News-Archiv 11. - 17. August 2003 (33. Kalenderwoche)
17. August 16. August 15. August 14. August 13. August 12. August 11. August
News des 17. August 2003 |
Der Fall SCO vs. Linux beschäftigt die Computerwelt nun schon seit einigen Wochen - und es wird womöglich noch Monate, wenn nicht gar Jahre benötigen, ehe es zu einer Klärung kommt. Mal abgesehen von dem leicht irritierendem Umstand, daß alle Gesetzeshüter offenbar völlig blind gegenüber der Tatsache sind, daß hier eine einzelne Firma tausende andere Firmen und Millionen von Linux-Nutzern völlig ungestraft des Diebstahl bezichtigen kann, ohne auch nur die Spur eines Beweises dafür vorzulegen, kommt von Tom´s Hardware Guide eine interessante Nachricht zu diesem Thema: Danach haben die SCO-Bosse das derzeitige Kurs-Hoch von SCO benutzt, um mit eigenen SCO-Anteilen Kasse zu machen. Was im Normalfall ganz klar ausdrückt, wie die SCO-Chefetage ihre eigenen Chancen im Rechtsstreit im IBM sieht :-).
Der US-amerikanische Geheimdienst NSA (zuständig für das Sammeln von Daten) drängt laut dem Heise Newsticker dazu, zukünftig stärker gegen Software-Hintertüren vorzugehen, welche sich die Programmierer ab und zu in eigenem oder dem Interesse von Konkurrenten oder Geheimdiensten erstellen. Womit die NSA den Preis für die ironischste Meldung des Jahres wohl schon fest gebucht hat: In nahezu jeder wichtigen US-amerikanischen Software, welche in der Lage zu einer Verschlüsselung ist, befindet sich eine Software-Hintertür für die NSA bzw. besitzt die NSA einen General-Key ...
... Was selbstverständlich auch für Windows gilt, ein entsprechender NSA-Key für das Verschlüsselungs-Moduls wurde schon 1999 in einer Beta-Version des Betriebssystems entdeckt. Aber auch für die anderen Windows-Betriebssysteme von Microsoft dürften entsprechende NSA-Keys oder andere Hintertüren existieren. Und glaubt man den zumeist leider nur anonymen Berichten ehemaliger Mitarbeiter deutscher Herstellern von Verschlüsselungs-Software, so wurden auch diese gefragt, ob sie nicht ein Hintertürchen für die NSA einbauen könnten ;-)). PS: Abhilfe bringt natürlich die Benutzung von Open Source Betriebssystemen, da sich bei diesen Hintertüren nicht verbergen lassen.
Eine sehr interessante Abhandlung zur Strafbarkeit von Kopierschutzmaßnahmen auf Audio-CDs ist bei HRR-Strafrecht zu lesen. Kurz gefaßt geht es darum, daß die von der Musikindustrie weithin eingesetzten Kopierschutzmaßnahmen auf Audio-CDs womöglich unrechtmäßig sind, da sie ein dem Käufer eigentlich zugestandenes Nutzungsrecht verhindern, hier bezogen sowohl auf die (durch den Kopierschutz zumeist nicht mögliche) Nutzung von Audio-CDs in Computern oder Auto-CD-Spielern wie auch dem nach wie vor existierenden Recht auf Privatkopie ...
... Noch viel interessanter ist jedoch die Ableitung, welche man daraus zieht: Womöglich hebelt diese These die Strafbarkeit des Verbots der Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen nach dem neuen deutschen/österreichischen Urheberrecht zumindestens für den privaten Bereich wieder aus. Die Argumentation hierfür: Nimmt man das Umgehungsverbot im Sinne des Nutzungsrechts für den privaten Bereich als rechtswidrig an, kann dessen Überschreitung somit nicht zu einer Strafe führen. Dies alles ist natürlich derzeit nur eine gewagte juristische Hypothese, doch auch auf der Fakten-Seite sieht es nicht ganz so düster aus: Die Umgehung von Kopierschutzmaßnahmen im privaten Rahmen wird auch nach der neuen Rechtslage nicht strafrechtlich verfolgt, sondern kann allerhöchstens zivilrechtliche Klagen der Rechteinhaber nach sich ziehen (falls denn überhaupt eine illegale Kopie anfertigt wurde).
News des 16. August 2003 |
Die x-bit Labs bringen interessante Informationen über die Marktanteile der Grafikchip-Entwickler im 2. Quartal 2003. Danach hat nVidia einen Marktanteil von 31 Prozent, 4 Prozent weniger als im ersten Quartal des Jahres, während Intel mit 32 Prozent (+5 Prozent) und ATi mit 21 Prozent (+2 Prozent) Marktanteile gewinnen konnten. Bei den Kanadiern schlägt sich nun langsam der Erfolg der Radeon 9500/9700 Serie nieder, bei Intel dagegen der Wiedereinstieg in den Markt der Mainboard-Chipsätze im integrierter Grafiklösung für den Desktopbereich mit dem i845G-Chipsatz ...
... nVidia dagegen sieht erst jetzt, mit einem bis zwei Quartale Verspätung, die Auswirkungen der Verzögerung der GeForceFX 5800 /Ultra Grafikkarten, welche auf psychologischer Ebene natürlich auch den LowCost- und den Mainstream-Markt betreffen. Die restlichen 20 Prozent Marktanteil verteilt sich (weitestgehend) auf die anderen bekannten Grafikchip-Entwickler 3DLabs, Matrox, SiS/XGI, Trident und VIA/S3, deren jeweiligen Marktanteile sich kaum veränderten. Diese Marktanteile umfassen Desktop- wie auch mobile Chips, sowohl "standalone" als auch integrierte Lösungen. Die insgesamte Marktgröße im 2. Quartal soll sich im übrigen auf 53 Millionen ausgelieferte Grafiklösungen belaufen haben ...
... Interessant ist eventuell noch der Blick auf einige Teilmärkte: Bei den standalone Desktop-Grafiklösungen führt nVidia weiterhin unangefochten mit 64 Prozent Marktanteil gegenüber ATi mit 28 Prozent Marktanteil - für die anderen Hersteller bleiben hier im übrigen nur noch magere 8 Prozent übrig. Bei den standalone mobilen Grafiklösungen (dazu gehören auch auf Mainboard gelötete Grafikchips, nur im Chipsatz integrierte Grafiklösungen fallen hier heraus) liegt dagegen ATi mit 59 Prozent klar vorn, hier kann nVidia nur 11 Prozent vorweisen. Bezogen auf alle nicht in Chipsätzen integrierten Grafiklösungen, egal ob für den Desktop oder für mobile Systeme, ergibt sich somit ein standalone-Marktanteil von 54 Prozent für nVidia (-3 Prozent) und 37 Prozent für ATi (+2 Prozent). Zum Vergleich: Die Marktanteile des 4. Quartals 2002 gibt es hier und jene des 1. Quartals 2003 finden sich hier.
An diesem Machtgefüge will das SiS-Tochterunternehmen XGI in Zukunft natürlich kräftig rütteln. Dazu will man, wie die DigiTimes berichtet, im September eine neue Grafikchip-Generation herausbringen, hierbei dürfte es sich wohl nach aller Wahrscheinlichkeit um den schon im Sommer erwarteten Xabre II Chip handeln. Nach wie vor will man mit diesem offenbar sowohl HighEnd- als auch Mainstream- und LowCost-Markt abdecken, was aufgrund der mittlerweile monatelangen Verzögerung ein durchaus ehrgeiziges Vorhaben ist. Ein kleiner Wermutstropfen dürfte allerdings sein, daß die einzelnen Xabre II Grafikkarten möglicherweise erst zum Jahresende kommen und nur die Chip-Vorstellung im September ist - der Text ist diesbezüglich etwas unklar formuliert, deutet aber in diese Richtung.
Bei The Inquirer vermeldet man, daß die demnächst anstehenden nVidia-Chips NV36 und NV40 beide bei IBM gefertigt werden, für TSMC würden dann auf nVidia-Seite nur noch die "alten" Chips NV35, NV31 und NV34 bleiben. Gleichfalls behauptet man, der NV40 würde um die 300 Millionen Transistoren wiegen und mit 600 MHz DDR2 Speicher antreten. Letzteres ist sehr gut im Rahmen der Möglichkeiten, die Transistoren-Anzahl ist bei dem verwendeten 130nm Fertigungsprozeß jedoch derzeit eher unmöglich zu erreichen. Mit 130nm dürften bei den vermutlichen Chiptakten von 450 bis 550 MHz kaum mehr als 150 bis 180 Millionen Transistoren machbar sein ...
... Im übrigen wird in dieser Meldung noch berichtet, ATi´s NextGen-Chip R500 würde nächstes Jahr gleich in 90nm antreten. Gemäß der bisherigen Innovationszyklen der Chipsatz-Entwickler wäre das zwar reichlich früh und somit eher unwahrscheinlich, aber dennoch nicht völlig unmöglich. Was uns gleich weiterbringt zu einer anderen ATi-News: Laut den x-bit Labs hat man bei ATi indirekt bestätigt, daß der HighEnd-Chip für den Winter R420 in 130nm gefertigt werden wird. Gleichfalls gab man diesen mit "hundreds of millions transistors" an, was allerdings wie schon vorstehend zum NV40-Chip ausgeführt sehr unwahrscheinlich bei 130nm erscheint. Auch ATi´s R420 ist im Rahmen von 150 bis 180 Millionen Transistoren zu erwarten.
News des 15. August 2003 |
Beim japanischen PC Watch (maschinelle englische Übersetzung) hat man mal wieder eine aktualisierte Intel Prozessoren-Roadmap anzubieten. Anzumerken wäre, daß PC Watch ganz im Gegensatz zu ihren nicht immer ganz so korrrekten Grafikchip-Informationen äußerst zuverlässig ist, was Prozessoren-Informationen angeht. Im gewöhnlichen liegt bei PC Watch sogar eine originale Intel-Roadmap herum, aus welcher dann die entsprechenden Roadmap-Artikel entstehen (weil es Intel weniger schätzt, wenn deren Roadmaps im Original verbreitet werden) ...
... Bezüglich des Prescott-Starts gibt es derzeit keine wirklichen Veränderungen, sondern nur Präzisierungen der schon vorhandenen Informationen: Der neue Core wird im 4. Quartal diesen Jahres mit den Taktfrequenzen 3.2 und 3.4 GHz im Sockel 478 antreten, im 1. Quartal 2004 werden dann die Modelle mit 2.8, 3.0 und 3.6 GHz im Sockel 478 nachgeschoben (3.6 GHz Modell ist womöglich schon Sockel 775). Alles ab dem 2. Quartal 2004 wird dann wahrscheinlich rein nur noch im Sockel 775 des Grantsdale-Chipsatzes antreten, für das 2. Quartal 2004 sind 3.8 GHz geplant sowie für das 4. Quartal 4.0 GHz und mehr. Gegen Ende 2004 steht dann schon wieder der Nachfolger des Prescott in Form des Tejas-Core an, welcher mit 4.4 GHz starten wird ...
... In jener Roadmap finden sich im übrigen auch schon Informationen über Celeron-Prozessoren auf Prescott-Basis: Für das 2. Quartal 2004 stehen Modelle mit 2.8 und 3.06 GHz an, danach soll es auch noch weiter über die 3-GHz-Grenze gehen. Dabei wird der Celeron von Intel aber wie schon die letzten Celeron-Modelle auf Willamette- oder Northwood-Basis ziemlich klein gehalten: Der vollwertige Prescott wird mit FSB800 und 1 MB Level2 Cache antreten, der Celeron auf Prescott-Basis hat dagegen nur FSB533 und 256 kByte Level2 Cache. Vermutlich wird der Celeron-Prescott damit im Verhältnis zum vollwertigen Prescott ähnlich schlecht performen wie jetzt schon der Celeron-Northwood im Verhältnis zum Pentium 4.
Schon in einem früheren Test konnte der nVidia nForce2 400 SingelChannel Chipsatz (nForce2 Ultra 400: DualChannel, nForce2 400: SingleChannel) auf dem Soltek NV400-L64 überzeugen, wenn wir auch damals noch reichlich skeptisch waren. Im neuen Test deselben Mainboards bei AnandTech werden diese früheren Ergebnisse jedoch bestätigt: Der SingleChannel nForce2-Chipsatz ist mit 1,7 Prozent Differenz nur unwesentlich langsamer als der DualChannel nForce2-Chipsatz, während der VIA KT600 mit 7,5 Prozent wesentlich deutlicher hinter dem DualChannel nForce2-Chipsatz (und damit auch dem SingleChannel nForce2-Chipsatz) zurückliegt ...
... Unklar ist allerdings, woher das Soltek-Mainboards seine (relativ gesehen) überragende Performance bezieht: Entweder ist das nVidia Speicherinterface einfach überlegen, so daß die Frage Single- oder DualChannel keine wirkliche Rolle mehr spielt, oder aber das Soltek-Mainboard tritt mit deutlich schnelleren Timings an, einfach weil kein kompliziertes DualChannel Speicherinterface verbaut ist. Ob diese Ergebnisse auch für andere Mainboards mit nVidia nForce2 400 gelten mögen, läßt sich damit derzeit zwar nicht sagen, aber das Soltek NV400-L64 Mainboard auf Basis dieses SingleChannel-Chipsatzes steht ausgewachsenen DualChannel-Mainboards bezüglich der Performance kaum nach und ist damit eine aus Preis/Leistungserwägungen heraus wohl exzellente Wahl.
News des 14. August 2003 |
nVidia hat gestern bekanntermaßen die neuen offiziellen Treiber 45.23 für Windows 95/98/ME und Windows 2000/XP veröffentlicht, wobei nur letztere das WHQL-Siegel von Microsoft tragen. nVidia bezeichnet die 45.23er Treiber im übrigen als "von FutureMark empfohlene Treiber um akkurate 3DMark03 Ergebnisse zu erhalten" ;-). Außer der genannten WHQL-Datei haben die Treiber-Dateien im übrigen dasselbe Datum wie schon die Dateien des vorab aufgetauchten inoffiziell 45.23er Treibers. Jener trug bekanntermaßen schon die Einträge für die neuen Grafikkarten "GeForceFX 5200SE" und "GeForceFX 5600SE", wobei in den nun veröffentlichten offiziellen 45.23er Treibern nur noch ein Eintrag für die GeForceFX 5600SE enthalten ist ...
... Möglicherweise handelt es sich bei diesem Eintrag einer "GeForceFX 5200SE" genauso wie bei dem in der Siemens-Version des 45.23er Treibers enthaltenen Eintrag einer "GeForceFX 5900SE" um reine Fehler und nur die GeForceFX 5600SE ist wirklich existent. Wir hatten bisher mangels einer besseren Erklärung vermutet, daß nVidia mit dieser SE-Version die 400/400 MHz Ausführung der GeForceFX 5600 Ultra im Gegensatz zur originalen 350/350 MHz Ausführung der GeForceFX 5600 Ultra bezeichnet. Nach Informationen von TweakPC soll die GeForceFX 5600SE allerdings eine LowCost-Version der GeForceFX werden und rein in den OEM-Markt gehen. Im ebenfalls veröffentlichten 45.24er Treiber für Windows 2000/XP ist dagegen schon wieder eine "GeForceFX 5200SE" enthalten, womöglich gilt auch bei dieser die Erklärung der OEM-Version ...
... Jener 45.24er Treiber ist im übrigen offiziell für die Quadro-Chips gedacht, beinhaltet aber auch den Support sämtlicher nVidia-Chips seit der originalen Riva TNT und kann somit genauso bedenkenlos eingesetzt werden. Inhaltlich sind beide Treiber sowieso im Prinzip gleich, auch sind außer jeder Menge Bugfixes derzeit keine Performance-Änderungen durch die beiden neuen Treiber ersichtlich, genauso wie auch die unerlaubte Treiber-Optimierung in Unreal Tournament 2003 weiterhin existent ist. Zu dem entsprechenden Artikel gab es im übrigen noch einmal ein kleines Update mit einem Screenshot des D3D AF-Testers, welcher umbenannt in "UT2003.exe" die nVidia-Filterqualität unter Unreal Tournament 2003 exzellent aufzeigen kann sowie einen Nachtrag zu den 45.23/45.24 Treibern und zur Erklärung einer im Artikel aufgetretenen (scheinbaren) Benchmark-Anomalie, welche nun erklärt werden konnte.
Der Tech Report hat sich Matrox´ "Einsteiger-Karte" Millenium P750 auf Basis des Parhelia LX Grafikchips angesehen, wobei auch eine reguläre Parhelia-Karte mit zum Test herangezogen wurde. Dabei ist es erstaunlich, auf welchem Leistungsniveau sich der Parhelia-Chip derzeit nur noch bewegt: Er ist nicht schneller einzuordnen als GeForceFX 5200 oder Radeon 9000 Pro, welche ihrerseits nun beide kaum als Performance-Wunder bekannt sind - von der Millenium P750 gar nicht zu reden. Ganz offensichtlich hat Matrox, seitdem man erkannt hat, daß die Parhelia kaum mehr eine Gamer-Grafikkarte werden wird, das Augenmerk bei der Treiber-Entwicklung von der Spiele-Performance weg zu anderen Dingen gelenkt - womit der Parhelia-Chip nun wieder im Busines-Segment gelandet ist, auch wenn Matrox mit diesem sicherlich seinerzeit mehr wollte.
Wenn es um das passive Kühlen von PC-Prozessoren geht, denkt man wohl in erster Linie an Pentium III, Pentium-M oder die C3-Prozessoren von VIA. Doch laut den Artikeln von Hartware und Teschke lässt sich auch ein Pentium 4 mit 2.8 GHz noch passiv kühlen. Erreicht wird dies mit einem "Heatlane Zen" oder teilweise auch "NCU1000" genannten passiven Heatpipe-Kühler von TS Heatronics, welcher laut den beiden Testberichten die passive Kühlung eines Pentium 4 mit 2.53 GHz (Hartware) bzw. 2.8 GHz (Teschke) noch problemlos bewältigen kann.
News des 13. August 2003 |
Informationen von einer MSI-Präsentation in Korea, nachzuschlagen bei DarkCrow, bringen aktualisierte und diesesmal auch sichere Spezifikationen des nVidia NV36 Chips mit sich. Bisher nahm man zu diesem neuen Mainstream-Grafikchip Taktraten von 500/325 MHz, eine 4x1 Architektur sowie ein 256bittiges DDR-Speicherinterface an, nun aber werden die Taktfrequenzen 500/500 MHz sein. Damit ist das angenommene 256bittige DDR-Speicherinterface sehr unwahrscheinlich geworden, bei dem hohen Speichertakt von physikalischen 500 MHz wird ein solches nicht für das mit diesem Chip angepeilte Mainstream-Marktsegment benötigt ...
... Aber auch so dürfte der NV36-Chip das von nVidia gesteckte Ziel erreichen können, die jetzigen ATi-Lösungen im Mainstream-Markt klar zu überfügeln. Denn mit den zum Vorgänger-Chip NV31 (GeForceFX 5600 /Ultra) deutlich höheren Taktraten von 500/500 MHz zu 400/400 MHz sollte es auf jeden Fall machbar sein, die ATi Radeon 9600 Pro mit ihren 400/300 MHz Taktraten zu übertrumpfen. Ob es auch reichen mag, um den ebenfalls im Herbst anstehenden Nachfolger der Radeon 9600 Pro, den RV360-Chip, zu schlagen, wird man sehen müssen und ist aufgrund der derzeit nicht vorhandenen Spezifikationen zum RV360 momentan sowieso noch nicht zu sagen ...
... Im übrigen gab MSI ihre NV36-Grafikkarte mit einem Einstiegspreis von 300 Dollar an. Dies dürfte zwar nur für die Ultra-Version dieser nun wie vorher angenommen GeForceFX 5700 /Ultra genannten Grafikkarte gelten, ist jedoch trotzdem das oberste Limit für einen Mainstream-Grafikchip, für manche liegt es sicherlich schon darüber. Als Launch-Termin für den NV36-Chip wurde erstaunlicherweise schon Mitte September genannt, die letzten Informationen sprachen eigentlich vom 15. Oktober. Sei es, wie es ist: Ungefähr einen bis maximal zwei Monate nach dem Launch des Chips dürfte es erste kaufbare NV36-Grafikkarten geben.
Wie die PC Games Hardware berichtet, plant Intel keinen hardwareseitigen Schutz vor dem "Übertakten" des i865 "Springdale" Chipsatzes durch das PAT-Feature. Es hatte hierzu in letztere Zeit Gerüchte gegeben, Intel wolle wahlweise mit einer neuen Chipsatz-Revision oder auch per BIOS die Nutzung von PAT unter i865-Mainboards verhindern, was jedoch der Sprecher von Intel Deutschland gegenüber der PCGH verneinte. Außerhalb des Retail-Marktes ist PAT auf i865-Mainboards sowieso kein Thema und in diesem dürfte Intel im Zuge der neu in den Markt kommenden FSB800-Konkurrenzchipsätze von VIA (PT800) und SiS (648FX) dieser kleine, vor allem psychologische Vorteil für die i865-Platinen inzwischen womöglich gar nicht mehr so unrecht sein.
Stichwort Pentium 4 Chipsätze: Intel hat laut Hard Tecs 4U still und leise seine Palette an FSB800-Chipsätzen um den i848P erweitert. Jener hat im Gegensatz zu den i865PE- und i875P-Chipsätzen kein DualChannel DDR400 Speicherinterface, sondern nur ein SingleChannel DDR400 Speicherinterface anzubieten. Interessanterweise ist der i848P laut Hard Tecs 4U aber kein heruntergedrehter i865PE-Chipsatz, sondern ein hochgeschraubter i845PE: Dessen FSB533- und DDR333-Support hat man beim i848P zum FSB800- und DDR400-Support verbessert. Somit sind vom i848P aufgrund der Abstammung vom i845PE sicherlich selbst in seinem Marktsegment keine Performance-Wunder zu erwarten ...
... Vermutlich werden selbst die ebenfalls nur über ein SingleChannel-Speicherinterface verfügenden Konkurrenz-Chipsätze SiS 648FX und VIA PT800 noch schneller sein, da beide für den Performance-Wettstreit mit Intel geschaffen wurden, der i848P aber aufgrund des äußerst geringen Tamtams seitens Intel zur Markteinführung eher wie ein klares OEM-Produkt ohne den Anspruch eines Benchmark-Siegers aussieht. Dies soll den i848P jetzt nicht schlecht machen, aller Wahrscheinlichkeit kommen bei diesem wieder einmal hochsolide OEM-Platinen heraus - nur bei den letzten Prozentpünktchen Performance wird der i848P wohl kaum mit den Intel-eigenen Chipsätzen i865PE und i875P sowie dem ebenfalls recht schnellen VIA PT800 mithalten können.
Während die Musikindustrie an Filesharing meint zugrundezugehen, nutzen andere die Gunst der Stunde und wollen dem derzeit verunsicherten Tauschbörsianer Sicherheit per Hardware verkaufen :-). So wird Abit sein i875P-Mainboard IC7-MAX3 mit einem SecureIDE genanntem Feature ausstatten, welches die Festplatte on-the-fly verschlüsselt beschreibt. Entfernt man das dazugehörige USB-Dongle vom System, ist die Festplatte - auch mit anderen PCs - unlesbar. Die Verschlüsselung von 40 Bit DES ist allerdings äußerst niedrig, in einem vernünftigen Netzwerk mit leistungsstarken Rechnern läßt sich so etwas innerhalb von Stunden knacken, die Rechnernetze von Geheimdiensten brauchen dafür nur noch Minuten ...
... Dabei bewirbt Abit jenes Feature auch noch regelrecht mit einer (scheinbaren) Sicherheit vor der Musikindustrie: "ABIT's SecureIDE will keep government supercomputers busy for weeks and will keep the RIAA away from your Kazaa files." Ausgerechnet jenen Schutz vor der Branchenvereinigung der US-Musikindustrie RIAA kann SecureIDE allerdings auf keinen Fall nicht leisten: Denn diese beschlagnahmt nicht die Rechner von Filesharing-Usern und durchforstet diese dann nach Urheberrechts-Verstößen, sondern man operiert online und schaut mittels der Filesharing-Tools selber nach, was die Tauschbörsianer so treiben - und damit sieht man natürlich den unverschlüsselten Inhalt der Festplatte bzw. der Filesharing-Ordner ...
... SecureIDE ist damit ausgerechnet zum "Schutz" vor der Musikindustrie völlig ungeeignet - und für den professionellen Einsatz in Unternehmens-Netzwerken ist die Verschlüsselung wiederum deutlich zu niedrig bzw. gibt es schon bessere Lösungen. Wer eine leistungsstarke Verschlüsselungslösung sucht, ist wohl bei den folgenden Programmen besser aufgehoben: DriveCrypt, BestCrypt, Sentry oder StrongDisk. Jene bieten Verschlüsselungen von 256 Bit und mehr an, nutzen die wichtigen Verschlüsselungs-Algorithmen (AES, Blowfish, u.a.) und bieten teilweise (DriveCrypt) sogar die Möglichkeit zur Integration von Hardware-Dongles ganz wie bei der Abit-Lösung.
News des 12. August 2003 |
Bei der AMDZone wie auch bei x86-secret gibt es erste Artikel zum Opteron mit 2.0 GHz Taktfrequenz. Im Test der AMDZone ist der 2.0 GHz Opteron klarer Gewinner gegen einen Pentium 4 mit 3.2 GHz, während der Test von x86-secret ein eher ausgeglichenes Bild zeigt, was zum einen an den sehr unterschiedlichen benutzten Benchmarks liegt und zum anderen auch daran, daß die AMDZone DDR400- und x86-secret nur DDR333-Speicher benutzte. Mitzunehmen ist auf jeden Fall, daß AMD für den anstehenden Kampf gegen den Intel Prescott-Core klar noch höhere Taktraten als 2.0 GHz benötigt, da der Prescott mit einer höheren Pro-MHz-Leistung und höheren Taktfrequenzen antreten wird ...
... Stichwort Pro-MHz-Leistung: In einem Teil der Benchmarks seitens x86-secret hat man eine ganze Reihe von CPUs auf gleicher Taktfrequenz verglichen - mit teilweise erstaunlichem Ergebnis: So zeigte der Pentium 4 gegenüber einem "alten" Celeron mit bekanntermaßen leistungsfähigem Tualatin-Core, daß der Pentium 4 inzwischen stark an Pro-MHz-Leistung aufgeholt hat - beide Prozessoren sind auf gleichem Takt mehr oder weniger gleich schnell. Der Unterschied zwischen Athlon XP und Duron ist dagegen überall vorhanden, auch wenn die Differenz im Rahmen dieser doch sehr theoretischen Benchmarks mit 13 Prozent nicht wirklich weltbewegend ist ...
... Zwischen Athlon XP und Pentium 4 zieht die Intel-CPU bezüglich der Pro-MHz-Leistung natürlich weiterhin klar den kürzeren, hier waren es stolze 30 Prozent Unterschied. AMD-intern legt der Opteron dann noch einmal 15 Prozent auf die Leistung des Athlon XP drauf, womit sich der Unterschied des Opteron zum Pentium 4 auf 49 Prozent summiert. Hochinteressant und in dieser Form nicht erwartet war aber das Abschneiden des Pentium-M, welcher eine Pro-MHz-Leistung genauso gut wie der Opteron hinlegte. Diese wurde zwar maßgeblich von einem "Wunder-Ergebnis" unter Seti@Home beeinflußt, aber auch ohne diesen Benchmarks liegt der Pentium-M bezüglich der Pro-MHz-Leistung noch vor dem Athlon XP, welcher bis zum Opteron als der Pro-MHz-stärkste PC-Prozessor galt.
Ab gestern Abend haben die Computer scheinbar sehr vieler Internet-Nutzer ziemlich verrückt gespielt, indem das Windows-System wegen eines angeblichen Fehlers automatisch heruntergefahren wurde. Der Sache zugrunde liegt dabei ein Bug im RPC-Dienst von Windows NT/2000/XP/2003, welcher aus dem Internet mit einer nicht korrekt formatierten TCP/IP-Nachricht zum Absturz gebracht werden kann. Der Bug ist dabei allerdings schon seit ein paar Tagen bekannt, auch ein entsprechender Patch ist schon genauso lange verfügbar. Offenbar haben diesen Patch allerdings viele Nutzer nicht eingespielt, so daß die seit gestern verstärkt laufenden Attacken auf den RPC-Dienst so viele Opfer finden konnten ...
... Im gegenteiligen Fall (des Einspielens des Microsoft-Patches) kann es nämlich auch passieren, daß nicht einfach nur der PC unvermittelt heruntergefahren wird, sondern daß man sich gar einen Virus, Wurm oder Trojaner einfängt. So wird derzeit schon der erste Wurm mit Namen "W32.Blaster" oder "W32/Lovsan" per dieser Sicherheitslücke massiv verbreitet. Wie man erkennt, ob man diesen schon an Board hat und wie man diesen dann wieder vom System herunterbekommt, steht beispielsweise in unserem Forum, alternativ gibt es von den Antivirenprogramm-Herstellern Symantec und NAI entsprechende Entfernungstools ...
... Technisch gesehen ist der W32.Blaster bzw. W32/Lovsan Wurm allerdings ungefährlich, da dieser nur eine - dem User nicht einmal angezeigte - Schmäh-Botschaft in Richtung Microsoft und sonst keinerlei Schadensroutinen enthält. Eine weitere Spielart des RPC-Bugs gibt es zudem inzwischen in Form eines "trojanischen IRC-Bots". Der große "Erfolg" dieses Wurms bzw. dieser Sicherheitslücke beruht natürlich in erster Linie darauf, daß sehr viele User nicht den schon seit Mitte Juli bereitstehenden Patch eingespielt haben, worauf Microsoft zu seiner Verteidigung auch immer wieder verweist ...
... Allerdings muß auch klar sein, daß nicht jeder Computer-User auch ein Computer-Experte ist, viele sind einfach schlicht nur Nutzer und bringen Computer-Internas keinerlei Interesse & Kenntnisse entgegen, womit auch Nachrichten über wichtige Sicherheitspatches bei diesen Usern nicht ankommen. Mit dem Abwälzen der Patcherei auf die User ist es wohl nicht getan, vielmehr dürfen solche elementaren Sicherheitslücken, welche in diesem Fall schließlich immerhin schon seit dem originalen Windows NT 4.0 von anno 1996 existiert, einfach nicht passieren. PS: Nutzer einer gut konfigurierten Firewall sind auch ohne Patch oder sonstige Maßnahmen weitestgehend sicher vor diesem Bug.
News des 11. August 2003 |
Einen äußerst umfangreichen Test von 14 CAD/DCC Workstation-Grafikkarten haben 3DChips anzubieten. In mehr als 600 Benchmarks auf 2 Testsystemen wurden die Profi-Grafikchips von 3Dlabs, ATi und nVidia gründlich ausgetestet, unter den Testkandidaten waren dabei auch die brandneuen Grafikkarten QuadroFX 3000(G), FireGL X2 und FireGL T2 mit dabei. Insgesamt gesehen ergibt sich rein auf die Performance bezogen dasselbe uneinheitliche Bild wie bei Gamer-Grafikkarten: In dem einen Benchmark liegt ATi vorn, im anderen nVidia - wobei in diesem Fall auch immer noch 3Dlabs mit zu beachten ist, da deren Karten eine recht ausgewogene Leistung anbieten.
Hochfrequente Töne (bezogen auf das menschliche Gehör) bei PC-Hardware müssen nicht immer von zu lauten Lüftern abstammen, vielmehr können auch elektronische Komponenten für diese verantwortlich sein. So ist laut Seijin beispielsweise ein Spannungswandler bei der GeForceFX 5800 für ein hochfrequentes und vom Grafikkartenlüfter völlig unabhängiges Pfeifen verantwortlich, wahrscheinlich ist hier dasselbe hochfrequente Geräusch gemeint, welches wir bei der Ultra-Version festgestellt hatten. Seijin bieten hierzu im übrigen eine Bastel-Lösung zur Abhilfe an, welche natürlich nur lohnt, wenn man eine Karte ohne FlowFX-Kühlung hat ;-).
Das ZDNet hat eine etwas falsche, aber dennoch erwähnenswerte Meldung zu TCPA online: Danach soll im 4. Quartal seitens Intel ein neuer Mainboard-Chipsatz mit TCPA erscheinen. Richtig ist der TCPA-Support, falsch aber, daß Intel einen neuen Mainboard-Chipsatz herausbringt: Gemäß der originalen Pressemitteilung von Wave, welche Teile des TPMs (Trusted Platform Model aka Fritz-Chip) liefern werden, gibt es keinen neuen Mainboard-Chipsatz von Intel, sondern "nur" neue Intel Desktop-Mainboards auf i865- und i875-Basis mit TCPA. Diese kommen natürlich passend zum Intel Prescott Prozessor, welcher seinerseits bereits schon TCPA onboard haben soll ...
... Bemerkenswert ist somit in erster Linie, mit welcher Leichtigkeit das ZDNet diese Meldung abfertigte: Ein Titel á "Intel-Abkommen soll PCs sicherer machen" kommt wohl nur dadurch zustande, wenn sich man den Inhalt einer Pressemitteilung kommentarlos zu eigen macht. Ein klein wenig mehr journalistischer Ehrgeiz wäre hier sicherlich angebracht, denn außerhalb der an TCPA & Palladium verdienenden Firmen sieht man die Sache um Dimensionen kritischer und würde sich ein Titel, in welchem (übertragenermaßen) "TCPA" und "sicher" zugleich vorkommen, mehr als verbieten. Auf den Punkt bringt es hier eine Heise-Meldung: "Die einzig sinnvolle Anwendungsmöglichkeit von Trusted Computing sei und bleibe gemäß den jetzigen Spezifikationen die Unterstützung von Nutzerkontrolltechniken wie Digital Rights Management (DRM)."
Eine neue Idee im immerwährenden Kampf wider dem eMail-Spam hat der Begründer des (sehr wirkungsvollen) Bayes-Filter (unter anderem in Mozilla eingesetzt) Paul Graham anzubieten: Wie in seinem neuesten Artikel Filters That Fight Back ausgeführt, soll die AntiSpam-Funktion des Mailprogramms jeder in einer Mail angegebenen URL nachgehen und diese - für den Benutzer unsichtbar - anwählen. Da Spammer ihre Spam-Mails im Normalfall gleich millionenfach aussenden, würde man somit die Serverlast auf den Servern der mittels der Spam-Mails beworbenen Webseiten erhöhen. Dies muß nicht unbedingt zum Absturz der Server führen, aber zumindestens erhöht es die Serverkosten des Betreibers drastisch, ohne aber das real mehr User diese Seiten gesehen haben ...
... Diese Idee greift also die Spammer dort an, wo es am meisten weh tut: Beim lieben Geld. Außerdem hat die Idee den positiven Effekt, daß noch mehr Spam auch noch mehr Serverkosten bedeutet, ergo lohnt sich Spam dann nicht mehr für den Spammer bzw. dessen Auftraggeber. Bis hier hin hört sich die Sache erst einmal sinnvoll an, allerdings hat sie auch Nachteile, welche wohl einen Einsatz dieser Idee generell verhindern werden: Denn mit diesem aktiven AntiSpam-Filter läßt sich natürlich auch enormer Mißbrauch betreiben, man kann so letztlich eine beliebige Webseite mit Massen-eMails abschießen. Genauso könnten Hacker über Spam-Mails die Browser auf Webseiten weiterleiten, welche über Sicherheitslöcher in eben diesen Browsern jene abschießen oder aber gar komplett den Computer übernehmen. Die Idee, die Spammer beim Geld zu packen, ist gut, aber die Ausführung schließt in diesem Fall wohl über das Ziel hinaus.