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RAM-Größen im Leistungsvergleich

17. Juni 2005 / von Madkiller / Seite 4 von 4


   SingleChannel vs. DualChannel

Mittels dieses Vergleichs wollen wir letztlich noch nachmessen, welchen Einfluß ein DualChannel-Speicherinterface besitzt, hier ermittelt am Beispiel eines Sockel 939 Athlon 64 Prozessors. Als Speichergröße wurde für diese Benchmarks durchgehend 1024 MB gewählt:


SingleChannel vs. DualChannel

AMD Athlon 64 2.4 GHz  -  Abit AV8 3rd-Eye  -  PowerColor Radeon X800 XT-PE
1024x768  -  kein AA/AF
    1024 MB Hauptspeicher @ SingleChannel
       1024 MB Hauptspeicher @ DualChannel

Doom 3

97,6 fps

102,7 fps

Far Cry

80,1 fps

84,3 fps

GTR

73,1 fps

85,3 fps

Half-Life 2

64,4 fps

69,1 fps

Unreal Tournament 2004

54,2 fps

57,7 fps

15fps

30fps

45fps

60fps

75fps

90fps

105fps

120fps

 

Der Unterschied zwischen Dual- und SingleChannel liegt in diesen Messungen bei 8 Prozent, wobei GTR mit fast 17 Prozent Unterschied etwas aus dem Rahmen der übrigen Messungen fällt, welche allesamt klar unterhalb von 10 Prozent Differenz bleiben. Ohne GTR bräuchte die CPU im Durchschnitt der anderen Spiele mit DualChannel nur ca. 2220 MHz Takt, um mit SingleChannel und 2400 MHz gleichzuziehen - da aber GTR so empfindlich reagiert, liegt der insgesamte Durchschnitt bei nur noch 2140 MHz Takt (ermittelt mittels zusätzlicher Skalierungsbenchmarks auf 2.0 GHz).


   Fazit

Die nachfolgenden Zusammenfassung soll noch einmal einen Überblick über die mittels der vorstehenden Messungen gewonnenen Daten geben. Bei den nachfolgenden Performance-Durchschnitten wurden die Ergebnisse von Unreal Tournament 2004 allerdings nicht berücksichtigt, da es dort (wie vorstehend ausgeführt) zu der Anomalie kam, daß die 512-MB-Messungen der Benchstation erheblich niedriger waren als die der Workstation - was jedoch sicherlich einen Einzelfall darstellen dürfte und somit nicht verallgemeinert werden kann.


  512 vs. 1024 MB 1024 vs. 2048 MB 512 vs. 2048 MB
Spiele-Ladezeit -42,6% -27,4% -58,6%
Spiele-Performance (Workstation) +6,4% +0,3% +6,7%
Spiele-Performance (Benchstation) +5,3% +0,1% +5,5%
Differenz Work/Benchstation bei 512 MB +3,4%
Differenz Work/Benchstation bei 1024 MB +2,4%
Differenz Work/Benchstation bei 2048 MB +2,2%


Seinen hauptsächlichen Effekt hat ein hoher RAM-Ausbau wohl bei der Einladezeit von Spielen und anderen größeren Anwendungen (allerdings nicht, wie in unserem allerersten Test gezeigt, beim Einladen von Windows selber). Hier ergeben sich mit höheren Speichermengen sehr deutliche Vorteile, auch wenn die Einladezeit eines Spiels sicherlich nicht unbedingt das allerwichtigste Performance-Kriterium darstellt. Auch vom Griff zu 2048 MB kann man hierbei noch profitieren, auch wenn der Zeitgewinn nicht ganz so hoch ausfällt wie zwischen 512 und 1024 MB.

Bei der reinen Spiel-Performance sind die Vorteile dann deutlich geringer und fallen zudem auch nur spezifisch beim Vergleich von 512 zu 1024 MB auf, wo man zwischen 5 und 6 Prozent Performance-Gewinn durch den größeren RAM-Ausbau erzielen kann. Dies ist vergleichsweise immerhin so viel wie eine weitere Taktstufe bei einem Prozessor oder aber so ähnlich wie der Unterschied zwischen einer schnell und einer langsam getakteten Grafikkarte, die auf dem gleichen Grafikchip basieren.

Diesen Performance-Sprung gibt es allerdings nicht mehr bei höheren Speicherausstattungen, dort ist der Unterschied 1024 zu 2048 MB nahezu nicht vorhanden. Dies wird sich wohl erst dann ändern, wenn vermehrt Spiele auf den Markt kommen, welchen mehr als 1024 MB RAM auch real ausnutzen können, was bei der aktuellen Spiele-Generation nur sehr selten der Fall ist. Allerdings gibt es hierfür inzwischen schon Beispiele: So sollen World of WarCraft und Battlefield 2 mit 2 GB RAM doch flüssiger als mit "nur" 1 GB laufen.

Man muss allerdings dazusagen, dass der Speicherbedarf der jeweiligen Spiele teilweise stark von der Levelgröße und der Menge der dargestellten Einheiten abhängt. Im Beispiel von GTR wurden in der für vorstehende Messungen benutzten Timedemo 16 gegnerische Fahrzeuge dargestellt und die GTR.exe belegte damit 470 MB RAM. Bei drei Gegnern ist es dagegen nur die Hälfte an Speicherbedarf - doch bei mehr als 30 Gegnern kann der benötigte RAM schnell auf über 1 GB hinausgehen.

Zu erwähnen wäre noch der Performance-Unterschied zwischen einem Arbeitssystem mit vielen Hintergrundanwendungen und einem mehr oder weniger blanken System: Dieser ist größtenteils unabhängig vom RAM-Ausbau und beläuft sich auf 2-3 Prozent, was eigentlich kaum der Rede wert ist (vergleichsweise 70 MHz Takt-Unterschied der CPU). Allerdings kann es sich bei Systemen mit nur 512 MB RAM-Ausbau trotzdem durchaus lohnen, die mitlaufenden Hintergrundanwendungen sowie Windows-Dienste auf deren wirkliche Notwendigkeit hin zu überprüfen, eventuell stellt sich dabei ja ein fühlbarer Performancegewinn ein, auch wenn die reinen Benchmark-Zahlen keinen großen Unterschied vermuten lassen.


Wie sowohl mittels unserer Performance-Messungen als auch der Messungen zum freien Speicherplatz belegt, sind somit 512 MB Speicherausstattung für ein heutiges Spielesystem wohl inzwischen schon zu wenig. Wer sich damit zufriedengibt, muß nicht nur Nachteile bei der Performance und den Einladezeiten hinnehmen, sondern wird von dem einen oder anderen Spiel auch mit einige Nachladerucklern bestraft werden. Spielern mit Mainstream- oder gar HighEnd-Systemen, welche nur über 512 MB RAM verfügen, legen wir demzufolge den Ausbau auf 1024 MB RAM hiermit wärmstens ans Herz.

Mit 1024 MB ist man hingegen derzeit bestens versorgt. Dieser Speicherausbau wird vermutlich auch noch eine gewisse Zeit durchhalten können, da im Vergleich zu einem Speicherausbau von 2048 MB derzeit kaum Anzeichen zu erkennen sind, daß 1024 MB demnächst zu knapp werden könnten. Es lohnt sich aktuell also nicht wirklich, bloß wegen der niedrigen Speicherpreise von 1024 auf 2048 MB aufzurüsten - der Mehrspeicher wird schlicht die allermeiste Zeit völlig ungenutzt vor sich hin idlen.

Zur Aufrüstung auf 2048 MB geben die meisten aktuellen Spiele jedenfalls noch keinen Grund, Ausnahmen bestätigen die Regel. Dies schließt natürlich nicht aus, daß dieser Schritt für User mit anderen Nutzerprofilen nicht doch sinnvoll sein kann: Wer viel mit professioneller Software arbeitet, wird sicherlich eher in diesen Bereich kommen, wo sich 2048 MB oder gar mehr lohnen.

Beim Neukauf vom PC-Systemen oder Kern-Komponenten wie Prozessor & Mainboard gilt derzeit dasselbe wie bei der Aufrüstung: 1024 MB sind wärmsten empfohlen, mehr wird aber für ein Spiele-System noch nicht benötigt. Wenn man vor hat, den Rechner wirklich längere Zeit zu behalten bzw. diesen auch in der Zukunft auf HighEnd-Niveau halten will, lohnt es sich allerdings, vorausschauend eine Hauptplatine zu erstehen, welche gleich vier Speicherslots bereithält, so daß man später problemlos auf 2 GB RAM aufrüsten kann, ohne das bisherige Gigabyte ersetzen zu müssen oder aber die DualChannel-Fähigkeiten einzubüßen.


PS: Letztgenannter Tip funktioniert derzeit allerdings nur für die Intel-User uneingeschränkt. Bei AMD-Prozessoren ist es derzeit leider nicht möglich, vier double-sided Speichermodule im DDR400-Takt einzusetzen - in einem solchen Fall würde das System den Speichertakt automatisch auf DDR333 heruntersetzen. Der einzige Weg, welcher hierbei ohne Leistungseinbuße funktioniert, ist der Einsatz von single-sided Speichermodulen, welche aber in den relevanten Größen 512 MB und 1 GB sehr selten am Markt sind. Genauere Informationen zu dieser Problematik bietet ein Artikel seitens Hard Tecs 4U.






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