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DirectX8 Grafikchips Roundup
GeForce3 /Ti + Radeon 8500 + Parhelia + GeForce4 Ti unter Anti-Aliasing und anisotropem Filter

10. August 2002 / von Leonidas / Seite 5 von 29


Bezüglich des anisotropen Filters sieht diese Rechnung scheinbar einfacher aus: Man könnte sich einfach an die verschiedenen Level des anisotropen Filters halten, welche von jedem der getesteten Chips beherrscht werden. Zwar setzt jeder der Chiphersteller intern auf andere Verfahren zur Berechnung dieses Filters, die Anzahl der dafür zu benutzenden Texelwerte ist jedoch durch die Level-Angaben definiert, womit die daraus resultierende Qualität in der Praxis immer recht ähnlich ist.

Doch es ergeben sich hier zwei Probleme beim anisotropen Filter der Radeon 8500: Zum einen ist jener bei 45-Grad-Winkeln weitgehend nutzlos, das heißt filtert gar nichts. Dies ist in der Praxis zwar selten zu beobachten, jedoch nachweisbar. Weitaus wichtiger ist jedoch, daß die Radeon 8500 nur bilinear anisotrop filtern kann und nicht trilinear anisotrop. Das heißt, die Radeon 8500 opfert hier für das eine bildqualitätsverbessernde Feature (anisotrop) ein anderes (trilinear).

Der daraus entstehende Effekt ist, daß man die Abgrenzungen der einzelnen MipMap zueinander nun in Bewegung sehen kann - im Gegensatz zu allen anderen Grafikchips unter dem anisotropen Filter. Jener Effekt läßt sich auf Standbildern kaum erkennen - färbt man die einzelnen MipMap jedoch ein, ist deren nicht vorhandene Filterung bei der Radeon 8500 einwandfrei zu erkennen:

Radeon 8500 anisotroper Filter: MipMaps werden nicht gefiltert

Bei allen anderen Grafikchip sieht dies hingegen so aus - und hat so auszusehen:

GeForce4 Ti anisotroper Filter: MipMaps werden gefiltert

Das ganze macht die Bewertung von Benchmarks unter anisotropen Filter natürlich ungeheuer schwierig - theoretisch dürfte man die Methoden von ATi & nVidia gar nicht vergleichen. Zudem "erarbeitet" sich ATi mit dem Weglassen der zugrundeliegenden trilinearen Filterung auch noch ein gutes Stück Performance, so daß der anisotrope Filter bei der Radeon 8500 teilweise schneller ist als ohne diesem Filter - was wir später in den Benchmarks noch ab und zu sehen werden.

Wir wollten jedoch nicht komplett auf anisotrope Benchmarks verzichten, nur weil die Verfahren von ATi und nVidia differieren. Das Ziel mußte also eine Näherung diese beiden sein: Und da die Radeon 8500 beim anisotropen Filter per default die schlechterer Bildqualität gegenüber nVidia bietet, mußte dafür ein Ausgleich her, um die Verhältnisse wieder anzugleichen. Wir wählten dafür die jeweils nächsthöhere Stufe des anisotropen Filters bei der Radeon 8500, vergleichen also 8x bei nVidia mit 16x bei ATi.

Dies mag sicherlich hochgradig suboptimal sein, erscheint uns aber momentan als die beste zur Verfügung stehende Lösung, um diesen Vergleich doch noch unter halbwegs fairen Voraussetzungen durchführen zu können. Die Radeon 8500 verliert einen Teil ihrer Bildqualität beim Einsatz des anisotropen Filters - und muß gemäß unserer Definition dafür eine höhere Stufe des anisotropen Filters ableisten, um dies wieder auszugleichen. Die Bildqualität gegenüber den nVidia-Chips wird somit nicht gleich sein, jedoch zumindestens ähnlich.

So stellen wir bei nachfolgenden Benchmarks mit anisotropen Filter demzufolge 8x von nVidia gegen 16x von ATi sowie 4x von nVidia gegen 8x von ATi. Da die Treiber der Matrox Parhelia momentan nicht mehr als Level 2 den anisotropen Filters hergeben, spielt jener Chip in diesen Tests bei uns keine Rolle.






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