News-Archiv 21. - 27. April 2003 (17. Kalenderwoche)
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News des 27. April 2003 |
Der an dieser Stelle schon einmal vor geraumer Zeit erwähnte AMD Thorton-Prozessor scheint nun doch real zu sein, zumindestens weist Abit im Begleittext eines BIOS-Updates (für das NF7-S Mainboard) auf diesen hin, wie Hard Tecs 4U berichten. Der Thorton scheint dabei ein Barton-Prozessor mit halb deaktiviertem Level2 Cache zu sein, ergo wieder bei 256 kByte Level2 wie schon der Thoroughbred. Das hört sich erst einmal etwas unlogisch an, jedoch: Da der große Cache des Barton eine ziemlich große Fläche auf dem Prozessor-Die einnimmt, ist die Chance, daß ein einzelner Fertigungsfehler genau in den Cache hineinfällt, ziemlich groß ...
... Durch die Deaktivierung der einen Cachehälfte kann man den Prozessor als "Thorton" trotzdem noch verkaufen, anstatt ihn wegwerfen zu müssen. Einzelne Produktionsfehler sind bei den immer weiter steigenden Flächen der Prozessoren-Dies gar nicht so selten, insofern kann man damit durchaus einen guten Prozentteil der Prozessoren vor der Ausschußhalde retten. Diese Methode zur Steigerung der Produktionsausbeute hatte bekanntermaßen schon Intel beim legendären Celeron II Prozessor auf Coppermine-Basis eingesetzt, der eigentlich ein vollwertiger Pentium III mit niedrigerem Bustakt und halb deaktiviertem Level2 Cache war.
Obwohl von Intel immer noch vehement abgestritten, gehen Chip Architect aufgrund neuer "Untersuchungen" mittlerweile sicher davon aus, daß der Prescott-Core "Yamhill" enthalten wird. Yamhill ist eine 64-Bit-Erweiterung der Pentium 4 Architektur, welche ähnliche wie x86-64 bei den AMD-Prozessoren diese um einen zusätzlichen 64-Bit-Modus ergänzt. Entwickelt wurde diese angeblich von einem separaten Intel-Entwicklerteam mehr oder weniger an der Konzernführung vorbei. Sollte Yamhill wirklich im Prescott sein, so hätte sich bei Intel die Verfechter einer 32/64Bit-Kombikultur gegen die Anhänger der reinen 64-Bit-Lehre á Itanium durchgesetzt ...
... Natürlich sagt das Vorhandensein von Yamhill im Prescott-Core noch lange nicht aus, daß man dieses auch aktivieren wird. Die HyperThreading-Technologie beispielsweise schlummerte unentdeckt schon ab den ersten Willamette-Prozessoren im Pentium 4, ehe sie erst fast exakt 2 Jahre nach dem Pentium 4 Start mit dem 3.06 GHz Pentium 4 aktiviert wurde. Möglicherweise ist bei Intel noch nicht einmal entschieden, ob Yamhill jemals aktiviert werden wird, immerhin schwört die offizielle Intel-Firmenpolitik weiterhin noch auf den reinen 64bitter Itanium bzw. dessen Nachfolger ...
... Doch damit ist vermutlich nichts gegen AMD´s viel günstiger herzustellende und damit auch anbietbare Opteron-Prozessoren auszurichten. Intel´s Itanium 2 ist zwar unter reinen 64-Bit-Umgebungen schneller als der Opteron, aufgrund seiner preislichen Sutuation (Bereich 2000 bis 4000 $) aber nur für einen recht kleinen Markt geeignet. Zudem erleichtert der Opteron aufgrund seiner hohen 32-Bit-Leistung den sowieso noch einige Jahre andauernden langsamen Umstieg von 32 Bit auf 64 Bit. Der Itanium hingegen emuliert 32 Bit nur, auch wenn Intel hier nachbessern will, womit er als Umstiegs-Prozessor derzeit noch komplett ungeeignet ist ...
... Natürlich müsste Intel im Fall des Falles (der Aktivierung von Yamhill im Prescott) etwas über seinen eigenen Schatten springen und sozusagen eine "AMD-Technologie nachbauen", was innerhalb von Intel hochumstritten ist. Zudem würde man damit indirekt das Scheitern der eigenen 64-Bit-Strategie einräumen, was sicherlich wenig zum Anspruch des ansonsten unumstrittenen Marktführers zählen dürfte. Nichts desto trotz erscheint Yamhill als die einzige Möglichkeit, einem womöglich eintretenden durchschlagenden Erfolg des Opteron etwas entgegensetzen zu können. Aber vermutlich wartet Intel genau das ab: Sollte der Opteron nicht nur einschlagen, sondern auch Marktanteile erringen können, wird man reagieren - und im entgegengesetzten Fall bleibt man dann doch weiterhin beim Itanium :-).
News des 26. April 2003 |
Bei AnandTech ist nun endlich auch ein Artikel erschienen, welcher sich rein mit der Desktop-Performance des Opteron beschäftigt, nachdem dieser sich bisher in Server-Anwendungen gegen Intel´s Prozessoren behaupten konnte, in Workstation-Anwendungen dagegen zurücklag. Sieht man von den Multimedia-Benchmarks ab, welche immer deutlicher von Intel´s HyperThreading dominiert werden, so liegt der 1.8 GHz Opteron 244 fast überall recht klar vor einem Pentium 4 3.0C mit FSB800, darunter auch in der P4-Paradedisziplin Quake III. Wäre jener AMD-Prozessor ein Athlon 64 mit 1.8 GHz, würde er wohl ein Model Rating von 3100+ oder 3200+ bekommen, was aufgrund der gezeigten Leistungen gegenüber dem Pentium 4 auch klar verdient wäre ...
... Natürlich ist jener getestete Opteron kein Athlon 64, und so bleibt abzuwarten, wie sich der Athlon 64 im September wird präsentieren können. Als Nachteil hat der Desktop-Prozessor zu Buche stehen, daß er wahrscheinlich nur mit einem 64 Bit DDR Speicherinterface antreten wird, der Opteron dagegen mit einem 128 Bit DDR Speicherinterface ausgestattet ist. Die Größe des Level2 Caches von 1 MB wird dagegen wahrscheinlich gleich bleiben: AMD plant zwar auch Athlon 64 Prozessoren mit nur 256 kByte Level2 Cache, doch diese sollen nur zusätzlich - und wahrscheinlich sogar später als diese - zu den Versionen mit 1 MB Level2 Cache in den Markt kommen und vermutlich eine neue LowCost-Schiene bilden ("Duron 64"?) ...
... Allerdings hat der Athlon 64 auch Vorteile gegenüber dem Opteron anzubieten: Der Opteron ist auf registered ECC SDRAM angewiesen, welcher durch seine zusätzlichen Sicherheitschecks etwas langsamer (und auch viel teuer) ist. Zudem unterstützen derzeitige Opteron-Mainboards nur 166 MHz DDR Speichertakt und recht mittelmäßige Speichertimings von 2.5-3-3. Beim Athlon 64 kann man sich dagegen auf schnellen DDR400-Speicher mit Timings von 2-2-2 einstellen, was dem Prozessor durchaus ein paar Prozent Performance bringen wird. Nichts desto trotz dürfte vor allem das halbierte Speicherinterface für einen Unterschied von 10 bis 25 Prozent zwischen Opteron und Athlon 64 sorgen - je nach Anwendung mehr oder weniger (insbesondere in Multimedia-Benchmarks eher mehr, in Gaming-Benchmarks dagegen eher weniger) ...
... Natürlich gibt es nach wie vor die Gerüchte und Halbaussagen, der Athlon 64 würde ebenfalls mit einem 128 Bit DDR Speicherinterface antreten. Dies wäre auf jeden Fall zu begrüßen und würde AMD auf dem Desktop-Markt wesentlich weiterhelfen, dagegen sprechen allerdings derzeit immer noch die (alten) offiziellen AMD-Aussagen. PS: Mittels der Opteron-Chipsätze von nVidia und VIA sollte es im übrigen möglich sein, einen Opteron als Desktop-Prozessor zweckzuentfremden, da sowohl nVidia nForce3 Pro150 als auch VIA K8T400M extra AGPx8 Steckplätze unterstützen. Der kleinste Opteron ist ja relativ günstig zu haben, nur das Mainboard dürfte als Server-Produkt mit 500 Euro aufwärts recht teuer werden, zudem ist registered ECC SDRAM im gewöhnlichen doppelt so teuer wie normaler Speicher. Nichts desto trotz erscheint es als machbar, schon jetzt ein K8 Desktop-System aufzubauen :-).
Wie die x-bit Labs berichten, wird ATi sich ALi sowie VIA und SiS anschließen und einen eigenen Mainboard-Chipsatz für den FSB800 Pentium 4 herausbringen. Im Gegensatz zu den drei vorgenannten Firmen wird ATi allerdings der einzige Intel-Konkurrent sein, welcher seinem RS300-Chipsatz kein SingleChannel, sondern gleich ein DualChannel DDR400 Speicherinterface spendieren wird. Dennoch wird der RS300 auf gänzlich anderem Felde zu Hause sein als die Chipsatz-Angebote von ALi, Intel, VIA und SiS, da ATi in den RS300 einen RV250 Grafikcore (Radeon 9000) integrieren wird. Damit wird der Chipsatz für den HighEnd-Markt natürlich recht uninteressant, gleichzeitig wird aber endlich ein leistungsfähiger (= hohe Speicherbandbreite) integrierter Pentium 4 Chipsatz verfügbare werden, welchen es auf dem AMD-Sektor mit dem nVidia nForce 1/2 schon des längeren gibt.
Beim nForce2 geht nVidia nach einer weiteren Meldung der x-bit Labs dagegen den umgedrehten Weg und wird den Chipsatz zukünftig auch als Variante mit SingleChannel Speicherinterface anbieten. Hauptaufgabe des nForce2 400 genannten neuen Chipsatzes ist allerdings der offizielle FSB400-Support. Ganz offensichtlich sind die derzeit umherkreisenden nForce2-Mainboards mit vom Mainboard-Hersteller gerantiertem FSB400-Support noch nicht das Ende der Fahnenstange und nVidia will vielmehr für diese Funktionalität noch einen regelrecht neuen Chipsatz in den Markt bringen (und damit extra kassieren). Diesen wird es wie gesagt zum einen in der gewohnten DualChannel-Konfiguration, zum anderen aber auch in einer kostengünstigeren SingleChannel-Konfiguration geben.
News des 25. April 2003 |
Laut einem Posting eines bei 3DChipset tätigen Redakteurs im nV News Forum sollen derzeit bereits Evaluierungs-Systeme mit nVidia NV35 unterwegs sein. Auf einem dieser Systeme soll der NV35-Chip bei Taktraten von 300/300 MHz ca. 4200 3DMarks in 3DMark03 geschafft haben. Dies mag sich nach wenig anhören, rechnet man dies aber auf die zu erwartenden 500/400 MHz Taktfrequenzen hoch, sollten für die NV35 ungefähr zwischen 5600 bis 6300 3DMarks herauskommen, deutlich mehr als bei Radeon 9800 Pro und GeForceFX 5800 Ultra (knapp über 5000 3DMarks). Natürlich ist dies keine vollständige Aussage zur Performance des NV35-Chips, aber das sind erste Benchmarks sowieso nie :-).
Einige Informationen zu den zukünftigen Intel-Prozessoren Prescott & Tejas sowie zum dazugehörigen Grantsdale-Chipsatz haben Hard Tecs 4U anzubieten. Danach wird der Mitte 2004 anstehenden Tejas mit einem zusätzlichen "Level1 Instruction Cache" von 16 kByte ausgestattet werden, welcher vermutlich dieselbe Rolle (Caching von unkodierten x86-Befehlen) wie die gewöhnlichen Level1 Befehls-Caches bei Pentium III und K7/K8 übernehmen und damit den mit dem Pentium 4 eingeführten Level1 Trace Cache (Caching bereits in MicroOps dekodierter x86-Befehle) übernehmen soll ...
... Gleichzeitig wird Intel beim Tejas noch den Trace Cache von 12.000 MicroOps auf 16.000 MicroOps vergrößern, dazu gibt es eine neue Befehlssatzerweiterung "Tejas New Insructions" (TNI), welche 8 neue Befehle umfasst, und ein "Enhanced HyperThreading". Dabei wird der Tejas gleich nur noch im schon mit den letzten Prescott-Prozessoren erscheinenden "Sockel T" antreten und ab 2005 dann auch von FSB800 auf FSB1066 wechseln. Insgesamt erscheint der Tejas somit mehrheitlich als "Update" des Prescott, nicht aber so deutlich verändert wie der Prescott zum derzeitigen Northwood-Core ...
... Interessantes gibt es in vorgelinkter Meldung auch zum Grantsdale-Chipsatz, welcher Intel´s erster Sockel T (775 Pins, deshalb auch Sockel 775 genannt) & DDR2 Chipsatz sein wird: So wird dessen DualChannel Speicherinterface entgegen früherer Meldungen nicht nur DDR2-Speicher á DDR2/400 und DDR2/533 unterstützen, sondern gleichzeitig auch DDR1/333 und DDR2/400, so daß die Abwärtskompatibilität also noch eine Zeitlang gesichert ist. Einen ähnlichen Chipsatz mit sowohl (DualChannel) DDR1- wie auch DDR2-Support für den Pentium 4 hat auch VIA mit dem PT890 in der Roadmap stehen ...
... Gleichzeitig ist beim Blockdiagramm des Grantsdale klar zu erkennen, daß Intel keinen AGP-Port mehr plant. Offensichtlich soll der Wechsel von der AGP-Schnittstelle auf PCI Express knall auf Fall erfolgen und nicht fließend. Dies zwingt die Grafikkarten-Hersteller, spätestens Mitte 2004 ihre Grafikkarten auf erst einmal beiden Schnittstellen gleichzeitig anzubieten - sicherlich nicht unbedingt die kostenoptimierteste Lösung. Zumal die derzeit geplanten PCI Express Lösungen mit einem Datendurchsatz Chipsatz zu Grafikchip von 1.5 GB/sec sogar langsamer als AGPx8 mit 2 GB/sec sind und damit dem Anwender keinerlei Mehrperformance bringen werden ;-).
News des 24. April 2003 |
Wie die DigiTimes berichten, können ATi & nVidia derzeit immer noch nicht genügend GeForceFX 5600/5800 und Radeon 9500 Pro / 9700 / 9800 Chips ausliefern. Bei nVidia scheint dies immer noch ein Fertigungsproblem zu sein, sprich TSMC kann noch nicht genügend NV30- (GeForceFX 5800 /Ultra) und NV31-Chips (GeForceFX 5600 /Ultra) für nVidia produzieren. Bei ATi hingegen scheint man vom Erfolg dermaßen umgerannt, daß man nur die Aufträge der OEMs wie IBM oder Dell vollständig ausliefern kann, wohingegen die unter eigener Marke vertreibenden Grafikboard-Hersteller wie Sapphire, Gigabyte, HIS & Co. derzeit teilweise nur 50 Prozent ihrer Aufträge bekämen ...
... Dies erklärt dann auch, daß gewisse Grafikkarten (Radeon 9500 Pro) momentan eigentlich überhaupt nicht im Retail-Markt zu bekommen sind. Allgemein gesehen verhindert dies aber auch, daß ATi Vorteile in Form von vergrößerten Marktanteilen aus der aktuell für ATi sehr positiven Situation ziehen kann. Sobald beide Kontrahenten wieder vollständig lieferfähig sind, wird man sehen müssen, wie sich die Marktanteile beider Unternehmen entwickeln, im letzten Quartal des alten Jahres konnte ATi trotz der schon laufenden Auslieferung der Radeon 9700 /Pro und trotz der Verzögerung der GeForceFX (noch?) keine echte Steigerung erzielen.
Etwas enttäuschend an den gestrigen Opteron-Artikeln war der Umstand, daß sich (fast) keiner um die Problematik gekümmert hat, wie der Opteron nun seinen Takt ermittelt und welche Auswirkungen dies auf seine technische Overclocking-Eignung und die Nutzbarkeit verschiedener Speicherarten hat. Einzig allein im Artikel von Ace´s Hardware findet sich ein indirekter Hinweis, wie dies beim Opteron wahrscheinlich gelöst ist: Und zwar besitzt der Opteron einen "System Clock" genannten Grundtakt von fest 200 MHz. Mit Hilfe eines im BIOS einstellbaren Multiplikators wird daraus dann der entgültige CPU-Takt abgeleitet ...
... Dieser "System Clock" hat aber nichts mit dem Speichertakt zu tun und scheint (nach derzeitigem Wissensstand) auch komplett unabhängig von diesem zu sein: Ace´s Hardware betrieben ihren 1.8 GHz Opteron anscheinend auf 9 x 200 MHz System Clock und gleichzeitig 166 MHz DDR Speichertakt. Der Clock-Generator für den System Clock und den Speichertakt sitzt zudem anscheinend auf dem Mainboard, so daß unterschiedliche Mainboards hier unterschiedliche Möglichkeiten offerieren werden. Daraus ergeben sich nun folgende Auswirkungen: Erstens ist die eingesetzte Speicherart nicht relevant für den Prozessortakt. Prinzipiell ist auf dem Opteron (und Athlon 64) damit - sofern es das Mainboard unterstützt - auch jeglicher inoffizieller Speicher á DDR500 einsetz- und nutzbar ...
... Zweitens wird auch ein Übertakten des Speichers wie bisher bekannt möglich sein, sofern das Mainboard die dafür nötigen Takt-Optionen besitzt (wird weniger bei Opteron-Boards vorkommen, aber bei Mainboards für den Athlon 64). Da der Speichertakt ansonsten nichts im Prozessor beeinflußt, kann nach Herzenslust übertaktet werden, gleichzeitig erhöht sich damit natürlich auch die Speicherbandbreite des Prozessors. Und drittens kann der Prozessor im BIOS selber über die Wahl des Multiplikators in Schritten von 100 MHz nach oben oder nach unten getaktet werden. Sofern AMD nicht die finalen Produkte gelockt ausliefert, sollte das Übertakten der K8-Prozessoren also ein Kinderspiel sein. Nur das genaue Ausloten der Grenzen bzw. der Kampf um die letzten 10 Megahertz entfällt, da das Übertakten nur in 100-MHz-Schritten möglich zu sein scheint (System Clock 200 MHz x Differenz zwischen den Multiplikatoren 0.5).
Als mehr oder weniger letzter im Bunde (es bleiben eigentlich nur noch ATi & nVidia) hat nun auch ALi eine Lizenz von Intel für den Bau von FSB800-Chipsätzen bekommen, wie bei Hard Tecs 4U nachzulesen. Der von ALi geplante M1683 FSB800-Chipsatz soll wie die äquivalenten Produkte von SiS und VIA nur mit SingleChannel DDR400 Support antreten, über Varianten mit leistungsfähigerem DualChannel DDR400 Speicherinterface seitens ALi ist derzeit noch überhaupt nichts bekannt. Damit wird Intel´s DualChannel DDR400 Speicherinterface beim i875P "Canterwood" sowie dem kommenden "Springdale" Chipsatz bis zum 3. Quartal des Jahres konkurrenzlos bleiben, erst zu diesem Zeitpunkt werden mit SiS 655FX und VIA PT880 (soll laut TweakPC sogar QBM-Speicher unterstützen) technisch ebenbürtige Kontrahenten antreten.
News des 23. April 2003 |
Wie within3D in Erfahrung gebracht haben, will ATi seinem Konkurrenten nVidia den Launch des NV35-Chip mit dem gleichzeitigen Launch der 256-MB-Version der Radeon 9800 Pro ein wenig torpedieren. nVidia´s neuer HighEnd-Chip wird recht wahrscheinlich auf der vom 13. bis 16. Mai in Los Angeles stattfindenden E3 vorgestellt werden, wobei die Auslieferung entsprechender Grafikkarten wie derzeit üblich eher auf "zwei Monate später" anzusetzen ist. Gleiches gilt natürlich auch für die angesprochene 256-MB-Version der Radeon 9800 Pro, welche zum einen erstmals bei ATi auf DDR/II Speicher setzen wird und zum anderen als Sahnehäubchen angeblich mit höheren Taktfrequenzen (wahrscheinlich rein Speicher-seitig) antreten wird. Damit könnte es für nVidia sogar noch einmal eng werden mit dem angepeilten Performance-Thron für den NV35, hier werden die genauen Taktungen der beiden Kandidaten letztendlich entscheiden.
Zum gestern schon angesprochenen Fall des Overclockings der Radeon 9600 Pro gibt es ein paar (positive) Nachträge: Und zwar sind die anderen Tester dieser Karte ebenfalls auf erstaunlich hohe Taktfrequenzen gekommen: Beyond3D kamen auf 531/335 MHz, die FiringSquad auf 547/365 MHz und Hard|OCP sogar auf 567/358 MHz (default: 400/300 MHz). Mit diesen sogar noch besseren Ergebnissen beim Chiptakt bestätigen sich die gestrigen Ergebnisse von Hot Hardware von 519/366 MHz, so daß man von einer exzellenten Übertaktungschance bei der Radeon 9600 Pro ausgehen kann. Nichts desto trotz darf speziell die Höhe dieser vier Overclocking-Ergebnisse nicht als Maßstab für die Serienkarten verstanden werden, denn immerhin ist es durchaus möglich, daß ATi hier den Hardware-Testern speziell ausgesuchte Exemplare geschickt hat ;-) ...
... Das will jetzt nicht sagen, daß dies in jenem Fall so geschehen wäre, aber es ist in ähnlichen Fällen schon vorgekommen und so ist diese prinzipielle Möglichkeit gerade bei den allerersten Produkttests, egal ob Prozessoren, Grafikkarten oder Mainboards, immer mit einzukalkulieren. Extra zu erwähnen wären im übrigen noch die Ausführungen des Artikels der FiringSquad, welche die auf 547/365 MHz übertaktete Radeon 9600 Pro gegen eine auf 355/315 MHz übertaktete Radeon 9500 Pro haben antreten lassen: Trotz des deutlich höheren Taktes der 9600er Karte liegt letztgenannte meist nur knapp vor der 9500er Karte - ein weiterer deutlicher Hinweis darauf, daß die Radeon 9500 Pro die eigentlich bessere Mainstream DirectX9-Lösung seitens ATi ist.
Gestern nun hat AMD mit dem Opteron den ersten Prozessor seiner x86-64 Reihe releast, es gibt zu diesem inzwischen auch schon einige Testberichte (Liste), wovon der Test von Ace´s Hardware besonders zu empfehlen ist. Natürlich ist der Opteron als klarer Server-Prozessor mit auch den dementsprechenden Preisen zumeist nicht für die Allgemeinheit interessant, jedoch wird der im September erscheinende Desktop-Abkömmling Athlon 64 von der Architektur her fast unverändert zum Opteron an den Start gehen. Insofern sind die Opteron-Ergebnisse dann doch wieder interessant bezüglich der zukünftigen Entwicklung von AMD´s Desktop-Prozessoren ...
... Die einzige wesentliche Änderung (neben der Anzahl der HyperTransport-Busse, was aber nur für MultiProzessoring-Systeme interessant sind) zwischen Opteron und Athlon 64 betrifft allerdings direkt die Pro-MHz-Leistung: Während der Opteron über ein 128 Bit DDR Speicherinterface verfügt (= genauso breites Interface wie der Pentium 4 bzw. der Xeon), wird der Athlon 64 wie der Athlon XP nur mit einem 64 Bit DDR Speicherinterface antreten. Hier sind bei Betrachtung der Opteron-Benchmarks also Abschläge in zwischen 10 und 25 Prozent einzukalkulieren, will man auf die Performance des zukünftigen Athlon 64 schließen ...
... Jene zeigen im übrigen, daß AMD mit einem nur auf 1.8 GHz taktenden Dual Opteron System Intel mit deren derzeit mit maximal 3.06 GHz taktenden Dual Xeon bei Server-Anwendungen durchaus Paroli bieten kann, bei Workstation-Anwendungen dagegen verliert. Wahrscheinlich wird AMD dieses Ergebnis jedoch sogar ausreichen, denn primär soll mit dem Opteron ein Einstieg ins Server-Segment gefunden werden, wo sich die zwei Hauptstärken "integrierter Speichercontroller" (= Speicherbandbreite steigt mit der Anzahl der Prozessoren, womit MultiProzessoring-System exzellent mit jeder weiteren CPU skalieren) und "64 Bit Tauglichkeit" (für den einfachen Umstieg auf 64 Bit Betriebssysteme und Anwendungen) am besten zur Geltung bringen lassen ...
... Insbesondere bei der Zusammenschaltung von 8 Opterons (die derzeitigen Test-Prozessoren waren allerdings allesamt auf DualProzessoring limitiert) dürfte Intel nichts mehr zu lachen respektive nichts mehr entgegenzusetzen haben. Die in derselben Preisklasse angesiedelten Xeon-Prozessoren skalieren pro eingesetzter CPU deutlich schlechter als der Opteron und Intel´s Itanium 2 kann leistungsmäßig hier zwar gut kontern, kostet dafür aber auch deutlich mehr. Je geringer die Anzahl der Prozessoren, desto weniger allerdings dieser Vorteil des Opteron und desto größer die Rolle des reinen CPU-Taktes ...
... Hier wird AMD besonders in Hinblick auf den Athlon 64 deutlich aufholen müssen, denn zu dessen Start im September wird Intel schon kurz vor einem in der Pro-MHz-Leistung stark verbessertem Precott auf 3.4 GHz stehen. AMD braucht dagegen schätzungsweise einen Opteron 2.2 GHz bzw. einen Athlon 64 mit 2.6 GHz, um gegen jenen bestehen zu können. Ob AMD dies bis zum September wird realieren können, steht in den Sternen - man wird sich halt überraschen lassen müssen. Bis dahin wird allerdings auch der Opteron durch bessere Unterstützung in den Betriebssystemen, Anwendungen und Treibern noch ein Stück Performance herausgeholt haben, insofern ist das bisher gezeigte durchaus ein hoffnungsvoller (x86-64) Anfang.
News des 22. April 2003 |
Hot Hardware haben ihre Radeon 9600 Pro ein wenig übertaktet und sind dabei von den standardmäßigen 400/300 MHz auf stolze 519/366 MHz gekommen, was immerhin fast 30 Prozent mehr Chiptakt sind. In diesem Fall macht sich die 130nm Fertigung des RV350-Chips positiv bemerkbar, was sich dann auch in den Benchmarks niederschlägt: Die Radeon 9500 Pro, welche sich zumeist nicht so großartig übertakten lassen sollte, wird nun klar überholt, sogar die Zahlen einer Radeon 9700 Pro sind nicht mehr weit entfernt. Sollte sich die gute Übertaktbarkeit dieses Testsamples mit den Serienkarten der Radeon 9600 Pro bestätigen lassen, dürfte die Radeon 9600 Pro das neue Overclocking-Wunder unter den Grafikkarten darstellen.
Wer es dagegen lieber mit serienmäßigen Übertaktungen hält, für den sind die Angebote des amerikanischen Herstellers OCSystems ideal, welcher eine ganze Reihe von ab Werk übertakteten Radeon 9500, Radeon 9500 Pro, Radeon 9700 Pro, GeForce4 Ti4200 und GeForce4 Ti4600 Grafikkarten anbietet. Insbesondere eine "OCSystems Enhanced Radeon 9700 Pro Level III SE" genannte Karte ist dabei interessant, taktet diese mit 415/365 MHz doch deutlich höher als eine Radeon 9800 Pro (380/340 MHz) und ist zudem noch vollständig passiv gekühlt. Einzig allein die Beschaffung von OCSystems-Produkten aus Amerika dürfte nicht jedermanns Sache sein, allerdings haben wir speziell letztgenannte Karte kürzlich auch im (deutschen) Online-Shop von OC-Wear gesehen.
PC Watch (maschinelle englische Übersetzung) haben jede Menge Informationen und eine (eigenkreierte) Roadmap zu den Intel Mobile Prozessoren zur Verfügung gestellt. Die wichtigste Erkenntnis hierbei ist, daß die Pentium-M Prozessoren bzw. die Centrino-Technologie nur einen Teil der mobilen Prozessoren von Intel darstellen wird. Nach oben abgerundet wird das Angebot durch mobile Ausführungen von Desktop-Prozessoren, realisiert derzeit durch den Northwood-M und ab 2004 durch den Prescott-M Core mit über 3 GHz. Da der Pentium-M bis Ende 2004 nur mit maximal 2 GHz takten wird, muß dieser Prozessor weiterhin auf seinen niedrigeren Stromverbrauch als (für mobile Geräte) gewichtigem Argument setzen, da er leistungsmäßig nicht gegen die wesentlich höher getakteten Prescott-M Prozessoren ankommen wird können.
Eine kleine Vorwegnahme zukünftiger Ereignisse leistet sich das AMD Athlon XP Barton 2.167 GHz / 3200+ Review bei Hard Tecs 4U, indem es den genannten FSB333-Prozessor auch im FSB400-Modus als Barton 2.1 GHz / 3000+ und 2.2 GHz / 3200+ antreten läßt. Der Vorteil gegenüber den bisherigen Vergleichen dieser Art ist, daß in diesem Fall auch ein Pentium 4 3.0C mit von der Partie ist, sprich ein FSB800-Vertreter seitens Intel, welcher einer der Hauptkonkurrenten der zukünftigen FSB400-Prozessoren von AMD darstellen wird. Allerdings sieht es nicht wirklich gut für AMD in diesem Vergleich aus ...
... Denn der FSB800-Prozessor von Intel auf 3.0 GHz Taktfrequenz schlägt den FSB400-Prozessor von AMD mit 3000+ Model Rating in nahezu jedem Benchmark, in den Multimedia-Benchmarks aufgrund der Ausnutzung der HyperThreading-Technologie teilweise deutlich. AMD´s Model Rating wird sich hier kaum noch halten lassen, es ist in dem Sinne mit den FSB800-Prozessoren seitens Intel schon gefallen - woran auch der FSB400 bei AMD nichts mehr ändern kann. Allerdings liegt das Model Rating des FSB400 3000+ Prozessors rein AMD-intern durchaus richtig, denn der FSB333 3000+ Prozessor wird trotz niedrigerer realer Taktfrequenz in nahezu jedem Benchmark geschlagen ;-).
Jenen Pentium 4 3.0C auf FSB800 hat Intel gestern im übrigen wieder zur Auslieferung freigegeben, nachdem die Auslieferung am Launchtag letzten Montag aufgrund eines in seltenen Fällen auftretenden Fehlers vorerst gestoppt wurde. Welcher Fehler dies genau war und unter welchem Umständen jener auftritt, hat Intel allerdings bisher noch nicht bekanntgegeben. Allerdings läßt sich das Problem wohl mit einem BIOS-Update aus der Welt schaffen (mittels in BIOS-Updates enthalteten Microcode-Updates kann man auch auf Fehler direkt im Prozessor einwirken), denn genau ein solches hat Intel bezüglich dieses anfänglichen Problems an die Mainboard-Hersteller herausgegeben.
News des 21. April 2003 |
The Inquirer wollen mal wieder etwas zu den kommenden Grafikchips von ATi & nVidia wissen: Zuerst einmal führt man aus, daß nach dem Start des NV35-Chips als Ersatz für die NV30 (GeForceFX 5800 /Ultra) noch ein NV36-Chip nachfolgen wird, welcher den NV31-Chip (GeForceFX 5600 Ultra) mittelfristig beerben soll (was allerdings schon bekannt war). Danach soll angeblich noch dieses Jahr der NV40 Chip nachfolgen, welcher Vertex und Pixel Shader 3.0 sowie OpenGL 2.0 Shader beherrschen soll. Allerdings sollte man gerade in Bezug auf den genannten Termin besser vorsichtig sein ...
... Denn nVidia arbeitet bezüglich solcher Angaben prinzipiell mit Vorstellungs-Terminen, was dann relativ wenig mit den Auslieferungsterminen zu tun haben muß. Zudem lassen sich mögliche Verspätungen oder bewußt gestreute Termin-Fehlinformationen von ATi & nVidia derzeit noch kaum erkennen. Wir gehen daher weiterhin davon aus, daß nach den Refresh-Chips NV35 und R350 (Radeon 9800 /Pro) die wirklich neue Grafikchip-Generation erst 2004 käuflich zu erwerben sein wird. Dies schließt natürlich nicht aus, daß ATi & nVidia ihre neuen Chips schon zum Ende diesen Jahres vorstellen und entsprechend testen lassen werden.
Hochinteressantes zu den Preisen des AMD Opteron Prozessors haben die x-bit Labs: Danach wird ein Opteron 240 (vermutlich 1.4 GHz Taktfrequenz) für 275 $ angeboten werden, ein Opteron 242 (vermutlich 1.6 GHz) für 670 $, so zumindestens die Preise eines Distributors. Insbesondere der Preis des kleinen Opteron ist dabei erstaunlich günstig, für Server-Prozessoren hat man teilweise schon ganz andere Preislagen gesehen. Für diejenigen, welche schon regelrecht auf den erst im September antretenden Athlon 64 warten, ergibt sich somit eventuell die Möglichkeit, schon ab Mai ein relativ günstiges K8-System aufbauen zu können - auf Basis des Opteron.
Nachdem SiS von Intel eine FSB800-Lizenz erworben hat, wurden seitens des taiwanesischen Chipsatzbauers auch erste FSB800-Chipsätze angekündigt, wie Hard Tecs 4U ausführen: Bereits Ende des Monats soll der 648FX Chipsatz mit SingleChannel DDR400 Support kommen, wobei damit vermutlich aber nur die reine Vorstellung des Chipsatzes gemeint ist, die entsprechende Mainboards werden sicherlich noch ein paar Tage länger benötigen. Erst im dritten Quartal wird es dann die Chipsätze 655FX mit DualChannel DDR400 Support und den R659 mit QuadChannel PC1200 RAMBUS Support geben ...
... Seitens VIA gibt es ebenfalls neue Informationen zu deren FSB800-Chipsätzen: So soll der PT800 im Mai mit SingleChannel DDR400 Support und im 3. Quartal der PT880 mit DualChannel DDR400 Support erscheinen. Gleichzeitig kündigt sich am Horizont schon der erste DDR2-Chipsatz von VIA an: Der PT890 wird im 1. Quartal 2004 mit DualChannel Speicherinterface und Unterstützung für DDR400, DDR2/400, DDR2/533 und sogar DDR2/667 erscheinen. Auffallend ist, daß sowohl SiS wie auch VIA den DualChannel-Lösungen von Intel vorerst nur SingleChannel-Lösungen entgegenstellen und beide erst im 3. Quartal diesbezüglich gegenüber Intel aufholen werden ...
... Ob die SingleChannel-Interfaces bei den FSB800-Chipsätzen von SiS und VIA ausreichen werden, um gegen Intel´s i875P (Canterwood) und dessen noch einzuführende Mainstream-Variante Springdale bestehen zu können, darf erst einmal bezweifelt werden. SiS und VIA werden sich bezüglich der reinen Performance vorerst wohl hinter Intel einreihen müssen. Eine kleine Chance bleibt für SiS allerdings noch übrig: Ähnlich wie bei den i845PE-Mainboards mit inoffiziellem FSB800-Support könnten clevere Mainboard-Hersteller auf die Idee kommen, den 655er Chipsatz von SiS in Eigenregie auf FSB800 und DualChannel DDR400 zu trimmen. Theoretisch sollte dazu ein passendes BIOS und im Zweifelsfall ein neues Mainboard-Layout ausreichen, dann könnte ein dieserart hochgepumpter SiS 655 mit inoffiziellen FSB800-Support auch bei der Performance gegen Intel´s FSB800-Lösungen ankommen.