Nvidia bringt NV40-Technologie in das Mittelklasse-Segment
12. August 2004 / von aths / Seite 3 von 3
Nachtrag vom 16. August 2004:
Es wäre auch etwas zu schön gewesen: Laut dem Heise Newsticker rechnen Grafikkarten-Hersteller nicht mit Verkaufspreisen von 200 Dollar/Euro für die GeForce 6600GT, sondern es geht wohl eher in Richtung 270 Euro (immerhin 35 Prozent mehr). Als Grund dafür mag diesesmal auch kaum die in Europa immer etwas höheren Listenpreise (im HighEnd-Bereich meist ca. 50 Euro mehr als in den USA) herhalten, vermutlich hat nVidia diesesmal den US-Listenpreis der GeForce 6600GT von 199 Dollar einfach zu optimistisch angesetzt, um unter die für das Mainstream-Segment psychologisch wichtige 200-Dollar-Grenze zu kommen. Sollten die 270 Euro in der Tat eintreffen, relativieren sich die guten Voraussagen zur GeForce 6600GT natürlich wieder etwas.
Nachtrag vom 30. August 2004:
Gemäß einer Meldung seitens Guru3D wird die nächste Version des RivaTuners für GeForce 6800 Grafikkarten nicht nur die Möglichkeit bieten, die deaktivierten 4 Pixel-Pipelines, sondern auch den einen deaktivierten Vertex Shader freizuschalten. Daß die GeForce 6800 nur 5 anstatt der 6 Vertex Shader von GeForce 6800 GT/Ultra hat, ergibt sich aus diversen Tests der Geometrieleistung, welche gar keinen anderen Schluß zulassen. Für die Gesamtperformance spielt allerdings diese kleine Beschneidung der GeForce 6800 keine Rolle, da es keine uns bekannten Geometrie-limitierten Spiele gibt.
Nebenbei spricht der Programmierer des RivaTuners aber auch eine Warnung aus, GeForce 6800 Karten zu kaufen, weil teilweise Versionen mit nur 8 Pixel-Pipelines und 4 Vertex Shadern herumschwirren. Dem muß allerdings widersprochen werden, denn bei diesen Karten handelt es sich zwangsläufig um GeForce 6800LE Karten. Wenn diese nicht als solche deklariert sind, dann wäre dies natürlich eine grobe Unterlassungssünde des Anbieters, doch ist dies nicht den regulären GeForce 6800 Karten (12 Pixel-Pipelines mit 5 Vertex Shadern) anzulasten. Nebenbei ergibt sich aber damit auch die Information, daß die GeForce 6800LE Karten zwei deaktivierte Vertex Shader haben, was teilweise vermutet worden war, aber noch nicht als sicher galt.
Nachtrag vom 1. September 2004:
Gegenüber den x-bit Labs hat nVidia die Zahl von 5 Vertex Shadern bei der GeForce 6800 bestätigt, ohne allerdings auf die GeForce 6800LE einzugehen, welche vermutlich nur deren 4 hat.
Nachtrag vom 8. September 2004:
Während die Frage nach der Performance von GeForce 6600 & Georce 6600GT zum seinerzeitigen Launch vor rund einem Monat mangels Testkarten noch nicht beantwortet werden konnte, füllen nun die Testberichte zur GeForce 6600GT das Web. Getestet wurde dabei ausschließlich die PCI Express Version der Karte, da nVidia nur von dieser Referenzdesigns zur Verfügung stellt. Nichts desto trotz wird es aller Wahrscheinlichkeit nach auch AGP-Versionen der GeForce 6600 /GT geben - schon allein, weil im Retail-Markt zumindestens derzeit noch mit PCI Express Grafikkarten kein großer Umsatz zu machen ist.
Bezüglich der Performance der GeForce 6600GT sind sich nahezu alle Hardware-Tester einig, daß die GeForce 6600GT die derzeit klar beste Lösung im Mainstream-Segment ist und die alten HighEnd- und Mainstream-Karten GeForceFX 5700/5900/5950 sowie Radeon 9600/9800 mittels dieser nunmehr eigentlich überflüssig werden. Allerdings bleibt natürlich abzuwarten, wie sich die Verhältnisse nach dem demnächst erwarteten Launch der neuen ATi Mainstream-Karten namens Radeon X700 verändern werden. Erst dann wird man die jetzigen Ergebnisse der GeForce 6600GT wirklich einordnen können.
Die (schließlich nur im Takt beschnittene) GeForce 6600 (ohne "GT") wurde dagegen nur recht selten mitgetestet. Aus den wenigen vorliegenden Werten läßt sich jedoch schlußfolgern, daß diese Karte trotz ihrer niedrigen Taktraten (die Karten sollen wohl nur mit 250 bis 275 MHz Speichertakt bei 300 MHz Chiptakt auf den Markt kommen) trotzdem immer noch vor den bisherigen Mainstream-Lösungen GeForceFX 5700 Ultra (bzw. GeForce PCX 5750 bei PCIe) und Radeon 9600XT (bzw. Radeon X600XT bei PCIe) rangiert. Die GeForce 6600 könnte einem somit zukünftig häufiger in gehobeneren OEM-PCs begegnen, aber auch als recht zukunftstaugliche Grafikkarte für den Gelegenheitsspieler scheint sie gut geeignet zu sein.
Nachtrag vom 10. September 2004:
Die x-bit Labs haben sich mit dem Stromverbrauch sowie dem Overclocking der GeForce 6600GT beschäftigt. Beim Stromverbrauch maß man runde 50 Watt, was angesichts der nur rund 55 Watt einer GeForce 6800GT reichlich viel erscheint. Allerdings könnte hier - neben dem deutlich höheren Chiptakt der GeForce 6600GT - der 110nm Fertigungsprozeß des NV43-Chips hineinspielen, welcher zwar sehr günstig ist, aber bezüglich des Stromverbrauchs aufgrund des Fehlens von low-k nicht die allererste Wahl sein soll. Beim Übertakten erreichte man immerhin 615/550 MHz sowie 640/550 MHz nach Spannungszugabe, was ein - angesichts des hohen Chiptaktes - gar kein so schlechtes Overclocking-Potential offenlegt.
Nachtrag vom 16. September 2004:
Auf eine interessante Eigenheit des nVidia NV43 Mainstream-Grafikchips haben Beyond3D in ihrem Review der GeForce 6600GT Grafikkarte hingewiesen: Zwar besitzt der NV43-Chip volle 8 Pixel-Pipelines bzw. zwei Quad-Pipelines, aber nur 4 Raster Operation Units (ROPs). Dies führt dazu, daß der NV43 zumindestens theoretisch nur 4 Pixel pro Takt zeichnen kann, weil pro gezeichnetem Pixel eine ROP benötigt wird. Dies hört sich erst einmal nach einer Fehlentwicklung an, ist jedoch nur eine intelligente Einsparung, um den Transistorencount des NV43 niedrig zu halten - denn ROPs verbrauchen eine ganze Menge Transistoren.
Denn im genauen gilt die Einschränkung der maximal 4 Pixel pro Takt nur bei Singletexturing in Verbindung mit einem rein bilinearen Filter. Sobald trilineare Filterung oder Multitexturing zum Einsatz kommt (was heute wohl normal sein dürfte), kann der NV43 als 4x2 Design arbeiten, womit alle Recheneinheiten ausgelastet werden, ohne daß es einen Flaschenhals in den ROPs gibt. Somit geht in der Praxis keinerlei Füllrate verloren, auch wenn theoretische Benchmarks andere Ergebnisse liefern. Nebenbei verträgt sich somit das NV43-Design auch viel besser mit dem "nur" 128bittigen Speicherinterface, da für die maximal 4 Farbwerte pro Takt ein 256bittiges Speicherinterface schon fast Overkill wäre.
ATi´s demnächst erwartete Radeon X700 Serie wird im übrigen zu den 8 Pixel-Pipelines bzw. zwei Quad-Pipelines aller Vermutung nach volle 8 ROPs mitbringen, da bei ATi die ROPs direkter Bestandteil der Pixel-Pipelines sind und nicht wie bei nVidia vor den eigentlichen Pipeline-Blöcken angeordnet sind. Andererseits braucht der RV410-Chip auch kaum diese zusätzliche Einsparung des Transistorencounts, da ATi durch den Shader 2.0 Support derzeit sowieso die deutlich kleineren Chips bauen kann als nVidia mit deren Shader 3.0 Support: Während der NV43 immerhin 146 Millionen Transistoren auf die Waage bringt, kann man den RV410 mit Bereich der Radeon 9800XT bei rund 110 Millionen erwarten.
Nachtrag vom 21. September 2004:
Wie hier schon erwähnt, erreichten die x-bit Labs beim Overclocking einer GeForce 6600GT (default 500/500 MHz) ziemlich gute Übertaktungsergebnisse von 615/550 MHz bzw. 640/550 MHz mit Spannungszugabe. Dies hörte sich allerdings insbesondere beim Chiptakt eher nach einem "Ausreißer" als denn nach Normalität an, und so haben wir nachfolgend die seinerzeitigen Launch-Artikel auf eventuell vorhandene Overclocking-Ergebnisse kontrolliert. Nicht jeder Test hat dementsprechende Versuche angestellt, dennoch kamen ein paar Werte zusammen (aller Werte eingedenk dessen, daß es sich bei allen Testkarten um Vorserien-Modelle handelt).
So kamen K-Hardware auf 590/625 MHz, Hardwareluxx auf 576/575 MHz, PC Perspective auf 590/575 MHz, HardOCP auf 560/600 MHz, Hot Hardware auf 588/590 MHz, The Tech Report auf 570/570 MHz, Guru3D auf 550/555 MHz, Beyond3D auf 567/565 MHz und letztlich die x-bit Labs in ihrem originalem Launch-Artikel mit einer ersten Karte auf 580/550 MHz und mit einer zweiten auf 625/550 MHz. Damit sind die über-600-MHz-Werte der x-bit Labs natürlich in gewissem Sinne Ausreißer nach oben hin, jedoch nicht so stark wie unsererseits eigentlich erwartet: Ein Chiptakt zwischen 570 und 590 MHz sowie ein Speichertakt zwischen 550 und 570 MHz sollten mit etwas Glück machbar sein - sofern natürlich die Serienkarten prinzipiell ähnlich reagieren wie die hier getesteten Vorserien-Modelle.