ATi Radeon X800 Pro (R420) Review
4. Mai 2004 / von Leonidas / Seite 5 von 31
Anti-Aliasing & anisotroper Filter (Forts.)
Die GeForceFX 5950 Ultra hat dagegen wesentlich mehr Anti-Aliasing Mod, wobei wir uns bei der nachfolgenden Aufstellung auf die Möglichkeiten unseres aTuners verlassen haben, da das nVidia Control Panel nicht alle im Treiber vorhandenen Modi offeriert. Herausgelassen haben wir allerdings den Quincunx-Modus, da dieser nur eine zusätzliche Unschärfe mit ins Bild bringt. Ebenfalls nicht mit dabei sind die aus früheren Vergleichen bekannten Modi 12x (wird vom Treiber nicht mehr unterstützt) bzw. 6x und 8x (werden vom aTuner sowie auch vom nVidia Control Panel nicht mehr unterstützt):
In den nVidia-Treiber 53.03 bis 56.72 für die GeForceFX 5950 Ultra finden sich zwar viele Modi, aber nur wenige sinnvolle. Wirklich gut ist nur der 2x Modus, da nur dieser ressourcensparende Technik (Multisampling) mit einem intelligenten Samplemuster kombiniert. Der oft gebenchte 4x Modus spottet dagegen jeglicher Beschreibung, weil aufgrund des ungünstigen Samplemusters der Qualitätsgewinn gegenüber 2x nur marginal ist.
Dagegen bringt aber nVidia auch mit den kombinierten Multi-/Supersampling-Modi interessante Varianten ins Spiel. Durch den Supersampling-Anteil in diesen steigt nämlich die Texturenqualität etwas an, was bei der Betrachtung dieser Modi mit beachtet werden muß. So ist beispielsweise der "4xS" Modus dem eigentlichen "4x" Modus auf jeden Fall vorzuziehen, zu dem Supersampling-Bonus kommt in diesem Fall auch noch der Vorteil eines teil-gedrehten Rasters hinzu. Leider steht der "4xS" Modus nur unter Direct3D zur Verfügung, unter OpenGL steht nVidia im Mittelklasse-Bereich in der Tat nur mit dem eigentlich witzlosen "4x" Modus da.
Inzwischen hat man sich bei nVidia auch entschieden, für die Karten der GeForceFX-Serie den besseren der beiden 8x Modi namens "8xS" offiziell in den Treiber zu integrierten und den alten "8x" Modus aufzugeben. Dieser Modus hat durchaus ein gefälliges Samplemuster (wenn jedoch trotzdem weit von einem Optimum entfernt) sowie den Supersampling-Bonus - die Frage ist hier allerdings, ob die GeForceFX-Hardware einen solch leistungsfordernden Modus flüssig darzustellen in der Lage ist.
Eine selten beachtete Besonderheit gibt es beim Anti-Aliasing der GeForceFX-Karten noch zu erwähnen. Dadurch, daß einzelne Modi jeweils nur unter Direct3D oder OpenGL zur Verfügung stehen, erübrigen sich die meisten dieser Modi auch gleich wieder, weil dieses Setting dann unter der jeweils anderen API teilweise gar kein Anti-Aliasing mehr bedeutet. Dies hängt daran, daß nVidia seit dem 50er Treiber (und im Gegensatz zu ATi) seine Anti-Aliasing Modi für beide APIs in einem einzigen Registry-Wert ablegt, getrennte Settings für Direct3D und OpenGL also nicht mehr möglich sind. Folgende Tabelle gibt Auskunft darüber, welche Einstellung zu welchen Resultaten führt:
Einstellung | Resultat Direct3D | Resultat OpenGL |
Direct: 1x2 | 1x2 | 0x |
Direct: 2x1 | 2x1 | 0x |
Direct: 2x | 2x | 2x |
Direct: 4x | 4x | 4x |
Direct: 4xS | 4xS | 4x |
Direct: 4xSS | 4xSS | 0x |
Direct: 6xS | 6xS | 4x |
Direct: 8xS | 8xS | 8xS |
OpenGL: 2x | 2x | 2x |
OpenGL: 4x | 4x | 4x |
OpenGL: 8xS | 8xS | 8xS |
OpenGL: 16x | 0x | 16x |
Die Auflistung ist in der Tat interessant, denn sie bedeutet, daß die Anti-Aliasing Modi 1x2, 2x1, 4xSS und 16x bei der GeForceFX 5950 Ultra leider mehr oder weniger nutzlos sind, da deren Einstellung bei der jeweils anderen API nur ein 0x Anti-Aliasing ergibt (PS: "0x" in Bezug auf Anti-Aliasing und auch anisotropen Filter ist prinzipiell falsch, es müsste eigentlich "1x" heissen, wenn damit "kein AA/AF" gemeint ist; allerdings hat sich diese technisch falsche Darstellung eingebürgert). Nur in Spezial-Fällen, wie wenn man die Profil-Funktion der neuen nVidia-Treiber 56.64/72 bzw. des aTuners nutzt, kann man diese Modi sinnvoll einsetzen.