GeForce PCX 5950, eine GeForceFX 5700 mit PCI Express Bridge Chip GeForce PCX 5750 (neuer Codename NV39), eine GeForceFX 5200 mit PCI Express Bridge Chip GeForce PCX 5300 (NV37) und eine GeForce4 MX mit PCI Express Bridge Chip GeForce PCX 4300 (NV19) ...
... An den Taktfrequenzen der jeweiligen Normal- und Ultra-Versionen ändert sich jedoch gar nichts, der Unterschied besteht allein in der auf dem Grafikboard zusätzlich befindlichen PCI Express Bridge. Da alle genannten Chips intern weiterhin natürlich "nur" ein AGPx8 Interface haben, wird sich die Geschwindigkeit durch diese PCI Express Anbindung natürlich auch nicht verbessern können. Dies war jedoch bei diesen Grafikkarten sowieso nicht das Ziel, vielmehr sollte allein eine Kompatibilität mit den kommenden PCI Express Mainboards erreicht werden, sofern diese nicht eventuell noch über einen zusätzlichen AGPx8 Port verfügen.
In den letzten Tagen hat es bekanntermaßen von allen Grafikchip-Entwicklern neue Treiber gegeben, was auch in entsprechenden Treiber-Vergleichen im Web resultierte. ATi hatte jedoch schon in den Releasenotes zum Catalyst 4.2 angegeben, daß der neue Treiber mehr Leistung nur auf den DirectX8-Karten von ATi bringen würde (es ist im übrigen äußerst lobenswert, daß man sich bei ATi auch jetzt noch um Performance-Verbesserungen dieser "alten" Chips kümmert). Insofern war das Ergebnis der bisherigen Tests seitens Thors Hardware, DarkTweaker, OnlyNewZ, der FiringSquad und letztlich der Virtual Zone vorhersehbar, welche dem Catalyst 4.2 (auf DirectX9-Hardware) keine besseren Leistungen attestieren konnten ...
... Bei nVidia hingegen vermissen wir etwas jenen angeblichen Performance-Zuwachs, den ein neuer nVidia-Treiber laut einer früheren Meldung von TweakPC eigentlich bringen sollte. Der Test des inoffiziellen 56.55 Treibers seitens der Virtual Zone, welcher aber in den nächsten Tagen von nVidia offiziell gemacht werden soll, weisst jedenfalls keinen generellen Performance-Sprung auf, sondern einzig und allein ein deutlich besseres Ergebnis im Pixelshader-Test des 3Mark03. Vor der Bewertung dieses Ergebnisses wäre allerdings zu klären, inwiefern der neue Treiber die Bildqualität durch legale oder nicht legale Optimierungen beeinträchtigt - und natürlich auch, was Futuremark als Entwickler des 3DMark03 zu dem neuen nVidia-Treiber sagt ;-) ...
... Und letztlich gab es von XGI nach einiger Wartezeit mit der Version 1.02.05 auch einmal wieder einen neuen Treiber, woraufhin Driverheaven ihrem Review zur Club3D Volari V8 Duo noch einmal ein Update verpasst haben. Der neue XGI-Treiber löst hier jedoch nur zwei von fünf großen Problemen des letzten XGI-Treibers, dafür bekommt der Anwender jedoch mit unerklärlichen Performance-Einbrüchen in einigen Spielen ein neues Problem hinzu. An der Performance des Treibers änderte sich hingegen gar nichts, einige Benchmarks liefen durch jene Performance-Einbrüche sogar erheblich langsamer ab. Alles in allem eher enttäuschend für den immerhin dritten Volari-Treiber nach auch schon wieder mehr als zwei Monaten Entwicklungs- und Reifezeit.
Bei Golem fragt man "Unterbrechungsfreie Stromversorgung bald für jedermann?" und bezieht sich damit auf eine Initiative des Herstellers APC, welcher zukünftig auch den Endverbraucher mit seinen Produkten erreichen will. USVs sind in den letzten Jahren teilweise erstaunlich günstig geworden, so daß sich für Rechner mit besonders sensiblen privaten oder dienstlichen Daten ein solches Gerät durchaus lohnen kann. Insbesondere, wer aus Sicherheitsgründen bereits RAID1 (Mirroring) fährt, für den drängt sich eine USV als weitere Sicherheits-Maßnahme geradezu auf. Für Privatanwender interessant sind dabei zwei Arten von USV: Die günstigeren "Standby" bzw. "Offline" USV oder die teureren "line-interaktive" USV ...
... Letztere haben dabei den Vorteil der deutlich niedrigeren Umschaltzeiten (bei Netzzusammenbruch), welche klar unterhalb der Schaltschwelle von PC-Netzteilen liegt, während Standby-USVs zumeist nur knapp darunterliegen. Außerdem werden line-interaktive USV oftmals auch noch mit interessanten Zusatzfeatures ausgerüstet, wie Schutz vor Spannungsabfällen, Blitz- und Überspannungsschutz und die Überwachung/Steuerung der USV mittels Windows-Software. Große Hersteller sind APC und PowerWare, die Preise liegen bei ca. 150 Euro für eine Standby-USV und ca. 250 Euro für eine line-interaktive USV (jeweils 400 Watt bzw. 650 VA). Einsteigerhilfe zum Thema Unterbrechungsfreie Stromversorgung gibt es im übrigen im USV-Lexikon. PS: Man sollte auf lüfterlose USVs achten. Viele Geräte arbeiten mit durchaus lautstarken Lüftern auf ca. 40 dB(A) - was jedoch nicht sein muß, wie lüfterlose Versionen beweisen.
News des 16. Februar 2004 |
Wir bitten um Entschuldigung für den (krankheitsbedingten) News-Ausfall am Wochenende. Heute geht es aber in alter Frische weiter :-).
Bei den x-bit Labs gibt es einen Artikel zur Grafikkarten-Performance unter Unreal Tournament 2004. Hierzu benchte man einige selbsterstellte Demos (seltsam, eigentlich ist die Aufnahme-Funktion derzeit noch deaktiviert) mit 11 aktuellen Grafikkarten, darunter nebenbei auch XGI´s Volari V8 Duo und S3´s DeltaChrome S8. An der Leistungsspitze tummeln sich natürlich Radeon 9800XT und GeForceFX 5950 Ultra, knapp gefolgt von der Radeon 9800 Pro und mit etwas Abstand dann die GeForceFX 5900. Mit größerem Abstand folgen dann Radeon 9600XT, Radeon 9600 Pro, Radeon 9500 Pro und GeForceFX 5700 Ultra - und danach wieder mit etwas Abstand die GeForceFX 5600 Ultra. Der S3-Chip kann zumindestens mit der GeForceFX 5600 Ultra mithalten, während der XGI-Chip leider vollkommen versagt. Dieses Bild zieht sich im Prinzip (mit ein paar Abweichungen) durch alle getätigten UT2004-Benchmarks, welches damit im übrigen ähnlich ausgeglichen reagiert wie sein Vorgänger.
Thema XGI: Laut TweakPC soll hier demnächst etwas Bewegung in den Markt und in die Preise kommen - zumindestens in China. Denn der chinesische Grafikboard-Hersteller Crown will mit seinen eigenen XGI-Grafikkarten drastisch unter die Preise gehen, welche derzeit Club3D im europäischen Raum macht - eine gemessen an den bisher festgestellten Leistungen der XGI-Karten sicherlich längst überfällige Preiskorrektur. Mit 193 Dollar für die Volari V8 Duo könnte jene - sollte man den derzeit äußerst günstigen Dollar/Euro Wechselkurs auch ausnutzen - durchaus mit Radeon 9600 Pro und GeForceFX 5600 Ultra konkurrieren, welche auch leistungsmäßig (bei einigem Wohlwollen ob der XGI-Treiberschwächen) die eigentliche Konkurrenz zur Volari V8 Duo darstellen ...
... Richtig interessant wird es jedoch bei den kleineren Karten: So soll eine Volari V8 Ultra für 97 Dollar zu haben sein, eine normale Volari V8 für 89 Dollar (128MB-Version). Beide stellen halbierte Versionen der originalen Volari V8 Duo dar, die normale Volari V8 dürfte dann noch etwas niedrigere Chip- und Speichertakte haben. Entscheidend ist hier, daß es Hinweise darauf gibt, daß das DualChip-Feature bei der Volari V8 Duo nicht wirklich effektiv arbeitet - was durchaus bedeuten kann, daß die SingleChip-Lösungen von XGI deutlich schneller sind als eigentlich zu erwarten wäre. Natürlich sind die Volari V8 /Ultra Grafikkarten insgesamt zu niedrig angesiedelt, um noch im Mainstream-Markt mitmischen zu können, aber eventuell ergeben sich ja praktikable Alternativen für den LowCost-Markt. Zwar ist es derzeit eher ungewiß, ob Crown diese Karten auch in Europa vertreiben wird, aber mittelfristig sollten diese Angebote auch die Preise in unseren Breitengraden beeinflußen ...
... Daneben wird Crown auch eine Volari V3 Ultra bringen - und damit eine lange erwartete Premiere im Desktop-Markt. Hinter dem Volari V3 /Ultra steckt nämlich der XP5-Chip, eine verbesserte Version des Trident XP4 Chips. Trident hatte seinerzeit den XP4 mit einigen Paukenschlägen auf die Marketingtrommel angekündigt - und auf dem Papier versprach der Chip auch gute Leistungen im Mainstream-Markt (des Jahres 2002) sowie eine extrem niedrige Stromaufnahme (4 Watt). Leider wurde aus der hohen Performance nichts, womit Trident den Chip auch letztlich nur im Notebook-Bereich absetzen konnte. Mittels der Übernahme der Grafikchip-Aktivitäten von Trident durch XGI wanderte dieses Projekt dann zu XGI, welche nun im Notebook- und erstmals eben auch im Desktop-Bereich den XP4-Nachfolger XP5 abzusetzen versuchen. Der Chip dürfte sicherlich heutzutage kaum noch als Spieler-Grafikchip taugen, aber bei der niedrigen Verlustleistung nach wie vor führend sein.
Wie Hard Tecs 4U berichten, hat der Speicherhersteller Samsung mit der Massenproduktion von GDDR3-Speichern begonnnen. Damit bestätigt sich im übrigen, daß die Speicherhersteller zumindestens für speziellen Grafikkartenspeicher GDDR2 möglichst schnell "abzuwickeln" und lieber gleich auf GDDR3 setzen werden. Dabei gereicht den Herstellern zum Vorteil, daß GDDR3 technisch nicht wirklich anders ist als GDDR2: Außer ein paar minimalen internen Veränderungen besteht der Hauptunterschied in der niedrigeren Versorgungsspannung, welcher die Verlustleistung senkt und somit die Taktfreudigkeit von GDDR3 gegenüber GDDR2 steigern soll. So war GDDR2 eigentlich einmal bis ca. 750/800 MHz geplant gewesen, während GDDR3 erst ab dieser Taktfrequenz ins Geschehen eingreifen sollte (und dann bis physikalische 1 GHz reichen sollte und noch soll) ...
... So wie es nun aber aussieht, übernimmt GDDR3 jedoch schon oberhalb von 500 MHz von GDDR2. Schon im Februar sollen seitens Samsung dann GDDR3-Speicher mit den Taktfrequenzen 500, 600, 700 und 800 MHz an die Abnehmer dieses speziellen Speichers für Grafikkarten - ATi und nVidia - ausgeliefert werden. Damit wird es durchaus wahrscheinlicher, daß beide Grafikchip-Entwickler bei den kommenden NextGen-Grafikchips über jene 600 MHz Speichertakt hinausgehen, mit welche diese bisher geplant sind und beispielsweise die jeweiligen Pro/Ultra-Versionen mit bis zu 800 MHz physikalischen Speichertakt antreten lassen. Für den im zweiten Quartal anstehenden Launch von DDR2-Speicher als PC-Hauptspeicher hat dies im übrigen keinerlei Auswirkungen, jener kommt planmäßig und wird wohl erst 2006/2007 von seinem Nachfolger DDR3 abgelöst werden.
Wir hatten am Donnerstag über den Rechtsstreit um die Marke eMule berichtet, wo sich die Firma Firstway Medien mit ihrer Anwaltskanzlei des Günter Freiherr von Gravenreuth sowie die Webseite eMule.de gegenüberstehen. Laut Freemule lautet dort die neueste Entwicklung, daß seitens der Firstway Medien die Abmahnung gegen eMule.de zurückgenommen wurde :-). Letztere wollen die "negative Feststellungsklage" aber trotzdem durchbringen, um eine Löschung der Marke "eMule" beim Deutschen Patentamt zu erreichen, weil dies die einzige Möglichkeit ist, auch zukünftig solche Klagen zu verhindern. Im übrigen hat sich SlySoft (Hersteller von AnyDVD und CloneCD) dazu bereit erklärt, eMule.de eine fünfstellige Prozesskostenbeihilfe bereitzustellen und somit in dem anstehenden Gerichtsverfahren zu helfen.