RAM-Größen im Leistungsvergleich
17. Juni 2005 / von Madkiller / Seite 1 von 4
Einleitung
Eine der in vielen Hilfe-Foren am häufigsten anzutreffenden Fragen ist diejenige nach dem optimalen Speicherausbau. Dabei ist diese Frage, obwohl recht einfach, gar nicht einmal so simpel zu beantworten: Wie so oft hängt die Antwort davon ab, was man letztlich mit seinem PC-System machen will bzw. welche Software darauf läuft.
Wir wollen uns heute an dieser Stelle diese Frage speziell nur bezogen auf einen üblichen Gamer-PC vornehmen, um zu zeigen, wie sich unterschiedliche Hauptspeicher-Größen bei Spielen auswirken. Im genauen werden wir hierzu Messungen zu folgenden Themen anstellen:
- Ändert sich etwas an der Spielbarkeit und Performance?
- Wieviel RAM benötigen die Spiele?
- Wieviel RAM ist noch verfügbar?
- Wie verändern sich die Ladezeiten?
- Wieviel bringt DualChannel gegenüber SingleChannel beim Sockel 939 Athlon 64?
Dafür haben wir ein aktuelles System mit drei verschiedenen RAM-Größen ausgestattet: 512, 1024 und 2048 MB. Auf Zwischengrößen wie 768 oder 1536 MB wurde dabei verzichtet, da mit diesen RAM-Größen kein DualChannel-Betrieb gefahren werden kann, welcher heutzutage aber auf den aktuellen Intel- und AMD-Plattformen Standard ist. Durch die Wahl von immer zwei gleichen Speichermodulen wurden unsere Tests natürlich immer mit DualChannel ausgeführt. Auf die Tests kleinerer Speichergrößen haben wir verzichtet, da 256 MB bei Windows XP bekanntermaßen nicht für ein Spiele-System ausreichend sind.
Um näher an der Praxis zu sein, haben wir speziell die Messungen zum RAM-Bedarf und -Auslastung unter möglichst realen Bedingungen durchgeführt, nachfolgend "Workstation" genannt. Dabei wurden die auf diesem System üblicherweise laufenden Hintergrund-Programme für den Benchmark nicht deaktiviert, so daß die Workstation-Messungen mit folgenden Hintergrund-Programmen liefen:
- Aktive Internetverbindung
- AutoDailRun
- T-DSL Speedmanager (DSL-Tool)
- ICQ (Instant Messenger)
- Fraps (Benchtool)
- Setpoin und iTouch von Logitech (Mouse- und Keyboardware)
- Abit µGuru (Mainboard-Tool für Überwachung, Übertaktung, usw.)
- Creative Controllcenter
- Software Firewall
- Microsoft Word 2002
Die reinen Performance-Messungen wurden natürlich zusätzlich auch noch unter üblichen Benchmark-Bedingungen vorgenommen, nachfolgend "Benchstation" genannt. Dabei lief von oben genannten Tools nur noch Fraps mit. Das benutzte Testsystem bestand dabei aus folgenden Hardware-Komponenten:
- AMD Athlon 64 Winchester (512 kByte Level2 Cache) 2.4 GHz
- Abit AV8 3rd-Eye (VIA K8T800 Pro Chipsatz)
- 2x256 MB RAM DDR1 auf 200 MHz bei 2.5-3-3-7-1T
- 2x512 MB RAM DDR1 auf 200 MHz bei 2.5-3-3-7-1T
- 2x1024 MB RAM DDR1 auf 200 MHz bei 2.5-3-3-7-1T
- PowerColor Radeon X800 XT-PE mit 256 MB auf 520/560 MHz
- AGP Aperture Size 256 MB
- Microsoft Windows XP
- Auslagerungsdatei immer auf 1024 MB - 2048 MB
Alle Spiele wurden mit den jeweils maximalen Qualitätssettings gebencht, der Sound lief außer bei Doom 3 überall auf 5.1 mit EAX. Bei den verwendeten Timedemos wurden bewusst stressige Szenarien mit einer üblichen Menge an darzustellenden Einheiten verwendet, die auch möglichst praxisnah sein sollten. Die Spiel- und Desktop-Auflösung betrug jeweils 1024x768, es wurde ohne Anti-Aliasing oder/und anisotropen Filter gemessen.
Vielen Dank noch an Bungeee der uns die 2x 256 MB RAM für diesen Artikel zur Verfügung stellte, und an Fraps für die freundliche Unterstützung :).
Windows XP
Als erstes wollen wir uns kurz dem Betriebssystem selber annehmen: Wieviel RAM verbraucht Windows XP - inklusive der vorgenannten Hintergrund-Programme - für sich allein?
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Windows XP |
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AMD Athlon 64 2.4 GHz - Abit AV8 3rd-Eye - PowerColor Radeon X800 XT-PE
512 MB Hauptspeicher
1024 MB Hauptspeicher
2048 MB Hauptspeicher |
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9sec 250MB |
18sec 500MB |
27sec 750MB |
36sec 1000MB |
45sec 1250MB |
54sec 1500MB |
63sec 1750MB |
72sec 2000MB |
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Windows XP mit den hier verwendeten aktiven Programmen kann erwartungsgemäß in keiner Weise von dem größeren RAM profitieren. Die Zeit, bis Windows hochgefahren ist und alle Programme geladen waren, hat sich mit 59 Sekunden (512 MB RAM), 62 Sekunden (1024 MB RAM) und 60 Sekunden (2048 MB RAM) praktisch nicht verändert. Der Platz, den Windows und die Programme im RAM nutzen, vergrößert sich bei 512 MB auf 2048 MB gerade einmal um knapp 15 Prozent. Auch die Größe der Auslagerungsdatei unterscheidet sich nur minimal zwischen den drei RAM-Größen.
Doom 3
Bei allen nachfolgenden Spiele-Benchmarks wurde jeweils die Ladezeit des ersten Spiellevels angegeben, da allein die Startzeit des Spiels wenig aussagekräftig gewesen wäre. Auch die Ermittlung des verbrauchten Speichers etc. fand nach dem Laden des ersten Spiellevels statt.
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Doom 3 |
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AMD Athlon 64 2.4 GHz - Abit AV8 3rd-Eye - PowerColor Radeon X800 XT-PE 1024x768 - kein AA/AF
512 MB Hauptspeicher
1024 MB Hauptspeicher
2048 MB Hauptspeicher |
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11sec 175MB |
22sec 350MB |
33sec 525MB |
44sec 700MB |
55sec 875MB |
66sec 1050MB |
77sec 1225MB |
88sec 1400MB |
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Doom 3 scheint im Vergleich mit den anderen Spielen recht sparsam mit dem RAM umzugehen. Selbst mit 2048 MB RAM nimmt sich die Doom3.exe gerade einmal knapp 10 MB mehr. Die Ladezeiten zum ersten Level sind jedoch mit 512 MB (76 Sekunden) deutlich höher als mit 1024 MB (42 Sekunden). Mit 2048 MB (37 Sekunden) reduziert sich die Ladezeit zwar noch ein wenig, dennoch ist der Unterschied nicht unbedingt merklich.
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Doom 3 |
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AMD Athlon 64 2.4 GHz - Abit AV8 3rd-Eye - PowerColor Radeon X800 XT-PE 1024x768 - kein AA/AF
512 MB Hauptspeicher
1024 MB Hauptspeicher
2048 MB Hauptspeicher |
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15fps |
30fps |
45fps |
60fps |
75fps |
90fps |
105fps |
120fps |
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Hier sind die Frames unter 512 MB mit 1,5 Prozent Differenz zwar etwas niedriger, Nachladeruckler während der Timedemo konnten aber nicht ausgemacht werden.