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ATi Radeon X800 Pro (R420) Review

4. Mai 2004 / von Leonidas / Seite 2 von 31


   Das Sapphire-Board

Wie gesagt hatten wir ein Hersteller-Board zum Test, vermutlich das am heutigen Tag einzige R420-Board, welches nicht ein Referenzmodell seitens ATi ist. Die Unterschiede sind zwar nur geringfügig, doch im Gegensatz zu den Referenzkarten wird unser Testsample auch genauso wie nachfolgend zu sehen in den Markt kommen:

Gegenüber der ATi-Referenzlösung, nachfolgend im linken Bild, ist dies in der Tat kein wirklicher Unterschied. Rechts ist im übrigen die zur Karte dazugehörige Sapphire-Kartonage im Bild:

  

Die Radeon X800-Serie sind nach wie vor AGPx8 Karten, der R420-Chip besitzt auch "nur" über eine internes AGPx8 Interface. Erst mit der im Sommer folgenden Radeon X880XT wird ATi auf PCI Express umsteigen, der dort zugrundeliegende R423-Chip wird dann bereits über ein internes PCI Express x16 Interface verfügen.

Im Gegensatz zu den neueren nVidia-Grafikkarten verfügt die Radeon X800 Pro nur über einen einzelnen Stromanschluß auf der Karte und kommt auch nur als Singleslot-Design daher. Vom Stromverbrauch her soll sie deutlich genügsamer als die nVidia-Grafikkarten sein. ATi gibt für die Radeon X800 Pro einen Stromverbrauch von offiziell 68 Watt an (im Idle-Modus sind es 38 Watt), nVidia´s GeForce 6800 Ultra schlägt hier mit 111 Watt zu Buche.

Sapphire wird im übrigen zusätzlich zu der oben zu sehenden Karte noch eine extra Edition der Radeon X800 Pro für Overclocker mit einem leistungsfähigerem und gleichzeitig noch leiserem Lüfter bringen. Wobei uns unklar ist, wie letzteres gehen soll, da die jetzige Standard-Ausführung von Sapphire in einem geschlossenem Rechner und bei anderen arbeitenden Lüftern schon nahezu unhörbar ist.

Damit unterbietet die Sapphire Radeon X800 Pro beim Thema Geräuschentwicklung noch einmal den bereits guten Wert des nVidia-Referenzmodells der GeForce 6800 Ultra - die Karte geht selbst bei leisen CPU- und Netzteil-Kühlern glatt unter. Wie die Refrenzausführung von ATi "klingt", können wir mangels Testsample nicht beurteilen, doch dürfte diese aufgrund des im Prinzip baugleichen Lüfters auf ein ähnliches Resultat kommen. Im Vergleich zu anderen von uns diesbezüglich getesteten Grafikkarten (beschränkt auf HighEnd-Karten) sieht dies folgendermaßen aus:

  • Sapphire Radeon 9800 Pro 128MB
    Tonlage: Einigermaßen hohe Töne mit geringer Lautstärke, aber noch nicht im wirklich unangenehmen Bereich.
    Luftumschlagsgeräusch: Doch recht stark, übertönt sogar leisen CPU-Lüfter auf 2500 U/min.

  • ATi Radeon 9800XT 256MB (Referenzdesign)
    Tonlage: Mittelhohe Töne mit mittlerer Lautstärke, bei weitem noch nicht im unangenehmen Bereich, aber auch nicht wirklich leise.
    Luftumschlagsgeräusch: Relativ gering, ist kaum wahrnehmbar.

  • Sapphire Radeon X800 Pro 256MB
    Tonlage: Keine hohen oder tiefen Töne wahrnehmbar.
    Luftumschlagsgeräusch: Äußerst gering, ist faktisch nicht mehr wahrnehmbar.

  • Asus GeForceFX 5900 Ultra 256MB
    Tonlage: Mittelfrequente bis leicht hochfrequente Töne mit mittlerer Lautstärke, aber noch nicht im wirklich unangenehmen Bereich.
    Luftumschlagsgeräusch: Mittelmäßig, nicht stärker als bei einem langsam drehenden CPU-Lüfter.

  • nVidia GeForceFX 5900 Ultra 256MB (Referenzdesign) - 2D-Betrieb
    Tonlage: Eigentlich ist kein echtes Geräusch vorhanden, bei genauem Hinhören ist jedoch ein hochfrequentes Pfeiffen vernehmbar, welches zwar nur eine sehr geringe Lautstärke hat, empfindlichen Ohren auf die Dauer jedoch negativ auffallen wird.
    Luftumschlagsgeräusch: Fast auf Null, es ist kaum mehr als ein sanftes Rauschen zu vernehmen.

  • Asus GeForceFX 5950 Ultra 256MB
    Tonlage: Keine hohen oder tiefen Töne wahrnehmbar.
    Luftumschlagsgeräusch: Gering, äußert sich nur als Rauschen im Hintergrund. Steigt unter Last mit der Zeit geringfügig an, bleibt aber weiterhin klar im Hintergrund.

  • nVidia GeForceFX 5900 Ultra 256MB (Referenzdesign) - 3D-Betrieb
    Tonlage: Mittelfrequente Töne mit mittlerer Lautstärke, welche nicht im unangenehmen Bereich rangieren. Das vorbeschriebene hochfrequente Pfeiffen ist unverändert vorhanden, wird jedoch im 3D-Betriebsmodus im gewöhnlichen von der normalen Tonlage und dem Luftumschlagsgeräusch überdeckt.
    Luftumschlagsgeräusch: Wird je nach Temperatur-Belastung ausgehend vom 2D-Betrieb immer stärker. Anfänglich ruhig wie ein leiser CPU-Kühler, im Normalfall wie ein normaler CPU-Kühler und unter Volllast wie ein kräftiger CPU-Lüfter. Die Vollast erreichten wir allerdings nur beim Booten, nicht im 3D-Betrieb.

  • nVidia GeForceFX 5950 Ultra 256MB (Referenzdesign) - 2D-Betrieb
    Tonlage: Mittelfrequente Töne mit mittlerer Lautstärke, welche nicht im unangenehmen Bereich rangieren. Für einen 2D-Betrieb allerdings erstaunlich laut, andere Karten haben geringere Lautstärken im 3D-Betrieb. Bei genauem Hinhören ist zusätzlich noch ein hochfrequentes Pfeiffen vernehmbar, welches zwar nur eine sehr geringe Lautstärke hat, empfindlichen Ohren auf die Dauer jedoch negativ auffallen wird.
    Luftumschlagsgeräusch: Geringfügig, gegenüber der Tonlage des Lüfters nicht mehr wahrnehmbar.

  • nVidia GeForceFX 5950 Ultra 256MB (Referenzdesign) - 3D-Betrieb
    Tonlage: Mittel- bis hochfrequente Töne mit recht kräftiger Lautstärke. Diese rangieren durchaus schon im unangenehmen Bereich, insbesondere durch die hohe Lautstärke. Das vorbeschriebene hochfrequente Pfeiffen ist unverändert vorhanden, wird jedoch im 3D-Betriebsmodus im gewöhnlichen von der normalen Tonlage und dem Luftumschlagsgeräusch überdeckt.
    Luftumschlagsgeräusch: Steigt unter Last sofort auf das Niveau eines normalen CPU-Kühlers, wird allerdings eher von dem Geräusch des Lüfters überdeckt.

  • nVidia GeForce 6800 Ultra 256MB (Referenzdesign)
    Tonlage: Keine hohen oder tiefen Töne wahrnehmbar.
    Luftumschlagsgeräusch: Mittelmäßig, nicht stärker als bei einem langsam drehenden CPU-Lüfter.


Im Alltagsbetrieb zeigt die Sapphire Radeon X800 Pro keinerlei große Besonderheiten oder Probleme. Die wenigen Abstürze während des Testzeitraums waren zwar unsererseits nicht wirklich erklärbar und sind damit auf einen noch nicht 100%ig ausgereiften Treiber zurückzuführen, aber dies ist bei dem ersten Treiber eines neuen Produkts normal und wird sich sicherlich schon mit dem nächsten Treiber beheben lassen.

Fehler in der Grafikdarstellung haben wir zudem nur in einem einzelnen Fall beobachtet, wo AquaNox 2 unter 2048x1536 plötzlich nicht mehr das komplette Bild auf den Monitor brachte, sondern Teile des Bildes über den Monitor hinausgingen. Da aber auch die GeForce 6800 Ultra schon genau in diesem Spiel und dieser Auflösung Probleme hatte, könnte dies eventuell auch mit dem Spiel selber zusammenhängen und nicht an den jeweiligen Grafikkarten liegen.

Allerdings bringt der R420-Chip als Abkömmling des R300-Chips auch genau dieselben Treiber-Probleme mit sich wie eben die R3x0-Grafikkarten schon aufzeigen. Bei der Radeon 9800XT mussten wir im letzten Test feststellen, daß diese unter Conter-Strike: Condition Zero überhaupt kein Anti-Aliasing darstellen wollte, sowie selbiges unter Wolfenstein: Enemy Territory unter 1600x1200 sowie Max Payne 2: The Fall of Max Payne, Tron 2.0 und SpellForce: The Order of Dawn jeweils unter 1024x768 ebenfalls nicht funktionierte. Die Radeon X800 Pro bringt dieselben Eigenarten mit - bis auf zwei Ausnahme: Sowohl unter Tron 2.0 als auch Wolfenstein: Enemy Territory funktionierte das Anti-Aliasing auf der Radeon X800 Pro reibungslos.

Die Fehler der Karte selber sind also geringfügig und mittels eines neuen Treibers sicher lösbar. Die grundsätzlichen Probleme des Treibers bei der Darstellung von Anti-Aliasing sind allerdings schon bei den R3x0/RV3x0-Chips vorhanden und sollten langsam aber sicher einmal von ATi gelöst werden. Es sei denn, diese Probleme liegen tatsächlich an unserem Testsystem - und diese Möglichkeit darf letztlich nie ausgeschlossen werden.






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