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SingleCore vs. DualCore bei Spielen

20. November 2006 / von Madkiller (Benchmarks) & Leonidas (Text) / Seite 2 von 2


   Benchmarks  (Forts.)





   Fazit

Wie aus den vorstehenden Grafiken schon zu entnehmen, sind die Performance-Vorteile durch DualCore-Prozessoren gar nicht einmal so geringfügig, wenn es auch (unter den von uns angestellten Benchmarks) nirgendwo einen wirklich erheblichen Performance-Sprung gibt. Allerdings fallen die Differenzen zwischen SingleCore- und DualCore-Prozessor selbst außerhalb der (wenigen) Grafikkarten-limitierten Messreihen bei weitem nicht gleichförmig aus, sondern schwanken je nach benutztem Savegame durchaus erheblich. Letzteres läßt sich aus der nachfolgenden Auswertung dann nicht mehr entnehmen, dafür finden sich in dieser dann die Durchschnittswerte der vermessenen Savegames pro Benchmark (letztlich doch Grafikkarten-limitierte Messreihen wurden dabei jedoch nicht mit berücksichtigt).

Vorab wäre zu den mit "4600+ @Prime" gekennzeichneten Zahlen dazuzusagen, daß dort auf dem DualCore-Prozessor zusätzlich zum eigentlichen Spiele-Benchmark noch Prime mitlief (Zugehörigkeit: nur ein Kern, Priorität: Normal, Torture Test, FFT size 1024KB). Diese Meßreihe wurde erstellt, um zu sehen, wie schnell die Spiele noch laufen, wenn auch eine andere Anwendung zumindestens einen Kern voll auszulasten versucht. In der Praxis wurde die volle Auslastung jedoch nicht erzwungen, so daß Windows dem Prime-Thread auch teilweise nur 20 Prozent Prozessor-Zeit zugestand, was Prime folgerichtig deutlich ausbremste. Diese Zahlen sind also nur eine grobe Richtlinie, was passiert, wenn eine leistungsfressende Hintergrund-Aktivität einen der beiden Kerne beschäftigt.



Bezogen auf den Vergleich SingleCore zu DualCore läßt sich zweifellos sagen, daß DualCore auch unter Spielen inzwischen seine Auswirkungen hat. Diese mögen mit im Schnitt unserer fünf Benchmark-Spiele 19 Prozent (Performance-Vorsprung des DualCore gegenüber dem SingleCore; beim Performance-Rückstand des SingleCore gegenüber dem DualCore sind es 16 Prozent) bei weitem nicht so großartig ausfallen wie in einigen Vorzeige-Benchmarks für DualCore-Prozessoren, dennoch kann das bisherige Vorurteil, daß DualCore unter Spielen meistens wirkungslos verpufft, als nunmehr zweifellos aufgehoben betrachtet werden. Vielmehr läßt sich die die grobe Formel aufstellen, daß DualCore unter Spielen aktuell zwischen ein und zwei (übliche) Taktstufen wettmachen kann.

Und dies macht vor allem die "letzten" SingleCore-Prozessoren zunehmend uninteressant, einmal ganz abgesehen von den Preis- und Marketingoffensiven beider Prozessoren-Hersteller zugunsten ihrer jeweiligen DualCore-Modelle. Denn da der höchstgetaktete SingleCore-Prozessor von AMD auch "nur" 2.4 GHz auf die Waage bringt, dürfte schon ein auf 2.0 GHz laufendes DualCore-Modell ausreichen, um dessen Spiele-Performance zu erreichen - was zufällig auf das kleinste derzeit von AMD erhältliche DualCore-Modell zutrifft. Zwar liegt zwischen diesen Prozessoren immer noch ein gewisser preislicher Unterschied zugunsten des SingleCore-Modells, angesichts der unter anderen Themenfeldern jedoch deutlich größeren Vorteile des DualCore-Modells sollte das Pendel aber trotzdem in Richtung des DualCore-Boliden fallen.

Dabei soll hiermit nicht die Behauptung aufgestellt werden, daß SingleCore-Prozessoren unter Spielen nicht mehr leistungsfähig genug sind. Allerdings bietet AMD nicht mehr wirklich konkurrenzfähige Taktraten für SingleCore-Prozessoren an, während es bei Intel die derzeit aktuelle Prozessoren-Architektur sowieso nur in DualCore- oder QuadCore-Bauweise zu kaufen gibt. Wenn AMD und Intel die technischen Möglichkeiten bei SingleCore-Prozessoren ebenso ausreizen würden wie bei den aktuellen DualCore-Prozessoren, würde es sicherlich mit 3.0 GHz und mehr getaktete SingleCore-Modelle auf Basis der jeweils aktuellen Architekturen geben, welche dann auch unter Spielen mit den DualCore-Modelle aufgrund ihres höheren Taktes mithalten könnten.

Aber natürlich ist dies von Seiten beider Prozessoren-Hersteller nicht gewünscht - schon allein, weil sich SingleCore-Prozessoren heutzutage kaum noch vermarkten lassen. Zudem würde eine solche Entwicklung die Zeichen der Zeit verkennen, wonach auch technologisch der Zug klar in Richtung MultiCore-Prozessoren und (langfristig) MultiCore-Programmierung abfährt. Mittel- und langfristig wird durch die fortschreitenden DualCore- und MultiCore-Optimierungen auch unter Spielen der Performanceabstand zwischen SingleCore- und DualCore-Modellen derart anwachsen, daß dieser durch den höheren möglichen Takt von SingleCore-Modellen zweifellos nicht mehr ausgleichbar ist.

Gleichzeitig soll dieses ziemliche Lob ob der Leistung unseres DualCore-Boliden unter Spielen jedoch nicht bedeuten, daß sich an der Einschätzung von QuadCore-Prozessoren bezüglich deren Spieleleistung etwas ändert. Gerade bei diesen greifen die aktuell angesetzten Performance-Optimierungen für DualCore-Prozessoren nicht bzw. ergeben keine weitere Performance-Steigerung, da jene in aller Regel nur die Eigenheiten von DualCore-Prozessoren ausnutzen. Die Ausnutzung von QuadCore-Prozessoren unter Spielen steht wirklich erst vor dem Beginn und dürfte demzufolge ähnlich wie bei DualCore mehr oder weniger zwei Jahre benötigen, um auf einen vergleichbaren Stand zu heute bei DualCore-Prozessoren zu kommen.






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