CeBIT 2005 Report
20. März 2005 / von Leonidas, Robbitop & BlackBirdSR / Seite 2 von 5
XGI
XGI präsentierte sich auf einem relativ kleinen Stand auf der CeBIT. Bezüglich der aktuellen Produkte, die es bisher nur auf AGP gibt, verfügt XGI über eine AGP/PCIe Bridge-Technologie, setzt sie aber derzeit nicht ein. Im AGP-Bereich sieht man noch einen großen Markt trotz des PCIe-Hypes. Die aktuelle Volari-Serie soll diesen bedienen, vor allem die V3XT als Pendant zur GeForceFX 5200 64-Bit.
Das eigentliche Thema bei XGI waren aber die beiden neuen Chips XG45 und XG47. Ersterer ist für den Desktop-Markt und beherrscht das Shader Model 3.0, letzterer für den Mobile- und LowCost-Markt mit Shader Model 2.0. Auch angesichts der Planungen für die nachfolgende Jahre zeichnet sich bei XGI somit eine Aufteilung des eigenen Portfolios in diese zwei Sparten ab: Ein Chip für den Desktop-Markt mit der Zielrichtung Mainstream und ein anderer, welcher sowohl im Mobile- als auch im LowCost-Markt operieren soll.
Der XG47 war sogar schon vor Ort lauffähig, allerdings nur im 2D-Modus. Der 3D-Teil des Treibers ist bisher unvollständig. Das XG47-Board war noch im Prototypstatus, wie man an dem oberen Anschluss (mobiler VGA Connector - damit die Notebookhersteller dieses Sample auch testen können) und den DIP-Schaltern erkennen kann. Der XG47-Chip soll im mobilen Bereich auch als MXM Typ-II und Typ-III vertrieben werden. Da auch S3 auf den MXM-Standard von nVidia setzt, scheint sich dieser nunmehr durchzusetzen.
- XGI XG47
- 130nm TSMC
- 2 Vertexshader
- 2 Pipelines mit je 2 TMUs
- DirectX 9.0, Shader Model 2.0
- 64 Bit DDR Speicherinterface
- HDTV Beschleunigung mittels "Videoprozessor"
- MXM-Version: 250/250 MHz
- Desktop 350/300 MHz
- native PCIe Interface
- Gegner: GeForce 6200 TurboCache bzw. Radeon X300 HyperMemory
Der XG45 hatte hingegen vor kurzem sein TapeOut, es sind aber noch keine Engineering Samples zurück. Im Juni wird dieser Chip dann offiziell vorgestellt werden. Als Kontrahenten des XG45 stellt sich XGI die GeForce 6600 /GT und die Radeon X700 Serie vor, also das Mainstream-Segment.
- XGI XG45
- 130nm TSMC
- 4 Vertexshader
- 8 Pipelines mit je 1 TMU
- DirectX 9.0, Shader Model 3.0
- 450/400 MHz
- DDR1/DDR2/GDDR3 kompatibel
- 2500 3DMark05
- 6000 3DMark03
- MSAA-fähig (keine Angabe, ob sparsed oder ordered)
- native PCIe Interface
- Gegner: GeForce 6600 /GT bzw. Radeon X700 Serie
XGI wird zudem ein TurboCache-Pendant namens "eXtreme Cache" herausbringen und XG45 und XG47 mit dieser Technologie ausstatten. Für das nächste Jahr sind dann XG50 für Desktop und XG51 für Mobile/LowCost geplant, beide werden das Shader Model 3.0 von DirectX 9.0 unterstützen. Für irgendwann 2006/2007 stehen dann XG60 (Desktop) und XG6x (Mobile/LowCost) an, welche den WGF 2.0 Standard unterstützen sollen.
Wir sprachen XGI abschließend noch auf die derzeit schlechte Qualität der Treiber an. XGI gestand dies auch ein. Die Treiber seien noch nicht ausgereift, aber man bemüht sich um die Weiterentwicklung. Laut XGI hätte man eine Menge aufzuholen und versuche dies mit zukünftigen Produkten.
Intel
Als wichtigstes zukünftiges Produkt stellte Intel sowohl den Pentium D als auch den Pentium Extreme Edition auf Basis des Smithfield-Cores vor, die ab dem zweiten Quartal in den Markt kommen sollen. Einziges Unterscheidungsmerkmal ist dabei HyperThreading, welches beim Pentium D deaktiviert ist. Passende Chipsätze zu den neuen Prozessoren finden sich im i945 und i955X. Allerdings garantiert Intel nur im letzteren ein einwandfreies Funktionieren der Extreme Edition.
Inwiefern sich die Extreme Edition mit ingesamt 4 logischen CPUs vom Pentium D bei gleichem Takt abheben kann, hängt jeweils stark von der eingesetzten Applikation ab. Intel sieht das Marktsegment der Extreme Edition trotzdem bei Enthusiasten und Nutzern mit hohem Anteil an Video-Applikationen.
Die Generation danach wird bereits in 65nm gefertigt und auf den Namen Cedar Mill (SingleCore) bzw. Presler (DualCore) hören. Allen Anschein nach wird Intel dabei einzig den Cedar-Mill-Core produzieren und aus diesem dann nach Bedarf Single- bzw. DualCore-Prozessoren fertigen. Somit setzt die DualCore-Variante demnach auf eine Multichip-CPU mit zwei separaten DIEs auf der CPU. Laut Intel ermöglicht das eine optimale Selektion der Kerne, und damit höhere Taktraten sowie geringere Kosten. Andere DualCore CPUs wie AMDs Opteron und Intels Smithfield setzen dagegen auf 2 Kerne pro DIE.
Im Zuge der DualCore-Offensive tangierte Intel einen weiteren interessanten Aspekt: Bei Intel haben sich einige Techniker mal die Timedemos von Half-Life 2, Doom 3 und Unreal Tournament 2004 angesehen. Dabei untersuchte man z.B. den Ablauf von Speicherzugriffen und den Befehlsmix während eines Timedemos und dem normalen Spielablauf. Man kam zu dem Ergebnis, daß in allen drei Spielen weder die KI- noch die Physik-Engine beim Abspielen eines Timedemos in Benutzung war.
Für Intel ist dies ein Grund, die bisherige Benchmark-Philosophie ein wenig anzuzweifeln, da in solcherart Benchmarks nie die vollständige Arbeitsleistung eines Systems im realen Spiel wiedergegeben wird. Auch der Angabe von fps anhand von Mittelwerten (average fps) steht Intel inzwischen etwas skeptisch gegenüber - Technologien wie HyperThreading und Dual-Core können ihren Nutzen somit nicht zeigen. Der minimale Frameverlauf wäre für Intel eine wesentlich angenehmere Möglichkeit, um Vorteile einer CPU mit mehreren Kernen aufzuzeigen.