News-Archiv 27. Oktober - 2. November 2003 (44. Kalenderwoche)
2. November 1. November 31. Oktober 30. Oktober 29. Oktober 28. Oktober 27. Oktober
News des 2. November 2003 |
Laut den x-bit Labs will der taiwanesische Halbleiter-Hersteller TSMC, bei welchem unter anderen ATi und nVidia ihre Grafikchips fertigen lassen, im ersten Quartal des kommenden Jahres seine ersten in 110nm hergestellten Chips produzieren. Dies sagt natürlich noch nichts darüber aus, welcher Art diese in 110nm gefertigten Chips sind - es kann sich dabei auch um kleinere Mainboard-Chipsätze oder Kommunikationschips handeln. Denn Grafikchips steigen üblicherweise erst ein paar Monate später in eine neue Fertigung ein bzw. TSMC wird diese den Grafikchip-Entwicklern erst ein paar Monate nach dem gelungenen Start anbieten, da ein 100-Millionen-Transistoren-Grafikchip nun einmal eine ganz andere produktionstechnische Herausforderung darstellt ...
... Nichts desto trotz kann man damit rechnen, daß vermutlich ab dem 3. Quartal 2004 erste Grafikchips in 110nm gefertigt werden. Dies erteilt nebenbei gesagt aber auch jenen Fantasien eine Abfuhr, welche 110nm oder gar gleich 90nm schon bei den kommenden NextGen-Chips ATi R420 und nVidia nV40 vermutet haben. Die Entwicklung der Produktionstechniken der Grafikchip-Hersteller läßt sich eben nicht mit derjeniger der CPU-Hersteller vergleichen, welche - im Falle Intel´s - inzwischen schon kurz vor 90nm stehen. Während die CPU-Hersteller im gewöhnlichen relativ große Sprünge in den benutzten Fertigungstechniken hinlegen (zuletzt 250nm - 180nm - 130nm - 90nm), arbeiten die Grafikchip-Entwickler zumeist auch noch mit allen Zwischenstufen (in diesem Fall zusätzlich 220nm, 150nm und 110nm) ...
... Der Grund hierfür ist die Häufigkeit, mit welcher die Grafikchip-Entwickler grundsätzlich neue Grafikchips auf den Markt bringen - ca. einmal im Jahr. Die CPU-Hersteller bringen dagegen nur aller 2 bis 4 Jahre grundsätzlich neue Prozessoren auf den Markt, stehen damit also deutlich seltener vor der Wahl einer entsprechenden Fertigungstechnologie - und legen demzufolge auch die zu beobachtenden größeren Sprünge hin. Demzufolge ist für Grafikchips jetzt allgemein gesehen auch erst einmal 110nm dran. Mit dieser Technologie dürften dann wohl die Grafikchips des zweiten Halbjahres 2004 gebacken werden, 90nm kommt vermutlich erst 2005 zur Anwendung ...
... Damit wird 110nm vermutlich auf die Refresh-Chips von R420 (Refresh-Chip des R420 ist noch unbekannt) und NV40 (Refresh-Chip ist NV45) zutreffen und womöglich auch schon auf den einen oder anderen Mainstream-Grafikchip, welcher auf diesen beiden genannten HighEnd-Chips basiert. ATi hat diesbezüglich auch schon eine klare Ansage gemacht, daß man auf jeden Fall vorhat, den 110nm Fertigungsprozeß "aggressiv" zu nutzen. Mit diesem Prozeß im Rücken würden die Refresh-Chips von R420 und NV40 natürlich ein gutes Stück zusätzliches Taktpotential erhalten, als Bedingung hierfür müsste der 110nm Prozeß jedoch auch mit anständigen Produktionsausbeuten beherrscht werden ...
... Wie üblich liegen denn im Wechsel auf eine neue Fertigungstechnologie zugleich Chancen und Risiken: Funktioniert es, kann man sich einen guten Vorsprung vor der Konkurrenz erarbeiten. Geht es dagegen schief, muß man Release-Termine verschieben und im dümmsten Fall zieht dann auch noch die Konkurrenz mit einem Chip auf Basis einer "alten" Fertigungstechnologie an einem vorbei - wie bei der originalen GeForceFX 5800 /Ultra passiert, welche durch die Verzögerung des 130nm Fertigungsprozeß bei TSMC deutlich später in den Markt kam als die noch im "alten" Fertigungsprozeß von 150nm gefertigte Radeon 9700 /Pro ;-).
Ein interessantes Detail zum Pentium-M (auf keinen Fall mit dem Pentium 4-M zu verwechseln): Der bei der Centrino-Technologie verwendete Mobile-Prozessor, welcher aber von einigen Usern gern wegen seiner hohen Pro-MHz-Leistung (mehr oder weniger Athlon 64 Niveau) und gleichzeitig äußerst geringen Leistungsaufnahme bzw. Abwärme gern in Silent-Desktopsystemen verbaut werden würde, wird von Intel nicht nur im mobilen Sockel 479, sondern auch im gewöhnlichen Sockel 478 angeboten. Zwar ist es derzeit nicht absolut sicher zu verifizieren, ob jener Sockel 478 Pentium-M auch wirklich nicht nur mechanisch, sondern auch elektrisch in jedes Sockel 478 Mainboard hineinpasst, aber eigentlich spricht alles dafür und nur eine theoretische Restchance dagegen ...
... Vermutlich ist Intel diesen Schritt gegangen, weil der Pentium-M auch in Klein-Servern ("Blade Servern") recht beliebt ist und dort eben üblicherweise Server-Mainboards verbaut werden und keine Mainboards aus dem mobilen Bereich - deswegen auch die offizielle Validierung des E7501 Chipsatzes für den Pentium-M seitens Intel (den E7501 gibt es scheinbar nur mit Sockel 478). Daß man daraus auch ableiten kann, daß der Pentium-M im Sockel 478 gleich in jedem anderen Sockel 478 Mainboards funktioniert, möchten wir damit aber nicht sagen. Denn halbwegs gesichert ist derzeit nur die mechanische wie prinzipiell elektrische Kompatibilität ...
... Unklar ist dagegen, ob gewöhnliche Sockel 478 Mainboards die für den Pentium-M benötigten Versorgungsspannungen zur Verfügung stellen können und ob die BIOSe solcher Mainboards mit dem Pentium-M und dessen doch stark anderer Architektur gegenüber einem Pentium 4 zurechtkommen. Es ist jedoch nicht wirklich undenkbar, daß ein Pentium-M auch einfach so problemlos in einem gewöhnlichen Sockel 478 Mainboard funktioniert. Hier käme es natürlich auf den Versuch an, welcher allerdings beim kräftigen Preis dieser CPU nicht ganz ohne ist ;-). Insofern wollen wir derzeit niemanden dazu ermutigen, diesen riskanten Versuch zu wagen. Eventuell finden sich im Laufe der Zeit noch weitere Informationen zu diesem Thema an, welche das Pendel etwas deutlicher entweder in die eine oder die andere Richtung schwingen lassen.
News des 1. November 2003 |
Laut den x-bit Labs wird sich PowerColor wieder einmal mit übertakteten ATi-Grafikkarten hervortun. Die "PowerColor Radeon 9600XT Bravo Edition" wird nach dieser Meldung in der Version mit 128 MB Grafikkarten-Speicher einen Speichertakt von 380 MHz aufweisen (default der Radeon 9600XT sind 300 MHz), die 256-MB-Version wird immerhin noch mit 340 MHz takten. Am default-Chiptakt von 500 MHz ändert PowerColor nichts, dies scheint aber auch nicht unbedingt notwendig, denn die Radeon 9600XT gilt mit ihrem hohen Chiptakt von 500 MHz und dem relativ niedrigen Speichertakt von 300 MHz doch als eher Bandbreiten-limitiert ...
... Demzufolge könnte die immerhin 27-prozentige Erhöhung des Speichertakts bei der 128-MB-Version dieser PowerColor-Karte jener durchaus zu einem gehörigen Performance-Plus verhelfen, womit sich diese Karte dann deutlich von anderen Radeon 9600XT Karten mit default-Taktung absetzen sollte. Normalerweise sind wir bei Takterhöhungen durch die Grafikboard-Hersteller bei Mainstream-Grafikkarten immer etwas skeptisch, weil die vorgelegten Takterhöhungen von zumeist 10 Prozent oder weniger den Namen nicht wert sind. Diese PowerColor-Karte scheint allerdings die Ausnahme von der Regel zu sein und sollte, sofern sich PowerColor diese höheren Takte nicht all zu sehr vergolden läßt, auf jeden Fall eine Überlegung wert sein, sofern man sich für Radeon 9600XT Grafikkarten interessiert.
Gemäß einer Meldung seitens The Inquirer (bezüglich Grafikchips allerdings nicht unbedingt die verläßlichste Quelle) soll XGI angeblich am 10. November erste Volari-Grafikkarten in Europa ausliefern. Dies hört sich erst einmal recht unwahrscheinlich an, weil erstens vor der Auslieferung die übliche Tour durch die Hardwarereview-Szene ansteht (wofür die Zeit bis zum 10. äußerst knapp ist) und zudem XGI vermutlich doch wohl eher zuerst ein paar Karten im heimischen Asien ausliefern dürfte (von welchen allerdings noch nichts zu sehen ist). Aber nun gut, schön wäre es durchaus, wenn XGI langsam aber sicher einmal auf den Markt kommt und dann die Frage geklärt werden kann, wie sich nun die 7 Volari-Grafikkarten gegenüber den neuen Chips von ATi und nVidia schlagen.
In einem Interview seitens des ZDNets mit dem Vizepräsidenten von Dell sprach jener interessante Sätze bezüglich eines möglichen 32/64-Bit-Hybriden von Intel: Zwar stritt er ab, aussagen zu wollen, daß Intel über eine solche Technologie verfüge oder er diese bei Intel gesehen habe, doch er gab an, daß es Intel nur "eine Nanosekunde" kosten würde, eine solche Technologie in den Markt zu bringen. Womöglich meint der Dell-Vize damit jene Zeitspanne, welche in der Prozessoren-Produktion dafür aufgewendet wird, Intel´s eigene x86-64 Technologie bei den kommenden Prescott-Prozessoren entweder per Hardware zu "locken" oder aber eben freizuschalten :-) ...
... Es deutet jedenfalls immer mehr darauf hin, daß Intel schon beim Prescott die eigene x86-64 Technologie namens "Yamhill" integrieren wird, wenn auch aller Vermutung nach vorerst deaktiviert. Dann nämlich könnte sich Intel beruhigt zurücklehnen und abwarten, ob AMD ausgerechnet wegen der 64-Bit-Fähigkeit seiner Prozessoren besondere Erfolge feiert - oder ob dies nicht so ist bzw. der AMD-Erfolg von anderen Dingen abhängt. Und erst wenn "64 Bit" wirklich als der entscheidende Unterschied klassifiziert wird, würde "Yamhill" wirklich gebraucht und dann von Intel auch aktiviert werden - wie weiland HyperThreading bei den "C" Northwoods, welches bekanntermaßen schon seit dem allerersten Willamette-Core unaktiviert im Pentium 4 schlummerte.
News des 31. Oktober 2003 |
Wir bitten um Entschuldigung für den Ausfall der gestrigen News.
Und damit gleich eine News in eigener Sache: Seit einigen Tagen werden wieder einmal in unserem Namen und (nur scheinbar natürlich) mit unseren Mailadresse Viren-Warnungen durch die Gegend verschickt, welche allerdings selber wiederum einen Virus enthalten. Dazu folgendes: Wir verschicken absolut keinerlei Massenmails durch die Gegend, 3DCenter besitzt nicht einmal einen Newsletter. Insofern gibt es für uns auch keinerlei Grund, irgendwelche Virenwarnungen zu verschicken, besonders nicht massenweise. Prinzipiell gesehen verschickt eigentlich niemand Virenwarnungen per Mail, die Hersteller von Anti-Virenprogrammen warnen zwar auf ihren Webseiten und in Pressemitteilungen regelmäßig vor neuen Viren, niemals aber per Mail ...
... Viren-Warnungen per Mail sind deshalb prinzipiell mit allerhöchster Vorsicht zu betrachten, diese enthalten nämlich in 99% der Fälle selber nichts anderes als einen Virus, welcher zumeist sogar noch (fälschlicherweise) als Antiviren-Programm ausgegeben wird. Davon sollte man sich nicht in die Irre führen lassen, denn wie gesagt verschickt eigentlich niemand Viren-Warnungen per Mail. Daß die Absender-Adresse einer Mail problemlos fälschbar ist und demzufolge vom (vermeintlichen) Absender nicht auf die Vertrauenswürdigkeit einer Mail geschlossen werden kann, sollte zudem allgemein bekannt sein ...
... Die entsprechenden Mails mit Viren-Warnungen stammen natürlich nicht von unsere Mail-Accounts und auch nicht von unserem Server, denn dies würde einen Einbruch in unseren Server voraussetzen, welcher allerdings nicht passiert ist. Von jedem Mail-Server der Welt, welcher ohne entsprechender Prüfung jede Mail entgegennimmt, lassen sich leider solche Mails mit falschen Absender-Angaben absenden - wie auch in diesem Fall vermutlich geschehen. Abhilfe wird hier vermutlich erst das in der Entwicklung befindliche neue Mailprotokoll AMTP bringen, welches Viren- und Spam-Mailern den "Spaß" gründlich verderben soll.
Wenn es noch eines Beweises bedurfte, daß der derzeit in Entwicklung befindliche PowerVR-Grafikchip, allgemein auch "Series 5" genannt (Series 3 = KYRO I/II/SE, Series 4 = fertig entwickelt, aber wegen dem Wegfall von STMicro als Chipfertiger nie gebaut), tatsächlich gleich Shader 3.0 fähig ist und damit technisch auf einer Stufe mit den kommenden NextGen-Beschleunigern ATi R420 und nVidia NV40 steht, so läßt sich dieser Nachweis wohl mit den heute von PowerVR vorgelegten neuen TechDemos (siehe unter "Files") antreten. Jene deuten mit ihrer Anforderung einer Shader 3.0 fähigen Grafikkarte schon dezent an, an welchem Projekt PowerVR momentan arbeitet, daß man bei jenem natürlich wieder auf Deferred Rendering setzen wird - und das jenes anscheinend schon einigermaßen weit fortgeschritten ist, so daß man schon Shader 3.0 TechDemos veröffentlichen kann :-).
The Inquirer berichten vom geplanten Produktionsstart von GDDR3-Speicher seitens Micron im 2. Quartal des nächsten Jahres. GDDR3 ist ein inoffizieller Vorab-Standard des noch in Erarbeitung befindlichen DDR3-Standards, welcher auf dem Markt für PC-Hauptspeicher allerdings erst gegen 2006 aufschlagen soll. So lange können die immer nach mehr Speicherbandbreite lechzenden Grafikchip-Hersteller natürlich nicht warten, insbesondere von den kommenden NextGen-Chips R420 und NV40 erwartet man wieder eine deutliche Steigerung der Speicherbandbreite. DDR3 ist zwar derzeit noch lange nicht spezifiziert, dennoch ist die Produktion von solchem Speicher nicht wirklich schwer realisierbar ...
... Denn DDR3 bringt eigentlich nur einen niedriger Speicherspannung mit sich, was in niedrigerer relativer Leistungsaufnahme/Verlustleistung und damit besseren Taktmöglichkeiten resultiert. Wesentliche Änderungen am Aufbau der Speicher selber wie bei DDR2, wo innerhalb des Speichersystems plötzlich die reinen Speicherzellen im Gegensatz zum Speicherchip-internen I/O-System nur noch mit der Hälfte des Taktes und dafür aber an einem doppelt so großen internen Interface arbeiten (senkt ebenfalls Leistungsaufnahme/Verlustleistung und ermöglicht höhere Takte), gibt es mit DDR3 nicht. Und so stellen die Speicherhersteller ab nächstes Jahr schon DDR3-Speicher her, welcher wohl nicht vor 2005 von dem Speicherstandardisierungs-Gremium JEDEC offiziell spezifiziert werden wird :-) ...
... Speziell für Grafikchips nennt man das ganze zwar "GDDR3", die darunterliegende Technik ist allerdings bis auf den fehlenden DDR3-Speicherbus (auf Grafikkarten kommen Point-to-Point-Verbindungen zum Speicher zum Einsatz, nicht ein Speicherbus wie bei PC-Hauptspeicher auf Mainboards) klar "DDR3". Zurück zu Micron und deren GDDR3-Speicher: Laut The Inquirer will man im 2. Quartal nächsten Jahres mit 500 MHz Taktrate starten, um dann im 3. Quartal 700 MHz DDR3-Speicherchips zu produzieren. Letztgenannte könnten dann schon für die jeweiligen Refresh-Chips von ATi und nVidia (NV45) interessant sein. Ganz allgemein gesehen kann man zudem vermuten, daß DDR3 den DDR2-Speicher bei Grafikkarten recht schnell verdrängen könnte, da DDR3 deutlich problemloser ist, sofern die Fertigungstechnik von den Speicherherstellern mit guten Produktionsausbeuten beherrscht wird.
Noch ein kleiner Nachtrag zu den vorgestern betrachteten Marktanteilen der Grafikchip-Hersteller im 3. Quartal 2003: Danach wurden in jenem 55,7 Millionen Grafikchips abgesetzt, wovon 25,6 Millionen auf integrierte Desktop-Lösungen, 19,4 Millionen auf standalone Desktop-Lösungen, 4,6 Millionen auf integrierte Mobile-Lösungen, 5,5 Millionen auf standalone Mobile-Lösungen und letztlich 0,6 Millionen auf die professionellen Grafikkarten entfielen. Zum Vergleich: Im 4. Quartal 2002 wie auch im 1. Quartal 2003 lag der Gesamtmarkt bei jeweils ca. 53 Millionen Grafikchips. Und nebenbei hat nVidia recht, wenn man von einem Marktanteil von 60 Prozent für die eigenen Produkte "schwärmt": Im vergangenen Quartal waren es sogar 66 Prozent, natürlich in erster Linie erreicht durch die Übermacht nVidia´s im DirectX9 LowCost-Bereich.
News des 29. Oktober 2003 |
Neues zu den Marktanteilen der Grafikchip-Hersteller im 3. Quartal 2003 bringen die x-bit Labs auf Basis eines Berichts der Markt-Beobachter von Mercury Research. Danach hält weiterhin Intel im Gesamtmarkt mit 35 Prozent Marktanteil die Führung, ein Plus von 3 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Da im Gesamtmarkt auch alle integrierten Grafikchips mitgezählt werden (egal ob letztlich vom Anwender genutzt oder nicht), verwundert dieser hohe Marktanteil von Intel nicht wirklich, bedienen doch die Intel-Chipsätze mit intergrierter Grafik vornehmlich den äußerst volumenstarken OEM-Markt für Pentium 4 und Celeron Systeme ...
... nVidia hingegen rutschte einigermaßen auf "nur" noch 25 Prozent Marktanteil ab, im 2. Quartal waren es mit 31 Prozent immerhin 6 Prozent mehr und deutlich näher an "Marktführer" Intel dran. Betrachtet man zusätzlich das 1. Quartal 2003, wo nVidia noch einen Marktanteil von 35 Prozent vorlegen konnte, befindet sich nVidia technisch gesehen recht klar auf Talfahrt bei den Marktanteilen. Allerdings muß hier auch erwähnt werden, daß Intel erst seit Mitte letzten Jahres wieder neue integrierte Chipsätze liefert, so daß eine gewisse "Bereinigung" aufgrund der neu erwachten Marktmacht Intel´s absolut verständlich ist. Für nVidia wird es nun enorm darauf ankommen, wie die nachfolgenden zwei Quartale laufen werden, sprich ob der Abwärtstrend gestoppt werden kann oder nicht ...
... ATi konnte hingegen mit einem Prozent Plus gegenüber dem letzten Quartal auf insgesamt 22 Prozent Marktanteil leicht zulegen. Dies ist insofern beachtenswert, als daß man sich trotz des sehr volumenstarken Ansturms von Intel mit den integrierten Chipsätzen erstklassig hält und seit dem ersten Quartal nun ingesamt 3 Prozent Marktanteil hinzugewonnen hat. Für die restlichen Chiphersteller werden zudem die Zahlen von VIA mit 9 Prozent, SiS mit 8 Prozent und Matrox mit 1 Prozent erwähnt, wobei uns hier jedoch die Vergleichszahlen aus den vorhergehenden Quartalen fehlen. Der Anteil der "restlichen Hersteller" neben den "Großen Drei" ist jedoch weiterhin kontinuierlich bei unterhalb von 20 Prozent ...
... In den Teilmärkten kommen natürlich teilweise völlig andere Ergebnisse heraus: Bei den standalone Desktop-Grafiklösungen, sprich den "echten Grafikkarten", führt weiterhin nVidia das Feld mit 62 Prozent an, verlor aber auch hier 2 Prozent gegenüber dem 2. Quartal. ATi hingegen konnte in diesem Teilmarkt wieder einmal seinen Marktanteil von 28 auf 32 Prozent steigern, während SiS und Matrox mit jeweils 3 Prozent Marktanteil ausgewiesen werden. Bezogen auf alle nicht in Chipsätzen integrierten Grafiklösungen, egal ob für den Desktop oder für mobile Systeme, ergibt sich somit ein standalone-Marktanteil von 53 Prozent für nVidia (-1 Prozent) und 40 Prozent für ATi (+3 Prozent). SiS und Matrox liegen hier bei jeweils 3 Prozent ...
... Betrachtet man dagegen rein die DirectX9-Grafikkarten und dort die unterschiedlichen Preisklassen, so liegt nVidia im DirectX9 Value Segment bei stolzen 72 Prozent Marktanteil, ATi liegt dagegen bei 27 Prozent. Dies dürfte natürlich auch vor allem auch daraus resultieren, daß ATi derzeit noch keinen echten LowCost DirectX9 Grafikchip hat (ist aber mit RV351 und RV381 geplant) und die Radeon 9600 non Pro diese Rolle notgedrungen ausfüllen muß. Gegen die deutlich günstigeren GeForceFX 5200 Grafikkarten haben diese ATi-Grafikkarten natürlich keine wirkliche Chance im DirectX9 LowCost-Segment und so rühmt sich nVidia gern bei jeder Gelegenheit, einen Marktanteil von 60 Prozent im DirectX9-Segment zu haben (was durchaus passen könnte) ...
... Dies wird natürlich vor allem durch den sehr volumenstarken Absatz der GeForceFX 5200 erreicht, und an dem Marktgewicht dieser Verkäufe können dann die relativ kleinen Performance- und Enthusiast-Märkte auch nicht mehr viel ändern. Laut Mercury führt in diesem Markt nämlich ATi mit derzeit 68 Prozent (!) vor nVidia mit nur 32 Prozent. An dieser Stelle zahlt sich dann der Erfolg der Radeon 9500/9600/9700/9800 Grafikchips voll aus, während nVidia hier darauf warten muß, daß die neuen GeForceFX 5700/5900/5950 Grafikkarten die Scharte der ersten GeForceFX-Chips auswetzen können. PS: Die Marktanteile des 4. Quartals 2002 gibt es hier, jene des 1. Quartals 2003 finden sich hier und letztlich jene des 2. Quartals 2003 hier.
Wieder einmal einen exzellenten Artikel haben Beyond3D mittels ihres Tests der GeForceFX 5700 Ultra mit NV36-Chip abgeliefert. Einmal abgesehen von den interessanten Benchmarks, welche eigentlich erst unter höheren Qualitätssettings oder Shader-lastigen Tests der GeForceFX 5700 Ultra einen gewissen Vorteil vor der mittlerweile angegrauten, aber immer noch erstaunlich leistungsstarken GeForce4 Ti4200 bescheinigen, sind vor allem die Bildqualitätstests erwähnenswert: So wurde mittels eine Differenzvergleichs zwischen GeForce4 Ti und GeForceFX das Wirken des "brilineare" Filters auch unter Standbildern sichtbar gemacht - wohlgemerkt in realen Spielen und nicht in theoretischen Testern.
Nachdem gestern über das Tweaktool "ForceWare System Utility" für auf nVidia-Chipsätzen basierten Mainboards gesprochen wurde, ist heute nun Intel mit seinem "Desktop Control Center" dran: Hierzu berichten Hard Tecs 4U, daß man mit diesem Tweaktool FrontSideBus und Speichertakt sowie die Lüfterdrehzahlen unter Windows verändern kann. Das Intel-Tool ist allerdings nur für die Intel-eigenen Mainboards auf Basis der i865PE- und i875P-Chipsätze nutzbar, welche bislang eher im OEM-Bereich und selten im Retail-Markt zum Einsatz kamen. Hier will Intel aber allem Anschein nach in Zukunft stärker präsent sein, deswegen auch die (vorsichtige) Öffnung dem Thema Overclocking gegenüber und nun jetzt dieses Tweaktool. PS: Ein dem nVidia-Tweaktool vergleichbares Tool gibt es auch für die SiS-Chipsätze 746/748 bei der Overclockers Workbench.
News des 28. Oktober 2003 |
Neues von der GeForceFX 5600XT berichten TweakPC: Danach will der Hersteller Palit eine solche Karte mit den Taktfrequenzen von 230/200 MHz auf den europäischen (und wohl auch den amerikanischen) Markt bringen. Damit bleibt die GeForceFX 5600XT nicht auf die anonymen asiatischen Hersteller sowie deren sehr eigenen Markt beschränkt und auch die Taktfrequenzen scheinen sich fast vollständig gegenüber der Meldung von Mitte Oktober zu bestätigen. Mittels der Vorstellung der GeForceFX 5700 /Ultra und damit der de facto Einstellung der GeForceFX 5600 /Ultra (welche inzwischen auf den nVidia-Webseiten auch nicht mehr verlinkt wird) macht die sehr niedrig getaktete GeForceFX 5600XT inzwischen sogar noch mehr Sinn ...
... Denn so stellt die GeForceFX 5600XT vermutlich eine Absatzaktion für die "alten" NV31-Chips dar, welche nach der offiziellen Ablösung der GeForceFX 5600 /Ultra durch die GeForceFX 5700 /Ultra sicherlich kaum noch an die Grafikkarten-Hersteller verkaufbar sind. Mittels der Absenkung der Taktraten kommt man jedoch in andere Preisgefilde, wo die Hersteller auf ihre LowCost-Grafikkarten sicherlich gern den Mainstream-Markennamen "5600" draufkleben. Mit der Taktung von nur 230/200 MHz erreicht jene Grafikkarte allerdings aller Vermutung nach wirklich nur die Leistungen von LowCost-Beschleunigern (die GeForceFX 5600 non Ultra taktet immerhin mit 325/275 MHz) ...
... Insofern ist es eher verwunderlich, daß Palit laut der TweakPC-Meldung seine GeForceFX 5600XT ausgerechnet mit 256 MB Speicher ausstatten will. Jener wäre nur für die HighEnd-Modi zukünftige Spiele interessant, welche diese Karte aber aller Voraussicht nach sowieso nicht schnell genug darstellen könnte. Es bleibt zudem abzuwarten, ob diese GeForceFX 5600XT überhaupt gegenüber einer Radeon 9600 non Pro mithalten kann, welche als 128-MB-Ausführung in absolut ähnlichen Preisgefilten zu haben ist. Gemäß unseres inzwischen etwas angegrauten DirecX9-Grafikkarten-Test vom April/Mai liegen Radeon 9600 und GeForceFX 5600 grob gesehen gleichauf - schwer vorstellbar also, daß die dann nochmals deutlich niedriger getaktete GeForceFX 5600XT gegenüber der Radeon 9600 selbst mit neueren Treibern bestehen kann.
Sehr empfehlenswert für GeForce4 Ti Nutzer ist der aktuelle Treibervergleich von Seijin, welcher die nVidia-Treiber von 30.82 bis 51.75 einem Leistungsvergleich unterzieht. Die Grafikchip-Hersteller arbeiten bezüglich Treiberverbesserungen zumeist ja nur für ihre aktuellen Chips, bei nVidia der GeForceFX-Serie, und so verwundert es wenig, daß die Performance-Unterschiede der meisten getesteten Treiber auf der GeForce4 Ti nur relativ gering ausfallen. Insbesondere seit den 40er Treibern ergeben sich eigentlich keine relevanten Performance-Gewinne für die GeForce4 Ti mehr, so daß man auch einem bekannt Bug-freien Treiber vertrauen kann (Seijin nannten hier sehr positiv den 44.65er) und sich nicht unbedingt immer das neueste "Wunderwerk" aus nVidia´s Treiberküche ziehen muß ;-).
Vom lange angekündigten nVidia-Tweaktool für nForce-Chipsätze berichten Hard Tecs 4U. Das ähnlich wie die Treiber selber "ForceWare System Utility" genannte Tool unterstützt die Chipsätze nForce2 (Athlon XP) sowie nForce3 (Athlon 64 /FX + Opteron) und ermöglicht in der derzeitigen Version 1.0 die Änderung des FrontSideBus (zusammen mit dem Speichertakt), des AGP-Bus (wahrscheinlich zusammen mit dem PCI-Bus) sowie diverser Speichertimings. Insbesondere letzteres ist bemerkenswert, weil derzeit wohl kein Windows-Programm auf so einfache Weise Speichertimings verändern kann. Natürlich richtet sich dieses Tool damit eher an die schon etwas erfahrenen Overclocker, da man mit ein wenig zu hohen Einstellung ein System leicht in Instabilitäten bringen kann.
Anläßlich der vor wenigen Tagen entdeckten jüngsten Sicherheitslücke des Internet Explorer wollen wir an dieser Stelle auf den Browsercheck der c´t aufmerksam machen, mittels welchem man schnell und ohne Gefährdungspotential nachprüfen kann, für welche Sicherheitslücken der eigene PC unter Internet Explorer, Netscape/Mozilla und Opera anfällig ist. Für diejenigen, welche das Gefährungspotential durch den Internet Explorer nach diesem Test als zu hoch erscheint, empfehlen wir weiterhin den Test der alternativen Browser Mozilla und Opera, welche eine wesentlich höhere Sicherheit beim Surfen bieten und inzwischen auch so weit verbreitet sind, daß es sich kaum noch eine Webseite leisten kann, nicht mit diesen Browsern vernünftig zu arbeiten.
News des 27. Oktober 2003 |
Der japanische PC Watch (maschinelle englische Übersetzung) berichtet von neuerlichen Problemen bei Intel´s Prescott. Der Prozessor, welcher nun eigentlich im Januar oder frühen Februar 2004 gelauncht werden sollte, habe im aktuellen B0-Stepping angeblich Probleme beim angepeilten FSB800 und sei nur mit FSB533 stabil lauffähig. Damit kann man jene B0-Prozessoren zwar für den ebenfalls geplanten Celeron Prescott benutzen, für den "richtigen" Prescott würde jedoch ein neues Stepping notwendig. Die bisherigen Mainboards neueren Datums sollen den Prescott im übrigen weitestgehend problemlos tragen können, dies bestätigt auch die letzte Intel-Roadmap ...
... Intel bereitet jedenfalls demzufolge angeblich ein C1-Stepping des Prescott-Prozessors vor, jedoch wird scheinbar die Zeit bis zum geplanten Lauch direkt Anfang nächsten Jahres zu knapp, so daß PC Watch von einer neuerlichen Verschiebung des Prozessors auf das 2. Quartal 2004 ausgehen. Dies würde dann im übrigen schon mit dem Start des Sockel 775 Prescott und dessen Grantsdale-Plattform kollidieren, welche eigentlich ebenso für das 2. Quartal 2004 ansteht. Möglich wäre hier eine Verschiebung des Sockel 775 - oder aber, daß Intel den Prescott im Sockel 478 gleich ganz ausfallen läßt (immerhin wird der Sockel 478 Prescott nur die Modelle 3.4 und 3.6 GHz umfassen und der Sockel 775 Prescott sowieso schon bei 3.6 GHz einsteigen). Diese Meldung läuft derzeit natürlich nur unter "Gerücht" und stellt auf keinen Fall eine gesicherte Information dar.
Eine Korrektur zu den News vom 18. Oktober und dort zum Thema MultiCore-Prozessoren: Daß man mit einem Prozessor, welcher auf mehreren Cores aufbaut, eine bessere Produktionsausbeute bekommen kann, weil diese Core einzeln gefertigt werden können, stimmt prinzipiell und auch die zugrundeliegende theoretische Idee der besseren Produktionsausbeute durch "verteilte Produktion" ist auf jeden Fall richtig. Rein praktisch stellt diese Vorgehensweise derzeit aber eher eine große Ausnahme dar, denn die Cores aktueller MultiCore-Prozessoren werden zumeist zusammen "aus einem Stück" gefertigt ...
... Beispiele hierfür liefert ein Artikel seitens Ace´s Hardware, in welchem es speziell eben um die momentanen MultiCore-Entwicklungen geht. Dennoch gibt es auch Gegenbeispiele, wo regelrecht unabhängige Cores zusammengeschaltet werden, wie beim neuen IBM Power5 mit 4 Einzel-Prozessoren (beinhalten je 2 Cores mit jeweils 2fach MultiThreading, ergo 8 physikalische bzw. 16 logische Prozessoren) und 4 extra Level3 Caches mit je 36 MB Umfang. Speziell AMD, welche bekanntermaßen beim K9 ebenfalls den Weg der MultiCores beschreiten wollen, werden aber aller Wahrscheinlichkeit bei "MultiCore on a Die" bleiben, sprich ein K9-Prozessor wird zwei K9-Cores aus einem Stück Silizium beinhalten.
Und noch eine Korrektur zu einer älteren News, diesesmal vom 14. Oktober und bezüglich des Themas, der Opteron-Prozessor würde im aktuellen C0-Stepping kein ECC beherrschen. Dies stimmt technisch und die jetzt verkauften Athlon 64 FX Prozessoren (welche schließlich baugleich zum Opteron sind und nur einen anderen Microcode haben) sind auch unter DDR333 nicht ECC-fähig, weil allesamt im C0-Stepping. Für die bisher verkauften Opteron-Prozessoren trifft dies jedoch nicht zu, weil diese scheinbar komplett noch im B0-Stepping gefertigt sind, welches diesen ECC-Fehler nicht aufweist. Mit dem nächsten Stepping wird AMD dieses Problem wie schon angekündigt fixen - und sofern man keine C0-Opterons verkauft, ist das ECC-Problem beim Opteron rein praktisch nicht existent.