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Die neuen Mobile-Lineups von ATI und nVidia

6. Juni 2007 / von Leonidas / Seite 3 von 3


Um gerade die Leistungsklassen der von ATI und nVidia jeweils angebotenen Lösungen deutlicher zu machen, wollen wir diese nachfolgend noch einmal in einer gemeinsamen Tabelle einordnen. Ausgangspunkt für die Einordnung war dabei nicht wie üblich die Preislage, da diese bei Notebook-Grafiklösungen meistens nicht bekannt ist und üblicherweise sowieso im Preis des Gesamtgeräts untergeht. Demzufolge haben wir die Einordnung gemäß unserer Leistungsprognosen getroffen, wobei sich die Performance-Klassifizierung nach der zu Desktop-Grafikkarten vergleichbaren Leistung richtete. Anzumerken wäre zudem, daß wir in die nachfolgende Auflistung diese Grafiklösungen, welche mit verschieden breiten Speicherinterfaces am Markt sind, jeweils extra aufgenommen haben.

Noch nicht mit enthalten in der nachfolgenden Tabelle sind Mobility Radeon X2300 und Mobility Radeon X2500, da ohne vorliegende Taktfrequenzen eine Einordnung der Leistungfähigkeit nicht wirklich möglich ist.


ATI Direct3D10

ATI DirectX9

Markt
Segmente

nVidia DirectX9

nVidia Direct3D10

    unteres
HighEnd
GeForce Go 7950 GTX
8+24 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 256 Bit Interface, 575/700 MHz
 
 
    oberes
Mainstream
GeForce Go 7900 GTX
8+24 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 256 Bit Interface, 500/600 MHz
 
    GeForce Go 7800 GTX
8+24 Shader-Einheiten, 24 TMUs, 256 Bit Interface, 440/550 MHz
 
 
Mobility Radeon HD 2600 XT
120 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit Interface, 700/750 MHz
Mobility Radeon X1800 XT
8+16 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 256 Bit Interface, 550/650 MHz
mittleres
Mainstream
GeForce Go 7900 GS
7+20 Shader-Einheiten, 20 TMUs, 256 Bit Interface, 375/500 MHz
GeForce 8700M GT
32 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit Interface, 625/1250/800 MHz
  Mobility Radeon X1900
8+36 Shader-Einheiten, 12 TMUs, 256 Bit Interfaces, 400/470 MHz
GeForce Go 7800
6+16 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 256 Bit Interface, 400/550 MHz
GeForce 8600M GT
32 Shader-Einheiten, 16 TMUs, 128 Bit Interface, 475/950/700 MHz
 
Mobility Radeon HD 2600 (128Bit)
120 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit Interface, 500/600 MHz
Mobility Radeon X1800
6+12 Shader-Einheiten, 12 TMUs, 256 Bit Interface, 450/500 MHz
unteres
Mainstream
GeForce Go 7600 GT
5+12 Shader-Einheiten, 12 TMUs, 128 Bit Interface, 500/600 MHz
 
 
    oberes
LowCost
GeForce Go 7700
5+12 Shader-Einheiten, 12 TMUs, 128 Bit Interface, 450/500 MHz
GeForce 8600M GS
16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit Interface, 600/1200/700 MHz
 
Mobility Radeon HD 2600 (64Bit)
120 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit Interface, 500/600 MHz
Mobility Radeon X1700
5+12 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 128 Bit Interface, 475/400 MHz
mittleres
LowCost
GeForce Go 7600 (128Bit)
5+8 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit Interface, 450/500 MHz
GeForce 8400M GT
16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 128 Bit Interface
450/900/600 MHz
Mobility Radeon HD 2400 XT
40 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 64 Bit Interface, 600/700 MHz
Mobility Radeon X1600
5+12 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 128 Bit Interface, 470/470 MHz
   
 
  Mobility Radeon X1450
2+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 128 Bit Interface, 550/450 MHz
unteres
LowCost
GeForce Go 7600 (64Bit)
5+8 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit Interface, 450/500 MHz
GeForce 8400M GS
16 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit Interface, 400/800/600 MHz
Mobility Radeon HD 2400
40 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 64 Bit Interface, 450/500 MHz
Mobility Radeon HD 2300
2+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 128 Bit Interface, 480/550 MHz
  GeForce 8400M G
8 Shader-Einheiten, 8 TMUs, 64 Bit Interface, 400/800/600 MHz
 
  Mobility Radeon X1400
2+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 128 Bit Interface, 550/250 MHz
OEM-Ware    
  Mobility Radeon X1350 (128Bit)
2+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 128 Bit Interface, 470/350 MHz
   
  Mobility Radeon X1300 (128Bit)
2+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 128 Bit Interface, 390/250 MHz
GeForce Go 7400 (64Bit)
3+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 64 Bit Interface, 450/450 MHz
 
  Mobility Radeon X1350 (64Bit)
2+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 64 Bit Interface, 470/350 MHz
GeForce Go 7300
3+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 64 Bit Interface, 350/350 MHz
 
  Mobility Radeon X1300 (64Bit)
2+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 64 Bit Interface, 390/250 MHz
GeForce Go 7400 (32Bit)
3+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 32 Bit Interface, 450/450 MHz
 
    GeForce Go 7200
3+4 Shader-Einheiten, 4 TMUs, 32 Bit Interface, 450/350 MHz
 

ATI Direct3D10

ATI DirectX9

Markt
Segmente

nVidia DirectX9

nVidia Direct3D10



Wie gut zu sehen, fehlen hier im Mobile-Bereich ganz eindeutig wirkliche HighEnd-Lösungen. Dies ist auch insofern bemerkenswert, als das es die letzten zwei Jahre im Mobile-Bereich fast immer potente HighEnd-Lösungen gab, welche dem jeweiligen Angebot im Desktop-Bereich durchaus vergleichbar waren. Derzeit sind HighEnd-Leistungen im Mobile-Bereich allerdings nur mittels SLI oder CrossFire machen, was für Notebooks jedoch nicht wirklich Sinn der Sache sein dürfte.

Natürlich kann man auch mit Mobility Radeon HD 2600 XT und GeForce 8700M GT gut leben, beachtet werden sollte hier aber in jedem Fall der Punkt, daß die native Bildschirm-Auflösung für diese Beschleuniger nicht zu hoch ausfällt. Die Notebook-Hersteller haben nämlich leider die unheilvolle Tendenz entwickelt, eigentlich gute und ausgewogene Geräte aus Marketingzwecken mit Bildschirmen mit viel zu hohen Auflösungen zu koppeln. Nicht nur, daß im 2D-Betrieb dadurch die Schriftgröße wirklich arg klein wird, unter Spielen (wenn man aus Qualitätsgründen die native Auflösung nutzen will) fordert dies auch einfach zu viel Leistung von der Grafiklösung.

So würden wir für die derzeit angebotenen Mainstream-Lösungen eine native Auflösung von 1280x800 oder allerhöchstens 1440x900 empfehlen. Nur für echte HighEnd-Boliden wäre eine Auflösung von 1680x1050 gangbar, während für so eine Auflösung wie 1920x1200 derzeit im Mobile-Bereich einfach nicht genügend Grafikkartenleistung zur Verfügung steht (SLI und CrossFire wie gesagt ausgenommen). Gerade bei den 17-Zoll-Boliden gibt es jedoch viele Angebote mit extremster Bildschirm-Auflösung, welche dann aber nur mit Mainstream- oder gar LowCost-Grafikkarte ausgeliefert werden. Sowohl für 2D-Arbeiten als auch für das Spielen unter nativer Auflösung ist bei Notebooks weniger mehr - man sollte also innerhalb einer Geräteklasse eher nach der kleinsten verfügbaren Auflösung (bei 15-Zoll-Geräten 1024x768 oder 1280x800, bei 17-Zöllern 1440x900) suchen als nach der größten.

Der zweite relevante Stolperstein liegt darin, daß die Grafikchip-Entwickler den Notebook-Herstellern im Gegensatz zum Desktop-Bereich faktisch keine Vorgaben machen, wie hoch oder niedrig ein Mobile-Grafikchip und dessen Speicher getaktet werden darf - letztlich validiert ja allein der Notebook-Hersteller die Gesamtlösung. Demzufolge wird es oft vorkommen, daß in Notebooks verbaute Grafikchips geringere Taktraten als vorstehend notiert aufweisen - in Einzelfällen kann es allerdings auch geringfügig höhere Taktraten geben. Insbesondere im Mainstream- und LowCost-Bereich ist es aber oftmal der Fall, daß die anzutreffenden Taktraten um bis zu 30 Prozent niedriger ausfallen.

Dies senkt dann natürlich auch die Performanceprognose entsprechend ab - bei 30 Prozent niedrigeren Taktraten liegt diese Grafiklösung dann gleich eine ganze Performanceklasse niedriger als mit "Standard"-Taktraten. Dies ist beim Notebook-Kauf also entsprechend zu beachten und vorher zu kontrollieren - notfalls muß man halt ein taktauslesendes Tool wie RivaTuner, PowerStrip oder ATITool per USB-Stick mit zum Händler schleppen. Bei dieser Gelegenheit sollte man auch gleich kontrollieren, ob die Anzahl der Recheneinheiten und vor allem das Speicherinterface der Spezifikation entspricht. Denn leider ist man im Notebook-Markt vor wilden Eigenkreationen der Hersteller nie ganz sicher, dementsprechend ist eine Prüfung vor dem Kauf immer zu empfehlen.

Im LowCost-Segment zwingend, aber besser auch bei allen anderen Mobile-Lösungen sollte man zudem immer aufpassen, was man für eine Menge an installiertem Grafikkartenspeicher abbekommt - und wieviel des normalen Hauptspeichers mittels HyperMemory (ATI) bzw. TurboCache (nVidia) für die Grafiklösung abgeknöpft werden. Denn gerade im LowCost-Bereich ist es gang und gäbe, nur die Menge an insgesamt verwalteten Speicher anzugeben, welcher sich aus dediziertem Grafikkartenspeicher und eben dem für die Grafiklösung abgezweigtem Hauptspeicher zusammensetzt. Letztgenannter ist jedoch aus Performancesicht immer zu schwach angebunden, so daß eigentlich nur die Menge an real verbautem Grafikkartenspeicher interessant ist. Hier sollten es im LowCost-Bereich nicht unter 128 MB sein, spätestens ab (echten) Mainstream-Lösungen sind 256 MB stark zu empfehlen.

Bis auf Ausnahmefälle sollte man zudem von den in vorstehender Tabelle als "OEM-Ware" klassifizierten Lösungen Abstand nehmen. Deren Performance fällt noch unterhalb das, was man im Desktop-Segment "unteres LowCost-Segment" nennen würde, für eine Spielefähigkeit ist dies (selbst auf niedrigen Settings) zumeist einfach zu gering. Die kleinsten Vertreter dieser Klasse müssen gar fürchten, von integrierten Grafiklösungen überholt zu werden - bei der GeForce Go 7200 mit einer Speicherbandbreite von nur noch 2,6 GB/sec dürfte dies sogar recht sicher zutreffen.

In der Summe ist der Notebook-Kauf somit eine durchaus diffizile Angelegenheit, wenn man sich eine Spielefähigkeit wünscht. Es gibt sowohl eine recht unübersichtliche Angebotsvielfalt an verschiedenen Grafikösungen als auch einige extra Punkte zu beachten, will man die Sache richtig anpacken. Gerade da aber bei Notebooks die einzelnen Komponenten nicht mehr bzw. nur noch mit größere Aufwand zu wechseln sind, sollte man hierbei eine Kaufentscheidung nur mit wirklich ausreichend Bedacht treffen.



Nachtrag vom 13. Juni 2007:

Nach der eigentlichen Vorstellung der GeForce 8M Serie schiebt nVidia mit der GeForce 8700M GT noch einen weiteren Notebook-Grafikchip nach. Allerdings basiert dieser weiterhin auf dem schon für die GeForce 8600M Lösungen benutzten G84-Chip - faktisch gibt es gegenüber der GeForce 8600M GT nur höhere Taktraten und einen schöneren Namen. Zudem wird man sich mittels der Taktraten von 625/1250/800 MHz auch nicht wahnwitzig gegenüber der GeForce 8600M GT (475/950/700 MHz) absetzen können, jedoch nähert man sich damit immerhin der Desktop-Lösung GeForce 8600 GTS (675/1450/1000 MHz) deutlich an. Laut nVidia-Aussage soll damit nun gar die GeForce Go 7900 GS überrundet werden können - unter allerdings ungenannten Bedingungen. Die von nVidia getroffene Benchmark-Auswahl läßt allerdings auf Tests in niedriger Auflösung (1024x768) und ohne Anti-Aliasing schließen, womit die GeForce 8700M GT natürlich ihre höhere Rechen- und Texturierleistung gegenüber der GeForce Go 7900 GS ausspielen kann.

Allerdings steht zu bezweifeln, ob sich dieses seitens nVidia ermittelte Verhältnis auch noch unter höheren Auflösungen und der Nutzung von Anti-Aliasing halten läßt: Dort wird Speicherbandbreite zum elementaren Trumpf und davon hat die GeForce Go 7900 GS immer noch 25 Prozent mehr als die GeForce 8700M GT. Wir vermuten hier also eher einen Performance-Gleichstand zwischen GeForce 8700M GT und GeForce Go 7900 GS unter praxisnahen Settings, womit nVidia die Leistungsfähigkeit des Direct3D10-Portfolios für den Mobile-Markt zwar weiterhin erhöht und vor allem auch der Mobility Radeon HD 2600 XT von ATI einen wohl gleichwertigen Counterpart gegenübergestellt hat, nach wie vor jedoch keine dem HighEnd-Segment des Desktop-Marktes gleichwertige oder zumindestens ähnliche Mobile-Lösung liefern kann.


Nachtrag vom 14. Juni 2007:

Die entsprechende ATI-Produktseite listet nun erstmals auch die neuen Mobility Radeon HD 2400/2600 Direct3D10-Beschleuniger für den Mobile-Markt auf, hinzukommen noch die neuen, jedoch nicht Direct3D10 unterstützenden Lösungen Mobility Radeon X2300 (eine umbenannte Mobility Radeon X1300/X1350) und Mobility Radeon HD 2300 (eine Mobility Radeon X1300/X1350 mit Avivo HD). Bisher nirgendwo genannt und dementsprechend brandneu ist hingegen eine Mobility Radeon X2500, hinter welcher sich allem Anschein nach eine wiederum schlicht umbenannte Mobility Radeon X1600/X1700 verbirgt. Leider gibt es zu dieser Mobile-Lösung (wie auch bei der Mobility Radeon X2300) bislang keine Taktraten, so daß deren Leistungspotential derzeit kaum einordenbar ist.






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