News-Archiv 14. - 20. November 2005 (46. Kalenderwoche)
19./20. November 18. November 17. November 16. November 15. November 14. November
News des 17. November 2005 |
Gestern noch hatten wir Diamond Multimedia gelobt für eine AGP-Versionen der Radeon X1800 - heute nun stellt sich das ganze als Schreibfehler seitens Diamond heraus. Die Meldung bahnte sich offenbar wegen dieser Version der Diamond-Webseite ihren Weg durchs Netz, wo in der Tat eine Radeon X1800 auch für AGP angepriesen wurde. Inzwischen wurde das nun aber korrigiert, es handelt sich vielmehr um eine Radeon X800 XL, erhältlich sowohl für PCIe als auch für AGP - was aber nicht besonderes darstellt, da es solcherart Angebote auch von vielen anderen Herstellern gibt. Auf Nachfrage gab Diamond nun eindeutig zu, daß es derzeit keine Planungen für eine AGP-Version der Radeon X1800 gibt.
Bei der AMDZone hat man sich mit der Grafikkarten-Performance unter "Lost Coast" für Half-Life 2 beschäftigt. Die speziell für den Einsatz von High Dynamic Range (HDR) programmierte HL2-Erweiterung ist deutlich anspruchsvoller als das Original-Spiel, welches als mehrheitlich CPU-limitiert gilt und daher (zumeist) keine deutlichen Unterschiede zwischen einzelnen Grafikkarten zeigen kann. Allerdings ergeben sich laut den Messungen der AMDZone auch unter Lost Coast mit HDR noch keine Unterschiede zwischen ATI und nVidia, sofern kein Anti-Aliasing eingeschaltet ist - so brachte auch die Addition einer zweiten Grafikkarten (SLI bzw. CrossFire) nur lächerliche 1-2 fps mehr. Höchst interessant sind dann jedoch die Benchmarks unter Anti-Aliasing und speziell der Vergleich SLI vs. CrossFire, denn da scheint wider Erwarten nVidia die Nase vorn zu haben ...
... Zwar mag der von der AMDZone angetretene Vergleich GeForce 7800 GT vs. Radeon X850 XT-PE zuerst etwas seltsam anmuten, stammen doch beide Karten aus unterschiedlichen Generationen, vom Preis und auch von der Grundleistung her sind beide jedoch durchaus vergleichbar. Nicht so aber unter Lost Coast samt HDR und Anti-Aliasing: Dort verliert die ATI-Karte deutlich mehr an Performance, die nVidia-Karte liegt klar vorn. Auch CrossFire ändert die Situation nicht mehr, auch wenn dies nicht an CrossFire selber hängt, denn die Leistungsgewinne von SLI und CrossFire sind prozentual gesehen etwa gleich groß. An HDR mag dieser Unterschied in Lost Coast jedoch kaum liegen, da nVidia auch ohne HDR (aber mit Anti-Aliasing) klar vorn liegt. Hier erscheint Lost Coast schlicht den nVidia-Karten generell besser zu liegen als den ATI-Karten.
Shortcuts: Bit-Tech berichten über den DDR2-zu-DDR1-Adapter seitens Gigabyte, mit welchem sich DDR1-Speicher in DDR2-Steckplätzen verwenden läßt. Allerdings wurde der Adapter bisher nur auf einem Mainboard gezeigt, dessen Chipsatz (VIA PT880 Pro) sowieso DDR1 und DDR2 beherrscht - interessant wäre natürlich der Test mit einem DDR2-only-Mainboard wie den neuen Intel-Chipsätzen. Die Telepolis hat hingegen ein Interview mit einer CSU-Bundestagsabgeordneten geführt, in welchem diese klar ausführt, daß das laut Koalitionsvertrag angetrebte Verbot von "Killerspielen" in der Tat auf der politischen Agenda der neuen Bundesregierung stehen wird.
News des 16. November 2005 |
Frohe Kunde für AGP-User haben die X-bit Labs: Danach will Grafikkarten-Dinosaurier Diamond Multimedia offenbar AGP-Versionen der Radeon X1800 anbieten. Allerdings ist dato noch nicht klar, ob es sich dabei um eine Radeon X1800 XL in AGP oder eine Radeon X1800 XT in AGP handelt - oder auch beide. Einen Performance-Nachteil gegenüber den PCI-Express-Versionen müssen AGP-Nutzer jedenfalls mitnichten befürchten, dafür wird selbst der AGP-Bus von Spielen noch nicht stark genug ausgenutzt. Auch aus diesem Punkt ist es einigermaßen verwunderlich, daß es bisher so wenig über AGP-Ausführungen der neuen HighEnd-Grafikkarten GeForce 7800 GT/GTX und Radeon X1800 XL/XT zu berichten gibt ...
... Doch unseres Erachtens nach dürfte von jenen Anwendern, welche mit dieserart HighEnd-Karten liebäugeln, nach wie vor der größte Teil ein AGP-System besitzen - wobei es sich teilweise sogar um absolut moderne AGP-System handelt, schließlich gibt es nach wie vor gerade für AMD-Prozessoren erstklassige AGP-Mainboards zu kaufen. Daß die Grafikkarten-Hersteller diese Kundenkreis dermaßen links liegen lassen, ist schon sehr erstaunlich - auch, da die Technologie zum Bau entsprechender AGP-Grafikboards mittels Bridgechips sowohl bei ATI als auch nVidia problemlos verfügbar ist. In diesem Punkt sollten die Grafikkarten-Hersteller wohl mal ein bißchen mehr Mut an den Tag legen und wenigstens noch die aktuelle HighEnd-Generation auch noch für AGP anbieten.
Bei Hard Tecs 4U hat man neu gestaltete Intel Prozessor-Logos - nunja, man hatte, denn inzwischen sind die neuen Logos auch schon wieder von der Seite entschwunden. Allerdings sind nun zumindestens die Namen der künftigen Intel-Prozessoren bekannt: Während sich bei den letzten Netburst-basierenden Prozessoren nicht viel ändern wird, erfährt der Mobile-Bereich die größte Änderung: Der dort ab Anfang nächsten Jahr anstehende Yonah-Core wird sich offiziell "Core Solo" oder "Core Duo" nennen, je nachdem wieviel Prozessorkerne verbaut sind. Diese generell neue Bennennung scheint dabei ein Vorgriff auf die dem Yonah durchaus verwandte neue Intel Prozessoren-Architektur zu sein, welche im dritten Quartal 2006 antreten soll (und aller Wahrscheinlichkeit dieses Namensschema fortsetzen dürfte). Die "Core"-Benennung ist ganz nebenbei auch äußerst praktisch für die weiter in der Zukunft liegenden Intel-Projekte um QuadCore- und MultiCore-Prozessoren.
Der tecChannel hatte in den Intel-Labors die Gelegenheit, ein Vorserien-Exemplar des Xeon Dempsey mit FB-DIMM Speicher testen zu können. Der Dempsey-Core ist generell die Xeon-Abwandlung des Presler-Cores, was auf den ersten Blick recht unspannend ist (Presler bringt leistungsmäßig nur mehr Level2-Cache und etwas mehr Takt gegenüber dem bisherigen Pentium D mit sich), allerdings hat der neue Xeon zumindestens einen FSB1066, während die Desktop-Prozessoren wohl beim FSB800 bleiben werden. Die größte Änderung ergab sich bei den dazugehörigen Chipsätzen Blackford (Workstation) und Greencake (Server), denn diese unterstützen erstmals bei Intel mehrere FSBs sowie den schon genannten FB-DIMM Speicher ...
... Damit beseitigt Intel eine der größten Schwächen der bisherigen Xeon-Prozessoren, nämlich daß sich diese (auf Intel-Chipsätzen) auch im MultiProzessor-Betrieb einen einzigen FrontSideBus teilen mussten. Zwar gibt es Hersteller von Spezial-Chipsätzen für größere Xeon-Server mit vielen Xeon-Prozessoren, welche auch schon des längeren mit mehreren FSBs arbeiten, aber gerade bei Workstation-Systemen mit zwei, maximal vier Prozessoren werden fast ausschließlich Intel-Chipsätze verbaut. Laut den Tests des tecChannels bringt das neue System Intel vor allem in sehr speicherlastigen Anwendungen voran, ohne allerdings die dort weiter führenden DualCore Opteron-Prozessoren schlagen zu können.
Shortcuts: Wie Golem vermelden, will AMD im Jahr 2007 erste QuadCore-Prozessoren an den Start bringen. Allerdings wurde nicht gesagt, ob es sich dabei um Athlon 64 oder Opteron-Prozessoren handeln soll. Interessanterweise stellt AMD ab sofort grobe Informationen über geplante Produkte auf einer eigenen Webseite zur Verfügung. Der Heise Newsticker berichtet hingegen, das Microsoft trotz des doch inzwischen recht eindeutigen Votums Hollywoods für Blu-Ray bei Windows Vista auf HD-DVD setzen will - interessanterweise, weil Microsoft den Kopierschutz von Blu-Ray als zu Kunden-unfreundlich einschätzt :).
News des 15. November 2005 |
Wie u.a. Golem berichten, hat Intel nun erste Prozessoren mit der Virtualisierungstechnologie Vanderpool vorgestellt, die Pentium 4 Modelle 662 und 672, wobei die Endziffer "2" bei allen Vanderpool-unterstützenden Prozessoren so vorkommen wird, womit man diese somit von den "normalen" Modelle unterscheiden wird können. Denn außer Vanderpool ändert sich bei den genannten zwei Prozessoren nichts gegenüber den Normal-Modellen 660 und 670, auch das Silizium ist faktisch dasselbe, da Vanderpool unaktiviert bereits bei allen Prescott-basierenden Prozessoren mit an Board ist ...
... Preislich ist Vanderpool im übrigen faktisch umsonst zu haben, die Listenpreise der Pentium 4 Modelle 660 und 662 bzw. 670 und 672 unterscheiden sich nicht. Natürlich dürfte Vanderpool vorerst nur für den professionellen Nutzer interessant sein, Anwendungen für den Heim-Bereich gibt es derzeit eigentlich noch nicht, auch wenn sich da zukünftig eventuell interessante Möglichkeiten ergeben könnten (beispielsweise eine Firewall auf einer virtuelle Maschine, die den Netzwerk-Datenverkehr filter und erst dann an das eigentliche Betriebsystem übergibt). Allerdings bietet Vanderpool nicht das Komplettpaket an Virtualisierung, dies ist in der Vergangenheit (auch von uns) womöglich etwas mißverständlich ausgedrückt worden ...
... Vanderpool ist vielmehr eigentlich "nur" eine unterstützenden Technologie für Virtualisierungs-Software wie das bekannte VMware. Mit dieser war Virtualisierung auch schon lange vor Vanderpool möglich, hatte allerdings ein paar Einschränkungen: So bestand immer die Gefahr, daß sich die einzelnen virtullen Maschinen auf Hardware-Level behinderten, außerdem war selten die Ausnutzung der vollen Prozessor-Performance möglich. Mit Vanderpool geht Intel nun diese rein praktischen Probleme an, Virtualisierung als solches war wie gesagt aber schon vorher möglich ...
... So ist auf den Vanderpool-Prozessoren nun die VMX-Befehlssatzerweiterung freigeschaltet, welche die Ressourcenverteilung zwischen den einzelnen virtuellen Maschinen auf Hardware-Level regelt. Das ganze erinnert ein wenig an HyperThreading, wo schließlich auch die Ausführungseinheiten nur einmal vorhanden waren, die Register jedoch doppelt, damit die beiden logischen Prozessoren realisiert werden konnten. Genaueres zum Thema bietet im übrigen ein Artikel des tecChannels an. Nicht zu vergessen wäre dann noch, daß auch AMD an einer ähnlichen Hardware-Unterstützung für Virtualisierung arbeitet, welche unter dem Namen "Pacifica" mit den Sockel-M2-Prozessoren im zweiten Quartal 2006 in den Markt kommen soll.
Shortcuts: Sonys XCP-Kopierschutz ist weiterhin ein dankbares Thema: So berichten Golem, daß Sony nun XCP vom Markt nehmen wird, die etwa 2 Millionen vorwiegend in den USA schon verkauften Tonträger mit XCP will man umtauschen. Neues Ungemach droht Sony dagegen vom eigenen XCP-Uninstaller, da dieser ein schweres Sicherheitsloch hat, womit entsprechend präparierte Webseiten den PC der Nutzer (selbst lange, nachdem man XCP entfernt hat) übernehmen können. Der Heise Newsticker berichtet hingegen von einer weiteren Kopierschutzsoftware, die von Sony eingesetzt wird: MediaMax installiert sich auf Windows-PCs ohne Rückfrage des Anwenders - und zwar selbst bei Ablehnung der EULA - und bringt auch wieder einen Rootkit mit.
News des 14. November 2005 |
Wie zu erwarten, hat nVidia nun die 512-MB-Version der GeForce 7800 GTX offiziell vorgestellt. Wobei die Namensgebung klar untertrieben ist, denn nicht der Mehrspeicher ist der Kernpunkt der neuen Karte, sondern dies sind die deutlich höheren Taktfrequenzen von 550/850 MHz gegenüber der 256-MB-Version mit 430/600 MHz. In gewissem Sinne handelt es sich also um die Ultra-Ausführung des bei GeForce 7800 GT und GTX verbauten G70-Chips - mit welchem nVidia natürlich nur ein Ziel hatte, und zwar die bisher leistungsmäßig klar führende Radeon X1800 XT wieder einzuholen bzw. womöglich auch zu übertrumpfen ...
... In wie weit das gelungen mag, können die wieder einmal zahlreichen Launch-Berichte Auskunft geben (Liste). Schaut man sich diese an, so überwiegt die Meinung, daß nVidia mit der 512-MB-Version der GeForce 7800 GTX wieder vorn liegt, wenngleich der Abstand zwischen Radeon X1800 XT und GeForce 7800 GTX nunmehr eher gering einzuschätzen ist, beide Karten spielen sicherlich in derselben Liga. Auch sei nicht vergessen, daß die ATI-Karte noch ein paar, für einige Käufer sicherlich relevante Vorteile bei der Bildqualität hat. In derselben Liga spielen beide Karten allerdings auch beim Preis: Während ATI den Listenpreis der 512-MB-Version der Radeon X1800 XT kürzlich noch auf 599 Dollar hochsetzen musste, setzt nVidia sein neues Top-Produkt gleich bei 649 Dollar Listenpreis an ...
... Und scheinbar wird diese Preisvorstellung auch harte Realität werden: In den Staaten wird die 512-MB-Version der GeForce 7800 GTX schon bei 700 Dollar gehandelt, hierzulande liegen die ersten Händlerlistungen bei stolzen 680 Euro. Allerdings offenbart sich hierbei ein Vorteil der GeForce 7800 GTX 512MB: Die Karte ist teilweise ab sofort lieferbar - diesbezüglich verdient sich nVidia nach dem Launch und der gleichzeitigen Auslieferung der GeForce 7800 GTX 256MB erneut ein klares Lob. Trotzdem liegt gerade beim Preis die größte Chance von ATI: Denn trotz der Hochsetzung des Listenpreises sind die aktuellen Preisankündigungen (lieferbar ist leider noch immer nichts) dann doch erheblich niedriger als der Listenpreis ...
... So sind derzeit Straßenpreise für die 256-MB-Version der Radeon X1800 XT von 450-500 Euro zu erwarten, während die 512-MB-Version der Radeon X1800 XT ungefähr 500-550 Euro kosten wird. Insbesondere die 256-MB-Version der Radeon X1800 XT erscheint uns dabei interessant, da von den Taktfrequenzen her gleich zur 512-MB-Version, womit sich nur ein äußerst geringer Leistungsunterschied zwischen diesen beiden Ausführungen der Radeon X1800 XT ergibt. Und in der Summe verglichen, dürfte das Pendel beim Vergleich Radeon X1800 XT 256MB à 450-500 Euro gegen GeForce 7800 GTX 512MB à 650-700 Euro klar in Richtung der ATI-Karte schwingen, denn die leistungsmäßigen Unterschiede zugunsten von nVidia rechtfertigen den preismäßigen Unterschied zugunsten von ATI keineswegs ...
... Interessanterweise scheint jedoch niemand diesen Vergleich mit einer 256-MB-Version der Radeon X1800 XT angetreten zu haben, wie sahen überall nur die 512-MB-Versionen. Somit wird die Radeon X1800 XT 256M vorerst weiterhin nur der heimliche Preis/Leistungssieger bleiben, bis jemand unsere vorangegangene Aussage, diese Karte wäre nur unerheblich langsamer als die GeForce 7800 GTX 512MB (aber deutlich günstiger), mittels Benchmarks belegt. An dem (derzeitigen) Performance-Thron für die GeForce 7800 GTX 512MB wird sich dadurch nichts ändern, allerdings ist dieser eben auch mittels einer exorbitanten Preisvorstellung sehr teuer erkauft. Gut möglich, daß ATI hier kein Interesse zeigt, nochmals nachzulegen, so lange der nVidia-Spitzenreiter deutlich über 600 Euro kostet und damit nur ein fast schon handverlesen zu nennendes Publikum haben dürfte ;).