Was getan werden muss, um wieder mit nVidia Schritt zu halten
8. Juli 2000 / von Leonidas
DDR-RAM, GTS, GeForce, GF2, MX, T&L ... all das sind momentan oft gebrauchte Schlagworte in der Grafikkarten-Szene und sie werden allesamt einer einzigen Firma zugeordnet: nVidia.
Man lehne sich mal ein paar Sekunden zurück, man betrachte die Szenerie mit etwas Abstand - und dann fällt schlagartig auf, daß nVidia momentan alles nach Belieben beherrscht, fast so wie Microsoft den Betriebssysteme-Markt. Da gibt es wirklich deutliche Parallelen: In beiden Welten gibt es die Außenseiter, aber der entscheidente Punkt ist: Alles wird am Branchen-Primus gemessen. Und so unterschiedlich Betriebssysteme und Grafikkarten sein mögen: Jedes alternative Produkt wird an Microsoft gemessen und jedes alternative Produkt bedingungslos an nVidia.
Interessanter wird dies, wenn man sich neben dieser Medienübermacht der beiden Branchen-Führer deren Markanteile ansieht: Microsoft dominiert seinen Markt auch bei der Anzahl der verkauften Produkte mit einem Anteil von über 90 Prozent - aber wie schaut das bei der "Allmacht" nVidia aus? Unter nicht-Berücksichtigung des OEM-Markts dominiert nVidia den Retail-Grafikkarten-Markt nicht zu 90 Prozent so wie Microsoft - aber 60 Prozent Marktanteil hat nVidia momentan sicher (gute Schätzung). Das geht fast schon in Microsoft-Dimensionen hinein.
nVidia zieht also momentan der ganzen Branche das Fell über die Ohren, nichts geht mehr ohne nVidia. Die grundsätzliche Fragestellung meinerseits ist nun weniger, ob nVidia ein Monopol ähnlich wie Microsoft aufzubauen versucht, dies wäre abzuwarten und im extrem schnell-lebigen Grafikkartenmarkt wohl sowieso nicht von langer Dauer, wenn überhaupt möglich. Mein Interesse gilt einem anderen Punkt: Was müssen die anderen Hersteller tun, um wieder mit nVidia Schritt halten zu können?
Denn - wie gesagt - ein nVidia-Monopol sehe ich nicht am Horizont, dafür ist 3dfx immmer noch zu stark und hat zu gute Leute in der Entwicklung (und im Marketing). Und ATi´s OEM-Schiene wirft auch weiterhin so viel an Gewinn ab, daß ATi wohl selbst nVidia überleben würde. Aber was ist mit den beiden anderen Big Playern Matrox und S3 und was mit den Außenseitern? Wie kann man nicht von nVidia erdrückt werden?
Produktpalette
Das meistgenannteste Faktum hierzu ist nVidia´s sechsmonatiger Innovations-Zyklus. Und jeden, der erwartet, ich würde nun von den anderen Herstellern fordern, ähnliches zu leisten, wird von mir enttäuscht werden. Nein - es ist nicht unbedingt notwendig, aller sechs Monate eine neue Generation auf den Markt zu werfen, ein Teil der Kunden nimmt dies sogar relativ übel. Denn solch kurze Zyklen lassen die eigene Grafikkarte innerhalb kürzester Zeit sehr überholt aussehen und außerdem verfallen die Preise so ziemlich rasch - nicht gerade zur Freude derjenigen, die eben viel Geld in eine Karte investiert haben.
Wichtig ist es gar nicht einmal, immer neue Generationen auf den Markt zu werfen. Wichtig ist vor allem Modell-Vielfalt. Der Blick zu nVidia: Momentan hat man auf dem Markt die TNT2M64, die TNT2, die TNT2 Pro, die TNT2 Ultra, einige noch höher getaktete TNT2 Ultra´s, die GeForce mit SDR-RAM, die GeForce mit DDR-RAM und die GeForce2. Und das ganze jeweils noch als 16- und 32-, bzw. 32- und 64-MB-Ausführungen! Das sind ganze 16 verschiedene Modelle, welche dem Käufer offeriert werden - und die kommende GeForce2 MX und einige noch rumschwirrenden Vanta- und TNT1-Modelle sind da noch nicht einmal eingerechnet.
Kein anderer Hersteller kann so eine Vielfalt bietet. Sie sollten es aber! Jeder Käufer hat doch seine ganz speziellen Vorstellungen von seiner Wunsch-Grafikkarte. Und nachdem die Wahl des Chipsatzes entschieden ist, kann es doch nur von Vorteil sein, ihm dann die Wahl des Taktes und der Speicherbestückung selber zu überlassen. Letztendlich hat doch die Anzahl der Modelle am Markt auch eine psychologische Wirkung: Man sehe sich die Liste der aktuellen verkauften Grafikarten von Matrox und nVidia an - diese Liste sieht dann für Matrox nicht so aus, als wären sie schon ein viertel Jahrhundert dabei (was sie aber sind). Der Eindruck beim Käufer - und ganz besonders bei den sagen wir mal relativ unbedarften - sieht schlecht für Matrox und gut für nVidia aus - und daß ohne nur ein Wort über die Leistungen der Chips gesprochen zu haben!
Man sehe es mal aus dieser Perspektive: Wo wäre Mercedes-Benz heute, wenn sie nur die S-Klasse und nur die A-Klasse hätten gefertigt und dort jeweils nur ein paar Modelle (um es nicht ganz so unrealistisch erscheinen zu lassen)? Sobald ein Markt eine gewisse Größe erreicht hat, bringt es nichts mehr, immer nur ein neues Spitzenprodukt herauszubringen und dann erst einmal zwei Jahre - bis zum nächsten Spitzenprodukt - nichts zu tun. Das galt zu Voodoo2-Zeiten noch, aber heutzutage ist das ein anderer Markt, heutzutage ist 3D erwachsen geworden und gehört bedingungslos auf jede Grafikkarte - 1998 war ernsthaftes 3D noch etwas für Freaks. Dementsprechend brauchen Grafikchiphersteller heutzutage zu jeder Zeit für jedes Marktsegment eine preislich und leistungsmäßig passende Lösung.
Und sooo schwierig ist diese Aufgabe nun auch wieder nicht. Ich wiederhole mich - die sechsmonatigen Innovationszyklen von nVidia brauchen da nicht einmal sein. Es reicht vollkommen aus, einfach aller paar Monate seine Chips höher getaktet auf den Markt zu werfen! Oder Karten mit anderen RAM-Bestückungen - das ist sich völlig gleich. Die Presse wird darüber schreiben, es wird gebencht und reviewt - kurz: Der Chip ist wieder in aller Munde, obwohl eigentlich nicht mehr der neueste. Oder man bietet nachträglich niedriger getaktete Versionen zu günstigeren Preisen an - auch hier hat nVidia mit der GeForce2 MX wieder mal alles richtig gemacht.
Mit nur kleinen Änderungen kann man aus einem Chip einen ganzen Haufen unterschiedlicher Karten machen und eingedenk des Vorgänger-Chips, welchen man ja eventuell auch noch ein wenig "ausweitet", sind doch sicherlich 10 verschiedene Modelle am Markt für jeden Chiphersteller machbar. Im übrigen meine ich hier nicht die beliebten zusätzlichen Goodies (zweiter VGA, Video-IN, Video-OUT, etc.) - denn die werden auf ansonsten leistungsgleichen Chips verbaut. Wichtig meiner Meinung nach ist für die Chiphersteller, möglichst viele Leistungs-Abstufungen anbieten zu können - nur dann ist die Fachpresse "gezwungen", erneut darüber zu berichten.
Auch die dadurch gewonnene größere Wahlvielfalt werden die Kunden zu schätzen wissen und außerdem können die Hersteller dann auch wirklich für jedes Marktsegment einen Chip anbieten. Bestes Beispiel S3: Man besetzt momentan nur zwei Marktsegmente: Daß der Chips bis 150 DM (Savage4) und daß der Chips um die 300 DM (Savage2000). Der Rest liegt brach - zum Beispiel auch das lukrative, weil verkaufszahlenstarke Segment um die 200 bis 250 DM. Im Gegensatz dazu können nVidia und mit Abstrichen 3dfx für jede Preisvorstellung eine Lösung anbieten - und das mit nur drei respektive zwei Grafikkarten-Generationen.
Hier haben S3, Matrox, ATi und ein wenig auch 3dfx gewaltigen Nachholbedarf gegenüber nVidia. Denen wird in einigen Preissegmenten momentan der Markt komplett überlassen - kein Wunder, wenn nVidia´s Marktanteil mit jedem Tag wächst. Und wie vorbeschrieben ist es meiner Meinung nach auch gar nicht so kompliziert, die eigene Produktlinie ein wenig zu vergrößern.
Marketing
Neben den eigentlichen Produkten ist es heute das Marketing, welches die Produkte an den Mann oder die Frau bringt. Läuft dieses - dann kann man auch ein nicht so tolles Produkt gut verkaufen - eine Binsenweisheit. Doch wenn man sich die momentane Berichterstattung rund um 3D-Grafikkarten so anschaut: nVidia überall. Lockere 70 bis 80 Prozent der Berichterstattungen entfallen auf Produkte mit nVidia-Chips, dies ist mehr als nVidia´s eigentlicher Marktanteil.
Dieser Umstand resultiert aber nicht allein aus nVidia´s besserem Marketing oder gar den besseren Produkten. Hauptgrund hierfür ist, daß die anderen vier Big Player 3dfx, ATi, Matrox und S3 jeweils einer eigenen Vertriebsorganisation vertraut, während nVidia seine Chips nicht selber auf die Boards lötet. Dafür hat man starke und in der Branche angesehene Partner, so zum Beispiel Creative, Asus, Guillemont (Hercules) und ELSA. Nun bringt jeder dieser Kartenhersteller eigene Grafikkarten basierend auf nVidia-Chips heraus - und so existieren am Markt ungefähr 60 Prozent Karten mit nVidia-Chipsatz und nur 40 Prozent mit anderen Chipsätzen (reine Anzahl der Karten), obwohl nVidia ja nur sieben (33 %) verschiedene Chipsätze im Angebot hat und die anderen Big Player deren vierzehn (67%).
Die vielen Produkte mit nVidia-Chip (basierend auf den vielen Grafikkarten-Herstellern, welche auf nVida-Chips setzen) drehen die Relation vollkommen zugunsten von nVidia um. Dies offenbart sich als klarer Vorteil für nVidia, denn so wird dem Endkunden ein und derselbe Chip - aus Sicht von nVidia - gleich mehrfach unter verschiendenen Namen offeriert. Und beim reinen Angebot bleibt es ja nicht - die Fachpresse macht auch um die letzte Grafikkarte mit dem GeForce2-Chip, welche völlig bau- und leistungsgleich ist wie die anderen GeForce2-Karten, den genauso großen Wirbel wie um 3dfx´ Voodoo5-Karte. Oder um es kürzer zu fassen: Im Web stehen ungefähr vier GeForce2-Reviews ein Voodoo5-Review gegenüber. Die Masse an Kartenherstellern, welche auf nVidia setzen, ist also ein klarer Vorteil für diese, da der von diesen vielen Firmen veranstaltete Marketing-Zauber ungleich größer ist.
Diesen Umstand haben sich zumindestens S3 und 3dfx selber zuzuschreiben. Denn beide waren noch 1998 reine Chip-Hersteller - bis man 1999 auf die Idee kam, den Gewinn der Kartenhersteller selber einstreichen zu wollen und demzufolge Diamond bzw. STB aufkaufte. Aus der damaligen Sicht mag dies gar nicht so verkehrt gewesen sein, aber heutzutage entpuppen sich diese Entscheidungen als schwerer Fehler. Denn aktuell ist das Feld der reinen Kartenhersteller (also diesen ohne eigene Chip-Produktion) einem einzigen Hersteller - nVidia - überlassen und da ist es tödlich, wenn dieser sich auch noch anschickt, mit seinen Produkten alles andere zu überrollen. nVidia hat sich die technische Führerschaft erkämpft - die Kartenhersteller samt ihrer sicher nicht kleinen Marketing-Maschinerie wurde nVidia aber von S3 und 3dfx vor die Füße gelegt.
Ob sich an diesem aktuellen Zustand in Kürze etwas ändert, wäre zu bezweifeln. Sicher sind die Kartenhersteller nicht glücklich über die komplette Abhängigkeit von nVidia, andererseits werden die anderen Big Player wohl ihre Linie durchziehen und bei der eigenen Vertreibsstruktur bleiben. Wenn dem so ist, muß aber folgendes zur Kenntnis genommen werden: Nur mit normalen Mitteln ist nVidia´s Marketing-Overkill durch die vielen Kartenhersteller, welche mit in nVidia´s Boot sitzen, nicht zu schlagen. Und dieses Marketing zumindestens einholen sehe ich momentan als Grundvoraussetzung für die anderen Hersteller, will man nicht weiterhin trotz guter Chips Marktanteile verlieren. Den anderen Herstellern muss absolut klar werden, welche gewaltigen Ressourcen ihr Hauptkonkurrent zur Verfügung hat - ansonsten werden sie diese Aufgabe nicht bewältigen können.
Wie aber wäre oben gesagtes zu bewerkstelligen? Im Gegensatz zum Thema "Produktpalette" kann ich hier keine ganz so einfache und griffigen Lösungen anbieten, aber dies: Die Marketing-Abteilungen von 3dfx, ATi, Matrox und S3 müssen Feuer geben! Da müssen ganz andere Kaliber aufgefahren werden - was die genannten Firmen (auch 3dfx!) da momentan veranstalten, ist mir zu wenig, kann ich nur als halbherzig bezeichnen. Ich meine damit nicht wilde Werbe-Versprechungen, welche dann doch nicht haltbar sind oder leicht minderbemittelte Preis-Ausschreibungen, für die sich im Web eh nur die professionellen Preise-Abzocker interessieren.
Der Weg führt klar über die Fachpresse, sowohl On- als auch Offline-Presse. Da muß von den genannten Herstellern mehr kommen - Reviews, Previews, Interviews, Vorab-Produktinformationen - alles was greifbar ist, muß mobil gemacht werden. Wenn man keine sieben verschiedenen Chips im Angebot hat wie nVidia, dann müssen eben die eigenen zwei Chips entsprechend oft zu den Hardware-Reviewern geschickt werden. Beispiel: Das Verhältnis von GeForce1-Reviews zu Savage2000-Reviews geht auf locker 5:1, wenn nicht noch mehr. Warum? S3 hat nicht mal allen Sites, die eine GeForce reviewt hatten, eine S2K geschickt. Warum? S3 hätte auch den Sites, die keine GeForce1 hatten, eine S2K zum Testen anbieten sollen! Und das ist nur ein Beispiel - bei den anderen Herstellern sieht dies ähnlich traurig aus.
Sicher bestehen die Käufer von Grafikkarten, auch von den teuren Modellen, nicht zum größeren Teil aus diesen Freaks, welche täglich die Hardware-Review- und -Grafikkarten-Sites visitieren. Aber ab einem gewissen Punkt des Marketing-Trommelfeuers übersteigt ein Name oder eine Idee diese Insider-Grenze und kommt auch bei den eigentlich nicht so an der Sache interessierten Leuten an. Das, was momentan "draußen" ankommt, ist ein Wort: GeForce. Und da sage ich - Fehlverhalten des Marketings der anderen Chiphersteller. Man hat es nicht vermocht, ausreichend Lärm um das eigene Produkt zu schaffen und nun kennt eine größerer Teil der potentiellen Käufer das Produkt nicht - aber eben das der Konkurrenz (nVidia).
Um dies noch mal ganz klar zu formulieren: Das ATi-Marketing (Beispiel) muß, wenn es wirklich etwas erreichen will, ungefähr so viel leisten wie die Marketing-Abteilungen von nVidia, Creative, Asus, Guillemont und ELSA zusammen. Denn selbst wenn der Radeon eine Kracher wird und sich große Marktanteile holt - eine Karte allein wird den allgemeinen GeForce-Rausch nicht bremsen können. Mit der aktuellen Marketing-Strategie wird sich auch weiterhin jeder zweite Bericht im Web mit dem Kontext "Grafikkarte" um nVidia drehen ...
Fazit
3dfx, ATi, Matrox, S3 und alle anderen, die wieder mitspielen wollen, wären gut beraten, ihre aktuellen Marketing- und Produkt-Strategien grundlegend zu überdenken. Die jetzige Lage ist einfach und eindeutig: nVidia hat die besten Chips, schnelle Innovationszyklen (das heisst die nächstschnelleren Chips kommen bestimmt) und die schreibenden Zunft um den kleinen Finger gewickelt. Dagegen helfen nur brute-force-Lösungen, klein klein darf es nicht mehr sein. Große Geschütze müssen her, nur allein um den aktuellen Marktanteil zu halten - denn nVidia´s nächste Offensive wird nicht lange auf sich warten lassen.
Hat jemand aufgepasst? Ich bin mehr oder weniger gar nicht auf die Leistungen der Produkte eingegangen, habe nirgendwo irgendwelche ingenieurtechnischen Meisterleistungen von den Chipherstellern gefordert. Dies ist auch relativ schwer vorher beeinflußbar, die Entwickler-Teams der Chiphersteller arbeiten sicher am Maximum. Was ich sagte, drehte sich nur um äußere, beeinflußbare Dinge - Sachen, welche die Firmen ohne wirklich größere Probleme richtiger machen können als in der Vergangenheit. Denn es gehört nicht nur der Superchip zu einer Erfolsstory, momentan muß man zuerst anderes ins Lot bringen, um mit nVidia mithalten zu können.
Nachtrag:
Auch bei Hardware Wire beschäftigt man sich mit einem ähnlichen Thema:
Is nVidia the Last Man Standing?
Nachtrag II:
Eine sehr interessante E-Mail von Hauke Kruppa (Thx) - mit
einigen von mir nicht "gewürdigten" Aspekten zum Thema:
Ich finde, Ihr habt einen wichtigen Punkt vergessen:
3dfx ist nicht in der Lage, multiprozessorfähige Treiber
anzubieten. Werft doch mal einen kleinen Blick auf die Reaktion
derjenigen, die sich die neueste 3dfx geleistet haben, nur um lesen
zu müssen, daß 3dfx auch zukünftig dieses Feature nicht anbieten
wolle, weil es zu wenige SMP-Systeme gäbe. Ähm - wer sich ein
Dualprozessorboard kauft, hat Ahnung, ist also in aller Regel
sowas wie ein Multiplikator:
Er wird gefragt, was man kaufen soll. Wer tippt, daß der saure
Exkunde 3dfx empfiehlt? Ich auch nicht.
S3 hat ihre Kunden jetzt zum wiederholten mal mit Treibern
versorgt, die nicht richtig funktionieren, hat dann die weitere
Entwicklung neuer Treiber für alte Karten auf Eis gelegt (und damit
allen alten Kunden ins Gesicht gespuckt), um sich auf den Savage
2000 zu konzentrieren. Dies mit dem bekannten Ergebnis, daß den
Kunden T&L versprochen wurde, ohne es zu halten. Das läßt sich
*kein* Kunde bieten! S3 hat es so weit gebracht, daß die privaten
S3-Seiten wegen schlechten Treibersupports eine Petition
eingereicht haben. Danach wurde versprochen, zumindest
zukünftig mit dem Savage 2000 alles besser machen zu wollen.
Das hat wohl eher *nicht* geklappt :-(
OK, auch Nvidia hat manche Features wegen Problemen
ausgeschaltet, aber T&L wurde als herausragendes Feature
versprochen und geliefert! Nvidia *hat* SMP-fähige Treiber, es mag
höherer Aufwand sein, aber Nvidia betreibt ihn.
Daß ATI unlängst angekündigt hat, keine Win2K-Treiber auf den
Markt zu bringen (für die ATi Rage Fury MaXX - Anmerkung der Redaktion),
wird alle semiprofessionellen Anwender, die
nebenbei spielen, dauerhaft vergraulen. Auch das sind die
Multiplikatoren. Saubere Arbeit.
Mieser Treibersupport, mittelmäßige Qualität, das Belügen der
Kunden, das Einstellen von Treiberunterstützung oder gar die
Verweigerung, aktuelle OS zu unterstützen - *das* sind die
Probleme der Konkurrenz.
Niemand mit Ahnung kauft Komponenten eines Herstellers, von
dem er derartiges liest! Um den ganzen Marketingschrott brauchen
sich solche Firmen keine Gedanken mehr zu machen. Sie werden
untergehen und niemand wird ihnen eine Träne nachweinen.
Konkurrenz erwüchse erst aus einer Firma, die sich um ihre
Endkunden besser kümmert als Nvidia. Dies ist gar nicht so
schwer, aber Kundenverarschung wie von der jetzigen Nvidia-
Konkurrenz ist *nicht* die richtige Strategie.
Das Problem suboptimaler Ergebnisse aufgrund von
Marktführerschaft / Monopol sehe ich auch als Gefahr an, aber
Konkurrenz muß besser, nicht 10x schlechter sein.