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STMicro/ImgTec KYRO 32/64MB Review

24. März 2001 / von Holger / Seite 29 von 29



      Fazit

Unter 1024*768 @ 32 Bit kann man in den Benchmarks einen leichten Vorsprung der KYRO vor der MX erkennen, zudem mit deutlichem Vorteilen für den KYRO bei den neuen und hardwarefordernden Spielen. Unter 1280*1024 @ 32 Bit gewinnt der KYRO in fast jedem getesteten Spiel, so daß man im Querschnitt aller Benchmarks den KYRO geradezu zum Sieger erklären muß. Die vorangegangenen Zahlen sprechen da eine deutliche Sprache.

Zwischen den beiden KYRO-Karten von PowerColor und Videologic ergeben sich kaum nennenswerte Unterschiede, weswegen wir auch die zusätzlichen 32 MB RAM der PowerColor-Karte momentan noch nicht als "Muß" betrachten. Einen Vorteil bringen die 64 MB RAM nicht, wobei diese angesichts der niedrigen Preise trotzdem eine nette Dreingabe darstellen. Insgesamt haben beide Karten etwa gleichwertige Vorteile: Für PowerColor sprechen die 64 MB RAM und die bessere Verfügbarkeit in Deutschland, für Videologic das Referenzdesign und AGPx4. Bleibt abzuwarten, wie diese Sache zukünftig bei Hercules mit seiner angekündigten Prophet 4000 auf KYRO-Basis ausschauen wird.

Auch auf der Bildqualitäts-Seite kann sich der KYRO hervorragend präsentieren (sowohl unter 3D als auch im Officebereich) und liegt hier subjektiv sogar noch etwas oberhalb des GeForce-Niveaus. Fehldarstellungen wegen Treiberproblemen gab es keine - auch sonst können sich die Treiber als mittlerweile sehr ausgereift präsentieren und haben den KYRO-Chip nicht im Stich gelassen. Wir weisen hier noch einmal auf die 20 getesteten Spiele innerhalb diesen Tests und die insgesamt dreimonatige Testdauer hin - auch mit der Vielzahl der insgesamt benutzten Software gab es keine großartigen Treiber-Probleme, welche dem KYRO anzulasten wären.

Das Preis-/Leistungsverhältnis ist schon fast als optimal zu bezeichnen, wobei man auf keinen Fall der MX deren auch sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis absprechen sollte. Beide Chip erreichen - für diese Preise - sehr gute Leistungen und sind sicher für CPUs unterhalb der Gigahertz-Klasse die momentan sinnvollsten Lösungen. Und man kann hier deutliche Referenzen ausmachen: Die MX ist die beste 16 Bit Karte - und die KYRO die beste 32 Bit Karte (wir haben kein 16 Bit getestet, diese Tests gewinnt die MX allerdings zumeist mit einigem Abstand - weshalb wir 16 Bit nicht getestet haben, ist erklärt).

Dies mag für den einen oder anderen angesichts der Benchmark-Ergebnisse anderer Reviews verwunderlich sein, schließlich lag dort die KYRO auch unter 32 Bit Farbtiefe hinten (im Gegensatz zu unseren Tests). Man beachte an dieser Stelle bitte, daß die Fazite der meisten Grafikkarten-Reviews sich vorwiegend auf Q3A- und 3DMark-Ergebnisse stützen. Und insbesondere in letzterem kann die KYRO nun ohne T&L kaum glänzen. Mittels der vielen bei uns getesteten Spiele kann sich die Karte aber in einem völlig anderem Lichte präsentieren - die KYRO funktioniert gut, zuverlässig und leistungsstark, ganz unabhängig schlechter 3DMark-Resultate und trotz fehlendem T&L.


Dieser Test hat also eindrucksvoll bewiesen, dass die KYRO-Grafikkarten mittels ihrer intelligente Technologie sehr wohl diesen Grafikkarten Paroli bieten kann, welche traditionell auf schnelleren Speicher und mehr Renderingpower setzen - und dies sogar ganz ohne Transform & Lighting Einheit. Der PowerVR3 Chipsatz kann Grafikkarten mit dem nVidia GeForce2 MX Chipsatz im Grossteil der getesteten Spiele übertreffen. Vor allem bei 32 Bit Farbtiefe und den neuen Spielen kann die PowerVR Technologie ihr Potenzial wesentlich besser ausschöpfen als die GeForce2 MX.

Wie man heute schon an neueren Spielen wie z.B. Serious Sam sehr gut sehen kann, ist, dass künftige Spiele einen immer grösser werdenden Overdraw zu verzeichnen haben. Diesen zukünftigen Spielen kann man nicht mehr mit einer reinen BruteForce-Lösung entgegentreten - es bedarf einer Technologie, die diesem Overdraw entgegenwirken kann. Imagination Technologies hat die Technologie dazu und kann mit dem KYRO-Chip eine sehr gut lauffähige Lösung präsentieren. Mit dieser Rendering-Technologie ist den KYRO-Karten eine grosse Zukunftssicherheit gewiß - größer auf jeden Fall als die der MX-Karten. Diese haben zwar ihr T&L, aber sie arbeiten einfach zu uneffektiv, um mit ihrer geringen Speicherbandbreite die wirklich hardwarefordernden Spiele der Zukunft bestreiten zu können.

Klar ist genauso mit diesem Test, dass KYRO-Karten nicht nur für die Firma nVidia nicht mögende Gelegenheitsspieler geeignet sind. Vielmehr ist zu fragen, weshalb alle sich wie die Lemminge auf die GeForce2 MX stürzen - ist doch der KYRO Chip die klar bessere Lösung unter dem von nVidia selbst so gepriesenen 32 Bit Rendering. Wir können jedenfalls eine warme Empfehlung für den KYRO (innerhalb dieses Preisgefüges) aussprechen. Grafikkarten mit KYRO Chipsatz sind für diejenigen geeignet, welche nicht all zu viel Geld ausgeben wollen, aber dennoch die neuen Spiele in hoher 32 Bit Qualität spielen möchten.


Ergo:
Die PowerVR-Technologie ist entgültig erwachsen geworden und es gibt keine Gründe mehr, diese Chips links liegen zu lassen. Sicher bleibt die MX für diejenigen, die weiterhin in 16 Bit spielen wollen, die richtige Wahl - niemand will dies der MX absprechen. Aber für 32 Bit Farbtiefe ist es schlicht verwunderlich, daß die KYRO-Karten bis jetzt nicht anerkannt werden als das, was sie eigentlich sind: Wahre MX-Killer.

KYRO Logo


Abschließend bleibt zu sagen, daß wir mit Spannung dem Test einer KYRO II Karte mit 175 MHz Chip- und Speichertakt entgegensehen. Nach ersten Messungen anderer Sites kann dieser Chip es sogar mit einer ausgewachsenen GeForce2 GTS aufnehmen und wird somit aller Voraussicht nach der KYRO-Technologie zum entgültigen Durchbruch verhelfen. Was letztlich im Sinne von ein paar mehr als nur drei Marktteilnehmern im Grafikkarten-Markt nur gut sein kann.

Der KYRO I Chip wird dadurch jedoch im eigentlichen nur profitieren können, sind doch schon jetzt Preise für KYRO I Karten für deutlich unter 200 DM angekündigt. Und da die KYRO-Karten auch durch die KYRO II (bringt keine neuen Features mit, "nur" einen höheren Takt) nicht schlechter werden, bedeutet dies zukünftig noch mehr fps für noch weniger Geld: Ein noch besseres Preis-/Leistungsverhältnis für den KYRO I.



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