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ATi Radeon 9800XT vs. nVidia GeForceFX 5950 Ultra Review

19. März 2004 / von Leonidas / Seite 22 von 22


   Fazit

Fassen wir erst noch einmal das bisher gesagte, besonders bei den vorangegangenen Benchmarks, zusammen:

Bei der Shader-Rohleistung hat die Radeon 9800XT einen erheblichen Vorteil, egal ob die GeForceFX 5950 Ultra auch nur mit partieller Genauigkeit antritt. Ob dies einmal einen Vorteil in zukünftigen und Shader-lastigen Spielen ergeben wird, ist jetzt noch nicht zu sagen, aber die Voraussetzungen dafür stehen bei der Radeon 9800XT besser da.

Bei den Anti-Aliasing Modi hat ATi die ausgewogenere Mischung, während nVidia zwar mit vielen Modi kontert, davon jedoch auch viele nutzlos sind. Wirklich gut gelungen ist allein der 2x Modus, welcher dem von ATi in der Bildqualität und Effizienz gleicht. Insbesondere fehlt nVidia jedoch ein schlagkräftiger und in der Bildqualität mit ATi gleichwertiger Mittelklasse-Modus in der Richtung von ATi´s 4x Anti-Aliasing. Bei den höherwertigen Anti-Aliasing Modi hat nVidia zwar mit seinem 8xS Modus von der Bildqualität her ungefähr gleichwertiges gegenüber ATi´s 6x Modus zubieten, durch den hohen Supersampling-Anteil bei diesem 8xS Modus ist dieser aber nicht besonders leistungsstark, wie nachfolgend dann auch die Benchmarks bewiesen.

Bei der Bildqualität des anisotropen Filters hat jeder Hersteller so seine Feinheiten und "Optimierungen" mitlaufen, welche ein direktes Vergleichen der Modi immer schwieriger machen. nVidia kann hier - wenn man will und den brilinearen Filter wegläßt - die bessere Bildqualität bieten, trotz daß man hier nur maximal über einen 8x Modus gegenüber ATi mit Modi bis 16x verfügt. Bei ATi schlägt allerdings ab 8x anisotropen Filter die Winkelabhängigkeit voll zu, so daß der 8x und der 16x Modus von ATi nur noch geringe Gewinne an Bildqualität ergeben.

Die Spiele-Benchmarks selber sehen zuerst einmal oftmals halbwegs ähnliche Performance-Messungen zwischen Radeon 9800XT und GeForceFX 5950 Ultra. Eine höhere Anzahl an Ausreißern gibt es allein unter 8xS Anti-Aliasing bei nVidia zu verzeichnen - hier verliert die GeForceFX 5950 Ultra nahezu jeden Vergleich gegen das - von der Bildqualität ungefähr gleiche - 6x Anti-Aliasing der Radeon 9800XT, dabei zumeist mit großem Abstand.

In diesem Punkt ergibt sich auch eine der größten festgestellten Unterschiede dieses Tests: Während die Radeon 9800XT unter 16x anisotropen Filter mit 6x Anti-Aliasing zumeist noch absolut spielbare Frameraten bot, war dies bei der GeForceFX 5950 Ultra unter 8x anisotropen Filter mit 8xS Anti-Aliasing zumeist bei weitem nicht der Fall. Die ATi-Hardware zeigte sich hier wesentlich unempfindlicher gegenüber dieser höchstmöglichen Anforderung an Bildqualität als die nVidia-Hardware.

Diese Tendenz zeigte sich auch schon, wenn auch schwächer, in den Messungen mit"Mitteklasse-Anforderungem, sprich bei ATi 16x anisotroper Filter mit 4x Anti-Aliasing und bei nVidia 8x anisotroper Filter mit 4xS bzw. 4x Anti-Aliasing (Direct3D bzw. OpenGL). Da in diesem Vergleich die GeForceFX 5950 Ultra zumindestens unter OpenGL bei der Bildqualiät deutlich gegenüber der Radeon 9800XT zurückliegt, zählt der über alle Benchmarks leichte Rückstand, welchen nVidia hier hat, wohl doppelt.

Einzig allein in der niedrigsten Anforderung unseres Benchmark-Parcours, 4x anisotroper Filter mit 2x Anti-Aliasing, kann nVidia beständig punkten und führt dort über alle Benchmarks betrachtet sogar mit leichtem Vorsprung. Vermutlich würde die GeForceFX 5950 Ultra, wenn man Anti-Aliasing und anisotropen Filter ganz weglassen würde, sogar einen noch etwas größerem Vorsprung gegenüber der Radeon 9800XT hinlegen - was allerdings nicht das Thema dieses Vergleichs sein soll.

Anzumerken wäre noch, daß sich die vorgenannten Erkenntnisse nahezu deckungsgleich durch alle Auflösungen zogen, es war allerhöchstens eine leichte Tendenz bei höheren Auflösungen zugunsten der Radeon 9800XT festzustellen. Da sich beide Karten derzeit vom Preis nichts nehmen - eine Radeon 9800XT kostet derzeit rund 390 bis 420 Euro, während eine GeForceFX 5950 Ultra derzeit für rund 380 bis 440 Euro zu haben ist - und somit der Preis kein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist, ergeht letztlich folgendes Fazit:


Ergo:
Wenn zwischen ATi Radeon 9800XT und nVidia GeForceFX 5950 Ultra ein Sieger gekürt werden soll - und im HighEnd-Segment gibt es letztlich keine zweiten Plätze - so gebührt der Lorbeerkranz gemäß unserer Auffassung recht klar der ATi-Karte. Sie hat auf ihrer Seite die ausgewogeneren Anti-Aliasing Modi, die deutlich überlegene Shader-Performance und vor allem sehr überzeugende Benchmark-Ergebnisse, vor allem bei mittelklassigen und hochwertigen Bildqualitäts-Settings. nVidia kann dagegen nur die leicht bessere Qualität des anisotropen Filters und einige mit geringem Vorsprung gewonnen Benchmarks bei niedrigen Bildqualitäts-Settings setzen, was nicht genug ist, um der ATi Radeon 9800XT Paroli bieten zu können.


Stellt sich nach diesem Fazit die Frage, was nVidia falsch gemacht hat - und natürlich, was ATi dementsprechend richtig getan hat. Die Rohleistung der GeForceFX 5950 Ultra ist unzweifelhaft ausreichend für diesen Vergleich, selbst die deutlich niedrigere Shader-Performance gegenüber der Radeon 9800XT spielte in den realen Spiele-Benchmarks keine wirkliche Rolle mehr.

Verloren hat nVidia maßgeblich durch die unausgewogenen Anti-Aliasing Modi, welche die GeForceFX 5950 Ultra zu viel Leistung gekostet haben, um eine gegenüber der Radeon 9800XT vergleichbare Bildqualität zu bieten. Genau in diesem Punkt hat ATi alles richtig gemacht - man hat aus den nur drei angebotenen Anti-Aliasing nahezu das Optimium herausgeholt und sich damit den entscheidenden Vorteil gesichert, welcher zu diesem Ausgang des ewigen Wettstreits ATi vs. nVidia geführt hat.

Für nVidia kann dies natürlich nur bedeuten, daß man nur mit überlegener Rohleistung gerade im HighEnd-Bereich nichts gewinnen kann. Bei den kommenden NextGen-Grafikchips von nVidia muß also eine entscheidende Verbesserung bei den zur Verfügung stehenden Anti-Aliasing Modi erreicht werden, ansonsten würde sich wahrscheinlich das heutige Ergebnis wiederholen. Inwiefern nVidia sich dazu aufgerafft hat, die immerhin schon seit der GeForce3 nahezu unveränderten Anti-Aliasing Möglichkeiten bei den kommenden Grafikchips der NV4x-Serie endlich einmal grundlegend zu akualisieren, werden wir in den kommenden Wochen erfahren.


   Links zu weiteren Tests

Abschließend ein paar Links zu weiteren kürzlichen Tests der beiden hier getesteten Grafikkarten:






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