News-Archiv 11. - 17. Juli 2005 (28. Kalenderwoche)
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News des 14. Juli 2005 |
Laut fernöstlichen Gerüchten seitens der Virtual Zone könnte es sich bei der vermutlich im August vorzustellenden GeForce 7800 GT nicht um eine Karte mit rein niedrigeren Taktfrequenzen (im Gespräch waren 335/550 MHz) handeln, sondern um eine mit "nur" 20 Pixel-Pipelines. Dafür könnte der Chiptakt nicht ganz so niedrig ausfallen als bisher - auf Basis einer 24-Pipeline-Version - angenommen und die Taktraten somit 400/550 MHz betragen. Natürlich dürfte es interessant werden, ob man die 4 deaktivierten Pipelines dieser Karte dann freischalten kann. Da aber bei der GeForce 7800 GTX das Deaktivieren und Aktivieren von Pipelines mittels des RivaTuners problemlos möglich war, kann man diesbezüglich guter Hoffnung sein.
Laut dem Heise Newsticker arbeitet der Speicherhersteller Rambus bereits an einem Nachfolger für seinen XDR-Speicher, welcher 2007 bereitstehen und schlicht XDR2 heissen soll. Der aktuelle XDR-Speicher ist wie schon der frühere RDRAM-Speicher 16bittig ausgelegt und arbeitet mit 8 Datentransfers pro Takt (bei 8 vorhandenen Datenleitungen), weshalb höhere Bandbreiten als bei DDR-RAM entstehen: Ein einzelnes XDR-Modul mit 400 MHz Takt (von Rambus wegen der 8 Datenleitungen als "3.2 GHz" verkauft) bringt es auf 6,4 GB/sec (in diesem Punkt irrt im übrigen der Heise Newsticker bzw. läßt sich vom Namen her in seiner Rechnung falschleiten), ein einzelnes DDR400-Modul mit 200 MHz Takt "nur" auf 3,2 GB/sec ...
... Allerdings muß natürlich dazugesagt werden, daß heutige DDR-RAM-Module oftmals auf DualChannel-Chipsätzen eingesetzt werden, was die Bandbreite dann wieder auf 6,4 GB/sec verdoppelt. Wobei man natürlich auch XDR-Chipsätze mit einem DualChannel-Feature bauen könnte :). XDR selber soll jedoch noch gesteigert werden: Zum einen strebt man Taktfrequenzen bis (physikalische) 1000 MHz an, zum anderen sollen es zukünftig gar 16 Datenleitungen und damit 16 Datentransfers pro Takt werden. Ein solcher XDR-Speicher mit 1000 MHz und 16 Datenleitungen käme dann auf eine Bandbreite von stattlichen 32 GB/sec. Erst danach soll XDR2 kommen und mit Bandbreiten von um die 48 GB/sec und mehr einsteigen ...
... Ob sich davon allerdings eine Auswirkung auf den PC-Markt ergibt, muß noch deutlich abgewartet werden. Derzeit sind das hauptsächliche Anwendungsgebeit von XDR NextGen-Konsolen, auf dem PC ist jedoch nichts von XDR zu sehen. Als PC-Hauptspeicher dürfte es der XDR-RAM auch recht schwer haben: Derzeit hinken eher die Prozessoren in ihren aufnehmbaren Bandbreiten hinterher, die Speicherindustrie kann auch mit gewöhnlichem DDR-RAM bereits deutlich mehr Bandbreite liefern. Wenn zudem Intel ab vermutlich 2007 ebenfalls noch das Speicherinterface in den Prozessor integriert, dürfte es äußerst schwierig für andere Speicherarten als DDR-RAM werden, wieder einen Fuß in dieses Geschäft zu bekommen, da die Prozessoren dann eben nur noch mit bestimmten Speichern (vermutlich DDR3) funktionieren ...
... Interessant könnte XDR-RAM oder auch der Nachfolger XDR2 jedoch eventuell für Grafikkarten sein: Denn da die Grafikchip-Entwickler ungern das Speicherinterface verbreitern, da dies sehr viele auszuführende Pins bedeutet, was eine teure Produktion zur Folge hat, könnte sich eventuell XDR anbieten, so viel wie möglich aus einem 256bittigen Interface herauszuholen. Denn darin liegt die Stärke von XDR: Mehr Datentransfers auf möglichst wenig belegten Datenleitungen bzw. Pins. Auf ein derzeit übliches 256bittiges Interface gerechnet bedeutet dies: GDDR3/1200 kommt mit DDR-Datentransfer (ergo 2 Datentransfers pro Takt) und 600 MHz physikalischem Takt auf 38,4 GB/sec, dagegen würde XDR-Speicher mit 8 Datentransfers pro Takt 400 MHz auf gleich 102,4 GB/sec kommen können ...
... Mit weiter steigenden Taktfrequenzen und vor allem mit dem Wechsel auf 16 Datentransfers pro Takt würde XDR immer interessanter werden, die (bisher noch weitgehend unbekannten) Möglichkeiten von XDR2 wären hierbei noch gar nicht einmal eingerechnet. In obigem Beispiel könnte der Grafikchip-Entwickler sogar auf ein 128bittiges Interface zurückgehen, dies wären mit XDR immer noch deutlich mehr Bandbreite (51,2 zu 38,4 GB/sec) als der derzeit bestmögliche Fall bei GDDR3-Speicher. Ob allerdings die Grafikchip-Entwickler XDR zukünftig eine Chance geben werden, ist noch nicht abzusehen, womöglich gibt es dabei auch - von unserer Stelle aus leider kaum zu sehende - technische Widerstände. Von der reinen Bandbreite her wäre XDR aber auf jeden Fall interessant.
News des 13. Juli 2005 |
nVidias ForceWare-Treiber hat seit einiger Zeit den Bug, dass bei der "Quality"-Einstellung automatisch auch "AF Sample Optimization" aktiv ist. Das heißt, dass anisotrop gefilterte Texturen mehr oder weniger flimmern. Nur mit "HighQuality" (HQ) findet auf der NV40-Serie keine Unterfilterung mehr statt. Beim G70 ist es leider schlimmer: Selbst HQ flimmert, da hier immer eine nicht abschaltbare Unterfilterung aktiv ist. Das heißt, dass Texturen, die für vernünftige Texturfilter erstellt wurden, auf dem G70 grundsätzlich zum Flimmern neigen. Dies war schon bei der NV40-Serie ab "Quality" ein Problem aufgrund des beschriebenen Bugs ...
... Erste Bildqualitätsvergleiche deuten darauf hin, dass der HQ-Modus für den G70 kaum besser als der Q-Modus für den NV40 sind. Der Quality-Modus beim G70 ist ein klein wenig schlechter als der Quality-Modus auf dem NV40, der HQ-Modus des G70 deutlich schlechter als HQ beim NV40. Doch grundsätzlich ist Unterfilterung eine nicht empfehlenswerte "Optimierung": Die Leistung einer Grafikkarte entspricht "Arbeit pro Zeit" und nicht "Frames pro Sekunde" - bei Unterfilterung fällt ja weniger Arbeit an. Verbessert wird nicht die Leistung, sondern man zwingt den User, bei Aktivierung des anisotropen Filters mit Texturen zu leben, die prinzipiell zum Flimmern neigen ...
... Dies ist angesicht der extremen Texel-Füllrate der GeForce 7800 GTX von über 10 Gigatexel mehr als unverständlich. Obwohl die Texel-Leistung dieser Karte gegenüber der GeForce 6800 Ultra um über 60 Prozent erhöht wurde, bietet die Karte dann doch wieder weniger Texturqualität. Auch im HQ-Modus kann die GeForce 7800 GTX Texturflimmern zeigen, wo eine aktuelle Radeon selbst mit aktiviertem "AI" noch vernünftige Texturen anbietet. Somit dürfte man eigentlich überhaupt keine Tests GeForce 7800 GTX gegen GeForce 6800 Ultra antreten, da die neue Karte bei gleicher Qualitäts-Einstellung beim anisotropen Filer weniger Bild-Qualität bringt ...
... Auch unsere eigenen Benchmarks, die im Quality-Modus erstellt wurden, sind dementsprechend mit Vorsicht zu genießen - aufgrund des vorgenannten Bugs ist ja die "Sample Optimization" automatisch aktiv, was eine Neigung zum Texturflimmern nach sich zieht. Hätten wir dagegen im HQ-Modus gebencht, hätte sich der G70 einen noch größeren Vorteil erschlichen, da der Qualitätsunterschied im Vergleich zum NV40 sogar deutlicher ist. Doch wer hunderte Euro für eine Grafikkarte ausgibt, erwartet nicht, dass der Hersteller einem eine im Vergleich zur Vorgänger-Karte verschlechterte Texturqualität aufs Auge drückt, doch genau dies ist bei der GeForce 7800 GTX leider wiederum der Fall ...
... Ebenso sind wir die Spielchen leid, dass die ältere Hardware-Generation beim Erscheinen des Nachfolgers treiberseitig plötzlich wieder volle Qualität bringt, der User vorher jedoch zur Geschwindigkeit gezwungen wurde. Bei nVidia ist es seit einiger Zeit Tradition, mit dem Erscheinen neuer Hardware per Treiber die ältere Hardware durch solcherart Treibertricks einige Prozent langsamer zu machen. So funktionierte - abgesehen von einigen Benchmarks - bei der GeForce4 Ti plötzlich kein Early-Z-Occlusion mehr, ebenso funktioniert die per RivaTuner oder aTuner konfigurierbare AF-Optimierung nicht mehr. Bei der GeForceFX wurde die Flexibilität des anisotropen Filters plötzlich wieder eingeschränkt - seit es die GeForce-6-Serie gibt. Jene wiederum zeigt beim aktuellen Treiber im HighQuality-Modus auch unter Unreal Tournament vernünftige Texturen, "zufälligerweise" fällt dies mit dem Release der GeForce7 zusammen ;).
Shortcuts: Bei Hard Tecs 4U gibt es einen umfangreichen Ausblick auf die kommenden Mobile-Prozessoren seitens Intel, auch inklusive der für Anfang nächsten Jahres zu erwartenden Yonah-Prozessoren. Golem berichten hingegen von der bei Intel im zweiten Halbjahr 2006 anstehenden neuen Desktop-Architektur auf Basis des jetzigen Pentium M, welche laut neuesten Roadmaps anfänglich als DualCore-Version mit 2 und 4 MB Level2 Cache erscheinen soll. Und letztlich soll laut Informationen seitens der CoolTechZone der Launch der GeForce 7800 GT nun erst zur QuakeCon 2005 (11.-14. August) stattfinden.