News-Archiv 5. - 11. Mai 2003 (19. Kalenderwoche)
11. Mai 10. Mai 9. Mai 8. Mai 7. Mai 6. Mai 5. Mai
News des 11. Mai 2003 |
Ein kleiner Nachtrag zu den NV35-News vom Freitag: Wie schon dort erwähnt, geht ein Großteil des Vorsprungs des NV35-Chips auf das Konto des Detonator 50 Treibers. Jener wird aller Voraussicht nach aber auch die anderen Chips der GeForceFX-Serie beschleunigen können, vermutlich wird er gar von nVidia offiziell "Detonator FX" genannt werden. Legt man nun jene 11 Prozent Leistung, welche der Detonator 50 unter 3DMark03 als dem NV35 herausholt, auf die anderen Chips der GeForceFX-Serie um, so könnte dies durchaus eine größere Kräfteverschiebung im Leistungsverhältnis zwischen den aktuellen ATi- und nVidia-Karten ergeben, zumindestens aber würden die neuen nVidia-Karten dann deutlich an Attraktivität gewinnen ...
... Gleichzeitig wird aber mit Argusaugen zu kontrollieren sein, wie der Detonator 50 die 11 Prozent Mehrperformance aus dem NV35-Chip herausholt, damit nVidia nicht über eine abgesenkte Bildqualität, welche zudem bei einem solchem HighEnd-Geschoss wie dem NV35 völlig unsinnig erscheint, die Benchmarks für sich entscheidet. Abseits davon berichtet im übrigen die Virtual Zone abweichend zu den bisherigen Informationen, daß der Speichertakt der NV35 Ultra Karten dann doch noch von 425 auf 450 MHz erhöht wurde, die angeblich schon im Juni in den Handel kommenden Auslieferungskarten also synchron mit 450/450 MHz takten sollen.
Drei Artikel zum derzeit modernsten Pentium 4 Prozessor, dem Northwood mit HyperThreading und FSB800 ("C"-Type) bescheinigen diesem Prozessor ein exzellentes Overclocking-Verhalten: Bei OCTools erreichte ein 2.4C eine stabile Taktrate von 3.3 GHz - sogar mit der default-Spannnung von 1.45 Volt. Hard|OCP erreichten mit ebenfalls einem 2.4C das absolut identische Ergebnis und zusätzlich "geringfügig instabile" 3.5 GHz auf 1.7 Volt CPU-Spannung mit Wasserkühlung. Und letztlich trieben MadShrimps einen 3.0C auf 3.6 GHz mit Lüftkühlung bzw. auf sogar 4.1 GHz mit einer Prometeia-Kühlung sowie einer Spannungs-Erhöhung auf 1.65 Volt ...
... Natürlich wurden diese hervorragenden Overclocking-Ergebnisse allesamt nur durch die Übertaktung des FrontSideBus erreicht, womit die Höhe des Overclocking-Erfolges auch immer von den Möglichkeiten des Mainboards und in diesem Fall ganz besonders des eingesetzten Speichers abhängt. Da alle FSB800-Plattformen von Intel den Speichertakt prinzipiell synchron zum FSB ansteuern, erhöht man logischerweise so mit dem Anheben des FSB (zur Übertaktung der CPU) auch den Speichertakt, womit man ganz besonders beim Overclocking von FSB800-Plattformen schnell an die Grenzen heutiger Speicher kommen kann. Bei vorgenanntem 2.4 @ 3.3 GHz Prozessor läuft der Speicher dann schon in einem inoffiziellen DDR550-Modus, was die wenigsten Speicher-Module mitmachen dürften ...
... Insofern sind die FSB800-Modelle des Pentium 4 möglicherweise exzellente Overclocking-Prozessoren - allein, der Masse der Anwender wird es verwehrt bleiben, diese bis zum Anschlag zu übertakten, da in den meisten Fällen viel früher die Speichermodule aussteigen. Natürlich kann man sich extra für diesen Fall auch (teure) DDR466-Module kommen lassen und hoffen, daß diese noch irgendwie Luft nach oben haben, eine Gewähr dafür gibt es aber nicht. Die besseren Overclocking-Prozessoren bleiben so weiterhin die FSB533-Modelle von Intel, da jene nicht in dem genannten Dilemma stecken, beim Übertakten des FrontSideBus und damit gleichzeitigem Übertakten des Speichertakts in riskante Speichertakt-Bereiche oberhalb von 200 MHz DDR (DDR400) zu kommen.
News des 10. Mai 2003 |
Die am Mittwoch besprochene neue Silent-Grafikkarte von Sapphire ist nun ziemlich sicher die "Sapphire Radeon 9800 Atlantis Pro Ultimate Edition": Zu dieser existiert nun inzwischen auch schon eine Produktseite bei Sapphire, wenn sie auch noch nicht mit dem Rest der Webseite verlinkt ist. Nach den dort veröffentlichten Informationen kommt wieder der schon bei der "Ultimate Edition" der Radeon 9700 Pro eingesetzte Heatpipe-Kühler von Zalman zum Einsatz, die Taktraten werden wie bisher höchstwahrscheinlich dem Standard des zugrundeliegenden Grafikchips entsprechen, ergo 380/340 MHz ...
... Gleichzeitig existiert bei Sapphire auch schon eine Produktseite zu einer "Sapphire Radeon 9600 Atlantis Pro Ultimate Edition", womit der Hersteller erstmals Silent-Produkte auch in christlichen Preisbereichen anbieten wird. Angesichts dessen, daß schon die "Ultimate Editon" der Radeon 9700 Pro die Verkaufs-Erwartungen von Sapphire deutlich übertraf, könnte man mit der "Ultimate Editon" der Radeon 9600 Pro noch viel stärker den Nerv der Zeit treffen. Über die Preise ist noch nichts bekannt, allerdings kann man sich auf ca. 100 Euro mehr als bei den normalen Ausführungen dieser beiden Karten einrichten. Die "Ultimate Editon" der Radeon 9800 Pro soll dabei laut Sapphire in ca. 1-2 Monaten auf den Markt kommen, die "Ultimate Editon" der Radeon 9600 Pro dürfte wohl kurz danach anstehen.
Endlich Klärung darüber, was es mit den unterschiedlichen Revisionen des nForce2-Chipsatzes auf sich hat und welche davon FSB400-fähig sind, ergibt sich in der Verbindung eines nForce2-Reviews bei Hard Tecs 4U sowie zweier News-Meldungen seitens des Planet 3DNow!: No.1 und No.2. Danach basieren die bisherigen FSB333-tauglichen nForce2-Platinen allesamt auf dem Crush17-Chipsatz im A2-Stepping (nicht zu verwechseln mit dem nForce1-Chipsatz, dessen Codename war Crush11). Ironischerweise handelt es sich dabei wahrscheinlich um einen nForce2-Chip mit integrierter Grafikeinheit, bei welchem diese allerdings deaktiviert wurde ...
... Die neuen FSB400-tauglichen nForce2-Platinen basieren dagegen auf dem Crush18D-Chipsatz (das "D" steht dabei wohl für "discrete", ergo ohne integrierte Grafik) im A1-Stepping. Ein S2-Stepping (drückt nur den Samplestatus eines nForce2-Chips aus) existiert dagegen nicht, das schon öfters einmal erwähnte C1-Stepping existiert zumindestens technisch ebenfalls nicht. Hier gibt es nun scheinbar eine "Dreiteilung der Wahrheit" ;-): nVidia-intern gibt es das A2-Stepping des alten Crush17 und das A1-Stepping des neuen Crush18D. Gegenüber den Mainboard-Herstellern nennt man beide "nForce2", jedoch bekommt der neuere Crush18D hier den Zusatz "C1". Und die Endkunden werden dann letztlich wie üblich völlig im Dunklen gelassen, hier existiert nur noch der Name "nForce2" ...
... Allerdings ändert sich dies zukünftig womöglich, denn es gibt starke Anzeichen dafür, daß nVidia die sogenannte C1-Revision des nForce2 als "nForce2 Ultra 400" vermarkten will bzw. als "nForce2 400" ohne DualChannel Speicherinterface (wie beim nForce1-Chipsatz die Variante nForce 220). Dann würde sich folgendes ergeben: Crush17 A2-Stepping = nForce2 originale Revision = nForce2 mit FSB333 und Crush18D A1-Stepping = nForce2 C1 = nForce2 (Ultra) 400 mit FSB400. Dies mag sich kompliziert anhören, ist es wohl auch, aber hier ist in erster Linie nVidia gefordert, ein wenig mehr Klarheit für den (letztlich für alles zahlenden) Endkunden zu schaffen. Sollte unsere vorstehenden Annahmen jedoch zutreffen, würden zumindestens alle Käufer eines C1-Mainboards (kann man mittels WCPUID herausfinden) inoffiziell also schon einen nForce2 (Ultra) 400 Chipsatz besitzen.
News des 9. Mai 2003 |
Auf der französischen Seite 3DChips-fr (maschinelle deutsche Übersetzung) sind einige interessante Spezifikationen zum nVidia NV35 aufgetauscht, welche im Gegensatz zu den letzten NV40-Gerüchten sogar glaubhaft sind ;-). Dies vor allem deshalb, weil sich die auf dieser Seite geäußerten die Änderung zu den Änderungen des NV35 gegenüber dem NV30 (GeForceFX 5800 /Ultra) in Grenzen halten und zudem viel Interpretations-Spielraum in jene Richtung hin offenlassen, nVidia hätte sich wieder tolle Namen für eigentlich geringfügige Verbesserungen einfallen lassen - exakt wie von nVidia zu erwarten (ohne dies jetzt direkt negativ bewerten zu wollen) ...
... Abseits des schon erwarteten 256 Bit DDR1-Speicherinterfaces wird die CineFX-Architektur ein "2.0" abbekommen, was allerdings nur über ein einziges weiteres Feature begründet wird, die UltraShadow Technologie. Diese soll wesentliche Performance-Vorteile in Doom III bringen. Wenn dies so eintrifft, wäre es ein taktisch sehr cleverer Schachzug seitens nVidia, den Doom III wird natürlich ein Parade-Benchmark zur Leistungsbewertung von Grafikkarten ähnlich wie seinerzeit die verschiedenen Quake-Titel werden. Und desweiteren wird nVidia das Intellisample der GeForceFX-Serie zu Intellisample HTC erweitern ...
... Neben einer Optimierung der Komprimierungs-Alghorithmen sollen hier in erster Linie die "Technologien für Anti-Aliasing und anisotropen Filter" verbessert worden sein. Was sich dahinter verbirgt, bleibt allerdings ganz stark abzuwarten, da nVidia ziemlich groß darin ist, inoffiziell auch auf älteren Chips vorhandene Modi auf neueren Chips als regelrecht "neu" zu promoten. Zudem wäre es schon eine ziemliche Überraschung, wenn nVidia aus dem NV35 noch wirklich neue AA- und AF-Modi herauszaubern könnte. nVidia ist sich sicherlich schon des längeren dessen bewußt, daß speziell bei der Anti-Aliasing Qualität ATi derzeit klar vorn liegt und daß die eigenen Modi nur bei 2x einen ordentlichen Mix aus Performance und Bildqualität ergeben ...
... Da man dieses Problem bis jetzt aber nicht hat lösen können, steht eher zu vermuten, daß die Möglichkeiten des NV30-Chips hier schlicht begrenzt sind. Und da der NV35 vom NV30 nun nicht wesentlich abweicht, sind eigentlich keine größeren Revolutionen auf dem Gebiet Anti-Aliasing und anisotroper Filter mit dem NV35, sondern eher erst für den NV40 zu erwarten - im entgegengesetzten Fall würde uns nVidia regelrecht positiv überraschen. Abseits dessen bestätigen 3DChips-fr die schon vorab zu hörenden Taktraten für den NV35 Ultra: 450/425 MHz, wobei sich die Karte wahrscheinlich GeForceFX 5900 Ultra nennen wird ...
... Dazu wird es noch eine GeForceFX 5900 geben, deren Taktraten derzeit noch nicht bekannt sind, diese soll allerdings nur 128 MB Speicher haben. Auf die FlowFX-Kühlung wird nVidia wie schon früher angekündigt verzichten, allerdings soll die neue Kühlung auch wieder 2 PCI-Plätze belegen, was uns nicht unbedingt wesentlich hoffnungsvoller bezüglich der Geräuschentwicklung macht. Preislich sollen die Karten auf 399 $ US-Listenpreis für die non Ultra und 499 $ für die Ultra taxieren, was ca. 460 Euro respektive 570 Euro deutscher Straßenpreis ergeben sollte. Und letztlich erwähnten 3DChips-fr noch eine Value-Version des NV35 mit ebenfalls 128 MB Speicher, welche für 299 $ (ca. 340 Euro) und wahrscheinlich deutlich niedrigeren Taktraten an den Start gehen soll.
Und um weiterhin bei den französischen Webseiten und beim Thema NV35 zu bleiben: Bei x86-secret gibt es zwei Bilder einer angeblichen NV35-Karte. Der dort verbaute Lüfter sieht schon wesentlich friedlicher aus als ein FlowFX-Radaubruder, was allerdings natürlich noch keine Gewähr für ein niedriges Betriebsgeräusch ist. In gewissem Sinne erstaunt doch die nur recht mittelprächtig ausgefallene Größe des Lüfters, damit steht zu befürchten, daß dieser wie bei der GeForceFX 5800 /Ultra auf sehr hohen Umdrehungen laufen muß, um den Chip stabil zu halten. Ebenfalls zu sehen ist zudem das Dual-Slotblech, welches wie schon bei der GeForceFX 5800 /Ultra den AGP-Platz und den ersten PCI-Platz umfasst.
TT-Hardware hatten dagegen die ersten NV35-Benchmarks gepostet - zumindestens so lange, bis man diese auf Anfrage von nVidia wieder entfernte. In diesem Thread unseres Forums ist aber der 3DMark03-Wert des NV35-Chips weiterhin zu sehen: 5981 3DMarks mit gewöhnlichem Treiber und 6678 3DMarks mit dem Detonator 50. Die Zahlen hören sich erst einmal realistisch an, offenbar erzielt nVidia dabei jedoch mehr als die Hälfte des Mehrgewinns gegenüber dem NV30-Chip über eben jenen bisher unveröffentlichten Detonator 50. Mehr wissen wir wahrscheinlich am kommenden Dienstag, dann will nVidia den NV35 offiziell vorstellen und dann sind auch eine Reihe von Testberichten zum neuen HighEnd-Chip zu erwarten.
News des 8. Mai 2003 |
Auf der Sapphire-Webseite befindet sich die Ankündigung einer Ankündigung (inklusive eines durchaus nicht schlecht gemachten Teaser-Bilder), wonach der ATi-Grafikboardhersteller auf der E3 kommende Woche etwas bedeutendes vorstellen will. Als Grafikboard-Hersteller wird Sapphire allerdings wohl kaum regelrecht neue Grafikchips von ATi präsentieren, zudem deutet das Wörtchen "Silent" auch in eine andere Richtung: Vermutlich geht es um eine Radeon 9800 Pro mit lüfterloser Heatpipe, ähnliches hat Sapphire bereits auf Basis des Radeon 9700 Pro Chips ("Ultimate Edition") erfolgreich im Angebot hat. Ob ATi dazu noch Chip-technisch nachlegen und zusätzlich eine Radeon 9800 Pro mit höheren Taktraten und 256 MB DDR2-Speicher als Counterpart zur erwarteten NV35-Vorstellung präsentieren wird, ist abzuwarten.
In der aktuellen PC Games Hardware befindet sich der Test eines auf 1.4 GHz taktenden Athlon 64 mit 1 MB Level2 Cache. Gegenüber dem bisher einzigem anderen Athlon 64 Test seitens der x-bit Labs setzte man bei der PCGH gegen den genannten Athlon 64 jeweils gleichgetaktete Athlon XP (Barton mit FSB333) und Pentium 4 (Northwood mit FSB800) Prozessoren ein, um so den relativen Unterschied zwischen diesen herausfinden zu können. Dabei zeigte sich in der Bewertung von 8 Spiele-Benchmarks, daß der Athlon 64 ca. 10 Prozent schneller als der Athlon XP und ca. 33 Prozent schneller als der Pentium 4 ist ...
... Wenn man nun von der (sehr ungenauen) Faustformel ausgeht, daß pro Prozent Mehr-Takt sich die Leistung um ca. ein halbes Prozent erhöht, bräuchte es also einen Pentium 4 mit ca. 2.4 GHz, um jenem Athlon 64 mit 1.4 GHz Paroli bieten zu können. In ähnlichen Regionen sollte dann auch das Model Rating dieser Prozessoren zu erwarten sein. Bei Intel dagegen wird man sehen müssen, in wie weit der Prescott-Core hier noch aufholen wird können. Mit seinen technischen Merkmalen von 1 MB Level2 Cache, größerem Level1-Datencache sowie neuen Befehlssatz-Erweiterungen sind durchaus noch ein paar Prozent mehr Pro-MHz-Leistung für Intel möglich.
Vom Planet 3DNow! kommt ein exzellenter nForce2 Config Guide. Der momentan beliebteste und am meisten verkaufte Mainboard-Chipsatz für AMD-Prozessoren hat leider auch ein paar kleinere Macken, welche allerdings mit der richtigen Vorgehensweise gemäß dieses Config Guides einwandfrei aus der Welt zu schaffen sind. Desweiteren gibt der Planet 3DNow! Config Guide auch Auskunft über die Unterschiede der einzelnen nForce2-Variationen sowie weiterführende Informationen zum Thema Speicherkauf für nForce2-Mainboards und Installation & Konfiguration von nForce2-Mainboards.
News des 7. Mai 2003 |
Laut Analysten-Aussagen auf Quote.com hatte nVidia für das 1. Quartal 2003 ein Absatzziel von Chips der GeForceFX-Linie von 1.5 Millionen Stück. Bei diesen Zahlen dreht es sich allerdings nur um den Chipverkauf an die Grafikboard-Hersteller oder großen OEMs, so daß man von der Verfügbarkeit oder Nicht-Verfügbarkeit von Grafikkarten auf dem Retail-Markt nicht direkt auf die Chipverkäufe von nVidia schließen kann. nVidia hat dieses Ziel jedoch nur zu ca. 85 bis 90 Prozent erreicht, was angesichts der anfänglichen Produktions-Schwierigkeiten bei TSMC doch erstaunlich viel ist. Zudem schätzt der Analyst, daß von diesen Verkäufen ca. 85 Prozent auf die FX5200 entfallen dürften, welche insbesondere bei den OEMs als sehr günstige DirectX9-Lösung auf eine gute Resonanz gestoßen sein dürfte.
Leider schwirren derzeit wieder einmal angebliche NV40-Specs durch die Weiten des Netzes. Dadurch, daß diese Angaben ein griechisches Print-Magazin abgedruckt hat, werden diese mittlerweile auf einigen News-Seiten zu sehenenden angeblichen Spezifikationen allerdings auch nicht wahrer, denn es sind weiterhin dieselben, welche schon einmal vor einem Monat aufgetaucht waren. Nur sind eben 350 Millionen Transistoren inklusive 16 MB eingebettetem eDRAM auf 800 MHz Chiptakt Anfang 2004 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit technisch nicht machbar, vor allem nicht in dem genannten 90nm Fertigungsprozeß.
Was bisher nur den Status einer besseren Vermutung hatte, bestätigt nun der Mainboard-Hersteller Legend QDI indirekt über die Vorstellung seines i875P-Mainboards P4I875P: Der i875P-Chipsatz wird auch die Prescott-Prozessoren tragen können. Damit ist der i875P "Canterwood" und dessen diesen Monat zu erwartender Mainstream-Abkömmling "Springdale" natürlich ideal für langfristig planende Anwender. Allerdings wird es auch nicht zu langfristig werden, denn Mitte 2004 wird Intel den Sockel beim Prescott vom bekannten Sockel 478 auf den Sockel T (mit 775 Pins, deshalb auch Sockel 775) verändern, an dieser Stelle wird diese "Aufrüstlinie" dann enden.
Die Computerwoche berichtet über die neuen schweren Geschütze, welche die Musikindustrie gegen die Nutzer von Tauschbörsen auffahren will: Nachdem die Überflutung dieser mit ungültigen Musikdateien offenbar noch nicht den gewünschten Erfolg (in Form neuer Rekordumsätze für die Musikkonzerne mitten in der Wirtschaftsflaute) gebracht hat, sollen die nächsten Schritte "etwas" radikaler sein: Mittels Schädlingsprogrammen bzw. extra für diesen Zweck geschriebene Viren sollen die Tauschwütigen zukünftig "bekehrt" werden ...
... Allerdings wäre zu bezweifeln, ob diese Idee von der Musikindustrie wirklich bis zu Ende gedacht wurde: Selbst das Schreiben von Schädlingsprogrammen kann, das massive Aussetzen dieser Programme wird jedoch nicht nur als Selbstjustiz, sondern in den USA auch gleich als "Terrorismus" verfolgt und entsprechend hart bestraft. Zudem befinden sich unter der Masse der eventuell betroffenen Tauschbörsianer sicherlich wesentlich begabtere Virenschreiber als jene der Musikindustrie ;-). Das einzige, was diese mit einer großflächigen Viren-Attacke auf die Tauschbörsen also erreichen würden, wäre ein elektronischer Krieg der User gegen die Musikindustrie, bei welchem letztere dann wohl wesentlich mehr zu verlieren hätten ...
... Abseits dessen wäre zu erwähnen, daß all die "Wunderwaffen" der Musikindustrie natürlich eigentlich auch nichts anderes sind als gewöhnliche Viren. Jeder gute Virenscanner wird diese innerhalb eines Tages nach Auftreten in seine Viren-Datenbank aufnehmen und damit erkennen können. Zudem bietet alternative Software im gewöhnlich sowieso den besten Schutz vor Viren aller Colour, da diese zumeist nur auf die Bugs der am weitesten verbreiteten Software ausgelegt sind, also im gewöhnlichen auf Microsoft-Produkte ;-). Und ganz abseits dessen wäre noch anzumerken, daß die Musikindustrie in vielen Fällen lieber eine reine Propaganda als denn wirklich das Breitschwert einsetzt: Im Medienzeitalter reicht es komplett aus, daß die User glauben, die Tauschbörsen würden von Viren und gefälschten Dateien überschwemmt - es muß dabei tatsächlich überhaupt nicht so sein ;-) ...
... Die wichtigste Frage zu diesem Fall hat die Musikindustrie hier aber noch gänzlich nicht beantwortet: Die von der Musikindustrie finanzierten Aufklärungs-Kampagnen betonen derzeit vor allem die (un)moralische Seite von Raubkopien. Wie läßt sich dies nun jedoch mit dem Schreiben und Verbreiten von Schädlingsprogrammen speziell durch die selbsternannten Moralhüter unter einen Hut bringen? Eventuell sollte sich die Musikindustrie doch besser auf die rechtlichen Grundlagen gegen Raubkopien zurückziehen, diese sind schließlich ausreichend genug. Die Moralkeule sollte aber nur derjenige schwingen, welche nicht gerade im Glaushaus sitzt.
News des 6. Mai 2003 |
Interessante Zahlen zu den Marktanteilen auf dem Grafikchip-Markt haben die x-bit Labs anzubieten: Danach wurden erst einmal im 1. Quartal des laufenden Jahres ca. 53 Millionen Grafikchips abgesetzt, inklusive Workstation-Markt sowie mobiler und integrierter Chips. Das sind 5 Prozent weniger als im 4. Quartal des letzten Jahres, was aufgrund des Weihnachtsgeschäfts in diesem 4. Quartal aber normal sein dürfte. Auf nVidia entfielen davon 31 Prozent (+ 1%), auf Intel 29 Prozent (± 0%, natürlich durch die vielen Mainboard-Chipsätze mit integrierter Intel-Grafikeinheit erreicht) und auf ATi 19 Prozent (+ 1%), womit der Anteil der restlichen Hersteller abermals von 23 auf 21 Prozent gefallen ist (vorwiegend VIA und SiS mit ihren integrierten Grafiklösungen wie auch den Xabre-Chips von SiS) ...
... Noch interessanter sind dann die Zahlen des Marktes der standalone Desktop-Grafiklösungen, sprich der "echten" Grafikkarten (leider fehlt eine Größenangabe, wieviele Millionen Stück dieser insgesamt umfasst, geschätzt dürften es ca. 15-20 Millionen pro Quartal sein): Hier liegt nVidia mit stolzen 64 Prozent vorn, wobei man allerdings einen Prozentpunkt gegenüber den vorhergehenden Quartal verlor. ATi hingegen konnte zwei Prozentpunkte auf nunmehr 28 Prozent zulegen, womit sich erstmals der Erfolg der auf dem R300-Chip basierenden Radeon 9500/9700 Grafikkarten zeigt. Die restlichen 8 Prozent gehen an SiS, 3Dlabs und Matrox, wobei die beiden letztgenannten eher bei nur einem Prozent liegen dürften (Erfahrungswerte) und SiS demnach so ungefähr bei 5 Prozent.
Wir haben an dieser Stelle schon ab und zu einmal über die Schildbürgerstreiche der deutschen Gesetzgebung oder Justiz gesprochen, was uns dieser Tage aber aus Amerika erreicht, schlägt deutlich alles bisher dagewesene: Laut Pressetext.at sind in mehreren US-Bundesstaaten künftig der private Besitz von elektronischen Kommunikationsmitteln ohne Genehmigung verboten. Diese Regelung, welche eher an die Zustände in einigen sehr fundamentalistisch geführten nahöstlichen Staaten erinnert, umfaßt Videorecorder, Telefone, Computer, Modems, Radioapparate, Fernseher, Handys, Anrufbeantworter, Faxgeräten und ähnliches. Die genannten Genehmigungen zum privaten Betrieb werden dabei nur noch von den jeweiligen Netzbetreibern erteilt, in den Staaten also vorwiegend die Kabelnetz- und Telefon/Internet-Provider ...
... Zwei "Gags" gibt es noch obendrauf: Zum einen fällt ein "illegaler Besitz" nicht unter Ordnungswidrigkeit, sondern unter das Strafrecht - im Fall einer Zuwiderhandlung wird man also als Krimineller behandelt. Und zum anderen wird den Netzbetreibern gerichtlich eine exzellente und wohl in der Rechtssprechung selten so beobachtete ungleichmäßig vorteilhafte Ausgangslage eingeräumt: Sollten Bürger aus irgendwelchen Gründen gegen die Netzbetreiber klagen (welche offiziell gesehen die einzigen sind, mittels denen man noch zu irgendeiner elektronischen Kommunikation gelangen kann), so trägt der Bürger bei einem Verlust seiner Klage die Gerichts- und Anwaltskosten des Netzbetreibers, bei einem Gewinn seiner Klage bekommt er aber vom Netzbetreiber seine Kosten nicht ersetzt ...
... An dieser Stelle fragt sich nun natürlich, wer auf solche aberwitzigen Ideen kommt. In diesem Fall ist es die Motion Picture Assocation of America (MPAA), welche von allen wichtigen Hollywood-Filmstudios getragen wird. Jene hat dieses neue Gesetz im Prinzip unterschriftsreif ausgearbeitet und über massive Lobbyarbeit in einigen US-Bundesstaaten dann auch durchgedrückt. Die Konsequenzen sind natürlich weitreichender als nur der von der MPAA beschworene Kampf gegen "Internet-Piraterie" und "Kabelfernsehen-Schmarotzer" (ein in den USA sehr beliebtes "Hobby", begünstigt allerdings auch durch eine mehr als angreifbare Technik der Kabelnetz-Betreiber) ...
... Abgesehen von dem durch die MPAA natürlich mehr als nur begrüsstem de-facto-Verbot von Video- oder CD/DVD-Recordern (obwohl diese Geräte vom obersten Bundesgericht als legal eingestuft werden, aber die MPAA will natürlich ihre Produkte lieber verkaufen und nicht von den Konsumenten im TV aufnehmen lassen) durch die Netz-Betreiber, welche zukünftig ihren Kunden selbst aberwitzigste Bedingungen diktieren dürfen (beispielsweise die Nutzung nur noch gewisser Geräte-Hersteller - ansonsten gibt es schlicht keinen Telefon/Internet-Anschluß mehr) nimmt mit diesen Gesetzen der Zug in richtig "voll kontrollierte Gesellschaft" erschreckend an Fahrt auf. So läßt sich beispielsweise TCPA nun auch ganz easy und ohne TCPA-Zwangsgesetz (welches allerdings schon auf US-Bundesebene zur Diskussion steht) durchdrücken, indem einfach alle Internet-Provider die Anschaffung entsprechender Geräte von ihren Kunden fordern - wer dies ablehnt, steht dann halt ohne Internet-Anschluß da. ...
... Die Möglichkeiten der Netzbetreiber sind hier nahezu unbegrenzt und werden sich wohl erst in einigen Jahren, möglicherweise auch Jahrzehnten, vollens zeigen. Wir im "alten Europa" hingegen sollten an dieser Stelle unseren noch vorhandenen Mut zusammennehmen und nicht jeden Unsinn mitmachen, der da aus Amerika kommt und so zwangsläufig in ein paar Jahren auch an unsere Tür pochen wird. Und speziell die MPAA outet sich durch diese Aktion als Organisation, welche keinerlei Respekt vor grundsätzlichen Freiheitswerten hat und demzufolge eher von von den entsprechenden Ermittlungsbehörden als potentiell verfassungsfeindlich beobachtet werden sollte, als denn an Gesetzgebungen mitzuarbeiten.
News des 5. Mai 2003 |
The Inquirer haben die angeblich finalen Taktraten des nVidia NV35 Chips: Auf 450/425 MHz sollen sich diese belaufen, wobei sich dies auf die Ultra-Version bezieht, die normale Version wird niedriger takten. Vor kurzem meldete man noch 450/450 MHz für die Ultra und 425/425 MHz für die non Ultra - irgendwo in diesem Rahmen wird es sich sicherlich bewegen, aber wirklich verlassen sollte man sich auf diese Angaben aus dieser Quelle lieber nicht. Auch von The Inquirer gemeldet, aber auch aus anderer Quelle zu hören ist die Preislage der NV35: 399 $ Listenpreis für die non Ultra und 499 $ für die Ultra. Aufgrund des derzeit konstant Import-günstigen Euro-Kurses dürfte ein Aufschlag von ca. 15 Prozent (Währungsumrechnung + MwSt. + allgemein höhere Steuerlast) dann ungefähr den deutschen Preis dieser Karten ergeben.
Einen im Benchmark-Teil sehr interessanten Test zum Intel i875P Chipsatz und zum Pentium 4 3.0C mit FSB800 haben TweakPC abgeliefert. Und zwar vergleicht man die Pentium 4 Prozessoren mit 3.06 GHz / FSB533 und 3.0 GHz / FSB800 jeweils auf den Chipsätzen i845PE (SingleChannel DDR333 / FSB533) und i875P (DualChannel DDR400 / FSB800), was Rückschlüsse auf den Unterschied der Chipsätze an sich und der Prozessoren an sich ermöglicht. So läßt sich als erstes erkennen, daß der i875P-Chipsatz selbst "alten" FSB533-Prozessoren im FSB533/DDR333-Betrieb noch Vorteile bringt, im genauen ca. 5 Prozent (Durchschnitt der reinen Spiele-Benchmarks auf 1024x768) ...
... Die nächste Erkenntnis wäre, daß noch ein Unterschied von 3 Prozent zwischen dem i875P und dem i845PE besteht, betreibt man beide auf FSB800/DDR400 (was beim i845PE zwar theoretisch außerhalb der Spezifikationen ist, auf einigen Mainboards vom Hersteller jedoch garantiert wird). Und letztlich läßt sich herausfinden, daß der reine Unterschied zwischen FSB800/DDR400- und FSB533/DDR333-Betrieb auf dem i875P-Chipsatz, sprich also der Vergleich von FSB800- und FSB533-Prozessoren auf gleicher Basis, mit 3 Prozent Differenz nicht ganz so großartig ausfällt, wie eigentlich erwartet. Natürlich sind die hier einfließenden Zahlen aus reinen Spielebenchmarks oftmals auch etwas limitiert durch die Grafikkartenleistung, Benchmarks von ZIP- oder Multimedia-Programmen dürften gemäß bisheriger Erfahrungen deutlicher differierende Ergebnisse aufzeigen.
Passend zu vorgenanntem Chipsatz-Vergleich gibt es bei Tom´s Hardware Guide einen Artikel, welcher sich mit den Möglichkeiten des Intel E7205 Chipsatzes beschäftigt. Intel´s erster DualChannel DDR-RAM Chipsatz ist bekanntlich offiziell auf FSB533 und DDR266 limitiert, daß bei Tom´s Hardware eingesetzte Asus-Board lief aber auch problemlos im FSB800/DDR400-Betrieb. Womit allerdings nicht gesagt sein soll, daß sich dieser Übertaktungs-Erfolg für alle E7205-Boards so verallgemeinern läßt, andere E7205-Boards werden hier andere Ergebnisse bringen, viele werden zudem im BIOS nicht einmal die Möglichkeiten für FSB800 und DDR400 aufweisen ...
... Davon abgesehen lieferte das dieserart hochgepumpte Asus E7205-Board (P4G8X) erstaunlicherweise halbwegs identische Ergebnisse zu den beiden zum Vergleich herangezogenen i875P-Boards von Asus und Abit ab. Insofern kann man den E7205-Chipsatz durchaus als eine Alternative zum i875P betrachten - wenn man ein E7205-Mainboard besitzt, welches FSB800 und DDR400 im BIOS und in der Praxis möglich macht. Eine Sicherheit dafür gibt es allerdings mitnichten, derzeit gibt es auch - im Gegensatz zum i845PE-Chipsatz - noch keinen Mainboard-Hersteller, welcher ein offiziell FSB800-taugliches E7205-Mainboard anbietet und dann für diesen Betrieb außerhalb der Intel-Spezifikationen auch die Hand ins Feuer legt.
Generell - und dies ist die eigentliche Erkenntnis - läßt sich aus den vorgenannten zwei Mainboardchipsatz-Artikeln ableiten, daß die Intel-Chipsätze i875P, i845PE und E7205 im Prinzip gleiche Leistungen liefern, sofern man sie auf demselben FrontSideBus und Speichertakt laufen läßt. Sogar daß der i845PE-Chipsatz im Gegensatz zu i875P und E7205 nur ein SingleChannel Speicherinterface hat, spielt keine so gravierende Rolle bei der RealWorld-Performance. Eine wirkliche Entwicklung bezüglich der Chipsatz-Leistung hat also eigentlich nicht stattgefunden, vielmehr kommt die höhere Leistung der neuen Chipsätze fast ausschließlich über höhere FSB- und Speichertakte. Für jeden neuen Prozessor immer wieder eine neuen Plattform zu kaufen, ist also nicht in jedem Fall notwendig, oftmals lohnt vorher ein Blick auf die Overclocking-Möglichkeiten der vorhandenen Plattform.