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Der Stand der Dinge in Sachen Pentium-M

7. November 2004 / von Leonidas / Seite 4 von 4


Nachtrag vom 8. November 2004:

Laut einer Randnotiz in einem Artikel seitens AnandTech plant DFI künftig auch ein Pentium-M Mainboard auf Basis des Intel Alviso-Chipsatzes herauszubringen. Der Alviso ist die mobile Abwandlung des i915-Chipsatzes und bringt damit dem Pentium-M unter anderem auch den Support für PCI Express, was gerade für Pentium-M Desktop-Systeme relevant ist. Und zudem hat uns eine Quelle geflüstert, daß es demnächst möglicherweise einen dritten Mainboard-Hersteller geben wird, welcher das Segment der Pentium-M Desktop-Mainboards betritt. Schon lustig, wie unmöglich das Projekt "Pentium-M auf dem Desktop" noch vor einem halben Jahr erschien - und wie schnell nun andere Hersteller nachziehen, sobald nur ein Hersteller damit einen Verkaufserfolg (in Japan) erzielen konnte.


Nachtrag vom 11. November 2004:

Mittels eines Artikels bei GamePC gibt es weitere Punkte, welche dem Der Stand der Dinge in Sachen Pentium-M hinzuzufügen sind. Und zwar testete man dort das AOpen i855GMEm-LFS Mainboard. Interessanterweise legt AOpen ein Tool zur Platine bei, mit welchem man die dynamische Heruntertaktung (Intel Speed Step) und die Lüfterregelung beeinflußen kann - aber auch ein wenig Overclocking direkt aus Windows heraus tätigen kann. Dabei scheinen Multiplikator und FrontSideBus frei wählbar zu sein, zudem gibt es eine automatische Funktion, welche die maximal mögliche Übertaktung zu ermitteln versucht. Im übrigen wird dem Mainboard seitens AOpen gleich ein CPU-Lüfter beigelegt, welcher mit maximal 1800 U/min dreht, ohne Last aber auf nur noch 500 U/min zurückgeht.

Die interessanteste Information dürfte aber sicherlich sein, daß GamePC (ist nicht nur eine Hardware-Webseite, sondern gleichzeitig auch ein Online-Händler) das AOpen-Mainboard noch diese Woche in den USA ausliefern will, das DFI-Mainboard soll dann nächste Woche folgen. Beim diesbzüglichen Blick zurück auf Deutschland stellen wir zudem fest, daß laut dem Geizhals-Preisvergleich nun zwei hiesige Händler behaupten, das AOpen-Mainboard ab Lager liefern zu können. Ein Anruf ergab sowohl bei Mix als auch Alternate, daß diese Information absolut zutreffend ist - beide Händler haben das AOpen-Mainboard derzeit in "ausreichender Stückzahl" auf Lager.


Nachtrag vom 16. November 2004:

Die Wattage des Celeron-M Banias 1.4 GHz wurde aus der falschen Tabelle ausgelesen und deshalb falsch angegeben. Leider enthält die richtige Tabelle nur eine typische Allgemein-Angabe, nach der alle Prozessoren egal der Taktraten den gleichen Stromhunger hätten. Dies kann natürlich kaum funktionieren, noch dazu wo sich Intel bei dieser "Story" auch noch selber widerspricht, und die Pentium-M Banias-Modelle mit 1.4 und 1.7 GHz dann doch wieder mit 22 und 25 Watt klar unterschiedlich angibt. Daraus resultiert auch, daß die Prozessor-Tabelle im Artikel in der Spalte der Leistungsaufnahme zumeist nur Schätzungen enthält. Die Werte der vorgenannten Celeron-M Banias-Modelle wurden im übrigen um ein Watt nach oben korrigiert (auf jeweils ein Watt weniger als die gleich getakteten Pentium-M Banias-Modelle), was aber auch eben nur Schätzungen sind.

Gleichfalls hat sich die c´t in ihrer aktuellen Ausgabe 24/2004 mit dem Pentium-M auf dem Desktop bzw. im genauen mit dem AOpen i855GMEm-LFS Mainboard beschäftigt. Die Betrachtung fiel allerdings nicht gerade umfangreich aus, zudem verrannte man sich (mal wieder) in die Thematik des Stromsparens, obwohl eigentlich von vornherein klar ist, daß diesbezüglich der Pentium-M nicht viel ausrichten kann, wenn man ihn mit gewöhnlichen Desktop-Komponenten paart. Nun, zumindestens wissen wir jetzt, daß sich das teurere Pentium-M System erst nach 17 Jahren Vollast im Vergleich zu einem Athlon 64 amortisiert ;-). Deutlich wichtiger war da aber schon der Hinweis der c´t, daß aufgrund des fehlenden Heatspreaders beim Pentium-M angeblich nur wenige Kühler passen würden.

Dies stimmt allerdings so nicht ganz, da der Unterschied nur runde 1,3 Millimeter beträgt, was aber noch nicht ausreicht, auf das es einen Luftspalt zwischen Prozessor-Die und Kühler-Oberfläche geben würde. Es sinkt einzig und allein etwas der Anpressdruck unter die Intel-Vorgaben, was erfahrungsgemäß in einer etwas höheren Vollast-Temperatur resultiert, ansonsten aber unkritisch ist. Auf der ganz sicheren Seite würde man dann mit Schraubkühlern liegen. Ganz nebenbei soll laut der c´t der beim AOpen-Mainboard beigelegte Kühler nicht wirklich zur Leise-Fraktion gehören, was dann doch schon eher verwunderlich ist, denn es dürfte ein mittleres Kunststück sein, für diesen Prozessor keinen wirklich leisen Kühler auszusuchen. In diesem Punkt sollte AOpen eventuell sein Angebot nachbessern.


Nachtrag vom 18. November 2004:

Ein sehr umfangreiches Review zum AOpen i855GMEm-LFS Pentium-M Desktop-Mainboard hat die ComputerBase anzubieten. Zum mitgelieferten AOpen-Kühler hat man - im Gegensatz zum Test der c´t - nur positive Worte, zudem erwähnte man die im BIOS integrierte Lüftersteuerung, mit welchem man diesen Kühler (sowie zwei weitere Lüfter) noch weiter herunterdrehen kann. Allerdings bestätigte man die Bedenken der c´t bezüglich der Bauhöhe der Pentium-M CPU: Diese ist, da ohne Heatspreader ausgeführt, anscheinend doch zu klein für normale Sockel-478-Kühler. Laut der ComputerBase würden diese tatsächlich keinen Kontakt mit der Die-Fläche der CPU haben, unsere diesbezügliche Aussage vom Montag muß hiermit also revidiert werden.

Allerdings gilt nach wie vor, daß man mit Schraubkühlern auf jeden Fall zum Ziel kommt und mit diesen den mitgelieferten AOpen-Kühler problemlos ersetzen kann. Bezüglich der von der ComputerBase angestellten Benchmarks dürften als erstes die teilweise gar nicht so schlechten Ergebnisse des Pentium-M bezüglich der Multimedia-Performance auffallen. Mit nur 2.0 GHz liegt der Pentium-M in immerhin der Hälfte der eingesetzten Multimedia-Benchmarks gleichauf mit derzeitigen Pentium 4 Prozessoren, ohne aber deren speziell auf diese Tätigkeit ausgelegtes Design zu haben - denn letztlich ist der Pentium-M ja "nur" eine Weiterführung des alten Pentium II/III Designs, welches weit vor den heutigen Anforderungen bezüglich Multimedia-Inhalten entworfen wurde.

Die auf 2.4 GHz übertaktete Pentium-M Version schafft sogar in zwei der Multimedia-Benchmarks, einen Spitzenplatz noch vor Athlon 64 FX-55 und Pentium 4 570J einzunehmen, was aller Ehren wert ist. Bezüglich der Spiele-Benchmarks bekommen wir zudem nun endlich die durchgängigen 1024x768-Benchmarks - und müssen nach der Lektüre derselbe sagen, daß das Bild des Tests von x86-secret doch bestehen bleibt: Gegenüber einem gleich teuren Athlon 64 Prozessor (die ComputerBase hatte hier nur den deutlich teureren 3800+ im Vergleich, welcher aber nicht wirklich schneller ist als der zum Pentium-M 2.0 GHz gleich teure 3700+) hat der Pentium-M weiterhin recht klar das Nachsehen. Doch auch weiterhin gilt, daß unter Spielen der Pentium-M mit 2.0 GHz dem Pentium 4 mit 3.6 GHz durchaus das Wasser reichen kann, der Unterschied beträgt über alle Benchmarks nur ein Prozent.

  Pentium-M 2.0 GHz
(423$)
Pentium 4 3.6 GHz
(417$)
Athlon 64 3800+ (2.4 GHz)
(643$)
3DMark2001 22185 3DMarks 20817 3DMarks 23596 3DMarks
3DMark03 11349 3DMarks 11531 3DMarks 11461 3DMarks
3DMark05 4432 3DMarks 4636 3DMarks 4588 3DMarks
AquaMark 3 61621 Punkte 61717 Punkte 64745 Punkte
Call of Duty 154,4 fps 172,5 fps 185,0 fps
Codecreatures 74,5 fps 75,3 fps 77,9 fps
Doom 3 84,8 fps 86,4 fps 97,8 fps
Far Cry 65,1 fps 61,7 fps 71,7 fps
Halo 94,3 fps 102,7 fps 109,9 fps
Quake III Arena 448,2 fps 437,2 fps 476,7 fps
Return to Castle Wolfenstein 164,3 fps 160,7 fps 190,2 fps
Splinter Cell 77,5 fps 74,9 fps 94,2 fps
Serious Sam: TSE 125,9 fps 126,8 fps 154,5 fps
Tomb Raider: AoD 91,1 fps 108,5 fps 118,0 fps
Unreal Tournament 2004 166,7 fps 155,9 fps 190,1 fps


Daneben stellte die ComputerBase auch ein paar Pentium-M Benchmarks mit niedrigerer Taktfrequenz an, womit sich beispielsweise grob erkennen läßt, wie ein Pentium-M 1.6 GHz performt, dessen Konkurrenten preismäßig ein Pentium 4 mit 3.2 GHz sowie ein Athlon 64 3200+ wären. Auch dieser Test bestätigt das vorstehend skizzierte Bild - mit allerdings dem Unterschied, daß sich der Pentium-M auf dieser Taktfrequenz mit dem richtigen Kühler mit einiger Sicherheit passiv kühlen läßt. Und natürlich ist es schon frappierend, wenn der Pentium-M in diesem Vergleich die exakt halbe Taktfrequenz des Pentium 4 braucht, um auf dieselbe Leistung zu kommen ;-).

  Pentium-M 1.6 GHz
(209$)
Pentium 4 3.2 GHz
(218$)
Athlon 64 3200+ (2.0 GHz)
(208$)
3DMark2001 19470 3DMarks 19306 3DMarks 21235 3DMarks
Doom 3 74,0 fps 79,4 fps 89,7 fps
Far Cry 56,8 fps 56,2 fps 63,1 fps
Unreal Tournament 2004 142,3 fps 141,9 fps 167,3 fps



Nachtrag vom 29. November 2004:

Einem Interview mit Shuttle beim BareboneCenter ist zu entnehmen, daß Shuttle sich ebenfalls mit dem Thema Pentium-M beschäftigt und derzeit an einem Pentium-M Barebone-System arbeitet, welches nächstes Jahr erscheinen soll. AOpen ist da im übrigen schon weiter und bietet ein eigenes Pentium-M Barebone-System namens "XC Cube EZ855" bereits in Japan an, welches aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem bekannten AOpen i855GMEm-LFS Mainboard basiert. Das Barebone-Einsatzgebiet dürfte dem Pentium-M deutlich liegen, da auf dem wenigen zur Verfügung stehenden Platz eines Barebones die Vorteile der geringen Verlustleistung und damit des geringen Kühlaufwandes beim Pentium-M noch stärker ins Gewicht fallen.






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