News-Archiv 22. - 28. August 2005 (34. Kalenderwoche)
27./28. August 26. August 25. August 24. August 23. August 22. August
News des 27./28. August 2005 |
Seitens AnandTech wird von einer weiteren neuen Radeon-X800-Abwandlung berichtet, der Radeon X800 GTO. Dabei handelt es sich um eine Version mit 12 Pixel-Pipelines und dafür etwas moderaten Taktfrequenzen von 400/490 MHz bei der Version mit 256 MB GDDR3-Speicher bzw. 400/350 MHz bei der Version mit 128 MB DDR1-Speicher. Letztere hat ATI im übrigen in derselben Form eigentlich schon einmal im Angebot: Die Radeon X800 (ohne jede Anhängsel) hat 12 Pixel-Pipelines und taktet mit 400/350 MHz - bei 128 MB verbautem DDR1-Speicher. In gewissem Sinne erhält diese Karte also einen neuen Namen - und eine große Schwester mit 256 MB Speicher und deutlich höherem Speichertakt ...
... In wie weit jene Radeon X800 GTO nun schneller oder langsamer als die gerade eben erst in den Markt eingeführte Radeon X800 GT ist, müssen Tests zeigen - von der reinen Füllrate her sollte die Radeon X800 GTO um ein paar Prozente schneller sein (und damit wohl auch mehr kosten). Zumindestens mischt ATI derzeit im Mainstream-Segment die Karten kräftig neu, erobert dort Marktsegmente und zwingt nVidia damit indirekt zu Preissenkungen - Vorteile also für Käufer beider Seiten. Aber natürlich dürfte ein weiterer wichtiger Grund für die derzeitige ATI-Offensive auch der Abverkauf an "alten" R4xx-Chips sein (für die Radeon X800 GTO werden die Chips R423, R430 und R480 verbaut, mittels des Rialto-Bridgechips soll es auch AGP-Karten geben), ehe die neuen RV5xx/R5xx-Chips antreten.
Wie Hard Tecs 4U berichten, hat ATI seine CrossFire-Technologie nun auch offiziell für Intels i955X-Chipsatz freigegeben. Das Intel Desktop-Mainboard D955XBK soll sich nun mittels eines einfachen BIOS-Updates für CrossFire freischalten lassen. Bislang wird CrossFire beim i955X allerdings über die etwas ungleiche Verbindung eines gewöhnlichen x16 Grafikkartenslots samt eines elektrisch nur x4 ausgelegten Grafikkartenslots, welcher zudem nur über die Southbridge angebunden ist, gelöst. Spätere Intel-Chipsätze bringen hier eventuell bessere Lösungen, da ATI nun offenbar gewillt ist, CrossFire auf eine breitere Basis als nur die eigenen Chipsätze zu stellen.
Shortcuts: Auf dem IDF hat Intel laut Golem eine durchaus interessante Live-Vorführung der Virtualisierungstechnologie Vanderpool gezeigt, welche sich offiziell nun ganz unspannend "Intel Virtualization Technology" nennen wird. Dagegen vermeldet der Heise Newsticker ein paar von Intel auf dem IDF veröffentlichte Performance-Werte der Prozessoren der neuen Intel-Architektur. Hard Tecs 4U berichten hingegen, daß sich der HD-DVD Konkurrent Blu-Ray ausgerechnet durch sein aufwendiges DRM weiter verzögern wird. Im dümmsten Fall tritt somit HD-DVD teilweise schon zum Weihnachtsgeschäft an - und Blu-Ray erst ein Jahr später ...
... Nochmals der Heise Newsticker berichtet weiter über das IDF und dort über den Sossaman-Prozessor: Jener Core tauchte vor Monaten schon einmal auf einer geleakten Roadmap auf, konnte seinerzeit aber noch nicht richtig eingeordnet werden. Es handelt es hierbei nun um eine Yonah-Ausführung für Blade-Kleinserver. Und letztlich hat man bei Legion Hardware ein Epox-Mainboard auf Basis des Intel i945P-Chipsatzes mit zwei Grafikkartenslots im Test - welches derzeit allerdings weder SLI noch CrossFire unterstützt, wobei mit einer kleinen Chance der CrossFire-Support wommöglich irgendwann doch einmal nachgereicht werden wird.
News des 24. August 2005 |
Wie Hard Tecs 4U vermelden, hat Intel die Herausforderung von AMD zu einem Duel der leistungsstärksten DualCore-Prozessoren im Serverbereich abgelehnt. Jene Herausforderung war natürlich nicht ganz ernst zu nehmen, denn AMD hat sich hierfür selbstverständlich einen Zeitpunkt ausgesucht, wo der kleinere der beiden Prozessoren-Hersteller aufgrund der aktuellen Marktsituation unmöglich verlieren konnte - bei den Xeon-Prozessoren steht Intel gerade erst einmal vor der Markteinführung erster DualCore-Typen, welche jedoch auf die moderaten Taktfrequenzen des Pentium D limitiert sind, während bei den Itanium-Prozessoren DualCore nicht vor Ende des Jahres ein Thema sein dürfte.
Nachzutragen zu den gestrigen Ausführungen zu Intels kommender Prozessoren-Architektur wäre noch der Punkt von HyperThreading: Im Gegensatz zu den anderen derzeit aktuellen Intel-Features fehlt dieses nämlich in der neuen Intel-Architektur, wenngleich es auch der derzeit aktuelle Desktop-Prozessor Pentium D genauso wenig hat. Aber mittels des Punktes DualCore dürfte HyperThreading für Merom, Conroe und Woodcrest wohl verzichtbar sein, schließlich ist DualCore technisch gesehen so etwas wie die Luxus-Ausführung von HyperThreading.
Wie Golem vermelden, hat Intel auf dem IDF mit "Viiv" eine neue PC-Plattform vorgestellt, welche eine Art Wohnzimmer-PC darstellt und in dieser Richtung wohl neue Märkte für Intel erschließen soll. Dabei wird der eigentliche PC noch weiter in den Hintergrund rücken, Geräte auf Basis der Viiv-Technik sollen sich laut Intel "auf einfache Art und Weise mit anderen Geräten, Onlinediensten und Software verbinden können". Ob das Microsoft mit seiner für Viiv verwendeten Windows Media Center Edition anständig hinbekommt, sei einmal dahingestellt, zumindestens wird mit diesem Betriebssystem aber das umfangreiche DRM mitgeliefert, was heutzutage wohl notwendig zu sein scheint, damit der User übnerhaupt ein Stück Video sehen kann ;).
Nach einer Meldung seitens Hard Tecs 4U gibt es nun endgültig keine Einigung im Streit um den DVD-Nachfolger, so daß dies wohl auf dem Markt ausgetragen werden wird. Dabei sind die Kräfteverhältnisse vorab recht ausgeglichen: Technisch hat Blu-Ray den für die Studios wichtigen Kopierschutz bereits standardisiert mit an Board und bietet zudem höhere Kapazitäten, HD-DVD ist dagegen günstiger herzustellen und wird wohl auch etwas früher im Markt sein. Bislang steht von den großen Hollywood-Studios jeweils die Hälfte hinter Blu-Ray und HD-DVD, den Geräteherstellern ist dagegen HD-DVD zumeist lieber (da günstiger herzustellen).
News des 23. August 2005 |
Wie erwartet hat Intel auf seinem am Dienstag gestarteten Intel Developer Forum in San Francisco einige Eckpunkte zur kommenden neuen Prozessor-Architektur dargelegt, ohne allerdings dabei wirklich ins Detail zu gehen. Bisher seitens Intel nur als "Next Generation Power-Optimized Architecture" bezeichnet, wird die neue Prozessor-Architektur wie erwartet im zweiten Halbjahr 2006 mit den Cores Merom (Mobile), Conroe (Desktop) und Woodcrest (Server) an den Start gehen. Der Ausgangspunkt für die neue Prozessor-Architektur wird dabei der bisherige Pentium M sein, gewürzt mit einigen Zutaten aus der (noch) aktuellen Netburst-Architektur - wobei auch der Pentium M bekanntermaßen schon Anleihen vom Pentium 4 genommen hat ...
... Bei allen Cores handelt es sich dabei um DualCore-Prozessoren in 65nm, die neue Prozessor-Architektur wird zukünftig aber auch noch zu noch mehr Cores pro Prozessor getrieben werden. Gerade dies ist der Weg, welchen Intel zukünftig zu mehr Performance gehen will: Senkung der Leistungsaufnahme pro Core, damit zukünftige Prozessoren immer mehr Cores tragen können, ohne in der insgesamtem Verlustleistung zu hoch zu kommen. So will Intel bei Mobil-Core Merom eine mittlere Leistungsaufnahme von unter 5 Watt erreichen, beim Desktop-Core Conroe 65 Watt und beim Server-Core Woodcrest 80 Watt - immerhin gegenüber dem aktuellen Pentium 4/D ein kräftiger Schritt, auch wenn AMD diese Zielsetzungen mit DualCore-Prozessoren in 90nm schon jetzt erreicht hat ...
... Die Anzahl der Pipeline-Stufen von 14 bietet den wohl deutlichsten Hinweis, daß die neue Prozessor-Architektur maßgeblich vom Pentium M abstammt - dieser Prozessor besitzt (angeblich) 13 Pipeline-Stufen und liegt damit recht nah am Pentium III mit seinen 10 Stufen, jedoch noch weit unterhalb der 20 Stufen des Pentium 4 Willamette/Northwood oder jener 31 Stufen des Pentium 4 Prescott und Pentium D. Durch die Aufteilung der zu leistenden Arbeit in weniger Pipeline-Stufen sinkt zwar die erreichbare Taktfrequenz, dafür steigt jedoch die Pro-MHz-Leistung. Die Prozessoren der neuen Intel-Architektur werden von den Taktraten also wieder ähnlich der K8-Prozessoren von AMD takten, wahrscheinlich wird damit die Pro-MHz-Leistung zwischen Intel und AMD wieder recht ähnlich liegen ...
... Daneben unterstützen die neuen Cores alle derzeit aktuellen Intel-Features: Die 64-Bit-Erweiterung EM64T (das Intel nicht schon die aktuellen Pentium M Prozessoren in den Desktop bringt, dürfte maßgeblich daran liegen, daß diesen noch EM64T fehlt), die Virtualisierungstechnologie Vanderpool, die TCPA-Unterstützungstechnologie LaGrande (womöglich wie beim Pentium 4 Prescott und Pentium D deaktiviert), die neue Managment-Technologie iAMT (in erster Linie zur Verwaltung & Fernwartung von vielen im Netzwerk befindlichen Rechnern gedacht) - und vermutlich, auch wenn nicht explizit genannt, das XD-Bit zur Verhinderung von BufferOverrun-Viren. Diesbezüglich findet also ein fließender Übergang zu den jetzigen Intel-Prozessoren statt, auch zu sehen an dem für Conroe gedachten Broadwater-Chipsatz, welcher wie gestern berichtet ebenfalls Pentium 4/D Prozessoren tragen kann.
News des 22. August 2005 |
Die ComputerBase berichtet zum Intel Broadwater-Chipsatz, welcher ab dem zweiten Quartal 2006 die aktuelle Chipsatz-Linie bei Intel ablösen wird. Interessanterweise wird der Broadwater-Chipsatz damit erst einmal die letzten Prozessoren der aktuellen Netburst-Architektur befeuern, später aber auch die ersten Prozessoren der ab dem dritten Quartal anstehenden neuen Intel-Architektur um die Cores Merom, Conroe & Woodcrest. Für die nächstes Jahr noch folgenden Pentium-D-Prozessoren auf Presler-Basis ist der Broadwater-Chipsatz allerdings nicht zwingend notwendig, da diese Prozessoren nach derzeitigem Wissen auch in den derzeit aktuellen i945/i955-Mainboard laufen sollen ...
... Mittels des Broadwater-Chipsatzes ergibt sich natürlich auch ein kleiner Vorausblick auf die Anbindung der Prozessoren der neuen Intel-Architektur: Da alle Einzel-Chipsätze basierend auf dem Broadwater ausnahmslos - sogar inklusive der LowCost-Variante - FSB1066 unterstützen, liegt die Vermutung nahe, daß der Desktop-Core Conroe mit eben jenem FrontSideBus antreten werden wird. Dazu wird Intel als Speicherlösung DDR2/800 stellen, welches von der Bandbreite (12,2 GB/sec) her für den FSB1066 (8,1 GB/sec) sogar etwas überdimensioniert ist, denn auch DDR2/667 (10,2 GB/sec) und sogar DDR2/533 (8,1 GB/sec) würden für einen FSB1066 ausreichen ...
... Zwar haben wir in der Vergangenheit an dieser Stelle teilweise darüber philosophiert, daß Intel bei Conroe & Co. die Prozessor-Bandbreite etwas aggressiver steigern könnte oder auch andere Wege findet, den Nachteil gegenüber AMDs integriertem Speuicherinterface irgendwie auszugleichen, aber womöglich war dies in der Kürze der Zeit seit dem Abschwur von der Netburst-Architektur nicht realisierbar und wird schlicht in späteren Auflagen der neuen Intel-Architektur nachgereicht. Für 2007 ist beispielsweise ein auf Conroe basierender Server-Prozessor mit integriertem Speicherinterface angekündigt, womöglich wird Intel dessen Speicheranbindung später auch in die Desktop-Prozessoren einfließen lassen.
Bei Digit-Life gibt es einen ersten Test der neuen Creative X-Fi Soundkarte. Einmal abgesehen von den vielfältigen Audio-Features, deren Bewertung wir den Audio-Experten überlassen wollen, sind die angestellten Performance-Messungen wohl recht interessant: So ermittelte man unter Unreal Tournament 2004 einen gewissen Performance-Vorteil gegenüber einer Audigy-Karte, wobei dieser Unterschied sicherlich nicht so wesentlich ist wie jener zu der mitgetesteten Realtek-Lösung ;). Allerdings ist nicht ganz klar, ob bei diesem Test auch der X-RAM aktiv war: Denn in einem weiteren Test ermittelten Digit-Life satte Performance-Gewinne von 20 Prozent und mehr für diesen extra Soundkarten-Speicher. Allerdings muß für den praktischen Einsatz von X-RAM das jeweilige Spiel X-Fi direkt unterstützen.
Shortcuts: Laut den X-bit Labs hat sich ATI die Marke "Avivo" gesichert, was von den X-bit Labs als "Advanced Vivo" gedeutet wird. Nach einem neuen Markennamen für die kommenden ATI-Grafikchips hört sich dies in der Tat nicht an, aber sicherlich handelt es sich um eine die neuen Chips begleitenden Technologie. Recht interessante Ausführungen über jene Zukunftstechnologien, welche beim am Dienstag beginnenden Intel Developer Forum (IDF) zur Sprache kommen werden, hat der Heise Newsticker notiert. Und bei den Overclockers geht man diesbezüglich auf jene Verwicklungen ein, welche sich ergeben könnten, wenn Intels NextGen-Prozessorarchitektur wider Erwarten nicht vom Pentium M, sondern vom Itanium abstammen sollte ;).