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ATi´s Mainstream-Antwort: Radeon X700

21. September 2004 / von aths & Leonidas / Seite 1 von 2


Mit der GeForce 6600 /GT hatte nVidia eine neue Hausmarke im Bereich der Mainstream-Grafikkarten gesetzt. Aber natürlich war von vornherein klar, daß die älteren Mainstream-Grafikchips dem Ansturm der GeForce 6600 /GT nicht würden standhalten können, sondern daß erst ATi´s neue Mainstream-Generation in Form der Radeon X700 Grafikkarten-Serie die echte Konkurrenz für die GeForce 6600 Grafikkarten-Serie würde bilden können.



Die heute nun offiziell vorgestellte Radeon X700 Grafikkarten-Serie auf Basis des RV410-Chips unterteilt sich wie erwartet in drei einzelne Chips/Grafikkarten, welche sich eigentlich nur vom Takt her unterscheiden: Radeon X700 mit 400/350 MHz, Radeon X700 Pro mit 425/430 MHz und Radeon X700XT mit 475/525 MHz.

Ansonsten gleichen sich die Chips/Karten: 6 Geometrie-Pipelines, 8 Pixel-Pipelines und ein 128 Bit DDR Speicherunterface. Die Vorab-Hoffnungen und -Gerüchte, speziell die Radeon X700XT würde doch ein 256 Bit Speicherinterface erhalten, sind somit leider nicht eingetreten. Aber auch so sehen die neuen ATi Mainstream-Karten absolut konkurrenzfähig gegenüber den neuen nVidia Mainstream-Karten aus:


  GeForce
6600
GeForce
6600GT
Radeon
X700
Radeon
X700 Pro
Radeon
X700XT
Codename nVidia NV43 ATi RV410
Herstellung 146 Mill. Transistoren in 110nm, gefertigt bei TSMC 120 Mill. Transistoren in 110nm, gefertigt bei TSMC
Technologie-Klasse DirectX9 Shader 3.0 DirectX9 Shader 2.0
Geometrie-Pipelines 3 6
Pixel-Pipelines 8 8
Raster Operation Units (ROPs) 4 8
Shading-Einheiten pro Pixel-Pipeline eine SFU/MUL/TEX-Unit + eine MAD/DOT-Unit eine TEX-Unit + eine arithmetische Allzweck-Unit
Chiptakt 300 MHz 500 MHz 400 MHz 425 MHz 475 MHz
Speichertakt ist den Herstellern freigestellt, üblicherweise 250 bis 300 MHz 500 MHz 350 MHz 430 MHz 525 MHz
Speicheranbindung 128 Bit DDR 128 Bit DDR
übliche Speicherausstattung 128 MB DDR 128 MB GDDR3 128 MB DDR 128/256 MB GDDR3 128 MB GDDR3
üblicher Speicher 4.0 bis 3.3ns diverser Hersteller 2.0ns GDDR3 Samsung 2.8ns DDR diverser Hersteller 2.0ns GDDR3 Samsung 1.6ns GDDR3 Samsung
Slot-Design SingleSlot SingleSlot
Slot-Interfaces AGPx8, PCIe x16 PCIe x16
Stromverbrauch (Vollast) geschätzt 30 Watt ca. 50 Watt geschätzt 30 Watt geschätzt 35 Watt geschätzt 40 Watt
zusätzliche Stromanschlüsse AGP: ?
PCIe: keine
PCIe: keine
Launch 12. August 21. September
Markteintritt (Europa) September bis Oktober Oktober
US-Listenpreis (vor MwSt) 149 $ 199 $ 149 $ 128 MB: ?
256 MB: 199 $
199 $


Den Grundstock für die Radeon X700 Grafikkarten-Serie bildet der neue ATi RV410-Chip. Bei diesem kann man grob von einer Halbierung des R423-Chips (Radeon X800 Serie für PCI Express) sprechen, wobei der R423-Chip letztlich auch "nur" eine Weiterentwicklung (doppelte Pipeline-Anzahl) und Verfeinerung des mittlerweile legendären R300-Chips darstellt. Der RV410 ist somit technologisch eng mit dem R300 verwandt. Um ATi´s neuestes Werk besser einordnen zu können, wollen wir daher zunächst einige Worte zum R300 verlieren.

Mit jenem R300-Chip (Radeon 9700 /Pro) beeindruckte seinerzeit ATi die 3D-Welt: Massenhaft neue Features, dazu nie gesehene Leistung. Dieser Chip war so dermaßen gut, dass er sogar noch zu seinen Lebzeiten von den mit ihm eingeführten neuen Features profitierte (konkret von Pixel- und Vertexshader 2.0). Das seinerzeitige Top-Produkt auf dem Markt, die GeForce4 Ti 4600, wurde durch den Launch der Radeon 9700 Pro über Nacht zum Alteisen. Der GeForce4-Nachfolger GeForceFX 5800 ist im Vergleich zur GeForce4 Ti 4600 keine schlechte Karte, gegenüber der Radeon 9700 machte sich die FX 5800 allerdings geradezu peinlich.

nVidia legte dann zwar mit der GeForceFX 5900 noch einmal nach, doch das Feld Pixelshader 2.0 wurde weiterhin von ATi dominiert. Die Kanadier hatten es geschafft, bei Microsoft durchzusetzen, dass für DirectX9-Pixelshader ein Floatingpoint-Format mit nur 24 Bit ausreicht (statt 32 Bit wie ursprünglich von Microsoft gewünscht). nVidia schielte mit CineFX bereits auf Shader 3.0, doch hier blieb man in Redmond hart: Ohne "dynamic branching" im Pixelshader kein 3.0, so dass sich nVidia vorerst mit Version 2.X, Profil 2_A zufriedengeben musste.

Nun mag man natürlich einwenden, dass die Pixelshader 2.0 Geschwindigkeit des R300 ja sehr gut sei, doch darüber hinaus gehende Shader (Shader Model 2.x und 3.0) ließen sich prinzipiell nicht ausführen. Dem könnte man entgegenhalten, daß bevor nVidia mit besseren Features kontert, sollten sie doch bitteschön erst mal adäquate Grundgeschwindigkeit bei den Directx9-Minimalanforderungen liefern - bezogen natürlich auf die NV3x-Generation.






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